Giebelfest 2004, Foto GOEDE

50 Jahre Giebel: 1.000 Bäume als Sichtschutz für den Giebel

(RED) Gerlingens 2003 verstorbener Altbürgermeister Wilhelm Eberhard wollte einst 1.000 Bäume als Sichtschutz gegen den „Chicago-Bau” Giebel bauen, doch inzwischen sind der Giebel und Gerlingen im wahrsten Sinne des Wortes „über die Straße” eng miteinander verbunden – und das liegt nicht nur an Gehenbühl sondern auch am Miteinander der Bürger.

Einst als Wohnstadt der Stuttgarter Stadtplaner auf dem Reissbrett 1953 mit Mehrfamilienhäusern und Hochhäusern entworfen und mit den ersten Mietern im Oktober 1954 bezogen, feierten die Giebeler am Samstag ein riesiges Fest zum 50. Geburtstag ihres Stadtteils. „Es ist beachtenswert, was aus der Großbaustelle Giebel wurde”, so Bezirksvorsteherin Ulrike Zich im ökumenischen Gottesdienst am Vormittag auf dem Ernst-Reuter-Platz. „Nun feiern wir schon den 25. Geburtstag!”, so Zich weiter und die Menge schmunzelte – denn schließlich ist es ja schon 50 Jahre her. Den Gottesdienst gestalteten die Giebeler Kirchen gemeinsam, der Altar füllte sich sinnbildlich durch Kindergärten, Schulen, Vereine und Gruppen beständig mit Blumen, Diakonie-Koffern, dreckigen Schuhen und anderen Dingen. Die Kollekte des Festgottesdienstes brachte übrigens 712,28 Euro für das Haus”Casa Taiguarinha” in Sao Paulo/ Brasilien, ein Straßenkinderprojekt für 7 bis 12-jährige Kinder, das erst seit 2 Jahren besteht. Es wird begleitet und gefördert von der Brasilieninitiative in Freiburg.

Giebelfest 2004, Foto GOEDEDie anfänglichen Regenschauer des Morgens verzogen sich rasch, und bei strahlendem Sonnenschein konnte im Anschluß an den Gottesdienst Ulrike Zich ihre Ansprache zum Fest halten – und mit „750 Jahre Giebel” mußte die Bezirksvorsteherin nun selbst eingestehen, dass sie es vor Aufregung heute wohl nicht so recht mit den Zahlen habe. Und so überreichte sie die silberne Giebel-Medaillie als Dankeschön für die geleisteten Organisationsarbeiten für dieses Stadtfest an Erika Porten vom Heimatkreis für die parallel stattfindende Fotoausstellung (im Salvatorgemeindehaus, Öffnungszeiten siehe unter „Veranstaltungen”), Bernhard Klar vom Heimatkreis für das Heimatblatt „Am Anfang war alles wüst und leer”, Frank Albrecht für den Entwurf des Logos für Giebel, an Simone Trockels für die Organisation und auch Gerlingens Bürgermeister Georg Brenner wurde mit dem Silbertaler für die gute Nachbarschaft bedacht. Und da inzwischen der Zeitplan hoffnungslos durcheinander war, war es Ulrike Zich ein leichtes, den Faßanstich „nach oben zu deligieren” – ihn also dem noch fehlenden Oberbürgermeister Dr. Wolfgang Schuster zu überlassen. Und als dieser mit seinen obligatorischen 15 Minuten Verspätung eintraf, blieb Schuster neben seinen Worten zur Heimat („Heimat gründen, Heimat finden, Heimat gestalten”) nichts anderes übrig, als den Faßanstich vorzunehmen.

Giebelfest 2004, Foto GOEDENach sieben Schlägen spritzte denn auch der Gerstensaft – und das nicht zu knapp, denn der Dichtungsgummi des Zapfhahn war definitiv kleiner als das Loch… Wieder getrocknet gab es einen kleinen Spaziergang zur SSB-Haltestelle Giebel, an der OB Schuster unter Mithilfe von Bezirksvorsteherin Zich und Gerlingens Bürgermeister Brenner feierlich die Taufe des nagelneuen Wagens „Giebel” vornahm. Das Gedränge auf dem Bahnsteig war immens, dass noch Platz für die Enthüllung des Giebeler Wappens auf dem U-Bahn-Wagen blieb, grenzt an ein Wunder.

Giebelfest 2004, Foto GOEDEDen Nachmittag verbrachten die Giebeler mit einem großen Rahmenprogramm, dass vom Evangelischen Pfarramt mit Tanzvorführungen (den Dreamdancers), der Rappachschule mit Gesangsdarbietungen, dem Salon Kiri (Frisurenvorführung), der Sportgemeinde Weilimdorf (Ballet-Vorführung), dem Griechischer Verein (griechische Tänze), der Salvator-Kirche (Gesangsdarbietung), der Aktionsgemeinde ‚Frohes Alter‘ (Gymnastik für Senioren), dem Förderverein der Realschule (Einrad-AG-RSW, Akrobatin, Chor, Rhönradgruppe) und am Ende vom Turn- und Sportverein (Ausschnitte aus Sportangeboten) gestaltet wurde. Das DRK stellte seinen Einsatzwagen für Rundfahrten durch den Giebel zur Verfügung – und war dadurch besonders von den Kindern ständig eng umlagert. Der Abend klang aus mit Live-Musik mit den Buddies & Co, den Crawfish und den Tambourins. Der Giebel lebt, der Giebel bebt!

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