„Problem-Ahorn“ sorgt für mehrstündigen Feuerwehreinsatz im Giebel

(ARO) Der Sturm, der am gestrigen Freitag, dem 31.3.2023, über Stuttgart hinweg zog, sorgte auch in Weilimdorf für einen mehrstündigen Einsatz der Feuerwehr.

Gegen 14 Uhr wurde der Einsatzleiter der Feuerwache 4 Feuerbach in den Stadtteil Giebel alarmiert. Passanten hatten über den europaweiten Notruf 112 gemeldet, dass an einem rund 20 Meter hohen Ahorn mehrere Äste abgebrochen bzw. heruntergestürzt waren.

Beim Eintreffen bestätigte sich die Lage. An einem Fußweg nördlich der Mittenfeldstraße standen zwei Ahornbäume.

Bei einem hatte sich ein abgebrochener Ast in etwa 12 Meter Höhe verhakt und am Fuß der Bäume lagen mehre abgebrochene kleinere Äste, auf Grund der anhaltenden Böen drohte weiterer Windbruch.

Die Lage wurde zusätzlich dadurch verschärft, dass die beiden Bäume auf Grund einer Vorschädigung des einen Stamms mittels einer großen Metallschraube und einer Kronensicherung miteinander verbunden waren.

Diese komplexe Einsatzlage veranlasste den Leitungsdienst der Berufsfeuerwehr neben der primär benötigten Drehleiter auch noch ein Hilfeleistungslöschfahrzeug (HLF) seiner Wache nachzufordern.

Grund dafür war, dass zur Besatzung des HLF an diesem Tag ein gelernter Forstwirt gehörte, der das dementsprechende Fachwissen für die Abarbeitung eines solch ungewöhnlichen Sturmschadens besaß.

Nach dem Eintreffen der beiden Einsatzfahrzeuge wurde die Drehleiter in Stellung gebracht und der forstwirtschaftliche ausgebildete Feuerwehrmann begann aus dem Rettungskorb mit seiner aufwendigen Arbeit.

Mit mehreren verschiedenen Sägen begann er die Kronen der beiden betroffenen Ahornbäume Stück für Stück aus dem Korb heraus abzutragen.

Dabei musste zum einen ständig die Lage neu beurteilt werden, zum anderen war ein mehrfaches Umsetzen des Hubrettungsfahrzeuges nötig, um gefahrlos die dementsprechenden Sägeschnitte durchführen zu können.

Nach weit über zwei Stunden Arbeit war so viel Geäst entfernt worden, dass als finaler Arbeitsschritt die Kronensicherung durchtrennt werden konnte, woraufhin der Hauptstamm kontrolliert auf den Fußweg fiel ohne weiteren Schaden zu verursachen.

Routiniert wurde abschließend der Baumstamm mit der Motorsäge zerkleinert und zur Seite geräumt.

Nachdem mittels Besen die letzten Reste des Baumes an den Rand des Weges gefegt waren, wurde das Flatterband, mit dem die Gefahrenstelle abgesperrt war, entfernt und der Fußweg wieder freigegeben.

Der Verfasser dieser Zeilen, selbst ausgebildeter Feuerwehrangehöriger, möchte an dieser Stelle explizit darauf hinweisen, dass das rot-weiße Flatterband, welches Feuerwehr und Polizei zur Absperrung und Absicherung von Einsatzstellen verwendet, keine Empfehlung oder Diskussionsgrundlage darstellt.

Die Beachtung eines solchen Trassierbandes ist zwingend notwendig, um eine (Lebens-)Gefahr sowohl für Zivilisten als auch für Einsatzkräfte auszuschließen.

Leider wurden die Feuerwehrleute aber auch an dieser Einsatzstelle wieder mit der absoluten Unvernunft einzelner Mitmenschen konfrontiert.

Eine ältere Mitbürgerin missachtete mit ihrem Fahrrad vorsätzlich das gespannte Flatterband und durchquerte trotz mehrmaligen Anrufes den Gefahrenbereich im Fallbereich des Baumes.

Auf ihr lebensgefährliches Verhalten angesprochen zeigte sie sich vollkommen uneinsichtig und war sich keiner Schuld bewusst.

 

 

 

Bilder: Andreas Rometsch

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