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Pläne für Stadtbahnbetriebshof Weilimdorf werden immer konkreter

(RED) Dr. Volker Christiani, Leiter Stabsbereich Planung, SSB AG, stellte am Mittwochabend, 18. November 2020, die weiter konkretisierten Pläne der SSB für den neuen Stadtbahnbetriebshof Weilimdorf dem Bezirksbeirat vor. Der Baubeginn rutscht derweilen etwas weiter in die Zukunft, fertig sein soll der Stadtbahnbetriebshof nun Ende 2027.

Noch im Juli war sich Christiani sicher, dass der Stadtbahnbetriebshof noch Ende 2026 in Betrieb genommen werden kann (weilimdorf.de berichtete). Doch die Planungen stießen auf einige Probleme. Nicht nur dass die Anordnung der Gebäude und Hallen auf der Fläche des zukünftigen Stadtbahnbetriebshof nahe dem Gewerbegebiet Ditzingen überdacht wurde um statt 40 sogar 48 Züge unterbringen zu können: Auch die Streckenführung zwischen der B295 und Hausen wurde überarbeitet: Eine enge Kurve würde bedeuten, dass die Bahnen nur mit maximal Tempo 25 hier fahren können. Durch einen größeren Radius des Gleisbogens ist nun Tempo 50 für die Bahnen möglich – allerdings gibt es dadurch einen größeren Flächenbedarf bzw. entsteht zwischen Zuwegung zum Stadtbahnbetriebshof und dem Gleisbogen eine in sich geschlossene Grünfläche, die für die Landwirte nicht zur Verfügun stehen wird.

Auch die Ausschleifung am Jugendhaus Weilimdorf aus der Bestandstrecke zur B295 wurde nochmals überarbeitet. Diese wird nun direkt am Jugendhaus wie an der Brücke der B295 beginnen, der Bogen etwas mehr Richtung Fasanenwäldchen rücken. Auch hier entsteht eine abgeschlossene Grünfläche. Auf Nachfrage von Gerhard Pfeiffer (GRÜNE), ob der Lärmschutz hier für die nur rund 50 Meter gegenüberliegenden Häuser berücksichtigt sei, versicherte Christiani, dass dies nochmals durchdacht werde. Zuvor hatte Christiani den Vorschlag Pfeiffers, die Ausschleifung nur Richtung Rastatter Straße durchzuführen, abgelehnt. Als Grund wies Christiani darauf hin, dass zukünftig auf der Strecke 3 Linien fahren – im rechnerischen Abstand von ca. 3 Minuten. Rangiervorgänge, um vom Stadtbahnbetriebshof nach Gerlingen zu kommen, wären da kaum möglich.

Nächste Schritte bei den Planungen sind nun weitere Untersuchungen zur Querung des Scheffzgentals Richtung Ditzingen, Abstimmung über Ausgleichsmaßnahmen für Eingriffe in Natur- und Landschaft, ein Neuabgrenzungsverfahren für Landschaftsschutzgebiet, eine Abstimmung über Gestaltung der Haltestelle Hausen, die Erarbeitung eines Entwässerungskonzept, die Abstimmung mit den Vertretern der Landwirtschaft über Wegeführung und Nutzbarkeit Restflächen, die Ermittlung der Nutzen-Kosten-Indikatoren für die Strecke bis Hausen, Ditzingen- Schuckertstraße, Gerlinger Höhe und Ditzingen Bahnhof. Danach fällt die Entscheidung auf Grundlage der Ergebnisse der Standardisierten Bewertung, ob nur bis Hausen oder gleich bis “Ditzingen Schuckertstraße” gebaut wird.

Als Baubeginn nennt Christiani nun das Jahr 2024, die Bauzeit ist mit 3,5 Jahren derzeit avisiert, für Ende 2027 ist nun die Inbetriebnahme des Betriebshof und der Strecke geplant.

Planungswettbewerb für den neuen Stadtbahnbetriebshof

Um die bestmögliche Lösung für die anspruchsvolle Planungsaufgabe in den Fachbereichen Architektur, Städtebau und Landschaftsplanung zu finden, führt die SSB ein konkurrierendes Planungsverfahren nach der Richtlinie für Planungswettbewerbe durch. Der Inhalt der Wettbewerbsauslobung zur Durchführung des Planungswettbewerb wurde den Bezirksbeiräten in der Lindenbachhalle im Anschluss an die Ausführungen von Christiani durch Herrn Wüstling vom Stadtplanungsamt vorgestellt.

Hierbei geht es um das Einfügen der Gebäude in den Landschaftsraum, die Entwicklung der Frei- und Grünräume sowie der Retentionsflächen, die Neuprägung des Stadteingangs an der B295, die städtebauliche Geste zum benachbarten Gewerbegebiet in Ditzingen, eine Kubatur und Gestaltung der Gebäude und Fassaden und den Mehrwert für die Allgemeinheit.

Weitere Rahmenvorgaben sind ein Energiekonzept mit klimaneutralen Gebäuden mit Plusenergiestandard, eine nachhaltige Bauweise, möglichst recycelbare Materialien, eine Gebäudebegrünung (Dach und Fassade), die Gestaltung der Umgebung für eine angemessene Gebäudehöhe, sowie Schallschutzmaßnahmen wegen der Autobahn sowie der Gebäude (Dienst- und Sozialgebäude).

Der Bezirksbeirat nahm die Beschlussvorlage einstimmig zur Kenntnis. Diese wird am 24. November vom Ausschuss für Stadtentwicklung und Technik voraussichtlich verabschiedet. Noch im Dezember 2020 erfolgen die Preisrichtervorbesprechungen der voraussichtlich elf beteiligten Büros, vom Februar bis Mai 2021 finden die Ausarbeitungen statt, für den 23. Juni 2021 ist derzeit das Preisgericht vorgesehen.

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