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Trinkwasserversorgung im Raum Weilimdorf langfristig gesichert

Die EnBW Regional AG hat unweit der Solitudestrasse den für rund zwei Millionen Euro neu gebauten Trinkwasserhochbehälter Seelach in Betrieb genommen. Die Trinkwasserversorgung im Stuttgarter Nord-Westen ist damit an den gestiegenen Bedarf angepasst und langfristig gesichert. Seit Juli vergangenen Jahres liefen die Bauarbeiten am Bergheimer Schaftrieb im Gewann Frauenholz auf Hochtouren. Das EnBW-Regionalzentrum Stuttgart erstellte dort – mitten im Wald – nahezu an gleicher Stelle der bisherigen Druckregel-Anlage Seelach einen neuen Wasserspeicher. Er hat ein Fassungsvermögen von 5.000 Kubikmetern und wird die Wasserversorgung in und um Weilimdorf für die nächsten Jahrzehnte auf sichere Beine stellen. Sein Wasser bezieht er über die bestehende Leitung aus dem wenige Kilometer entfernten 30.000 Kubikmeter fassenden Hochbehälter Hohe Warte, der zur Bodensee-Wasserversorgung (BWV) gehört.

Die Stuttgarter Teilorte Weilimdorf und Feuerbach gehören zu einer Wasserversorgungszone, die in Ost-West-Richtung vom Pragsattel bis zur Autobahn A 81 reicht. Im Laufe der letzten 20 Jahre hat sich der Verbrauchsschwerpunkt dieser Zone von Feuerbach aus in Richtung Weilimdorf verlagert. Dort entstanden neue Industriegebiete und Wohnsiedlungen. Der bisherige Druckregler Seelach stieß nach und nach an seine Kapazitätsgrenze. Er hatte mit nur 100 Kubikmetern Fassungsvermögen ein viel zu geringes Speichervolumen. Für eine jederzeit sichere Versorgung war daher ständiger Wassernachschub aus dem Hochspeicher Hohe Warte erforderlich. Unterbrechungen des Nachschubs, beispielsweise aufgrund von Betriebsstörungen, hätten in Zeiten hohen Verbrauchs an heißen Sommertagen zu Engpässen bei der Wasserversorgung der rund 30.000 Einwohner von Weilimdorf und den Teilorten Bergheim, Giebel, Hausen und Wolfbusch geführt.

Vor allem im Hinblick auf die künftige städtebauliche Entwicklung entschied sich das EnBW Regionalzentrum Stuttgart, die Wasserversorgung an den zu erwartenden Bedarf anzupassen. Mit seinem Fassungsvermögen von 5.000 Kubikmetern ist der neue Speicher so dimensioniert, dass selbst nach einer Bebauung der derzeit noch landwirtschaftlich genutzten Flächen um Weilimdorf und der damit zwangsläufig verbundenen Erhöhung des Wasserverbrauchs genügend Reserven für eine sichere Versorgung vorhanden sind.

Für den neuen Hochbehälter Seelach wurden 1.800 Kubikmeter Beton und 300 Tonnen Stahl verbaut; insgesamt mussten 9.000 Kubikmeter Erdreich bewegt werden. Die 35 mal 35 Meter große Bodenplatte des Gebäudes ruht auf einem Fundament von 135 jeweils fünf Meter langen, senkrecht im Boden steckenden Betonpfeilern. Allein die Trinkwasserlast des etwa fünf Meter hohen Speichers beträgt bis zu 5.000 Tonnen. Der Speicher ist aus Wasser undurchlässigem Beton und ausschließlich aus mineralischen Baustoffen errichtet.

Im neuen Hochbehälter Seelach wird nicht nur Wasser bevorratet. Gleichzeitig wird dort auch Strom erzeugt. Eine Turbine wandelt die Energie des ankommenden Bodenseewassers in elektrischen Strom um, der ins Weilimdorfer Netz eingespeist wird. Nach Fertigstellung und Inbetriebnahme des neuen Hochbehälters wird die alte Druckregelanlage vollständig zurückgebaut und die Fläche renaturiert. Vom Hochbehälters Seelach ist von außen nur wenig zu sehen, da die beiden Wasserkammern komplett mit Erde überdeckt sind. Sichtbar sind nur die Böschungen und das Einsteighaus. Die Böschungen wurden in Abstimmung mit dem Forstamt so bepflanzt, dass eine Integration in das Umfeld „Wald“ hergestellt wurde. Schon nach wenigen Jahren wird die Bepflanzung so hoch sein, dass den Spaziergängern die Anlage kaum mehr auffallen wird.

Veranstaltungshinweis: Trinkwasserbehälter Seelach in Stuttgart-Weilimdorf ist fertiggestellt

Einweihung und Besichtigung für die Öffentlichkeit am Samstag, 22. 10. 2005, 10 bis 15 Uhr

Am Samstag, 22.Oktober 2005, 10 Uhr bis 15 Uhr, haben interessierte Bürger und Anwohner aus den benachbarten Wohngebieten im Raum Weilimdorf und den Teilorten Bergheim, Giebel, Hausen und Wolfbusch die Gelegenheit, sich „ihren“ Trinkwasserspeicher einmal aus der Nähe anzuschauen. Das EnBW-Regionalzentrum Stuttgart informiert über die langfristige Sicherstellung der Trinkwasserversorgung und die Besucher können den Speicher vor seiner Inbetriebnahme einmal von innen besichtigen. Bei einem Quiz winken nach etwas Losglück schöne Überraschungen. Die Ausschilderung erfolgt ab den Parkplätzen Neuer Friedhof Weilimdorf und Bergheimer Steige.

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