Von Pferden, Spiegeln, Lärmschutz, Longierzirkeln und anderen Lachern

BB170107

Ziemlich erheiternd ging am Mittwoch, 17. Januar, die Sitzung des Weilimdorfer Bezirksbeirates zu Ende. Wurde noch der Budgetantrag der Kinder- und Jugendfarm Weilimdorf e.V., für den Longierzirkel des Farm-Ponies 500 Euro bereit zu stellen, sachlich korrekt einstimmig durchgewunken, blieben aufgrund eines Antrages der Freien Wähler auf einen Verkehrsspiegel die Augen nicht mehr trocken. Während die Kinder- und Jugendfarm nun mit dem Zuschuss für den Longierzirkel am Gelände neben dem frisch ausgehobenen Regenrückhaltebecken die Finanzierung wieder einen Schritt weiter gesichert hat, sorgte der Antrag von Jürgen Raiser (Freie Wähler) zum Thema „Sichtbehinderung Florian-Geyer-Straße/Solitudestraße“ bei Waltraud Illner (CDU) für „heftige Gegenwehr“. Was war passiert: Raisers Antrag bezieht sich auf besagtes Straßeneck, das durch parkende Autos und „andere hohe Fahrzeuge“ erhebliche Probleme für die aus der Florian-Geyer-Straße auf die Solitudestraße einfahren wollenden Fahrzeuge verursacht und nun auf Wunsch Raisers einen „Verkehrsspiegel“ bekommen soll. Doch kaum war dieser Wunsch ausgesprochen, reckten sich die Arme von Waltraud Illner (CDU) in die Höhe: „Ich erinnere in diesem Zusammenhang an die wiederholten Anträge von uns, an diversen Stellen in Weilimdorf – wie z.B. in der Mittenfeldstraße in Giebel – Verkehrsspiegel anzubringen, um die Verkehrssituation gefahrentechnisch zu entschärfen. Bislang aber wurden alle Anträge von der Stadtverwaltung abgelehnt! Deshalb erwarte ich das Gleichheitsprinzip für Alle, entweder überall einer (Spiegel, die Red.) oder gar keiner!“ Diese doch heftige Reaktion brachte einen Bruchteil einer Sekunde Schweigen, bevor ein heftiges Lachgewitter über die Sitzung hereinbrach. Bezirksvorsteherin Ulrike Zich konnte dem nur schmunzelnd hinzufügen, dass Sie es in ihrer gesamten Laufbahn als Stuttgarter Bezirksvorsteher (vor Weilimdorf war Sie in Botnang tätig), lediglich einen einzigen „Verkehrsspiegel“ bei der Stadtverwaltung hat durchsetzen können: und der wurde ausgerechnet für Pferde im Feuerbacher Tal installiert! „Hoch zu Roß durfte ich damals persönlich feststellen, dass die Reiter wirklich keine Chance haben, ohne Spiegel mit ihrem Pferd die Straße zu überqueren!“ so Zich.

Dieser Verkehrsspiegel zog sich anschließend flüsternd oder laut durch alle weiteren Anträge, wie auch den von Jürgen Raiser, der eine Lösung des Radfahrer-Fußgängerproblems auf dem Fußweg entlang der Glemsgaustraße zwischen Solitude- und Ludmannstraße sucht. Klipp und klar war angesagt, dass wohl auch dort ein „Verkehrsspiegel“, in diesem Falle für die Fußgänger aus der Ludmannstraße, hingehöre. Und so darf nun die Stadtverwaltung im übrigen auch noch die Baupläne für die neue Lärmschutzwand an der B295 auf der Wolfbuscher Seite dem Bezirksbeirat vorlegen. Denn derzeit entstehen dort große dicke Betonwände – wohl nicht einmal von Glaselementen, Verzeihung „Verkehrspiegeln“, durchbrochen…

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