Rednerpult für die Lindenbachhalle in DE LUXE – Ausstattung

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Zum 31. Dezember 2004 wohnten in Weilimdorf 30.992 Menschen, von der Windel bis zum Greisenalter – und wenn alle diese Menschen an einer kulturellen oder informativen Veranstaltung im Jahr 2005 in Weilimdorf teilnehmen, so können sie sicher sein, dass der Bezirksbeirat für diese Aktionen ein paar Euro hinzuschießt. Denn immerhin leistet sich die Stadt Stuttgart für all ihre Stadtbezirke einen Finanztopf, der zur Unterstützung von kulturell wichtigen Veranstaltungen dient, die dem Allgemeinwohl zu Gute kommen. Und der Weilimdorfer Bezirksbeirat kann diese Gelder auf Antrag der Vereine und Veranstalter zuteilen oder ablehnen. Und für 2005 ist nun das „Säckl“ prall gefüllt: 26.224,07 Euro hat der Bezirksbeirat „auf der hohen Kante“! Diese setzen sich zusammen aus vom Gemeinderat für 2005 zugesprochene Gelder in Höhe von 13.907,23 Euro, 4.090,34 Euro aus dem „Kulturtopf“ der Stadt, sowie 8.226,50 Euro als „Übertrag“ des Bezirksbeirates aus 2004. Denn im vergangenen Jahr wurden die Gelder nicht komplett ausgegeben.

Und so zeigten sich am Mittwochabend die Bezirksbeiräte in wahrer Spendierlaune, sprachen nachträglich dem Kinderfasching vom 30. Januar in der Salvatorgemeinde für die gelungene Veranstaltung mit dem Künstler Christof Altmann eine Finanzspritze über maximal 400 Euro zu. Auch die lokale Agenda Weilimdorf (Schwerpunkt Pfaffenäcker) wurde mit 395,75 Euro bedacht, die für die Kinderbetreuung der Sprachkursmütter die Kosten für eine professionelle Erzieherin mit Gehalt und Haftpflichtversicherung nicht aus eigener Tasche finanzieren kann. Auch die Bezirksvorsteherin Ulrike Zich freute sich sichtlich über den vollen Topf und hatte gleich ihren Wunschzettel zur Hand: der Bürgerempfang am 23. September 2005, bei dem 50 Weilimdorfer (mit ihren Lebenspartnern) für ihr ehrenamtliches und unendgeldliches Tun geehrt werden sollen, veranschlagte sie mit 3.500 Euro. Kurz flackerte im Gremium die Fackel der Erinnerung auf: „Wieviel wars denn 2004?“ Und da mußte Ulrike Zich eingestehen, dass es nur 3.000 Euro waren. „Aber man muss ja die Preissteigerungen einfach sehen!“, antwortete sie schlagfertig (wobei in diesem Moment jeder anfing, die Inflationsrate zu berechnen). Die Mehrkosten begründete Zich schließlich mit den ungemein günstigen Honoraren im letzten Jahr, die sie in 2005 sicherlich nicht mehr erhalten würde. Und so stellten die Bezirksbeiräte die gewünschte Summe einstimmig in Aussicht, hofften aber offen, dass nicht alles Geld verbraten werde. Ein weiterer Wunschpunkt Zichs war das Kinderferienprogramm 2005, für dessen 1.000 bunt gedruckte Exemplare Druckkosten in Höhe von 1.600 Euro auf das Bezirksamt zukommen. Auch dies nickten die Bezirksbeiräte wohlwollend ab und nahmen schließlich auch das bereits beantragte und gelieferte Rednerpult für die Lindenbachhalle mit ins Wunschprogramm auf: 1.146,11 Euro, abzüglich 2 Prozent Skonto, wenn das Gremium sofort „ja“ sagen würde. 1.123,19 Euro für ein bischen Holz? Wenn man das alte Rednerpult noch kennt, eine unglaubliche Summe. Doch mit dem „Neuen“ wird alles besser:

1.) statt 4 muskelbepackte Männer kann nun auch die Dame von Welt (also auch die Bezirksvorsteherin) per 4 Rollen das Pult durch die Halle schieben;

2.) wenn Marc Benzinger vom Musikverein mit seinen gut 1,90 Metern gesprochen habe, kann im Anschluss ein Nachwuchsmusiker mit 1,45 Metern ebenfalls das Pult benutzen: es ist höhenverstellbar;

3.) statt einer Kerze bzw. Deckenlicht kann man nun ein Lämpchen direkt am Pult anknipsen und seine eigene Rede gut lesen;

4.) ein Mikrofon hats nun auch – und wenn die Soundanlage der Halle funktioniert, braucht in Zukunft keiner mehr seine Stimme massiv erheben und hinterher Halsbonbons lutschen;

5.) war das alte Pult sowieso mehr dem Kamin denn der Halle nahe – das Holz nicht mehr austauschbar.

Letztlicher Trost: auch wenn in dieser Sitzung die Gelder wahrlich reichlich flossen – im Säckl sind für die übrigen Jahresveranstaltungen mit Öffentlichkeitscharakter immer noch 19.205,13 Euro vorhanden…

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