Bis 2015 kommt es zu einem großen Umbruch im Gewerbegebiet von Weilimdorf – bis zu diesem Zeitpunkt werden namhafte Unternehmen wie Ernst&Yong, Bosch und Tales dem Stadtbezirk mit ihren Mitarbeitern den Rücken gekehrt haben. Mit einem Schlag kommen rund 43.000 Quadrameter Bürofläche auf den Markt, das entspricht in etwa 20 bis 25 Prozent aller Flächen von Stuttgart.

Genau aus diesem Grund gab es bereits am 15. November 2011 einen “runden Tisch” zwischen der Wirtschaftsförderung der Landeshauptstadt und den Vertretern der großen Bestandsimmobilien. In diesem Zusammenhang wurde klar, warum sich in den nächsten Jahren viele Betriebe aus Weilimdorf verabschieden (wollen) – die Gebäude sind energetisch extrem kostenintensiv, viele mit Nachtspeicheröfen ausgestattet. Genau diese Art von Heizweise verteuert sich in den kommenden Jahren jedoch enorm. Auch befinden sich für die Ansprüche der Betriebe zuwenige KFZ-Stellplätze vor Ort, auch die allgemeine Aufenthaltsqualität hat in den letzten Jahren spürbar abgenommen.

Aus diesem Grund soll das Gewerbegebiet in den nächsten Jahren ein umfangreiche Neuordnung erfahren, soll ökologisch “grün” werden, die Kinderbetreuung ausgebaut, Alleinstellungsmerkmale herausgearbeitet werden. Erster Schritt wird und muss sein die energetische Sanierung der Gebäude, einhergehend mit einer Begrünung von Dachflächen (extensive Nutzung) oder auch Montage von Solar- wie Photovoltaikanlagen (da viele Dächer die notwendige Südausrichtung besitzen). Zudem soll die überregionale Aufmerksamkeit durch ein neues Kommunikationskonzept gestärkt werden.

Frau Aufrecht von der Wirtschaftsförderung, Herr Walliczek als Vertreter der Immobilienbesitzer und Frau Burst von LUV Design stellten am Mittwochabend dem Weilimdorfer Bezirksbeirat die ersten Ergebnisse zur Neuorientierung vor. Hierzu gehört auch die Umbenennung des Gewerbegebietes in “WeilimPARK”, dessen Logo stark an das alte “W” der Werbegemeinschaft Weilimdorf erinnert (heute “Aktionsgemeinschaft Weilimdorf am Fuße der Solitude”), die Verwendung der Farben grün und blau sollen die ökologische Neuausrichtung symbolisieren. Hinzu kommen Standortkonzepte wie WeilimTREFF, WeilimSERVICE, WeilimFIT, WeilimKITA oder auch WeilimLUNCH – alles Angebote für die Angestellten der Firmen, um die Attraktivität des Standortes zu steigern.

Hier hoffen die Immobilieneigentümer wie die Wirtschaftsförderung auf die Verzahnung mit dem Einzelhandel in Weilimdorf – denn in Zusammenarbeit mit den Geschäften vor Ort sollen Angebote wie ein Hemden-, Post-, Apotheken-, Catering-, Obst-, Blumen-, Zeitungs- wie Frühstücks-, Getränkeservice oder auch Beauty- und Massage-Angebote organisiert werden.

Um den Freizeitwert zu steigern, denken die Konzeptionisten auch an ein “WeilimJUMP”, “WeilimOPEN” oder “WeilimRUN”, um auch außerhalb der Arbeitszeiten für den Freizeitbereich Angebote zu haben.

Die Bezirksbeiräte begrüßten die vorgelegten Inhalte, Bezirksvorsteherin Ulrike Zich wies auch darauf hin, dass es bereits in den vergangenen Jahren Angebote für das Gewerbegebiet gegeben hat, sich mit Weilimdorf mehr zu verbinden. Dies scheiterte letztlich am Desinteresse der Firmen im Gewerbegebiet. Nun haben sich jedoch die Vorzeichen umgedreht – es ist nun am Willen der Eigentümer wie des Handels zu messen, ob das Konzept umgesetzt werden kann, oder nicht.

Foto (Archiv weilimdorf.de): Das Gewerbegebiet Weilimdorf im Sommer 2012 – es stehen enorme Veränderungen bevor.