WEIL für Demokratie und Zusammenhalt auf Kurs Vereinsgründung

WEIL für Demokratie und Zusammenhalt auf Kurs Vereinsgründung, Foto: BERG

(PB) Was im Februar 2024 mit einem ersten Gedankenaustausch von Weilimdorfer Bürgerinnen und Bürgern zu einem „Bündnis gegen Rechts“ begann, bekommt nun ein stabiles Format: Am Mittwoch, 23. Juli 2025, erfolgt die Vereinsgründung — die Initiative lädt herzlich zu der Veranstaltung um 19:30 Uhr im Alten Rathaus ein!

Laut Satzungsentwurf setzt sich der Verein „für gesellschaftlichen Zusammenhalt und für die Förderung und Stärkung unserer Demokratie im Sinne des Grundgesetzes“ ein.

Wie Barbara Graf vom Sprecherkreis beim jüngsten Plenum am 4. Juni 2025 mitteilte, stehen im Zentrum der Gründungsversammlung die Verabschiedung der Satzung, die Wahl eines Vorstands sowie der Beschluss über die Mitgliedsbeiträge. Um alle Aspekte rund um die Gemeinnützigkeit des Vereins zu erörtern, berichteten Barbara Graf und Pfarrer Ralf Horndasch von einem Termin im Stuttgarter Finanzamt, der jedoch — entgegen mancher Befürchtungen — von großer Kooperationsbereitschaft und bester Beratung durch die zuständige Sachbearbeiterin geprägt gewesen sei.

Mit Blick auf den 23. Juli sollen jetzt alle bisherigen Unterstützer der Initiative, seien es Privatpersonen, Organisationen, Vereine oder Gewerbetreibende, nochmals angeschrieben werden, um auch in Sachen Vereinsgründung aktiv mitzuwirken. Zudem ist geplant, die Einwohnerversammlung Weilimdorf am 21. Juli 2025 in der Lindenbachhalle für Informationszwecke zu nutzen.

Punkt eins der Tagesordnung des Plenums am 4. Juni im Alten Rathaus war aber die Frage, wie umgehen mit Parolen, Hass und Hetze? Foto: BergPunkt eins der Tagesordnung des Plenums am 4. Juni im Alten Rathaus war aber die Frage, wie umgehen mit Parolen, Hass und Hetze? Die Anwesenden sammelten Beispiele für Stimmungsmache wie „Messermänner“, „Vergewaltiger“, „Sozialschmarotzer“ oder „Asyltourismus“. Bedrohlich für das gesellschaftliche Klima seien auch Thesen wie „In Deutschland gibt es keine Meinungsfreiheit“, „Man wird ja wohl noch sagen dürfen …“, „Lügenpresse“ oder „Das Boot ist voll“.

In der anschließenden Diskussion, moderiert von Sprecherkreismitglied Sebastian Walenta, wurde zusammengetragen, wie man auf solche Parolen reagieren kann, egal ob im Familien- und Bekanntenkreis oder etwa an einem Infostand. Die Runde war sich einig, dass es kein Patentrezept gibt, aber das eine oder andere ist möglicherweise einen Versuch wert: Nachfragen wie „Woher hast Du/haben Sie diese Information?“ „Handelt es sich vielleicht nicht eher um einen Einzelfall?“ „Was meinst Du/meinen Sie konkret damit?“ „Was genau empfindest Du/empfinden Sie als bedrohlich?“ Allgemein sollte man auch in einem Streitgespräch Sachlichkeit wahren, sich als Brückenbauer bemühen, einen Perspektivenwechsel ausprobieren. Hilfreich sei es natürlich, faktensicher argumentieren zu können, und beispielsweise in punkto Migration auf die unverzichtbaren Leistungen der ausländischen Pflegekräfte hinzuweisen.

Ein dritter Tagesordnungspunkt drehte sich um den Stand der Öffentlichkeitsarbeit: Die beauftragten Gruppen entwickeln weiter Konzepte für das Auftreten und Erscheinungsbild des künftigen Vereins bei Wochenmärkten oder Festen; außerdem sollen die Ideen für Filmvorführungen und Let‘s Putz-Aktionen vorangetrieben werden.

Zum Schluss noch dieses Save-the-Date: 9. Oktober 2025, 19:30 Uhr, Dietrich-Bonhoeffer-Gemeindezentrum, Elisabeth Kabatek (Stuttgarter Autorin): „Ermunterung zum Handeln — Demokratie unter Druck. Was können wir tun?“

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