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Anpassung der Trinkwasserversorgung in Weilimdorf

Die Trinkwasserversorgung im Stuttgarter Nord-Westen wird an den geänderten Bedarf angepasst. Dazu baut die EnBW unweit der Solitudestrasse für rund zwei Millionen Euro einen neuen Hochbehälter. Seit wenigen Wochen laufen die Bauarbeiten am Bergheimer Schaftrieb im Gewann Frauenholz auf Hochtouren. Bis Mai nächsten Jahres soll dort – mitten im Wald – nahezu an gleicher Stelle der bisherigen Druckregel-Anlage Seelach ein neuer Wasserspeicher entstehen. Er hat ein Fassungsvermögen von 5.000 Kubikmetern und wird die Wasserversorgung in und um Weilimdorf für die nächsten gut fünf Jahrzehnte auf sichere Beine stellen. Sein Wasser bezieht er über die bestehende Leitung aus dem wenige Kilometer entfernten 30.000 Kubikmeter fassenden Hochbehälter Hohe Warte, der zur Bodensee-Wasserversorgung (BWV) gehört. Die Stuttgarter Teilorte Weilimdorf und Feuerbach gehören zu einer Wasserversorgungszone, die in Ost-West-Richtung vom Pragsattel bis zur Autobahn A 81 reicht. Im Laufe der letzten 20 Jahre hat sich der Verbrauchsschwerpunkt dieser Zone von Feuerbach aus in Richtung Weilimdorf verlagert. Dort entstanden neue Industriegebiete und Wohnsiedlungen. Der bisherige Druckregler Seelach stößt nun nach und nach an seine Kapazitätsgrenze. Er hat mit nur 100 Kubikmetern Fassungsvermögen ein viel zu geringes Speichervolumen. Für eine jederzeit sichere Versorgung ist daher ständiger Wassernachschub aus dem Hochspeicher Hohe Warte erforderlich. Sollte der Nachschub aufgrund von Betriebsstörungen ausbleiben, wäre der alte Behälter während hoher Verbräuche an einem heißen Sommertag binnen 15 Minuten leer. Bei den über 30.000 Einwohnern von Weilimdorf und den Teilorten Bergheim, Giebel, Hausen und Wolfbusch käme es dann zu Versorgungsengpässen.

Vor allem im Hinblick auf die künftige städtebauliche Entwicklung entschied sich das EnBW Regionalzentrum Stuttgart bereits heute, die Wasserversorgung an den zu erwartenden Bedarf anzupassen. Mit seinem Fassungsvermögen von 5.000 Kubikmetern ist der neue Speicher so dimensioniert, dass selbst nach einer Bebauung der derzeit noch landwirtschaftlich genutzten Flächen um Weilimdorf und der damit zwangsläufig verbundenen Erhöhung des Wasserverbrauchs genügend Reserven für eine sichere Versorgung vorhanden sind.

Seit Juli laufen Vorbereitungsarbeiten für den Behälterneubau unweit der Solitudestrasse. Insgesamt mussten 9.000 Kubikmeter Erdreich weichen. Derzeit werden rund 100 jeweils fünf Meter lange Betonpfeiler im Boden versenkt. Sie sollen später das Fundament und den 35 mal 35 Meter großen und etwa fünf Meter hohen Speicher mit seiner bis zu 5.000 Tonnen schweren Trinkwasserlast sicher tragen. Der Speicher wird aus wasserundurchlässigem Beton und ausschließlich mineralischen Baustoffen errichtet. Zusätzlich wird in der neuen Anlage eine Turbine installiert, die den Druck des ankommenden Bodenseewasser zur Stromerzeugung nutzt, der ins Netz der EnBW eingespeist wird. Nach Abschluss der Arbeiten werden die Besucher des dortigen Naherholungsgebiets nur wenig vom neuen Speicher sehen. Er steckt im Boden und ist zusätzlich mit Erde überdeckt.

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