(ARO) Am Samstag, dem 21.9.2024, fand in Weilimdorf wieder das beliebte Kinder- und Familienfest Remmi Demmi statt.Die Organisation der Veranstaltung übernahm in diesem Jahr die Mobile Jugendarbeit Weilimdorf, Unterstützung erhielt sie dabei von den Teams der Jugendhäuser Hausen und Weilimdorf.
Eröffnet wurde das Remmi Demmi von Bezirksvorsteher Julian Schahl. Er hieß die zahlreichen Besucher herzlich willkommen und versprach einen „Tag voller Spaß, Spannung und jeder Menge Action“. Julian Schahl dankte allen Beteiligten, die dieses Festival möglich gemacht hatten und machte klar, dass das Remmi Demmi ohne die vielen ehrenamtlichen Helfer nicht das wäre, was es ist – ein Fest für die ganze Familie.
Auch wenn Julian Schahl dem Remmi Demmi eine lange Tradition bescheinigte, gab es einige Neuerungen, die großen Anklang fanden.
Die offensichtlichste Veränderung war die Verlegung des Kinderflohmarktes. Dieser fand bisher auf dem Gehweg der Pforzheimer Straße ab dem Rathaus statt. Das Platzangebot an dieser Stelle war jedoch beschränkt, die Stände befanden sich unmittelbar an der Straße und die Einfahrt zur Tiefgarage stellte eine Gefahrenquelle dar. Um diese Missstände zu beheben, verlegte die Mobile Jugendarbeit Weilimdorf den Flohmarkt dieses Jahr auf den Löwen-Platz. Hier gab es ausreichend Platz für alle Kinder und ihre Stände, auch die Besucher waren von der „Kompaktheit“ des Marktes begeistert.
Die zweite Neuerung war die Teilnahme des Obst- und Gartenbauvereins Weilimdorf. An dessen Stand konnte man den Weg des Apfels zum Apfelsaft verfolgen und diesen, frischgepresst, probieren. Dieses Angebot wurde gerne angenommen und dabei festgestellt, dass es einen gewaltigen Unterschied zum Discounter-Saft aus dem Tetrapack gibt. Insgesamt wurden am Stand des OGV rund 100 Kilogramm Weilemer Äpfel per Muskelkraft in Saft verwandelt.
Der Pavillon der Brandschutzerziehung Stuttgart war ebenfalls ein Neuzugang beim Kinderfest Remmi Demmi. Mehrere Angehörige der Freiwilligen Feuerwehr Weilimdorf sind, zusätzlich zu ihren Aufgaben in der Einsatzabteilung, als Fachkraft für Brandschutzerziehung tätig.
Seit über 20 Jahren gehen die Angehörigen des Arbeitskreis Brandschutzerziehung in die Stuttgarter Kindergärten und vermitteln dort den gefahrlosen Umgang mit Feuer und das richtige Verhalten bei Bränden.
Dabei gilt immer: „Regeln statt Verbote“, denn die Kinder sollen den verantwortungsvollen Umgang mit Feuer lernen und spielerisch üben, wie sie sich im Falle eines Brandes in Sicherheit bringen können. Dabei werden von den Feuerwehrangehörigen auch viele Experimente vorgeführt. Einige dieser Experimente stellte das Team der Brandschutzerziehung an ihrem Stand bei regelmäßig stattfindenden Demonstrationen vor.
Am sogenannten Rauchhaus, einem großen, hölzernen „Puppenhaus“, wurde das richtige Verhalten bei Wohnungsbränden gezeigt. Mittels Diskonebel wurde die Ausbreitung des Brandrauchs und die daraus folgende Auslösung der vorhandenen Heimrauchmelder demonstriert. Man konnte so mitverfolgen, wie schnell sich die toxischen Brandgase ausbreiten und wie wenig Zeit man hat, um sich und seine Familie in Sicherheit zu bringen.
An der zweiten Station wurde das richtige Verhalten bei einem Fettbrand erklärt. Fettbrände, die häufig in der Küche vorkommen, wenn sich zu heißes Öl im Topf entzündet, dürfen auf keinen Fall mit Wasser abgelöscht werden.
Was passiert, wenn man dies dennoch versucht, wurde eindrucksvoll mit der Übungsküche dargestellt. Das Wasser verdampft aufgrund der hohen Verbrennungstemperatur schlagartig. Durch die enorme Volumenvergrößerung des Wasserdampfes wird das brennende Fett mitgerissen und erzeugt so einen lebensgefährlichen Feuerball. Die einzig richtige und ungefährliche Möglichkeit einen Fettbrand zu löschen, ist das Ersticken der Flammen mit dem Deckel oder einer Löschdecke.
Experiment Nummer 3 war das sogenannte Zündrohr, ein transparenter Kunststoffzylinder mit einer integrierten Zündquelle. Hier wurde das Verbrennungsdreieck erklärt, in dem die drei Bedingungen aufgeführt werden, die für eine Verbrennung notwendig sind. In den Zylinder wurde eine kleine Menge Feuerzeuggas eingeleitet, der Behälter mit einem Deckel verschlossen. Nun wurde das Gas-Sauerstoff-Gemisch mit der Zündeinrichtung zur „Explosion“ gebracht, woraufhin der aufgesteckte Verschluss meterhoch in die Luft flog.
Höhepunkt der Experimente war die Darstellung einer Staubexplosion im Modellmaßstab. Hierbei wurde in einer kleinen Holzscheuer, in der Teelichter brannten, mittels Pressluftpistole eine kleine Menge Holzmehl aufgewirbelt. Der hochstäubende, feine Holzstaub entzündete sich explosionsartig und schleuderte dabei sogar das komplette Dach aus seiner Auflage.
Unmittelbar neben dem Stand der Brandschutzerziehung stand eines der Hilfeleistungslöschfahrzeuge der Weilemer Feuerwehr bereit, hier konnte man sich die unzähligen Ausrüstungsgegenstände anschauen und erklären lassen.
Vor dem Rathauseingang hatte der Polizeiposten Weilimdorf seinen Informationsstand aufgebaut. Hier konnte man sich über verschiedene Präventionsangebote der unterschiedlichen Polizeidienststellen informieren. Angefangen über die richtige Sicherung gegen Einbrecher, das richtige Verhalten bei Internetbetrügern bis hin zur Unterstützung bei der Schulwegplanung.
Einen großen Teil der Freifläche zwischen Rathaus und U-Bahn belegte das Spielmobil Mobifant. Aus dem Laderaum des Sprinters wurde eine Vielzahl an verschiedenen Gerätschaften ausgeladen, neben einer Rollenrutsche auch verschiedene Brettspiel und Riesenkreisel.
Auch die in Weilimdorf ansässigen Kindergärten und Institutionen beteiligten sich rege am vielfältigen Angebot des Remmi Demmi.
Im Einzelnen waren dies der Jugendrat Weilimdorf, die Stadtbücherei Weilimdorf, der Treffpunkt Pfaffenäcker, die Evangelische Jugend Weilimdorf, der Kindergarten St. Theresia, die Kita Schwalbennest, der Förderverein des Jugendhaus Hausen, die Kita „Beim Fasanengarten 43“, die Kindergruppe Käpsele, Schüler der Reisach-Schule, Dance-House74 und die Tageseinrichtungen für Kinder in der Solitudestraße 51 und der Torgauer Straße 17.
Die genannten Teilnehmer boten an ihren Ständen diverse Essens- und Getränkeangebote sowie Selbstgebasteltes an, oder sie waren Teilnehmer des Bühnenprogramms.
Dem großen Engagement und Einsatz aller freiwilligen Helfer der genannten Einrichtungen und Organisationen ist es zu verdanken, dass die zahlreichen großen und kleinen Besucher einen „Tag voller Spaß, Spannung und jeder Menge Action“ erleben durften, wie es Bezirksvorsteher Julian Schahl schon in seiner Eröffnungsrede prophezeit hatte.
Bilder: Andreas Rometsch