(RED) In der Bezirksbeiratssitzung am 19. Juli 2023 stellte Frank Zühlke vom ADFC Stuttgart die Ergebnisse des MAPATHON für Weilimdorf vor. Darin wurden Vorschläge für Änderungen und Anpassungen des Radwegekonzepts für den Stadtbezrik erstellt.
Die Ausarbeitung des ADFC Stuttgart sieht vor, neben dem Hauptradroutennetz im Stadtgebiet von Stuttgart alltagstaugliche Verbindungen innerhalb der Stadtteile zu entwickeln. Von Februar bis Mai 2023 wurde hierfür Weilimdorf unter die Lupe bzw. unter den Fahrradreifen genommen.
Hierfür wurden wichtige Quellen und Ziele aus verschiedenen Perspektiven identifiziert, wie das Pendlerverhalten, Familie & Kinder und die Freizeitgestaltung und die Verbindungen aus diesen Analysen in ADFC-Gruppen diskutiert (für Weilimdorf ist das Ergebnis HIER abrufbar).
In der Nacharbeit und Diskussion wurden Problemstellen erörtert und mögliche Maßnahmen erarbeitet, wie z.B. der Vorschlag, auf der Pforzheimer Straße Tempo 20 umzusetzen, eine Art Fahrradstraße über die Stedinger Straße hin zur Glemsgaustraße zu entwickeln, aber auch die Rampe an der Lindenbachhalle barrierefrei umzugestalten – oder die Landauer Straße zurückzubauen (weitere Details gibt es HIER online nachzulesen). Auch für Hausen und Giebel wurden Änderungsvorschläge erarbeitet.
Frank Zühlke forderte nach Vorstellung der Präsentation den Bezirksbeirat auf, nun Anträge zur Umsetzung und Maßnahmen vorzuschlagen. Auch erklärte er sich bereit, Zielstrecken mit Entscheidungsträgern zu befahren. Über alle Parteien hinweg wurde jedoch kritisiert, dass die Ergebnisse des MAPATHON nicht vorab kommunziert wurden und erst zur Sitzung gezeigt wurden und auf dieser Basis keine Maßnahmenvorschläge erstellt werden können. Dies soll nun innerhalb der Parteien bzw. miteinander analysiert werden. Die Begründung von Zühlke, dass eine Veröffentlichung des Hinweis auf den MAPATHON in den Vereinsmitteilungen von „in und um Weilimdorf“ einer Bürgerbeteiligung gleich kämen, wollte insbesondere Stephan Gier (CDU) nicht gelten lassen: „Eine Bürgerbeteiligung sieht anders aus, nämlich mit eine öffentlichen Sitzung und entsprechender Einladung, z.B. im Bezirksamt, nicht aber als Mehrzeiler in unserem lokalen Nachrichtenblatt“. Auch sieht Gier die Gefahr, dass die Analysen vornehmenlich aus Sicht der Radfahrer getroffen wurden und zu wenig Rücksicht auf Fußgänger und Autofahrer genommen wurde.
Zühlke wies darauf hin, dass der ADFC lediglich Vorschläge erarbeitet hat. Ob diese und wie diese umgesetzt werden, sei letztlich Entscheidungssache der Stadtverwaltung der Landeshauptstadt.
Ob und wann es in Weilimdorf zu einem solchen öffentlichen Verfahren wie einer umfassenden Bürgerbeteiligung kommen wird, ist jetzt allerdings noch offen. Zunächst werden die Parteien das MAPATHON-Ergebnis beraten und in einer der folgenden Sitzungen wieder auf die Tagesordnung des Bezirksbeirat bringen.