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Nach Kritik an schlechter Anbindung an Hausen: SSB legt neuen Betriebshof-Standortvorschlag “Südliche B295” vor

Mit der Festlegung durch die Stadt und die SSB am 30. Januar 2018 (

Bereits am Dienstagabend, 17. April 2018, wurden die neuen Pläne dem UTA des Gemeinderat vorgelegt – und fanden überwiegend Zustimmung. Damit ist neben der “Flachter Straße”, der “Motorstraße Süd” nun auch der Standort “Südliche B295” im Rennen. Dieser sieht den Betriebshof (siehe Foto rechts) auf der gegenüberliegenden Seite des Gewerbegebietes – also südlich der B295 vor. Als großes Plus ließe sich mit diesem Standort ein separater Abzweiger nach Hausen einrichten, der mit zwei Haltestellen – Hausen-Ost und Hausen-West – an der Nordseite von Hausen entlang läuft. Langfristig ließe sich so sogar ein Weiterbau der Strecke nach Ditzingen problemlos realisieren.

Die Vorteile des neuen Standortes liegen laut Christiani auf der Hand:
– Vorgaben Stadtbahn erfüllt
– Anbindung an Bestandsstrecke technisch und betrieblich deutlich besser realisierbar als bei Flachter Straße und Motorstraße (u.a. auch Vorteile bei Lärm)
– aus technisch/betrieblicher Sicht der SSB am geeignetsten
– Eingriff nur in private landwirtschaftliche Flächen und Kleingärten (in der Zuwegung)
– Lärm unproblematisch wg. großer Distanz zu Wohngebiet (300m von den Weichenanlagen bis Hausen)
– Anbindung von Gewerbegebiet und S-Bahnhalt Weilimdorf mit 300 Meter Fußweg schlechter, aber durch Fußgängerbrücke noch akzeptabel
– Anbindung von Hausen ideal, Verlängerung nach Ditzingen denkbar

“Wenn auch unser Wunsch, den S-Bahn-Halt mit der Straßenbahn zu verbinden hier nicht zufriedenstellend ist, so ist zu beachten, dass die 300 Meter nur eine kurze Strecke sind. Das ist so, als würde man vom Marktplat vor dem Rathaus in Stuttgart zur Calwer Straße hochlaufen – machbar in 4 Minuten!”, so Christiani. Anmerkungen der Bezirksbeiräte, dass die Fußgänger- und Radfahrerbrücke über die B295 zu steil sei für bequemes Laufen von der S-Bahn zur Stadtbahn, wies Christiani zurück: “Die Steigung liegt unter 6 Prozent, das ist machbar. Es ist das gleiche Gefälle oder Anstieg wie zu einer Stadtbahnhaltestelle”.

Die Fläche für den Betriebshof ist ideal: ebenerdig, man muss nur an der Südseite etwas in den leichten Hang hinein, was zugleich am Ende aber auch Lärm- und Sichtschutz für das in 300 Meter Entfernung liegende Hausen sei. “Die Gebäude mit ihren rund 7,5 Metern Höhe würden nur ca. 2,5 Meter über die Erde hinausragen. Das kann man problemlos begrünen mit Büschen und Bäumen wie in Möhringen auch – so dass man in Hausen vom Betriebshof eigentlich nichts mitbekommt!”, versicherte Christiani auf Rückfrage der Bezirksbeiräte zu einer möglichen Lärmentwicklung in den Nacht- und Morgenstunden.

Mit einem Haltepunkt an der B295-Brücke, die direkt zum S-Bahnhof führt, würde ein Übergangshaltepunkt für die Fahrgäste geschaffen – und mit einer Weiterführung der Gleise über die Ackerflächen der Steinröhre hinweg nach Hausen kann man den bislang nur per Bus erreichbaren Ortsteil zukünftig mit mindestens einer Haltestelle (z.B. an der Maria-Montessori-Grundschule) oder auch zwei Haltepunkten (Hausen-Ost an der Kita Fasanengarten sowie Hausen-West am Ortsende an der Straße nach Ditzingen) anfahren. “Wir erwarten gemäß Hochrechnung mit Hausen nur mit wenigen hundert neuen Fahrgästen im Gegensatz zu den mehr als 1000 bei einem direkten Anschluss an die S-Bahn!”, so Christiani, “aber der Bezirksbeirat hat in der letzten Sitzung die schlechte Anbindung nach Hausen stark kritisiert. Nun haben wir eine Lösung gefunden – und ich hoffe, Sie stehen nun auch dazu!”. In diesem Zusammenhang verwiesen Christiani und Bezirksvorsteherin Ulrike Zich auf den 14. Mai 2018: an diesem Abend ab 18 Uhr wird es im Bürgertreff in Hausen eine Bürgerversammlung für Hausen geben, um diese Anschlussvariante den Anwohnern explizit zu erläutern, Kritik- und Verbesserungsvorschläge aufnehmen und in den möglichen weiteren Planungen berücksichtigen.

Sicher ist der Standort “Südliche B295” noch lange nicht: er liegt in einem Landschaftsschutzgebiet, ist Frischluftschneise sowie unterliegt der Vorgabe als “regionaler Grünzug”, ist Vorbehaltsgebiet für die Landschaftsentwicklung und Landwirtschaft – und weist eine sehr hohe Bodenqualität auf. “Egal bei welchem Standort wir am Ende landen werden – ein Landwirtschaftsbetrieb in Weilimdorf wird jedes mal übermäßig betroffen, in der Regel mit einem Verlust von mehr als zwei Hektar Anbaufläche”, merkt Christiani an. Bei einem Standort “Südliche B295” wäre der Landwirtschaftsbetrieb Ludmann übermäßig betroffen: 2,6 Hektar würden für Ludmann den Gleisanlagen zum Opfer fallen – den ersten Reaktionen der Familie Ludmann nach ist das “existenzgefährdend”. Hier werden nun baldmöglichst Gespräche zwischen Stadt, SSB und dem Landwirtschaftsbetrieb stattfinden. Denn ein Bau bei einer nachweislichen Existenzgefährung ist rein rechtlich nicht möglich.