Weilimdorf als Teil des Ganzen: SPD Ortsverein informierte zur Region Stuttgart

Große Resonanz erfuhr die öffentliche Veranstaltung der SPD-Ortsvereine Weilimdorf und Giebel-Bergheim-Hausen zum Thema: „Region Stuttgart- ein Interessantes Modell“, die am 12.10. im „Blick Solitude“ stattgefunden hat. Rund 30 interessierte Zuhörer waren gekommen, um näheres über die Kompetenzen und Befugnisse des Regionalverbandes zu erfahren. Die beiden Referenten Edeltraud Hollay und Thomas Leipnitz, beide Mitglieder des Regionalparlamentes, gaben einen Überblick über die Einflussmöglichkeiten und Zuständigkeiten des Verbands Region Stuttgart. Besondere Beachtung fanden die Punkte, die unter anderem bei der geplanten Bebauung am Fasanengarten und an der Bergheimer Straße eine Rolle spielen. Die Referenten machten dabei deutlich, dass die Landeshauptstadt Stuttgart im Rahmen ihrer Planungshoheit dazu berechtigt ist, weitere Baugebiete auszuweisen. Andererseits sei ein Eingriff in bestehende Landschafts- und Naturschutzgebiete nicht ohne weiteres möglich. „Für eine solche Maßnahme muss die Stadt triftige Argumente vorlegen“, so Hollay; „dann gibt es aber auch keine Möglichkeit, das Vorhaben zu verhindern“. Der im Regionalparlament beschlossene Regionalplan, in dem der Umfang von Bau-, Gewerbe-, Natur- und Landschaftsschutzgebieten ausgewiesen werde, greife nicht bei den in Weilimdorf zur Diskussion stehenden Flächen. Thomas Leipnitz gab zu bedenken, dass die umliegenden Gemeinden gelegentlich über den aktuellen Bedarf hinaus Baugebiete ausweisen. Der Wettlauf um Einwohner ist eigentlich das Ringen der Kommunen um ein höheres Steueraufkommen. Wenn aber im Umland gewohnt und in Stuttgart gearbeitet wird, wachse auch das täglich zu bewältigende Verkehrsaufkommen. „Der Verkehr aus Richtung Gerlingen, Ditzingen und Korntal- Münchingen kommt dann vor auf der B 295 und B 10 durch Weilimdorf und Feuerbach“, was auch keine wünschenswerte Entwicklung für Stuttgart und seine Stadtteile sein kann. Nicht zuletzt deshalb müsse das Angebot im öffentlichen Nahverkehr möglichst ausgeweitet ausgeweitet werden. Dazu müssten auch die Planungen zum Ausbau der Strohgäubahn weiter vorangetrieben werden. In der anschließenden Diskussion wurde vor allem das Spannungsfeld zwischen städtischen Kompetenzen und Befugnissen der Region thematisiert, wie z.B. die Ausweisung von großflächigem Einzelhandel. Die Anwesenden waren sich weitgehend darin einig, dass der Regionalplan ein wichtiger Beitrag zur Entwicklung des dicht besiedelten Ballungsraumes ist, der hilft, weitere Zersiedelung der Landschaft und die damit verbundene Verschlechterung der Lebensqualität zu vermeiden.

Große Einigkeit bestand darin, dass den Herausforderungen des demographischen Wandels für Städte und Gemeinden nicht durch die Ausweisung immer neuer Baugebiete begegnet werden kann. Dabei wurde mehrfach zum Ausdruck gebracht, dass viele neu errichtete Gebäude für das Wohnen im Alter ungeeignet sind und in vielen Neubaugebieten die Nahversorgung z.B. mit Lebensmitteln und im medizinischen Bereich nicht gesichert ist. Nimmt die Bevölkerung ab, sind dort Wohnungsleerstände unvermeidlich. Die Situation in Ostdeutschland sollte dabei allen eine Warnung sein, wo bereits erhebliche Mittel in den so genannten „Stadtumbau“, also den Abriss von Wohnungen, investiert wurden. Diese Tatsache sollte auch in die Diskussion zur jetzt gestarteten „Zukunftsoffensive Weilimdorf“ eingebracht werden.

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