(RED) Neben den großen Tagesordnungspunkten „Bürgerhaushalt 2025“ (Weilimdorf.de berichtete) und „Runder Tisch zur Altenwohnanlage und Reisachschule (Weilimdorf.de berichtete), hat der Bezirksbeirat noch eine Vielzahl anderer Themen behandelt.
Bewegungsangebot für junge Menschen in Hausen und Wolfbusch
Einstimmig fordert der Bezirksbeirat auf Antrag der „Freien Wähler“, dass die zuständigen Stellen der Stadtverwaltung bis spätestens März 2025 den Antrag „Bewegungsangebot für Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene in Hausen und Wolfbusch“ des Jugendrats Weilimdorf vom 20. Mai 2022, dem der Bezirksbeirat Weilimdorf in seiner Sitzung vom 22. Juni 2022 einmütig zugestimmt hat, endlich zu beantworten.
Im Antrag aus 2022 hat der Jugendrat Weilimdorf einst vorgeschlagen, auf dem Fasanenplatz im Stadtteil Hausen, auf dem Seilbahnspielplatz im Stadtteil Hausen und auf dem Spielplatz am Zaunkönigweg im Stadtteil Wolfbusch Sportgeräte (sogenannte „Calisthenics-Anlagen“) für Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene aufzustellen. Der Jugendrat bat darum, diese Vorschläge als Projekt „Bewegungsangebot für Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene in Hausen und Wolfbusch“ in das städtische Programm bzw. Konzept „Urbane Bewegungsräume“ aufzunehmen. Da dieser Antrag des Jugendrats bis heute keine Antwort der Stadtverwaltung erhalten hat, will der Bezirksbeirat nun endlich Klarheit zu diesem Projekt.
Parkdruck durch Wohnmobile und Transporter
Die Anzahl der Wohnmobile in Stuttgart hat in den letzten Jahren zugenommen. Die Wohnmobile werden nur zeitweise genutzt und oft steht den Wohnmobilbesitzern kein eigener Parkplatz zur Verfügung. Wohnmobile mit gültigem Kennzeichen und einem Gesamtgewicht unter 7,5 Tonnen dürfen zwar wie jeder Pkw im öffentlichen Raum geparkt werden. Da die Parkdauer dabei nicht nur wenige Tage, sondern teils Wochen andauert, bis das Wohnmobil wieder von dem besetzten Parkplatz weggefahren wird und beeinträchtigen so die Einsicht auf Gehwegen wie Straßen. Besonders gilt das für die Winterzeit, denn hier belegen die Wohnmobile oft Monate denselben Parkplatz an der Straße.Wären genügend Parkplätze im öffentlichen Raum vorhanden, wäre dies in der Regel kein Problem. Da dies aber nicht der Fall ist, führt dies zu Problemen bei der Parkplatzsuche für diejenigen, die morgens mit dem Auto zu ihrer Arbeitsstelle fahren müssen und abends kein Parkplatz in der Nähe ihrer Wohnung finden können.
Auf Antrag der CDU Weilimdorf hat der Bezirksbeirat mit 11 Ja-Stimmen bei 4 Enthaltungen nun bei der Stadtverwaltung einen Prüfantrag eingereicht. Es soll untersucht werden, inwieweit durch geeignete Maßnahmen der Parkdruck durch langfristig, abgestellte Wohnmobile – wie auch Transporter und Kleinlaster – in Wohngebieten verringert oder vermieden werden kann. Eine Möglichkeit könnte ein über die Wintermonate nicht genutzter Parkplatz im Stadtgebiet Stuttgart sein, z.B. der eines Schwimmbads.
Perspektiven für das Lindental in Weilimdorf
Ebenso einstimmig wünscht der Bezirksbeirat auf Antrag der „Freien Wähler“, dass dem Gremium die Perspektiven zur Entwicklung des Lindentals in Weilimdorf von der Landschaftsarchitektin Katrin Häussermann vorgestellt werden. Häussermanns Analyse des Ist-Zustandes wie Ideen und Vorschläge zur Zukunft des Lindentals wurden vor kurzem im Alten Rathaus erstmals vorgestellt – und begeisterten die Zuhörer (weilimdorf.de berichtete). Da die Facharbeit von Häussermann inzwischen ausgezeichnet wurde, läge nichts näher, diese Arbeit auch dem Bezirksbeirat näher zu bringen. „Wir erhoffen uns daraus eine Diskussion für die weitere Entwicklung des Lindentals. Die aktuelle Situation mit den Wänden und hohen Büschen ist nicht zeitgemäß. Vielleicht können wir aus der Präsentation der Stadtverwaltung einige sinnvolle Verbesserungen des Aufenthaltwerts im Lindental so näher bringen“, so Jürgen Raiser (Freie Wähler) bei der Erläuterung des Antrags.
Schulwegsicherheit soll in Weilimdorf erhöht werden
Auf Antrag der GRÜNEN soll im Stadtbezirk Weilimdorf die Schulwegsicherheit erhöht werden. Mit 13 Ja-Stimmen bei 2 Gegenstimmen der AfD fordert der Antrag an die Stadtverwaltung, dass geprüft werden soll, wo und wie im Bereich hochfrequentierter Schulwege eine (temporäre) Tempo-30-Zone eingerichtet werden kann, ob und wie Kontrollen der Verkehrsbehörde mit Hilfe periodisch aufgestellter Blitzer sowie Kontrolle der „Elterntaxis“ der Druck auf diverse Schulwege in Weilimdorf genommen werden kann. Ebenso kann sich der Bezirksbeirat eine Umgestaltung des Fußgängerwegbereichs vor dem Aldi im Giebel vorstellen – zumal in diesem Bereich immer wieder widerrechtlich abgestellte Fahrzeuge stehen. Ebenso solle geprüft werden, ob in der Huttenstraße der Gehweg verbreitert, sowie ein Zebrastreifen über die Huttenstraße (direkt vor Einmündung in die Solitudestraße) angebracht werden kann.
Letzte Budgetmittel vergeben
Ein letztes Mal hat der Bezirksbeirat Weilimdorf in diesem Jahr Budgetmittel vergeben.
Im dritten Anlauf hat das Gremium dem Weilimdorfer Heimatkreis bei nur einer Gegenstimme die Summe von 2.500 Euro für die Anbringung von Erinnerungsstelen auf dem Alten Friedhof genehmigt. Diese Stelen sind gewidmet den Fliegeropfern wie Scheinlage im Zweiten Weltkrieg, aber auch den Denkmälern mehrerer Adeliger aus Weilimdorf. Ein genauer Bericht zu den Stelen wird in Kürze auf Weilimdorf.de veröffentlicht.
900 Euro bewilligte der Bezirksbeirat einstimmig dem „Haus der Begegnung Giebel e.V.“ für den Weihnachtsbaum auf dem Ernst-Reuter-Platz. Der Verein hat wie die Jahre davor sich um die Beschaffung und Anlieferung wie Aufstellen, Schmücken und Anbringen der Beleuchtung gekümmert.
400 Euro stellte der Bezirksbeirat Weilimdorf einstimmig dem Bezirksamt zur Verfügung. Mit dem Geld sollen örtliche Ehrungen im Stadtbezirk vorfinanziert werden.
Bezirksbeirat bedankte sich bei den Stellvertretenden Bezirksvorsteherinnen
Mit einem Präsent bedankte sich der Bezirksbeirat Weilimdorf bei den beiden Stellvertreterinnen von Bezirksvorsteher Julian Schahl – Vanessa Theiß und Erika Rosenitsch – für die Unterstützung wie Durchführung der Sitzungen des Gremiums. Überreicht wurde die „kleine Aufmerksamkeit“ durch Bezirksbeirat Stephan Gier (CDU).
Stellvertretende Sachkundige für Migration und Integration vorgestellt
Fotios Pavlidis ist Mitglied des Bezirksbeirat Weilimdorf – und zuständig für „Migration und Integration“ im Stadtbezirk. Als seine neue Stellvertreterin wurde dem Bezirksbeirat Weilimdorf an diesem Abend Elisabeth Lioka vorgestellt. Die 28jährige wurde von Fotios Pavlidis auf das vakante Amt aufmerksam gemacht. Lioka hat bereits Erfahrung als Jugendrätin in Stuttgart und ist Mitglied im Griechischen Kulturverein. Sie zeigte sich erfreut, das Amt als Stellvertreterin ausüben zu dürfen.
Nachfolge des BONUS Markt im Wolfbusch gesichert
Überraschend hing das Damoklesschwert über dem BONUS-Markt im Wolfbusch (weilimdorf.de berichtete). Am Sitzungsabend war die Schließung zum Jahresende immer noch akut. Mit dem 12. Dezember 2024 hat sich die Situation geändert.
Zwar wird sich der bisherige Betreiber, die gemeinnützige Gesellschaft für Schulung und berufliche Reintegration (sbr gGmbH), zum Jahresende von diesem Markt trennen – doch es hat sich nun ein Nachfolger gefunden, der die Nahversorgung auch in 2025 im Wolfbusch fortsetzen will. Der zukünftige Betreiber hat sich vorgenommen, ein vergleichbares Vollsortiment anzubieten und dabei auf Qualität und Frische zu setzen. Besonders hervorzuheben sei das Engagement des neuen Teams, den Menschen im Ortsteil täglich frisches Obst und Gemüse direkt vom Großmarkt Stuttgart bereitzustellen. Dieses Angebot soll durch weitere hochwertige Produkte wie Backwaren und Frischfleisch ergänzt werden, sodass auch in Zukunft eine breite Auswahl für den Einkauf vorzufinden sein wird.