Planungsstand der SBB zu Betriebsbahnhof und U13 vorgestellt, Foto GOEDE

Planungsstand der SBB zu Betriebsbahnhof und U13 vorgestellt

(RED) Dr. Volker Christiani, Leiter Stabsbereich Planung, SSB AG ist in den letzten Jahren im Bezirksbeirat Weilimdorf zu einem gern gesehenen „Stammgast“ geworden, wenn es um die nachhaltige Berichterstattung zum Planungsstand des neuen SSB Betriebsbahnhof und der neuen Linienführung der U13 ging und geht.

So stand am Mittwochabend, 7. Juli 2021, zum einen die Vorstellung der Pläne des Siegers des Wettbewerbsergebnisses für den „Betriebshof Weilimdorf“, weilimdorf.de berichtete bereits, zum anderen stellte Christiani die überarbeiteten Pläne für die Ausschleifung der U13 Linie nach Hausen zwischen B295 und dem Jugendhaus vor – aber auch den avisierten Standort für den Sendemast des digitalen SSB-Betriebsfunk vor.

Planungsstand der SBB zu Betriebsbahnhof und U13 vorgestellt. Foto: GOEDEFür die Ausschleifung ist man inzwischen davon abgekommen, diese ausschließlich über die Fläche zwischen dem Jugendhaus Weilimdorf und der B295 zu führen. „Die Bahnen könnten hier bestenfalls mit Tempo 25 um die engen Kurven fahren, ganz zu schweigen von dem zu erwartenden Lärm, der dabei entsteht“, so Christiani. Daher ist man zu einer komplett neuen, wenn auch deutlich teureren, dafür platzsparenden Variante gekommen: Die Ausschleifung beginnt bereits direkt nach der Haltestelle „Rastatter Straße“, die Straßenbahnlinie wird doppelspurig über eine eigene Brücke über die B295 auf die Südböschung geführt, die Bahnen können diese Brücke gar mit bis zu Tempo 50 befahren – ein Zeitgewinn von mehr als 30 Sekunden, „und das ist bei uns ein enormes Zeitfenster!“, so Christiani. Zwischen Jugendhaus und B295 muss für die Bahnen, die zu Betriebsbeginn wie -ende von und nach Gerlingen fahren, nur eine einspurige Streckenführung eingerichtet werden – die wiederum durch den Wegfall der Gegenkurve nun näher an die B295 heranrücken kann – und so das Feld für die Landwirtschaft nahezu ohne Flächenverlust erhalten werden kann. Auch muss mit dieser Streckenführung bzw. geänderten Ausschleifung in das bestehende Brückenbauwerk der Solitudestraße über die B295 hinweg nicht eingegriffen werden. Für den Geh- und Radweg, der parallel zur Solitudestraße führt, werden an den beiden Kreuzungspunkten mit den Gleisen verschwenkte, jedoch ohne Barrieren ausgestattete Querungen mit Signalanlagen gebaut.

Planungsstand der SBB zu Betriebsbahnhof und U13 vorgestellt. Foto: GOEDEEbenso wurde durch Messungen festgestellt, dass es nur einen großen, rund 35 Meter hohen Sendemast für den digitalen SSD-Betriebsfunk braucht, wenn man diesen an der nördlichen B295-Brücke platziert. Im Gegenzug kann man auf zwei einzelne Sendemasten, einer am Betriebshof und einer am Jugendhaus komplett verzichten. Weiterer Vorteil: der einzelne hohe Mast an der B295-Brücke hat sogar eine Reichweite bis nahe an den Lindenbachsee, so dass  im Ortszentrum von Weilimdorf der Sender, der im Uhrturm am Löwen-Markt „versteckt“ ist, ebenso wegfallen kann.

Damit die neue U13 Linie möglichst viele Fördermittel von Staat und Land erhält, wurde mit der Kosten-Nutzen-Untersuchung bereits festgestellt, dass die U13 bis mindestens Ditzingen Hülben (Thales) geführt werden muss. Anfang 2022 soll es jedoch eine neue Fassung der „Standardisierten Bewertung“ des Bundesverkehrsministeriums geben, in dem weitere Nutzenkomponenten (z.B. Klimaschutz) erfasst werden und bessere Ergebnisse zu erwarten sind. „Vielleicht wird dann  die U13 sogar gleich bis Ditzingen Bahnhof durchgebaut werden können“, so Christiani zuversichtlich. Somit muss die finale Entscheidung, welche Abschnitte von Anfang an realisierten werden, auf 2022 verschoben werden.

Für den Betriebshof, der mit einem großen Flachdach ausgestattet sein wird, sagte Christiani im übrigen zu, dass diese Fläche mit Photovoltaik-Modulen ausgestattet werden: „Entweder produzieren wir den Strom direkt für uns und speisen ihn in das SSB Netz ein – oder die Stadtwerke Stuttgart werden die PV Anlage betreiben. Da sind wir aber bereits miteinander im Gespräch.“

Die Bezirksbeiräte zeigten sich zufrieden und entließen Dr. Volker Christiani nach nur kurzer Rückfragenrunde in den wohlverdienten Feierabend.

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