(RED) Die Sonne brannte am Samstag, 20. Juli 2024, vom nur leicht bewölkten Sommerhimmel auf das Herz des Giebel, den Ernst-Reuter-Platz – der an diesem Tag wieder zur Geburtstagparty-Meile wurde. Denn eines beherrscht der Giebel: Jubiläen muss man feiern wie sie fallen!
Nach einem großen Fest zum 50. Geburtstag des Giebel am 3. Juli 2004 (weilimdorf.de berichtete), bei dem ein Zug der SSB mit dem Namen „Giebel“ getauft wurde, folgte am 31. Mai 2014 der nächste „runde Geburtstag“ zum 60., der im Rahmen der „Sozialen Stadt Giebel“ stattfand. Und da 10 Jahre schnell vorbei sein können, hat der Bürgerverein auch in diesem Jahr ein umfassendes Festprogramm auf die Beine gestellt, das Dank warme Sommertemperaturen auch am Abend noch zum Verweilen einlud.
Und so konnte man ab 12 Uhr beim Frühschoppen mit Gegrilltem, Bratwurst, Currywurst, Kaffee & Kuchen wie anderen internationalen Köstlichkeiten bzw. Fingerfood und frisch gezapftem Bier vom Fass unter wie neben den Sonnenschirmen den Festtag ruhig angehen lassen – denn Geschwindigkeit bei 30 Grad würde ja nur Schweissausbrüche verursachen.
An mehreren Pavillons konnte man kreativ sein, Zuckerwatte oder Popkorn kaufen, Genähtes von den „Himmlischen Schwestern“ der evangelischen Stephanusgemeinde erwerben, Interessantes über Wildkräuter erfahren, Cocktails genießen – oder einfach „ein Schwätzchen halten“.
Die Evangelischen Jugend Weilimdorf lud Jung und Alt zum Basteln und Malen ein. Und wer Glück hatte, konnte sich auch zeitweilig einen Liegestuhl unter den Bäumen im Schatten ergattern und entspannen.
Ganz ohne offiziellen Part ging es dann aber doch nicht. Christiana Rothaug, Vorsitzende des Bürgerverein Giebel und Bergheim e.V., begrüßte zum Beginn des Festakts um 13 Uhr neben Weilimdorfs Bezirksvorsteher Julian Schahl und Gerlingens Bürgermeister Dirk Oestringer (der trotz der zeitgleich stattfindenden Gerlinger Messe gekommen war), auch Weilimdorfs ehemalige Bezirksvorsteherin Ulrike Zich und Martina de la Rosa vom Stadtplanungsamt, die seinerzeit die „Soziale Stadt Giebel“ mit begleitet hatte.
„Es ist großartig, hier oben zu stehen und dieses schöne Bild zu sehen. Schön, dass sie alle da sind.“, So Rothaug an die Gäste gewandt – und dankte gleich im Vorfeld dem großen Helferteam, ohne das die Vorbereitung wie Durchführung des Stadtteilfest nicht möglich gewesen wäre: „Ich hatte von Anfang der Vorbereitungen an gute, hilfreiche Gespräche und viel Mithilfe. Ein besonderer Dank gilt meinen Kolleginnen und Kollegen aus dem Bürgerverein, ebenso habe ich aus dem Bezirksamt viel Hilfe bekommen!“. Auch dem Bezirksbezirksbeirat Weilimdorf dankte die Vorsitzende des Bürgervereins: „Ohne die Finanzsmittel aus den Budgetmitteln wäre dies nicht möglich gewesen“. Rothaug war es auch wichtig, das Projekt „Soziale Stadt Giebel“ hervorzuheben. Von 2006 bis 2019 wurde über 13 Jahre hinweg der Stadtteil Giebel im Rahmen des Förderprojektes „Soziale Stadt“ mit einem Millionenaufwand saniert, zu dessen Ergebnis auch der neu gestaltete Ernst-Reuter-Platz gehört. Das Förderprogramm wurde im Juli 2019 mit einem großen Festprogramm beendet (weilimdorf.de berichtete). Ein besonderer Dank gebühre auch der BW Bank in Weilimdorf: „Der inzwischen im Ruhestand stehende ehemalige Filialleiter Hans-Peter Zwicker und seine Nachfolgerin Stefanie Coletti haben dem Bürgerverein 1000 Euro gespendet. Mit dem Geld haben wir drei neue Pavillons kaufen können, die nun von den Vereinen und Einrichtungen für Feste und Veranstaltungen angefragt werden können“.
Bezirksvorsteher Julian Schahl fügte anschließend in seiner Festrede hinzu, dass es ihm eine besondere Freude sei „heute hier zum Festakt anlässlich des 70-jährigen Bestehens unseres schönen Stadtteils Giebel auf dem Ernst-Reuter Platz“ dabei sein zu können. Schahl verwies auf den besonderen Zusammenhalt und die Gemeinschaft im Giebel: „Der Giebel ist nicht nur ein Ort, sondern eine lebendige Gemeinschaft, die durch das tatkräftige Engagement durch Sie, liebe Gieblerinnen und Giebler besonders ausgeprägt ist und die den Giebel so einzigartig macht. Ich denke hierbei an die vielen ehrenamtlich Tätigen, die in den Vereinen, in den Kirchen und in den sozialen Einrichtungen Großartiges leisten. Ohne Sie alle wäre zum Beispiel das heutige Jubiläumsfest nicht möglich gewesen. Es ist heute ein Fest von den Gieblern für die Giebler.“ Auch Schahl hob besonders das Projekt der „Sozialen Stadt“ hervor, das einst unter dem Motto „der Giebel schlägt Wellen“ stand. Die Geschichte des Giebel habe in den letzten 70 Jahren gezeigt, dass man viel erreichen könne, wenn man zusammenhält und gemeinsam an der Zukunft arbeitet. Auch wenn die kommenden Jahre Veränderungen und Herausforderungen bringen werden, zeigte sich Schahl davon überzeugt, dass man das gemeinsam meistern werde: „Dabei ist es wichtig, den Charakter und die Traditionen des Giebels zu bewahren und gleichzeitig offen für Neues zu sein. Unser Ziel muss es sein, den Giebel weiterhin als lebenswerten Ort zu erhalten und weiterzuentwickeln. Mit einer attraktiven Nahversorgung, mit Orten der Begegnungen für Jung und Alt und einem lebendigen Stadtteilzentrum. Gemeinsam können wir den Giebel weiterhin zu einem Ort machen, der für Lebensqualität, Zusammenhalt und Vielfalt steht.“
Das Bühnenprogramm wurde von der Schulband der Gemeinschaftsschule Weilimdorf (GMS) gestaltet, wie auch von den Ballettkinder aus dem Giebelhaus (mit Trainerin Felicia Cordun), den „Käpsele“ Kindern aus dem Stadtbezirk (mit Trainerin Angeline Votteler), Trainungsvorführung der WTES Kampfkunstschule aus dem Giebel, der Zumbagruppe des TSV Weilimdorf sowie dem Chor der der Salvatorkirchengemeinde unter Leitung von Esther Walter und dem Musikverein Weilimdorf (mit seinem Dirigenten Achim Stoll) sowie der abendliche Ausklang mit dem „Trio The Tritops“. Kulturelles Highlight waren am Ende jedoch die Tänze des Griechischen Kulturvereins in seinen originalgetreuen Trachten, zu dem sich viele Gäste des Giebelfestes einreihen ließen und mittanzten.
Trainungsvorführung der WTES Kampfkunstschule aus dem Giebel, Video: Chrisy Vasili