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Rund 1,5 Millionen Euro für die Sanierung von Spielplätzen und Grünanlagen

(tom) Das Garten-Friedhofs- und Forstamt hat in der jüngsten Sitzung des Weilimdorfer Bezirksbeirates seinen Jahresbericht vorgestellt.

Zur Sitzung des Weilimdorfer Bezirksbeirates am 7. Oktober 2020, der aufgrund der Corona-Pandemie wieder in der Lindenbachhalle stattfand, konnte Bezirksvorsteherin Ulrike Zich Andreas Hellmann und Anja Schuster begrüßen. Wie jedes Jahr berichteten die beiden Vertreter des Garten-, Friedhofs- und Forstamtes über die durchgeführten und anstehenden Maßnahmen im Bereich der Spielflächen und Grünanlagen.

„Wir waren im Mai 2019 zum letzten Mal hier“, hielt Hellmann fest. Seit der Zeit habe man in Weilimdorf einiges gemacht. Schuster, die für Weilimdorf zuständig ist berichtete dass man für Kleinmaßnahmen auf Spielplätzen insgesamt 12.500 Euro investiert haben. Die Zaunanlage am Spielplatz Widdumhofstraße sei erneuert worden, am Spielplatz Thaerstraße habe man den Kleinkinderspielturm erneuert und auf den Ernst-Reuter-Platz sei das Trampolin zum wiederholten Mal repariert worden. Ferner seien in Weilimdorf, Giebel und Wolfbusch sowie im Industriegebiet insgesamt 68 Bäume gepflanzt worden. Kosten rund 96.500 Euro. Von den neugepflanzten Bäumen seien drei leider eingegangen, zwei weitere würden Streßsymptome zeigen. Im Molchweg sei beim Weg durch die Grünanlage der Belag erneuert worden (3.600 Euro), so Schuster weiter. Außerdem werde an allen Spielplätzen die Beschilderung erneuert. Bei einem Teil seien die neuen Schilder bereits angebracht. „Bis Ende des Jahren wollen wir alle Schilder ausgetauscht haben“.

Ein großes Projekt sei die Sanierung des Schulsportplatzes der Seelachschule in der Grünanlage Beim Esel gewesen, so Schuster Weiter. Der Sportplatz habe einen neuen Kunststoffbelag erhalten. Außerdem sei der Platz mit einem schallmindernden Ballfangzaun ausgestattet und es seien auch neue Tore aufgestellt worden. Die Weitsprunganlage sei ebenfalls saniert worden. Die Gesamtkosten für das Projekt beliefen sich auf rund 322.500 Euro.

Im Laufe des vergangenen Jahres seien außerdem die Außenanlagen von zwölf Kindertageseinrichtungen für unter drei-jährige in Weilimdorf umgebaut worden. Der Umbau sei nötig gewesen, weil die Außenanlagen nicht den sicherheitstechnischen Anforderungen für unter drei-jährige entsprochen haben. „Wir haben das Außengelände der Kindergärten auch mit Altersgerechten Spielgeräten für die unter drei-jährigen ausgestattet.

Ein weiteres Großprojekt das Schuster Ansprach ist die Sanierung des Lindenbachsees und der Reisachstaffel (Kosten rund 250.000 Euro) die noch in diesem Jahr erfolgen soll. Der erste Bauabschnitt auf der Seite der Lindenbachstraße sei abgeschlossen. Im zweiten Zug gehe man nun das Ufer auf der Seite der Goslarer Straße an, in dessen Rahmen auch der Sitzplatz neu gestaltet werden soll. Man befinde sich hier derzeit in der Abstimmung mit dem Tiefbauamt und dem Umweltamt, so Schuster. „Wir wollen den Weg etwas höher legen, um zukünftig Überschwemmungen zu vermeiden“. In der Vergangenheit sei der Weg und auch der Sitzplatz häufig überschwemmt worden. Geplant sei auch neue Bäume zu pflanzen. Starten werde man die Arbeiten zunächst mit einem Gehölzrückschnitt. Im Zuge dieser Arbeiten werde auch die Reisachstaffel in Angriff genommen. Dort gebe es schon provisorische Einbauten, die das Befahren der Staffel mit dem Rad verhindern sollen. Das Provisorium werde durch feste Einbauten ersetzt.

Die größte Maßnahme ist sicher die Schulhofsanierung des Solitude-Gymnasiums (Kosten insgesamt 1,03 Millionen Euro). Mit der Neugestaltung der Fläche habe man im August begonnen. Im Zuge der Arbeiten würden im unteren und oberen Schulhof die Aufenthaltsbereiche neu gestaltet und es werden neue Spiel und Pausenangebote installiert. Außerdem erhält der Bolzplatz hinter der Turnhalle einen Neuen Belag. Mit den Vorarbeiten wolle man bis Ende des Jahres fertig sein, so dass im Frühjahr dann die Spielgeräte aufgestellt und Baumpflanzungen erfolgen können. Die Fertigstellung der Arbeiten sei bis Ende März 2021 geplant.

Auf der Agenda für das laufende Jahr steht beim Garten-, Friedhofs- und Forstamt auch die Neugestaltung des Schulcampus der Gemeinschaftsschule Weilimdorf. Hier sei man derzeit dabei den Bauantrag einschließlich Freiflächenplan zu erarbeiten, erklärt Schuster.

Und es tut sich noch einiges mehr bei den Weilimdorfer Schulen. Beim Erweiterungsbau mit Mensa an der Maria-Montessori Grundschule in Hausen, ist das Gartenbauamt ebenfalls an der nötigen Umgestaltung der Außenanlage beteiligt. Beim Neubau der Mensa der Rappachschule mit entsprechender Umgestaltung der Außenanlage liegt wie Schuster mitteilte die Baugenehmigung vor. Der Baustart sei im kommenden Jahr geplant. Und noch in diesem Jahr beginne man mit dem Umbau der Außenanlage an der Wolfbuschschule ebenfalls im Rahmen des Mensa Neubaus.

Für das kommende Jahr vorgesehen ist der Ersatz einer Spielanlage am Spielplatz Waldhornweg (15.800 Euro), die Sanierung des Zauns und der Bau eines neuen Spielgeräts am Spielplatz Dischinger Weg (7.500 Euro), die Sanierung des Ballfangzauns am Bolzplatz Weiliemer Pfad (8.000 Euro), die Sanierung des Jugendtreffs beim Spielplatz Mittenfeldstraße sowie der Ersatz der Drehscheibe und der Neubau einer Wegerampe auf dem Spielplatz Beim Esel.

Zum Naturschutzgebiet Greutterwald und hier insbesondere zu den Greutterwiesen führte Schuster aus, das das Gartenamt dort nur einige wenige Flächen betreue. Andere Flächen würden über das Liegenschaftsamt betreut und andere Flächen seien in Privatbesitz. Der Bezirksbeirat hatte vor geraumer Zeit angefragt, was man tun könne, dass die Streuobstbestände nicht verschwinden. „Wir haben mit dem Liegenschaftsamt Kontakt aufgenommen und angeboten auch auf deren Flächen etwas zu tun, so Schuster. Sie könne sich auch ein Treffen vor Ort, mit Umweltverbänden, Vereinen, den Ämtern und den Bezirksbeiräten vorstellen um eine Bestandsaufnahme zu machen und zu erörtern, was man mit den Nachbarflächen machen kann.

Ferner erklärte Schuster, dass sie von der Bezirksbeiratsfraktion von Bündnis 90/Grüne angesprochen worden sei, ob das Gartenamt auch mit Budgetmittel des Bezirksbeirates arbeiten darf um Dinge, die zurückgestellt werden mussten, zu realisieren. Beim Wormser Platz, bei Spielplatz Stedinger Straße und bei der Grünanlage Thaerstraße sei dies der Fall gewesen. Budgetmittel könnten dafür verwendet werden.

Dr Jörg Grunert (SPD) hielt in der anschließenden Diskussion fest, dass beim Bolzplatz Weilemer im Grunde kein Rasen mehr vorhanden sei. Zudem sei dort an den Rändern des Platzes Erosion festzustellen. Schuster erklärte, das auf dem Bolzplatz immer wieder Rasen nachgesäht werde. Der Erfolg sei allerdings eher mäßig. Eigentlich müsse man nach der Aussaht den Platz für ein halbes Jahr sperren, das sei wegen dem Nutzungsdruck aber nicht möglich. „Ein Kunststoff oder Teerfeld wollen wir dort bewußt nicht“.

Barbara Graf (Bündnis 90/Grü­ne) fragte nach, ob bei den Planungen für den Schulhof des Solitudegymnasiums auch Schüler und Eltern einbezogen wurden. Einige Eltern hätten das nicht mitbekommen. Ferner wollte sie Wissen, ob der Durchgang durch die Wolfbuschschule in absehbarer Zeit wieder genutzt werden kann. Schuster erklärte, dass bei den Planungen Lehrer, Schüler und Elternbeirat beteiligt waren. Das sei von der Schule organisiert worden. Bei den Planungen habe man alle im Vorfeld geäußerten Wünsche berücksichtigen können. Der Durchgang bei der Wolfbuschschule bleibe geschlossen solange der Belag neu gemacht wird. Ab dem Frühjahr 2021 werde der Weg wieder nutzbar sein.

Zum den Greutterwiesen erklärte Peter Hanle (Die FrAKTION), dass sich der Bezirksbeirat schon mehrfach mit dem Thema auseinandergesetzt habe. Das Gremium habe darum gebeten, die alten Obstbäume dort zu retten. Es habe auch schon Antrag gegeben. Flächen der Stadt würden dort nicht mehr von einem Landwirt gemäht, „weil die Stadt dafür Geld verlangt und weil man nicht durchkommt, weil die Bäume nicht zurückgeschnitten werden“. Eine konzertierte Aktion, wie von Schuster vorgeschlagen, könne eine Lösung bringen. Ein Beschluss des Bezirksbeirates, der eine solche konzertierte Aktion einfordert sei sicher hilfreich. Schuster erklärte, dass das Gartenamt für eine solche konzertierte Aktion gerne zur Verfügung stehe. Die konzertierte Aktion müsse in eine Machbarkeitsstudie münden. „Ich würde dafür gerne ein Büro beauftragen um zu sehen, wie sich die Fläche entwickeln kann”, ergänzte Hellmann.

Dr. Erik Hoffmann (PULS) fragte nach ob die Wasserqualität des Lindenbachsees nicht mit einer Fontäne verbessert werden könne. Außerdem wies er darauf hin, dass es im Wald immer wieder Probleme mit Montainbike-Trails zum Beispiel bei der Dischinger Burg gebe. „Kann man da nicht zusammen mit den Mountainbikern an einer Lösung arbeiten?” Die Wasserqualität am Lindenbachsee sei nicht besonders gut, räumte Schuster ein. Für den See, der eigentlich ein Regenrückhaltebecken sei, sei das Tiefbauamt zuständig. Die Problematik mit den Mountainbike-Trails werde man an die Forstabteilung weitergeben.

Stefan Gier (CDU) fragte nach warum das Trampolin am Ernst-Reuter-Platz schon mehrfach repariert werden musste. „Handelt es sich da um mutwillige Zerstörung?“ Schuster erwiderte, dass man mit Vandalismus glücklicherweise kaum Probleme habe. „Auf die Sprungmatte ist anscheinen immer wieder jemand reingefahren“. Man überlege dort Poller nachzurüsten, das sei aber keine schöne Variante.

Abschließend stimmte das Gremium noch einstimmig für den Antrag von Peter Hanle (Die FrAKTION), bezüglich der Greuterwiesen eine konzertierte Aktion mit den beteiligten Ämtern, wenn möglich den Eigentümern, Vereinen, Naturschutz- und Umweltverbänden sowie dem Bezirksbeirat und dem Jugendrat durchzuführen mit dem Ziel, eine Bestandsaufnahme zu machen und eine Machbarkeitsstudie zur nachhaltigen Baumpflege durchzuführen.

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