(FBW) Der Forstbezirk Schönbuch freut sich aktuell über “saustarken” Nachwuchs im Wildschwein-Schaugehege im Forstrevier Wildmeisterei im Schwarzwildpark oberhalb von Weilimdorf.
Flick und frech sind die jungen Wildschweine, die besonders an ihrem gestreiften Fell gut zu erkennen sind. In einer Gruppe von über 30 Frischlingen streifen die Jungtiere durch das Wildschweingehege und fühlen sich zusammen mit den Elterntieren sauwohl. Die pure Lebensfreude der geselligen Tiere ist ansteckend und erfreut Erwachsene und Kinder gleichermaßen. Ralf Noack, zuständiger Revierleiter im Forstrevier Wildmeisterei, ist bei den Wildschweinen besonders gern gesehen. Ab und an erhalten die Tiere zusätzliches Futter, welches von Ralf Noack in das Gehege gebracht wird. „Der Jubel der Tiere ist dann nicht zu überhören. Manchmal muss ich laufende Telefonate beenden, wenn ich mich dem Schaugehege nähere, da ich mein eigenes Wort nicht mehr verstehe“, sagt Ralf Noack schmunzelnd. Zum Schutz der Tiere steht aber nur ausgewähltes Futter auf dem Speiseplan. Daher sollten die Tiere nicht eigenständig gefüttert werden.
Das Schwarzwild-Schaugehege im Schwarzwildpark ist ein überaus beliebtes Ausflugsziel im Stuttgarter Staatswald und nicht mehr wegzudenken.
Die insgesamt acht Schaugehege im Forstbezirk Schönbuch bieten ein besonderes Naturerlebnis und die Möglichkeit die sonst scheuen Wildtiere in ihrer natürlichen Umgebung zu beobachten. Als Teil der Infrastruktur zur Erholung im Wald werden die Wildtier-Gehege mit viel Begeisterung von den Forstleuten für Waldbesucherinnen und Waldbesucher gepflegt und unterhalten.
Über “Schwarzwild”
Wildschweine leben im geselligen Gruppen, auch Rotten genannt, und verfügen über ein ausgeprägtes Sozialverhalten. Die Rotten bestehen aus weiblichen Tiere (Bachen), Überläufern (weibliche und männliche Tiere im 2.Lebensjahr) und Frischlingen (Jungtiere). Erwachsene männliche Schweine (Keiler) leben allein und suchen nur zur Paarungszeit (Rauschzeit) Rotten auf.
Innerhalb der Rotte gibt es eine strenge Rangordnung. Die Leitbache führt die Rotte und trifft jegliche Entscheidungen für die Gruppe und bestimmt die Aktivität sowie die Rauschzeit. Schließlich ist sie das älteste Tier mit der meisten Erfahrung. Als Waldbewohner ist das Wildschwein im Winter auf die Mast von Bäumen, also Bucheckern und Eicheln angewiesen. Aber auch sonst ist der Speiseplan bei den Allesfressern vielseitig: Wurzeln, Gräser, Getreide, Würmer, Insekten, Aas, Kleinsäuger, Rehkitze und Gelege von Bodenbrütern stehen auf dem Speiseplan.