Die Dischinger Burg ist urkundlich erstmals 1304 im Lagerbuch des Spitals von Esslingen erwähnt. Die Burganlage wurde von 1949 bis 1952 durch Ausgrabungen erforscht, ihre Hochzeit wurde auf die Jahrhunderte zwischen 1200 und 1400 datiert. Den geschichtlichen Unterlagen nach wurde sie 1311/12 zerstört.
Die Dischinger (aber auch als Tischinger bezeichnet) scheinen sich aber auch als Raubritter betätigt zu haben, denn im Volksmund verkam die Anlage zur “Räuberburg”, 1446 ist sogar urkundlich in Stuttgart ein Hans Tischinger als Räuber betitelt, da sie vorbeiziehende Kaufleute mit Wegezoll erpressten, die über das “Steinsträßle” (alte Römerstraße) zogen. Heute ist von der Burg nur noch ein rekonstruiertes Gemäuer am Steilhang oberhalb des Lindentals geblieben, das nur sehr schwer über einen Hohlweg im Wald zu erreichen ist. Der Fachwerkaufbau von früher ist verschwunden, die Ausgrabungen zeigten aber, dass die Anlage einen Innenputz hatte, der bemalt gewesen ist.
Die Vorburg zog sich am Steilhang des Burgberges zum Lindental hinunter, die sogar durch einen Doppelwall befestigt war. Die Kernburg weit als Kerngebäude eine Größe von ca. 30 mal 15 Meter auf mit einem fast quadratischen Wehrturm, an die eine ca. zehn Meter hohe Schildmauer gegrenzt hat. In den Schuttschichten fand man Tongefäßscherben, Ofenkacheln, Hohlziegel, Eisenteile und Münzen. Funde von Armbrustbolzen zeigen abgebogene oder stumpfe Spitzen, was auf eine Belagerung vor der Zerstörung hinweist. Auch lassen Teile von Glastafeln die Vermutung zu, dass einige Fenster verglast waren. Große Teile der Burg sind noch nicht erforscht und lassen der Forscherphantasie im dichten Wald am Steilhang alle Möglichkeiten offen.
Es wird gebeten, das Gelände der Burgruine NICHT für Mountainbike-Trail-Zwecke zu missbrauchen!
Die hier gezeigten Fotos entstanden am 13. April 2014 und unterliegen dem Copyright der Redaktion.
Text: weilimdorf.de