(ARO) Diese physikalische Binsenweisheit machen sich rund zehn Drachen-Enthusiasten in Stuttgart-Weilimdorf zu Nutze.
Sie treffen sich dort regelmäßig am Fuß des Grünen Heiner, einem aufgeschütteten Schuttberg, auf dessen 400 Meter hohen Gipfel seit rund 22 Jahren eine Windenergieanlage thront.
Derselbe Wind, der den riesigen Rotor mit rund 40 Meter Durchmesser antreibt, lässt ihre ebenso riesigen Showkites in die Lüfte steigen.
Showkites sind Drachen aus Nylon, Polyester oder auch Seide, die reale Tiere oder Fantasiefiguren nachbilden.
Auch an Fronleichnam herrschte auf dem Feld zwischen Autobahn und dem Schuttberg Grüner Heiner wieder ein buntes Treiben am Himmel.
Auf Grund eines Drachenfestivals auf der dänischen Insel Fanø waren zwar nur zwei „Drachenbezwinger“ vor Ort, diese boten aber dennoch eine sehenswerte Show.
Neben einigen kleineren Windspielen stiegen ein rund 14 Meter langer Delphin und ein über 25 Meter langes Krokodil an stählernen Halteseilen in den Weilimdorfer Himmel.
Glanzstück der Himmelsparade war aber ein 30 Meter langer Blauwal im Maßstab 1:1.
Das Drachen-Ungetüm, von dem es in Deutschland nur eine Handvoll gibt, besitzt zwar die äußeren Abmessungen einer ausgewachsenen Blauwalkuh, unterscheidet sich jedoch gewichtsmäßig deutlich von seinem lebendigen Vorbild.
Während das größte Säugetier der Welt bis zu 200 Tonnen wiegen kann, bringt es die am Himmel schwebende Nachbildung auf bescheidene zwei Kilogramm Gewicht.
Nicht ganz so bescheiden sind Preise die für die gewaltigen Showkites. Während der rund 14 Meter lange Delphin für etwa 2500 Euro erhältlich ist, schlägt der lebensgroße Blauwal mit rund 5000-6000 Euro zu Buche.
Bevor die Drachen in Weilimdorf am Himmel schweben können, haben sie schon eine lange erste Luftreise hinter sich. Diese führt sie von China, dem Herstellungsland, über Neuseeland der Heimat des Drachenbauer und Konstrukteurs Peter Lynn, nach Deutschland.
Dort lassen sie dann geübte und erfahrene „Drachen-Flieger“ an langen stählernen Halteleinen in ihren natürlichen Lebensraum steigen, um das meist zahlreich vorhandene Publikum zu begeistern.
Bilder: Andreas Rometsch