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Stadtwerke Stuttgart und Effizienzpioniere entwickeln Online-Tool für Wärmepumpeninteressierte

(PM) Durchklicken und erfahren, ob sich das eigene Haus künftig auch mit einer Wärmepumpe beheizen lässt – an einer solchen Online-Entscheidungshilfe arbeiten die Stadtwerke Stuttgart.

Dies tun sie gemeinsam mit zwei ortsansässigen Projektpartnern, der Effizienzpioniere GmbH und dem Fachunternehmen Bott. Gefördert wird das Projekt mit rund 100.000 Euro aus dem Klima-Innovationsfonds der Landeshauptstadt Stuttgart.

Wärmepumpe – ja oder nein?

Noch in diesem Jahr soll das Onlinetool in Betrieb gehen, das Hausbesitzerinnen und -besitzern beantworten kann, ob ihr Bestandsgebäude die Wärmewende auf diesem Weg umsetzen kann. Und das sei auch dringend notwendig, weiß Stephan Hartmann, Geschäftsführer der Effizienzpioniere. Er erklärt: „Welche Lösungen sich technisch anbieten und wirtschaftlich vernünftig sind, ist für Gebäudebesitzerinnen und -besitzer nicht ganz einfach herauszufinden. Ihnen wollen wir mit unserem Tool die Möglichkeit geben, sich der persönlichen Wärmewende zu widmen. Es beantwortet zum Beispiel Fragen wie ‚Funktioniert eine Wärmepumpe für mein Haus – ja oder nein‘ und: lohnt sich das für mich langfristig.“ Peter Drausnigg, Technischer Geschäftsführer der Stadtwerke Stuttgart, erklärt: „Die Wärmewende in der Landeshauptstadt funktioniert nur, wenn wir die Bestandsgebäude einbeziehen. Dort besteht das größte Einsparpotenzial an Energie, insbesondere an fossilen Energieträgern wie Öl und Gas. Als Motor der Energiewende erschließen wir dafür alle erneuerbaren Quellen in Stuttgart und helfen, diese nutzbar zu machen. Ein wichtiger Baustein ist dabei das gemeinsame Wärmepumpen-Projekt mit den Effizienzpionieren.“

Gemeinsam mit der Landeshauptstadt

Der Stuttgarter Klima-Innovationsrat hat das Projekt unter vielen ambitionierten Wettbewerbsbeiträgen ausgewählt und für die Förderung aus dem 13 Millionen Euro starken Stuttgarter Klima‐Innovationsfonds vorgeschlagen – Europas größtem kommunalen Innovationsfonds für das Klima. Bei der Umsetzung des Projekts wird das Energieberatungszentrum Stuttgart (EBZ) eng miteinbezogen, die Ergebnisse stehen für künftige Beratungen zur Verfügung.

Klarheit für die Heizungsplanung

Grundsätzlich sei das Wissen über die Wärmewende im Bestand noch dünn, findet Peter Drausnigg. Dass Wärmepumpen physikalisch auch Bestandsbau können, ist vielen neu. Der springende Punkt sei, dass eine Heizanlage mit niedrigeren Vorlauftemperaturen zurechtkommen muss, als beim Verbrennen fossiler Energieträger – dann sind Wärmepumpen auch wirtschaftlich. Damit das neue Tool eine passende Einschätzung ausgeben kann, erheben die Effizienzpioniere jetzt Daten in einer Testreihe. Dafür haben die Stadtwerke Stuttgart im Dezember 30 Gebäude von Referenzkundinnen und -kunden mit Messgeräten ausgestattet. Den Ein- und Ausbau der Geräte begleitet das Heizungsunternehmen Bott aus Feuerbach, das seine Kundinnen und Kunden durch die Projektergebnisse noch besser in Bezug auf Wärmepumpen beraten möchte. Unter den Testgebäuden sind Ein- oder Zweifamilienhäuser, aber auch Mehrparteienhäuser mit bis zu zwölf Wohneinheiten. An den Heizanlagen werden Vor- und Rücklauftemperatur kontinuierlich aufgezeichnet. Später verknüpfen die Effizienzpioniere die Messergebnisse mit Gebäudedaten, etwa Baujahr, Heizkörperfläche oder dem letzten Fenstertausch. Die Angaben zu den Gebäuden kommen von den Eigentümerinnen und Eigentümern. Im Frühjahr, wenn die Heizperiode vorbei ist, können die wichtigsten Zusammenhänge ausgewertet werden. Stephan Hartmann betont: „Wir arbeiten mit wissenschaftlichen Methoden, um komplexe Zusammenhänge besser zu verstehen und zu vereinfachen. Ziel ist eine nutzerfreundliche Oberfläche, die kinderleicht zu bedienen ist.“ Mit seinem Team bei den Effizienzpionieren berät er Gebäudebesitzende und Unternehmen zur individuellen Energiewende. Die Expertise kommt gut an in Stuttgart – das Team ist mittlerweile auf 25 Personen angewachsen und hat alle Hände voll zu tun. Neue Projekte nehmen die Effizienzpioniere gerne an, Informationen und Kontakt unter www.effizienzpioniere.de.

Klimaneutral Wohnen

Rund 40 Prozent der Emissionen werden in Deutschland durch Heizen ausgestoßen. Um Stuttgart klimaneutral zu machen, braucht es künftig auch viel mehr Wärme aus erneuerbaren Energien. Die Stadtwerke Stuttgart wollen zu diesem Zweck alle erneuerbaren Wärmequellen in der Landeshauptstadt erschließen. Neben Luftwärmepumpen stehen dabei auch Abwasser- und Flusswärme sowie Erdwärme und industrielle Abwärme im Fokus. Bis 2035 will das kommunale Unternehmen allein 700 Millionen Euro in die Wärmewende investieren.

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