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Wie man heute das Wetter von morgen macht

Schon seit jeher hat den Menschen das Wetter und seine unterschiedlichsten Phänomene fasziniert. So auch der Weilimdorfer Hans-Martin Goede, der bereits im Kindesalter begann, sich für die Wetterbeobachtung zu interessieren und auch heute noch als freiberuflicher Meteorologe im elterlichen Garten im mittelfränkischen Ansbach eine eigene Wetterstation betreibt.

Beim Monatsnachmittag der Sudetendeutschen Landsmannschaft Weilimdorf, erzählte der engagierte Meteorologe aus der Geschichte der Wetterbeobachtung und der Entwicklung in der Klimatologie.
Mit den wohl bekanntesten Wettervorhersagen unserer Vorfahren, den Bauernregeln, begann Hans-Martin Goede seinen Vortrag. Diese Wetterregeln, von den Landwirten beobachtet und aufgeschrieben, treffen auch heute noch teilweise zu. So hat beispielsweise bei der „Siebenschläfer“-Bauernregel eine Trefferquote von rund 70 Prozent.

Erste Wetteraufzeichnungen, gab es dann im Jahre 1659 im englischen Hadley, ab 1761 wurden dann auch in Berlin Wetterdaten festgehalten. In diesem Zusammenhang sprach der Weilimdorfer Meteorologe auch die Extremwetterereignisse an, die es seit rund 1000 Jahren gibt. Neben der „Kleinen Eiszeit“, die von Anfang des 16. Jahrhunderts bis ins 19. Jahrhundert hineinreichte, zählte dazu auch der „Ausbruch des indonesischen Vulkans Krakatau“ im Jahre 1883, der auf der Nordhalbkugel der Erde ein Absinken der Temperatur um 0,8 Grad verursachte.

Die Wetterbeobachtung entwickelte sich fort und es wurden Wetterstationen eingerichtet. Damit werden bis heute die Lufttemperatur, die Luftfeuchte, der Niederschlag, der Luftdruck, die Windrichtung und Stärke, die Schneehöhe, die Bewölkung, die Niederschlagsarten und die Bodentemperatur gemessen. Letztere ist vor allem für die Landwirte wichtig. So beträgt der Unterschied zwischen Luft- und Bodentemperatur bis zu 5 Grad.

Was die zahlreichen Besucher des Monatsnachmittages im „Haus der Begegnung“ in Giebel natürlich besonders interessierte, war die Entstehung der täglichen Wetterkarte. Auch Hans-Martin Goede liefert mit seiner Wetterstation Daten an die Zentrale des Deutschen Wetterdienstes in Offenbach, die für die meteorologischen Dienste, wie die Wettervorhersage, in Deutschland zuständig ist. Ist es heute dank der Computertechnik möglich, eine Vorhersage von 3 bis 4 Tagen zu errechnen, im Trend betrachtet sogar bis zu 10 Tagen, so war das vor 20 bis 30 Jahren noch unvorstellbar. So konnte der Weilimdorfer Meteorologe auch an diesem Nachmittag eine Wettervorhersage für den nächsten Tag präsentieren, angefangen von der europäischen Wetterkarte bis zu den Wetteraussichten für den Stadtbezirk Weilimdorf.

Hans-Martin Goede, der auch für den regionalen Radiosender „Die Neue 107.7“ das Wetter liefert und sich mit Buchveröffentlichungen seinem Hobby „Wetterbeobachtungen“ widmet, sprach auch das Thema „Klimatologie“ an, dass natürlich vom Thema „Wetter“ nicht wegzudenken ist. Dabei ist von kurzfristigen, mittelfristigen und langfristigen Klimaentwicklungen zu unterscheiden. So wurde im Bereich der kurzfristigen Entwicklung des Klimas festgestellt, dass seit 1900 die Erdtemperatur um 0,7 Grad zugenommen hat. Sind langfristig betrachtet, also auf die letzten 450.000 Jahre, Klimaveränderungen völlig normal, so ist heute eine Erhöhung der Geschwindigkeit bei der Veränderung des Klimas festzustellen. Und schaut man auf die Beobachtungen der letzten 300 Jahre, mit denen bereits heute eine Prognose für die Jahre 2071 bis 2100 aufgestellt werden kann, ist für die Winter dieser Zeit ein mittlerer Temperaturanstieg von 4 Grad und eine Niederschlagszunahme von bis zu 50 Prozent zu erwarten während für die Sommermonate ein Anstieg um 3 Grad und extreme Trockenheit prognostiziert wird.

Text und Foto (Helmut Heisig): Der Weilimdorfer Meteorologe Hans-Martin Goede erzählte über die Entwicklung der Wetterbeobachtung bis zum heutigen Tag.

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