Kabarettabend mit Elisabeth Kabatek: „Zusammenhalt stärken, Humor nicht verlieren“

„Zusammenhalt stärken, Humor nicht verlieren“ WEIL für Demokratie und Zusammenhalt e.V. lädt ein zu einem Abend mit der Kabarettistin Elisabeth Kabatek. Foto © Stephan Herzog

(RH) Kann man Demokratie üben? Kann man das gemeinsam tun? Und kann das sogar noch Spaß machen? Ja , das geht. Dies bewies die schwäbische Kabarettistin Elisabeth Kabatek am Donnerstag, 9. Oktober 2025 bei einem Abend, zu dem der im Juli gegründete Verein „WEIl für Demokratie und Zusammenhalt“ eingeladen hatte.

Es war die erste Veranstaltung seit der Vereinsgründung. Was dieser Verein möchte, hat Elisabeth Kabatek mit Charme, Witz und klaren Positionen mit Leben gefüllt.

Die rund 80 Besucherinnen und Besucher konnten lachen, Schwäbisch üben (oder auch lernen), bekamen Impulse zu Demokratie, Kommunikation und wie man selbst Position beziehen kann in den Diskussionen unserer Tage.

Die kabarettistischen und nachdenklichen Impulse, die Kabatek an diesem Abend bot, fanden ihre Fortsetzung in ausgedehnten Gesprächsrunden zwischen Bürgerinnen und Bürgern. So wurde an diesem Abend nicht nur über Demokratie geredet, sondern Demokratie gelebt.

„Zusammenhalt stärken, Humor nicht verlieren“ WEIL für Demokratie und Zusammenhalt e.V. lädt ein zu einem Abend mit der Kabarettistin Elisabeth Kabatek. Foto © Stephan HerzogSchwäbisch ist eine Grundbedingung, wenn man sich auf Elisabeth Kabatek und ihr Programm einlässt. Doch als „Frau Dr. schwäb. Kabatek“ nahm sie das Publikum liebevoll mit in eine Sprechstunde der besonderen Art. Dialekt grenzt bei ihr nicht aus, sondern zeigt wie Heimatliebe und Heimatverbundenheit mit Offenheit zu tun haben. Ihr Credo lautet: Die Welt ist krank. Sie leidet an Sprachlosigkeit, Hass, Hetze und Ausgrenzung. Doch Schwäbisch kann die Welt retten, wenn das Herz als wichtigstes Körperteil ins Spiel kommt.

Was kabarettistisch spielerisch dann in der Schwäbisch-Sprechstunde zur Sprache kam waren Themen wie:

  • selbstbewusst sein („I ben a Pfondskerle“, „ I ben a scheene Denge.“)
  • andere Menschen loben (Wie macht man auf Schwäbisch Komplimente?)
  • einander zuhören („Mogsch Most, mogsch au mi.“)
  • mit einer Stimme sprechen

Was schwäbisch gelungen ist, dass das Publikum zusammen schwäbisch sprach, das führte Elisabeth Kabatek dann in einem zweiten Teil mit ganz persönlichen Impulsen weiter und dachte darüber nach wie Gemeinschaft gestärkt werden kann und Kommunikation gelingt. Sie setze Wegmarken zur Frage, was den öffentlichen Raum bestimmt und wie die sozialen Medien arbeiten, um dann darüber nachzudenken wie Demokratie gepflegt werden kann.

All das war im ersten Teil ihres Programms gut vorbereitet worden. Das Publikum kam vom Lachen ins Denken und bekam eine Ahnung davon wie man gemeinsam im öffentlichen Raum den Parolen und der Hetze, die diesen häufig beherrschen, ganz anderes zusammenleben könnte.

Dabei nahm Kabatek auch ganz konkret Bezug auf die Ängste, die viele Menschen in Weilimdorf haben, beispielsweise angesichts der Landeserstaufnahmeeinrichtung für Geflüchtete, für die als Standort Weilimdorf geprüft wird. Auch hier war eines ihrer Rezepte: Gemeinschaft. Denn Gemeinschaft hilft gegen Angst.

Von Barbara Graf, Vorständin des Vereins, bekam Kabarettistin Elisabeth Kabatek zum Abschluss einen Blumenstrauß überreicht. Foto © Stephan Herzog„Nehmt euch Zeit für die Demokratiepflege!“ war ihr Rat. Und dazu zählt für sie jedes Engagement, das dazu dient, unsere Welt ein kleines bisschen besser zu machen wie z. B. ehrenamtliches Engagement oder auch Spenden.

„WEIL für Demokratie und Zusammenhalt“ ist auch eine Möglichkeit, ein Verein, der sich genau dies zum Ziel gesetzt hat: Menschen zusammenzubringen, damit Demokratie gepflegt und gelebt wird. Doch eines ist für Kabatek dabei wichtig: Bei all dem darf man den Humor und die Lebensfreude nicht verlieren.

So sangen am Ende alle gemeinsam:

Lasset ons älle zammahalta, Heidenei.

Mir den älle zammahalta, Heidenei,

Goht’s dir amol schlecht, bisch net alloi.

Lasset ons älle zammahalta, Heidenei.

Mir den älle zamma senga, Heidenei,

ond wenn‘ s älles zammahaut,

no senged mir besonders laut.

Mir den älle zamma senga, Heidenei.

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