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Zwei Tage harte Arbeit – Konzertvorbereitung des Solitude-Chors

Noch bleibt den Sängerinnen und Sängern des Solitude-Chors Weilimdorf etwas Zeit, um alle Feinheiten der Werke „Misa Tango“ von Martin Palmeri und „Mass“ von Steve Dobrogosz zu durchdringen.

Beim Probenwochenende am 16. und 17. Juni im Cubus in Feuerbach forderte Chorleiter Klaus Breuninger seinem Ensemble einiges ab – der Teufel steckt bekanntlich im Detail. Die Konzerte finden am 7. und am 8. Juli statt.

„Das grenzt an Anarchie.“ Um einen lockeren Spruch ist Klaus Breuninger, Leiter des Solitude-Chors, nie verlegen. Insbesondere dann nicht, wenn die Stimmen seines Ensembles mehr Eigendynamik entwickeln, als vom Dirigenten vorgesehen. Beim Probenwochenende am 16. und 17. Juni im CUBE in Feuerbach hatte Breuninger mehrfach Gelegenheit, sein Ensemble rhetorisch zu unterhalten und zugleich auf Fehler hinzuweisen. Der studierte Kapellmeister ist konsequent im Detail und hartnäckig hinsichtlich des Ergebnisses. Mehrmals hämmert er eine Stakkatopassage am Keyboard vor – bis seine Sänger den Einsatzton zum richtigen Zeitpunkt erwischen. „Nicht erst Luft holen, sondern gleich mit einem Sechzehntel einsteigen“, lautet seine Anweisung. Kein Zweifel, bereits am Samstagvormittag, dem Auftakt des Probenwochenendes, wird hart gearbeitet.

Zwei Messen studiert der Chor zurzeit ein. Ihr Aufbau ist klassisch, ihre musikalische Umsetzung modern, denn sowohl „Misa Tango“ von Martin Palmeri als auch „Mass“ von Steve Dobrogosz sind zeitgenössische Kompositionen. Doch erschrecken muss vor den Begriffen „zeitgenössisch“ und „modern“ niemand. Schräge Harmonien, eigenwillige Tonfolgen und gewöhnungsbedürftige Klangmuster findet man bei Palmeris und Dobrogoszs Interpretationen der Messe-Liturgie nicht.

Martin Palmeri hat den Tango als Leitthema aufgegriffen und mit den typischen Elementen einer Messe musikalisch verwoben. Rhythmisch, emotional, leidenschaftlich – Tango eben. Steve Dobrogoszs „Mass“ zu beschreiben, fällt deutlich schwerer. Dirigent Klaus Breuninger erklärt das Werk seinem Ensemble während der Probe folgendermaßen: „Als Jazzmusiker liebt Dobrogosz Töne, bei denen man sich zuerst fragt, wo sie eigentlich hinführen sollen. Und dann löst sich alles in wunderschönen Klängen auf.“ Mass ist keine Jazzmesse, doch der Komponist steht zu seinem Faible für diese Musik.

Am Samstag, 7. Juli, um 19.00 Uhr präsentiert der Solitude-Chor die beiden Werke in der Salvator-Kirche im Giebel. Einen Tag später tritt der Chor zur gleichen Zeit in der katholischen Kirche St. Maria in der Tübinger Straße 39 in Stuttgart auf. Unterstützt wird er vom Kammerorchester Aufstrich, der Sopranistin Seda Amir-Karayan, der Bandoneon-Spielerin Karin Eckstein und dem Pianisten Stephan Fink. Karten gibt es im Vorverkauf unter 0711 / 82 08 69 98 oder www.solitude-chor.de und an der Abendkasse.

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