Foto (Helmut Heisig): Obfrau Waltraud Illner berichtete über die Fahrt zum Versöhnungsmarsch in Brünn.

„Verzeihen aber nicht vergessen“

(HH) Im Rahmen des sudetendeutschen Monatsnachmittages berichtete Obfrau Waltraud Illner in einem Vortrag vom diesjährigen Versöhnungsmarsch in Brünn.

Zum 19. Mal hatte die Sudetendeutsche Landsmannschaft eine Fahrt in die südmährische Stadt organisiert, um im Rahmen der Veranstaltung „Meeting Brno“ am Versöhnungsmarsch teilzunehmen. Zahlreiche politische Prominenz wie der CDU-Bundestagsabgeordnete Christoph de Vries, sein CSU-Kollege Stephan Mayer und Martin Körner als Vertreter des Stuttgarter Oberbürgermeisters Dr. Frank Nopper, war in diesem Jahr in die Hauptstadt Mährens angereist, um unter dem Motto „Vom Trauma zur Hoffnung“ die ca. 30 km lange Strecke gemeinsam mit Zeitzeugen und tschechischen Teilnehmern zu gehen Allerdings marschierten die zahlreichen Teilnehmerinnen und Teilnehmer, die in Erinnerung an den „Brünner Todesmarsch“ vom 31.Mai 1945 die Strecke absolvierten, in umgekehrter Richtung, also von Pohrlitz nach Brünn. Damals mussten über 20.000 deutsche Brünner einen Fußmarsch zur 60 km entfernten österreichischen Grenze antreten, bei dem am Ende mindestens 1700 Tote zu beklagen waren. Waltraud Illner erzählte auch von einer bewegenden Gedenkfeier am Abend des Versöhnungsmarsches im Augustinerkloster in Brünn, wo neben dem Konsul der deutschen Botschaft auch die Oberbürgermeisterin der Stadt, Markéta Vaňková, sprach, die ihre eindrucksvolle Rede  mit  dem Zitat von Antoine de Saint-Exupéry „Mit dem Herzen müssen wir auch verzeihen, auch wenn die Vernunft uns sagt, nicht zu vergessen“ beendete. Berührend und emotional zugleich, sei aber auch der musikalische Schluss durch das Jugendorchester und dem Chor des Königin-Katharina-Stift-Gymnasium aus der Brünner Partnerstadt Stuttgart gewesen, die das Chorstück „Earth Song“ von Michael Jackson aufführten.  Neben dem Versöhnungsmarsch, bot das Programm der Brünn-Fahrt auch die Möglichkeit zum Besuch eines Gottesdienstes in der Brünner Domkirche St. Peter und Paul, eines Rundgangs auf jüdischen Spuren der südmährischen Stadt und einer Fahrt in die Wischauer Sprachinsel. Die Obfrau aus Weilimdorf erwähnte natürlich auch das Gedenken in der ehemaligen Gestapo-Zentrale in Kaunitz und am Gedenkstein in Pohrlitz, wies in diesem Zusammenhang jedoch darauf hin, dass sich die Sudetendeutsche Landsmannschaft ein Gedenken in Pohrlitz, dass bislang den tschechischen Vertretern vorbehalten ist, zur 80-jährigen Erinnerung an den „Brünner Todesmarsch“ im Jahr 2025 wünschen würde.

Foto (Helmut Heisig): Obfrau Waltraud Illner berichtete über die Fahrt zum Versöhnungsmarsch in Brünn.

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