(PM) Im Rahmen einer Feierstunde am Sonntag, den 27. Oktober 2024, in Weilimdorf nahm der Religionswissenschaftler Dr. Michael Blume die Auszeichnung für Verdienste um die Werte der Familie in Empfang.
Das Büro für EU und internationale Angelegenheiten der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage mit Sitz in Brüssel ehrt mit dem Preis Menschen und Einrichtungen, die anderen beistehen und die Familie stärken.
„Vergangenheit wirkt sinnstiftend für die Gegenwart durch Erinnerung“, erklärte Oliver Dobin, Pfahlpräsident der Kirche Jesu Christi in Stuttgart. Daher sei es wichtig, das vorbildliche Handeln anderer wahrzunehmen und daraufhin zu erwägen, wie man sich selbst und die Welt um sich herum zum Guten verändern könne, meinte er.
Dr. Blume hatte im Auftrag der baden-württembergischen Landesregierung 1.000 besonders schutzbedürftige jesidische Frauen und Mädchen aus dem Nordirak nach Deutschland gebracht und sie so vor dem Terror des IS gerettet. Zumal spreche er als Beauftragter der Landesregierung gegen Antisemitismus und für jüdisches Leben nicht nur in Baden-Württemberg jüdischen Familien Hoffnung zu, so Dr. Ralf Grünke, Pressesprecher der Kirche Jesu Christi in Deutschland, in seiner Laudatio.
Dr. Grünke würdigte ferner die Bereitschaft Dr. Blumes und seiner Frau Zehra, in Interviews sowie in dem Buch „Eine Blume für Zehra“ des Hörfunkjournalisten Andreas Malessa Einblicke darüber zu gewähren, wie bereichernd Vielfalt und Unterschiedlichkeit in einer Familie sein können. Dr. Michael Blume ist praktizierender evangelischer Christ, Zehra Blume gläubige Muslimin.
„In einer Zeit, in der Stimmen und politische Kräfte an Boden gewinnen, die Unterschiede betonen, Hass säen und so Keile zwischen Menschen und Gruppen treiben, zeigen Zehra und Michael Blume, dass es auch anders geht. Dass Liebe, Geduld, Aufmerksamkeit und Respekt Grenzen und Unterschiede überwinden können“, betonte Dr. Grünke.
In Anwesenheit des Bezirksvorstehers Julian Schahl sowie Mitgliedern des Bezirksbeirates Stuttgart-Weilimdorf dankte Dr. Blume für die Ehrung. Als Religionswissenschaftler betrachte er es als Glück, sich mit Menschen unterschiedlichen Glaubens auszutauschen.
An der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage schätze er unter anderem, dass Gläubige bereit seien, sich an unterschiedlichen Stellen zu engagieren – mal in besonders sichtbaren oder hohen Ämtern, mal im Hintergrund. „Es kommt nicht darauf an, wo wir dienen, sondern wie und mit welcher Haltung“, gab Dr. Blume zu bedenken.
Den Preis in Form eines Kunstwerkes aus Buntglas, das einen Baum darstellt, überreichte Francesco Di Lillo, Direktor des EU-Büros der Kirche in Brüssel. Er wurde eigens von Holdman Studios in Provo in den Vereinigten Staaten entworfen.
„Eine Familie ist wie ein Kunstwerk aus Glasmalerei ein wunderschönes Zusammenspiel einzigartiger Individuen. Der Baum mit seinen tiefen Wurzeln und starken Ästen ist ein passendes Symbol für die Familie und steht für Kraft, Wachstum und Widerstandsfähigkeit. Eine Familie ist ganz wie ein starker Baum oder ein Buntglasfenster ein Zeugnis der Liebe, Einigkeit und gemeinsamen Erfahrungen beim Wachsen“, führte Di Lillo aus.
Die Feierstunde fand im Gemeindehaus der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Tage in Stuttgart-Weilimdorf vor Mitgliedern der umliegenden Gemeinden statt. Durch das Programm führte Rebekka Weber. Für die musikalische Umrahmung sorgten Judith Schattel, Beatrice Gierschke, Lorenz Adamer und Florence Meissner-Adamer mit Werken von Ernest Bloch und Felix Mendelssohn Bartholdy.
Foto oben: Dr. Michael Blume (stehend, links) empfängt die Auszeichnung für Verdienste um die Werte der Familie, verliehen durch das Büro für EU und internationale Angelegenheiten der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage. Rechts Francesco Di Lillo, Direktor des Büros. 2024 by Intellectual Reserve, Inc. Alle Rechte vorbehalten.