Erstes Plenum nach der Bundestagswahl: WEIL für Demokratie und Zusammenhalt diskutiert Ergebnis und Schlussfolgerungen

Erstes Plenum nach der Bundestagswahl — WEIL für Demokratie und Zusammenhalt diskutiert Ergebnis und Schlussfolgerungen, Foto Peter Berg

(PB) Barbara Graf vom Sprecherkreis der Initiative setzte am 10. März 2025 im Alten Rathaus den Impuls im Plenum der Demokratieinitiative „WEIL für Demokratie und Zusammenhalt„, als sie das Wahlresultat bezogen auf Stuttgart kurz in Erinnerung rief:

Bei den Zweitstimmen siegte die CDU sowohl in der Landeshauptstadt (26,5%) als auch im Nord-Wahlkreis Stuttgart II (26,8%) und in Weilimdorf selbst (29,4%); beim Blick auf die AfD ergeben sich diese Zahlen: 11,4%, 14,4% und 17,1%.

Erstes Plenum nach der Bundestagswahl — WEIL für Demokratie und Zusammenhalt diskutiert Ergebnis und Schlussfolgerungen, Foto Peter BergWas folgt daraus für die Initiative? Und: soll sie mit ihrer Arbeit weitermachen? Diese Thematik wurde in Kleingruppen besprochen, um anschließend das Meinungsbild in großer Runde zu erläutern. Breiten Raum nahm dabei die Strategie der AfD: Die Partei habe im Wahlkampf indifferente Bauchgefühle angesprochen, Migranten-Vorurteile geschürt und mit Abstiegsängsten in bestimmten Bevölkerungsschichten gespielt, so die Kritik aus den Reihen der Initiative.

Erstes Plenum nach der Bundestagswahl — WEIL für Demokratie und Zusammenhalt diskutiert Ergebnis und Schlussfolgerungen, Foto Peter BergPositiv bewertet wurden die hohe Wahlbeteiligung, die Aussicht auf eine eher als stabil zu erwartende Zweier-Koalition und dass die AfD nicht noch stärker zugelegt hat — kein Grund allerdings, beruhigt zu sein, denn das Engagement gegen Rechts sei nach wie vor dringlich. Demzufolge „klare Ansage“: die Initiative lässt nicht locker, sie bleibt aktiv! Es gehe darum, mit besserer politischer Aufklärung Stammtischparolen zu entlarven. Für die Demokratie müsse man kämpfen, und das durchaus auch emotional und leidenschaftlich, um deutlich zu machen, was es heißt, in einem freiheitlichen Staat zu leben! Wichtig sei, das Gespräch an unterschiedlichsten Orten mit Leuten zu suchen, auch wenn sich deren Ansichten beträchtlich von den eigenen unterscheiden sollten. Die Landeszentrale für politische Bildung könne Handreichungen liefern oder Referenten schicken, um die Initiative zu schulen, wenn man in Debatten mit rechtslastigen Zeitgenossen verwickelt wird. Denkbar sei auch, zu sogenannten niederschwelligen Aktionen einzuladen („Spielplatzputzede“), wo man zusammen anpackt, redet und nach getaner Arbeit ggf. etwas was trinkt, um so das Gefühl von Miteinander zu stärken und Ausgrenzung zu bekämpfen.

Ein zentraler Aspekt ist nach Auffassung des Plenums auch, Kontakt zu Jugendlichen aufzunehmen und beispielsweise gemeinsame Veranstaltungen zu organisieren, seien es der Jugendrat, die Sportjugend oder andere Organisationen.

Mit Blick auf die Landtagswahl in Baden-Württemberg im Frühjahr 2026 wurde der Wunsch geäußert, wieder eine Podiumsdiskussion durchzuführen, so wie vor einigen Wochen im Solitude-Gymnasium mit den damaligen Wahlkreiskandidierenden (weilimdorf.de berichtete); ein geeigneter Zeitpunkt dafür könnte nach den Sommerferien sein, meinte Barbara Graf.

In Sachen Öffentlichkeitsarbeit verwies sie nochmals auf die jüngsten Infostände von WEIL für Demokratie und Zusammenhalt auf dem Löwenmarkt — die seien sehr gut besucht worden und hätten auch einen teils intensiven Meinungsaustausch ermöglicht.

Stichwort Vernetzung: Die Weilimdorfer Initiative möchte sich breiter aufstellen und den Kontakt zu vergleichbaren Organisationsformen in Stuttgart oder Umgebung suchen — da passte es bestens, dass Gerlingen in der Runde gleich zweimal vertreten war!

Die Diskussionsfreude im Plenum sorgte dafür, dass weitere Tagesordnungspunkte eher kurz behandelt wurden: Die Vereinsgründung ist ja bereits beschlossene Sache; was den Vereinszweck betrifft, da will der Sprecherkreis gerne Ideen aus der Gesamt-Initiative aufnehmen und bittet um Vorschläge.

Abschließend ging es noch um den Umgang mit Veranstaltungshinweisen anderer Demokratie-Bewegungen in Stuttgart. Um nicht mit Mails gleichsam überschwemmt zu werden, soll eine Liste von Organisationen erstellt werden, bei denen sich jede(r) Interessierte anmelden kann, um individuell Informationen zu erhalten.

Festgelegt wurde auch der Termin für das nächste Treffen des Plenums: Mittwoch, 9. April 2025, 19:30 Uhr, wieder im Alten Rathaus von Weilimdorf.

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