(RED) Es war ein Gottesdienst voller Dankbarkeit, Emotionen und bewegender Worte: Am Sonntag, 20. Juli 2025, wurde Pfarrer Matthias Hambücher im katholischen Waldheim Weilimdorf feierlich verabschiedet.

Nach neun Jahren seelsorgerischer Arbeit in der Kirchengemeinde Sankt Theresia und Salvator wie in Feuerbach – zusammen als katholische „Gesamtkirchengemeinde Stuttgart-Nordwest“ bekannt – und darüber hinaus endet nun eine Ära – mit einem Fest, das seinen Dienst für die Menschen auf ebenso würdige wie persönliche Weise würdigte.

Rund 350 Gläubige, Weggefährten, Freunde, Kolleginnen und Kollegen waren bei strahlendem Sonnenschein in das grüne Waldheim gekommen, um ihrem gemeinsamen Pfarrer ein „Vergelt’s Gott“ zu sagen. Der Abschiedsgottesdienst fand unter freiem Himmel statt – ein bewusster Ort, den Hambücher selbst mit geprägt hat: als Ort der Begegnung, des Glaubens und der Freude, besonders für Kinder und Jugendliche.

Die musikalische Gestaltung übernahm der Feuerbacher Musikverein, unterstützt vom Kirchenchor und einem eigens für diesen Anlass zusammengestellten Projektensemble des Kinderchors. Die Mischung aus traditionellen Kirchenliedern und modernen geistlichen Liedern spiegelte dabei auch die Bandbreite des Wirkens von Matthias Hambücher wider: ein Seelsorger, der in der Liturgie ebenso zuhause war wie im offenen Gespräch, bei Zeltlagern, Freizeiten oder auf dem Bolzplatz – eben ein „Pilger“, immer auf dem Weg zwischen den Gemeindeorten.

Über die Jahre entwickelte er ein besonderes Gespür für die Anliegen der Menschen. Seine Predigten, die er auch im Rahmen der Ökumene u.a. auch in der Evangelischen Stephanuskirche im Giebel hielt, waren klar und oft pointiert, sein Humor manchmal trocken, aber immer menschenfreundlich. Sein Engagement reichte von der Jugendarbeit bis zur Krankenhausseelsorge, von der Begleitung von Tauf- und Trauerfeiern bis zur Mitgestaltung des ökumenischen Miteinanders im Stadtbezirk. Besonders geschätzt wurde sein Einsatz für die Integration Geflüchteter und sozial Benachteiligter – mit konkreten Hilfsangeboten und einem offenen Ohr.

Zum Ende dem Gottesdienst folgten kurzweilige Redebeiträge aus der Gemeinde und Stadtgesellschaft. Auch Weilimdorfs Bezirksvorsteher Julian Schahl sprach dem scheidenden Pfarrer mit einem Segen seinen Dank aus – für die gute Zusammenarbeit über viele Jahre hinweg. „Pfarrer Hambücher war immer ein verlässlicher Partner für den Stadtbezirk – in Fragen der sozialen Gerechtigkeit, des Zusammenhalts und der Gemeinschaft.“

Im Anschluss an den Gottesdienst überreichte BezirksvorsteherJulian Schahl im Namen der „weltlichen Gemeinde“ Pfarrer Matthias Hambücher noch einen Geschenkkorb mit Spezialitäten aus Weilimdorf. 

Ebenso dankten die Kirchengemeinderäte, Ministranten, das Pastoralteam und Kirchengemeinderäte Pfarrer Matthias Hambücher für sein Wirken in Weilimdorf und Feuerbach. Als Pilger wurde ihm eine „extra große Picknickdecke“ mit auf den weiteren Weg gegeben, auf der es genügend Platz für gemeinsame Gespräche wie pastoralen Gedankenaustausch gebe – eine Decke die zum Teilen einlädt. Ebenso wurde Hambücher eine Wanderkarte zu Frankenhofen überreicht, da bekannt ist, dass er dort gerne unterwegs ist. Ein Fotobuch zu den neun Jahren seines Wirkens in der Gemeinde wurde ihm ebenso geschenkt.

Dass er seine Gemeinde übrigens gut in all den Jahren kennengelernt hat, bewies er in der „Fragerunde“. Hinter seinem Rücken wurden Plakate hochgehalten, zu dem die Beteiligten aufstehen bzw. sich melden sollten – wie z.B. Chormitglieder, (ehemalige) Kirchengemeinderäte oder Personen mit den Initalen „M und H“. Hambücher konnte nach kurzem Überlegen aber problemlos die erfragte Gruppe erkennen.

Pfarrer Matthias Hambücher selbst tritt noch nicht in den Ruhestand, sondern wird künftig eine neue Aufgabe in Kornwestheim übernehmen. Schon jetzt ist aber klar: Seine Spuren in Weilimdorf werden sichtbar bleiben – in Begegnungen, in Erinnerungen und im gelebten Glauben der Gemeinde.

Die Gemeinde verabschiedete sich schließlich mit einem bunten Gemeindefest auf dem Waldheimgelände – und viele nutzten noch lange die Gelegenheit zu persönlichen Worten, Umarmungen und Erinnerungsfotos. Ein Kapitel geht zu Ende – aber das Buch bleibt offen.

Die Nachfolge in der Seelsorgeeinheit Feuerbach und Weilimdorf ist übrigens bereits geregelt: Im März 2026 tritt Pfarrer Michael Heil den Dienst in der Gesamtkirchengemeinde an (weilimdorf.de berichtete). Eines ist damit sicher: die Initialen für die Gemeinde bleiben: „M. und H.“. Für die Übergangszeit (Vakatur)  werden Vertretungspfarrer wie Ehrenamtliche die liturgische und seelsorgerische Betreuung übernehmen.