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Digital, Ganz Egal? Die Digitalisierung in Deutschen Schulen

(PM) Deutschland hinkt beim Thema Digitalisierung ziemlich hinterher, insbesondere im Vergleich mit seinen europäischen Nachbarn. Dies wurde vor allem während der Corona-Krise deutlich, als ganze Branchen über Nacht die Digitalisierung als Überlebensstrategie nutzen mussten, anstatt Sie weiterhin als IT-Spielerei zu begreifen. Auch Schulen merken, dass sie hier in ihrem Bildungsauftrag an die Grenzen gelangen.

Es wird kräftig geforscht: Neue Corona-Tests kommen mittlerweile ohne Wattestäbchen aus, doch eine Lösung abseits des gewissenhaften Social Distancings gibt es für das COVID-19-Virus noch nicht. Doch das funktioniert nicht immer: Knapp 2 Wochen nach dem Schulstart in Baden-Württemberg wurden bereits 172 Schulklassen wieder aus dem Präsenzunterricht genommen. Zwar sieht die deutliche Mehrheit der Deutschen die Schulschließungen, die nach Ausbruch der ersten Welle veranlasst wurden, als die richtige Lösung an, jedoch konnte das Bildungssystem nur mangelhaft auf diese Situation reagieren. Laut Statistiken des ifo Instituts konnte der Präsenzunterricht nicht durch das Online-Angebot der Schulen ersetzt werden. Tatsächlich hatte sich die Zeit, die Schülerinnen und Schüler mit der Schule verbringen, halbiert. Über 50% der Kinder hatten seltener als einmal je Woche die Möglichkeit, gemeinsamen Online-Unterricht zu besuchen, nur 6% hatten täglich Unterricht. Auch die individuelle Betreuung durch Lehrkräfte brach ein. All dies ist ein Armutszeugnis für die Schulen, für das Bildungssystem und damit auch für die ganze Republik. Doch welche Gründe hat dieses Versagen und wie müssen sich Bund und Länder auf ein Wiedereintreten dieser Situation vorbereiten?

Gründe dafür, dass die Digitalisierung noch immer scheitert, gibt es reichlich. Allem voran steht der Ausbau der digitalen Infrastruktur, also das Breitbandnetz, Glasfaserleitungen und seit neuestem die 5G-Versorgung. Doch auch in gut versorgten Regionen wie Stuttgart konnten die Schulen nicht reagieren. Es fehlt auch an Fachkompetenz des Lehrpersonals und die Länder müssen für die benötigten Schulungen Verantwortung übernehmen. Um dies zu ermöglichen, hat das Bundesministerium für Bildung und Forschung den DigitalPakt Schule eingerichtet, finanziert aus dem Sondervermögen des Digitalinfrastrukturfonds. Insgesamt 100 Mio. Euro stehen den Ländern bis Jahresende unmittelbar zur Verfügung, um sowohl die benötigte Infrastruktur zu errichten, als auch ihr Personal im Umgang mit digitalen Systemen zu unterweisen. Den individuellen Bedarf müssen die Schulen jeweils selbst anmelden und die maximale Höhe der Förderung hängt von der Größe der Schule ab. Dass diese Förderung viel zu spät kam, gesteht auch die Bundesregierung ein und gab den Mangel verfassungsrechtlicher Grundlagen als Begründung an. Um diese Förderung zu verabschieden, musste zunächst eine langwierige Änderung des Grundgesetztes geschehen.

Doch auch vor Beantragen dieser oder ähnlicher staatlicher Förderungen sollten sich die Schulen gut vorbereiten und zumindest einen Medienentwicklungsplan erstellen und die Lehrkräfte müssen, gleich ob intern oder extern, zeitnah weitergebildet werden.

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