Erfroren – ersoffen – verbrannt: Mit diesen drei Schlagworten lässt sich die bisherige Obstsaison zusammenfassen.
Erfroren – ersoffen – verbrannt: Mit diesen drei Schlagworten lässt sich die bisherige Obstsaison zusammenfassen.
Erst mal wieder kein ordentlicher Winter, dann ein relativ früher Austriebsbeginn der Pflanzen – und wieder rechtzeitig vor Ostern gab es in der Karwoche Nachtfröste mit leichten Schäden an Erdbeeren, Stachel- und Johannisbeeren. Und dann wurde es Ende April doch noch Winter mit Kälte und Neuschnee am 26.4. Auch die Eisheiligen schlugen mal wieder mit Bodenfrost zu. Dieses Jahr war nicht nur Ostern sondern auch noch Pfingsten kälter als Weihnachten 2015! Und dann noch seit Anfang Juni mehr oder weniger Unwetter mit sintflutartigen Regefällen.
Letzte Woche dann als krönender Abschluss der diesjährigen Wetterkapriolen drei Tage mit extremer Hitze und Sonneneinstrahlung mit Sonnenbrandschäden. Die exponierten Früchte wurden quasi am Stock gekocht oder gebraten, denn die Pflanzen können sich auf so schnelle Temperaturwechsel nicht einstellen. Zum Teil gab es auch noch Hagel am Samstag nachmittag.
Die Fruchtqualität ist ansonsten sehr gut, durch die etwas kühleren Temperaturen und die Regenfälle der letzten Woche sind die Früchte fest und stabil. Die Sonne sorgt nun für das Aroma und den Zucker. Für die beginnende Strauchbeerensaison sind sehr gute innere und äußere Fruchtqualitäten zu erwarten.
Der Gesundheitswert von Beeren
Der Geschmack und die Gesundheitliche Wirkung von Obst sind entscheidend vom Erntezeitpunkt und von der Frische abhängig, folglich sollte man beim Einkauf auf regionale Erzeugnisse achten. Denn durch die kurzen Transportwege kommen die Beeren aus dem Stuttgarter Raum einfach viel frischer und somit optimal genussreif auf den Tisch. Sie sind aromatischer und reicher an den so wertvollen Inhaltsstoffen. Außerdem wird die Umwelt durch die kurzen Vertriebswege ( und weniger Schadstoffausstoß) geschont.
Alle Beerenarten sind reich an Ballaststoffen und sekundären Pflanzenstoffen, zusammengefasst unter dem Begriff bioaktive Substanzen: Polyphenole (Phenolsäuren) als aktive Krebshemmer und als Vorbeugung gegen Arteriosklerose, Infarkten, Thrombose und Infektionen. Diese Phenole sind auch für die Abwehr (Oxidationsschutz) sogenannter „freier Radikale“ zuständig und schützen vor Herz-Kreislauf-Erkrankungen und vorzeitiger Zellalterung. Bei der Ellagsäure (in Him- und Brombeeren) wurde z.B. nachgewiesen, dass sie bestimmte Enzyme bildet, die die Zellen stärken.
Besonders hervorzuheben ist der Gesundheitswert der schwarzen Johannisbeere: Fünf mal soviel Vitamin C als eine Zitrone und auch die Mineralstoffgehalte sind sehr hoch! Außerdem haben die neuen Sorten bei weitem nicht diesen herb-sauren Geschmack der alten Sorten.
Wer selbst Beeren pflücken will, der kann das bei Ulrich Hörnle in Weilimdorf in der Ditzinger Str. 40 tun:
Hofladen: während der Saison von 7 – 18 Uhr geöffnet
Wochenmarkt am Löwenmarkt Di. 8 – 12.30 Uhr u. Fr. 11 – 18.00 Uhr
Selbstpflücke ist möglich von:
• Himbeeren (sofort)
• Johannisbeeren ab 2.07.2016
• Sauerkirschen ab ca. 15.07.2016
Montag – Donnerstag 16 – 18 Uhr
Samstag und Sonntag 16 – 18 Uh
Infos unter: www.obsthofhoernle.de
Foto (Siegele): Freuen sich auf den Beginn der Strauchbeerensaison, die Stuttgarter Obstbauern vlnr.: Christian Hörnle, Heinz Munder, Reinhard Ortlieb und Ulrich Hörnle