Sicherheitsbefragung in Weilimdorf ergab „gute Lebensqualität“

Vostellung der Sicherheitsbefragung im Bezirksbeirat am 15. Oktober 2025, Foto GOEDE

(RED) Im Rahmen des Sicherheitsbeirat Weilimdorf stellte Ellena Krämer stellvertretend für den verhinderten Sebastian Bürkle, Leiter Stabsstelle Sicherheitspartnerschaft in der Kommunalen Kriminalprävention der Landeshauptstadt Stuttgart, die Ergebnisse der Sicherheitsbefragung im Stadtbezirk vor.

Die Sicherheitsbefragung wurde 2023 in Stuttgart durchgeführt, in Weilimdorf wurden 489 Bürger und Bürgerinnen im Alter zwischen 14 und 80 Jahren befragt, so dass sich ein breites, repräsentatives Umfrageergebnis daraus ergab. So wurden z.B. Fragen gestellt wie ob

  • Betrügende Personen, die sich als hilfsbedürftiges Familienmitglied, Polizistin oder Polizist ausgeben
  • Sich langweilende und nichtstuende Jugendliche
  • Drogenkonsumierende
  • Betrunkene
  • Gruppen alkoholisierter Personen
  • Männliche Jugendliche in Gruppen
  • Wohnungslose Menschen
  • Undiszipliniert fahrende Autofahrer und Autofahrerinnen
  • Undiszipliniert fahrende Radfahrer und Radfahrerinnen
  • E-Scooter im Straßenverkehr

kein Problem, ein geringes, ein ziemlich großes oder ein sehr großes Problem darstellen. 

Im Vergleich zu allen 23 Stuttgarter Stadtbezirken ergab die Umfrage, dass Weilimdorf sich beim Kriminalitätsfurchtsindex (der von minus 4 bis plus sechs reicht) mit einem Wert knapp über null im Mittelfeld liegt. Die größte Kriminalitätsfurcht in Stuttgart gibt es in Zuffenhausen wie im Stadtzentrum, Bad Cannstatt und Feuerbach, die geringste Furcht herrscht in Degerloch, Plieningen, Birkach und Botnang.

Weitaus positiver ist der prozentuale Anteil an Befragten, die sich in ihrem Stadtbezirk außerhalb der eigenen vier Wände fürchten: In Weilimdorf sind dies gerade mal drei Prozent, noch geringer ist die Furcht in Botnang, Möhringen, Degerloch, Sillenbuch, Plieningen und Birkach. Extrem hoch hingegen ist die Furcht im Stadtzentrum (67 Prozent) und Bad Cannstatt (66 Prozent), dahinter folgt Zuffenhausen (27 %), Stuttgart-Ost (20%) und Feuerbach (19%).

Der Lebensqualität in Weilimdorf geben die Bürger und Bürgerinnen im Stadtbezirk (im Schulnotenvergleich eins bis sechs) die Gesamtnote 2,5. Die beste Eigennote gaben sich die Botnanger (2,0), die schlechteste Note gaben sich die Zuffenhauser (mit 3,2). Weilimdorf liegt von den 23 Stadtbezirken auf Platz 10.

Als größte Furchtursache in Weilimdorf benannten die Befragten „Personen, die andere anpöbeln oder belästigen“ (43 %), nahezu gleichauf folgt die Respektlosigkeit (42%) sowie das rücksichtslose Verhalten im Straßenverkehr (38%). Die Kriminalität im gesamten Stuttgarter Raum befanden 30 % als Furchtursache, gleichauf liegt das Vermüllungsproblem, gefolgt von der Angst der Begegnung mit alkoholisierten Menschen (29%). Vier Prozent der Befragten gaben an, bereits einmal Opfer einer Straftag geworden zu sein.

Die Beziehung zwischen quantitativer und qualitativer Relevanz von Furchtursachen für die Kriminalitätsfurcht (nur Einwohnerinnen und Einwohner von Weilimdorf) liegt hingegen hauptsächlich beim Zuzug von Geflüchteten und Zuwanderern, sowie Respektlosigkeit bei Gruppen von männlichen Jugendlichen. Dabei haben gerade mal zehn Prozent der Befragten im Stadtbezirk Angst vor Ausländerfeindlichkeit und Rechtsradikalismus.

Die Stabsstelle Sicherheitspartnerschaft in der Kommunalen Kriminalprävention gibt für Weilimdorf daher einige Handlungsempfehlungen heraus:

  • Beseitigung des perzipierten Problems mit männlichen Jugendlichen, beispielsweise durch eine Intensivierung der Jugendarbeit.
  • Abbau von Respektlosigkeit.
  • Stärkung des Vertrauens in die Kommunalpolitik Stuttgarts.
  • Abbau von Spannungen mit Geflüchteten und Zuwanderern durch vertrauensbildende Maßnahmen und der Förderung eines respektvollen Umgangs.

Als Beispiele werden für diese Empfehlungen der Ausbau der Aktion „Gute Fee“, sowie „Let´s Putz“, eine Gewaltprävention an Schulen, Respektlotsen und „Sicher zu Fuß zur Schule“ genannt, wie auch „Exploratory Walks“ (Stadtteilrundgänge) und reduzieren des Mülls mit sog. „Kippster“ Aktionen.

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