(MH) Am 9. Januar 2023 ist Hanns Schäfer, der ehemalige Pfarrer von St. Theresia, gestorben. 40 Jahre war Hanns Schäfer als Pfarrer Seelsorger in St. Theresia in Weilimdorf und hat die Gemeinde und den Stadtteil durch seine Präsenz geprägt.
Zugewandt, offenherzig und gastfreundlich war er den Menschen nahe. Der Gemeindesaal war sein “Wohnzimmer”. Vieles ermöglichte er, aber die Schlüsselgewalt gab er nicht aus der Hand. Waren Veranstaltungen gut besucht, war er im Glück. War jemand nicht da, gab es auch mal einen kräftigen Rüffel. Als Hirte war er Menschenfänger und wusste die Gemeindemitglieder in die vielfältigen Aktivitäten von St. Theresia einzubinden.
Sein Stolz waren die große Ministrantenschar und die Sternsinger. Als Seelsorger taufte er Kinder, feierte die Erstkommunion und Firmung, assistierte Trauungen und begleitete Menschen im Sterben und in der Trauer. Das ganze Kirchenjahr hat man miteinander gefeiert. Und nach dem Gottesdienst in der Kirche gab es tolle Feste, sei es im Gemeindesaal oder auf dem Pfarrwiesle. Unvergessen auch die Faschingsveranstaltungen. So sind viele Gemeindemitglieder ihm über Jahre verbunden. Er zog Menschen an. Andere fanden keinen Zugang zu ihm. Sein Charakter kennzeichnete ihn als eigene Persönlichkeit, mit wunderbaren Seiten, mit Ecken und Kanten.
In der Geschichte der Gemeinde St. Theresia kann man wohl Zurecht von einer Ära sprechen: am 21. August 1976 kam Hanns Schäfer als Pfarrer in die Kirchengemeinde in Weilimdorf, am 1. Oktober 2016 wurde er nach 40jähriger Dienstzeit am Patrozinium der Kirchengemeinde St. Theresia in den Ruhestand verabschiedet. Der Abschied von “seiner Kirchengemeinde” St. Theresia fiel ihm sehr schwer.
Auf den damaligen Festgottesdienst mit vielen ehemaligen Ministranten folgte ein langes, abwechslungsreiches Programm im Gemeindesaal, der förmlich aus den Nähten platzte. Viele aktuelle und ehemalige Gemeindemitglieder waren gekommen, um Pfarrer Schäfer ihren Dank für die geleistete Arbeit in den vergangenen vier Jahrzehnten auszusprechen. Bewegendes, Nachdenkliches, aber auch Unterhaltsames gab es in den Reden zu hören.
Bezirksvorsteherin Ulrike Zich erklärte, woran neu Zugezogene Pfarrer Schäfer ganz einfach erkennen können: an der König Ludwig Frisur, den Lederhosen und dem Bayern München Schal. Und Stadtdekan Monsignore Christian Hermes meinte, er habe immer gedacht, Don Camillo aus den Fernsehfilmen gebe es nur in Schwarz/Weiß. Aber als er Pfarrer Schäfer näher kennengelernt habe, sei ihm klargeworden: den gibt es auch in Farbe. Dass Pfarrer Schäfer durch seine Arbeit das Leben hunderter Gemeindemitglieder mitgeprägt hat, war an diesem Tag ganz besonders spürbar.
Seinen Ruhestand verbrachte Hanns Schäfer in Ehingen/Donau. Wenn es seine angeschlagene Gesundheit erlaubte, kam er gerne – so zum Abschied von Pater Konrad in Salvator und zum 40jährigen Jubiläum unseres Freizeithauses “Rössle” in Frankenhofen/Allgäu. Und Besucher, die davon erzählten, wie es in St. Theresia weiterging, waren bei ihm immer herzlich willkommen. Den Gemeindebrief – nun der Gesamtkirchengemeinde – las er stets aufmerksam und gab natürlich auch seine Kommentare dazu.
Die Kirchengemeinde von St. Theresia verabschiedet sich von Pfarrer Schäfer mit einem herzlichen „Vergelts Gott“ und „Segne es Gott“ für sein Lebenswerk.