(SST) Einen dramatischeren Kampfverlauf kann man sich wahrscheinlich nicht vorstellen und selbst nach Kampfende war die Gefühlsachterbahn noch nicht zu Ende. Nach einem hohen Rückstand kämpfte sich die SGW zurück, hatte am Ende sogar die Chance auf den Sieg und kam schlussendlich gegen den SC Korb zu einem Unentschieden.
Doch der Reihe nach. Nach einem hitzigen Duell im Hinkampf ging es diesmal auf und neben der Matte sehr fair zu. Dazu leitete mit Antonio Silvestri ein international erfahrener Kampfrichter das Geschehen. Die Weilimdorfer Wölfe waren sich der Stärke der Korber Löwen durchaus bewusst und auch der Hinkampf war eine knappe Angelegenheit gewesen. Doch die ersten Kämpfe verliefen aus Weilimdorfer Sicht denkbar schlecht.
Im Fliegengewicht zog Balázs Racz gegen den Ex-Weilimdorfer Catalin Vitel den Kürzeren und wurde bereits in der ersten Runde durch technische Überlegenheit besiegt.
Im Schwergewicht begann Artur Rohleder engagiert gegen Johannes Kessel, musste dann aber nach einer eigenen Griffaktion länger behandelt werden. Danach kam er nicht mehr richtig in Tritt und verlor ebenfalls durch technische Überlegenheit.
Im Bantamgewicht begann Ahmet Kabal gut gegen Enrico Baumgärtner, lief allerdings in seiner ersten Aktion in einen Konter und wurde geschultert. Damit stand es nach drei Kämpfen 0:12 und der Mannschaftskampf (und damit die Chance auf die Meisterschaft) schien damit schon frühzeitig verloren.
Die ersten Punkte für die Weilimdorfer steuerte dann Kim Werkle im Halbschwergewicht gegen Jozef Jaloviar bei. Der Gästeringer war sehr defensiv eingestellt und meistens auf Mauern aus. So fehlten Kim am Ende 2 Punkte für ein höheres Mannschaftsergebnis, mit einem 6:0 holte er aber zumindest die ersten beiden Zähler für die Mannschaft zum 2:12 Zwischenstand.
Im Leichtgewicht folgte Felix Bohn, der leicht angeschlagen in die Partie ging. Leider konnte er sich nicht entscheidend gegen die Angriffe seines Gegners Grzegorz Wanke wehren und verlor ebenfalls durch technische Überlegenheit. Mit einem ernüchternden 2:16 ging es in die Pause.
Was danach folgte war eine beispiellose Aufholjagd der Weilimdorfer Wölfe. In der Klasse bis 86 kg hatte Korb gegen Csaba Vida keinen Gegner aufgeboten, so dass die Punkte kampflos an die SGW gingen. In der Klasse bis 71 kg erlebten die Zuschauer einen spannenden und ausgeglichenen Kampf zwischen Paul Laible (SGW) und Angelo Baumgärtner (Korb). Die Führungen wechselten hin und her, doch am Kampfende hatte Paul unter dem Jubel der Zuschauer mit 5:4 die Nase knapp vorn. Der Zwischenstand zu diesem Zeitpunkt lautete 7:16.
Gewohnt souverän agierte Alexej Nagorniy in der Klasse bis 80 kg, der gegen David Wagner nichts anbrennen ließ und durch technische Überlegenheit gewann. Somit war die SGW beim Stande von 11:16 wieder in Schlagdistanz.
Die letzten beiden Kämpfe mussten nun über den Mannschaftskampf entscheiden. Lukas Laible legte dabei ein Feuerwerk auf der Matte hin. Gegen seinen durchaus ernst zu nehmenden Gegner Felix Rohrwasser gelangen ihm mehrere Ausheber und nach etwas mehr als einer Minute siegte er durch technische Überlegenheit, während die Stimmung in der Halle fast überkochte.
Mit 15:16 ging es somit in den letzten und entscheidenden Kampf zwischen Alexander Jakob (Weilimdorf) und Asadullah Nemati (Korb). Der Gästeringer ging früh in Führung, doch Alex konnte noch vor der Pause den 2:3 Anschluss erzielen. In der zweiten Runde erhöhte Alex das Risiko und ging seinerseits eine Minute vor Schluss mit 4:3 in Führung. Dies hätte einen Punkt in der Mannschaftswertung und damit das Unentschieden bedeutet, doch Alex wollte mehr und wenige Augenblicke vor dem Kampfende gelangen ihm zwei weitere Punkte zur 6:3 Führung. Die Sensation lag in der Luft, denn dieses Ergebnis hätte den Mannschaftssieg bedeutet. Der Korber startete in den letzten Sekunden vor dem Gong aber nochmal einen letzten Angriff und holte tatsächlich noch zwei Punkte – 2 Sekunden vor Abpfiff. Damit siegte Alex „nur“ mit 6:5 und das 16:16 Unentschieden war besiegelt.
Endstand: SGW I – SC Korb 16:16
Dieser eine Punkt den dieses Unentschieden wert ist, war vermeintlich ein Punkt zu wenig für die Meisterschaft – doch auch hier kam es anders. Der Konkurrent der KG Dewangen/Fachsenfeld verlor zuhause gegen den KSV Musberg, damit reicht der SG Weilimdorf am kommenden Samstag sogar ein Unentschieden zur Meisterschaft. Allerdings wird selbst das eine schwere Aufgabe, denn man trifft auswärts eben auf diesen KSV Musberg, der im Moment eine wirklich starke Mannschaft stellt.
Der Kampfbeginn in der Sport- und Festhalle Musberg ist am 10. Dezember um 19:30 Uhr. Aufruf an alle SGW-Fans und Ringerfreunde: bitte unterstützt das Team beim letzten entscheidenden Auswärtskampf und peitscht die jungen hungrigen Wölfe zum Meistertitel!