Der gemeinsame Einsatz gegen die Asiatische Tigermücke kann das eingewanderte Stechinsekt in Stuttgart zurückdrängen. Das hat 2025 die Kooperation des Gesundheitsamts mit einer Fachfirma und den Menschen im Stadtbezirk Weilimdorf belegt.
Zugleich hat sich jedoch gezeigt, dass der Störenfried und potenzielle Krankheitsüberträger inzwischen auch in den Bezirken Vaihingen und Mühlhausen zu finden ist. Deshalb bereitet die Stadtverwaltung für die kommende Mückensaison Monitoring- und Bekämpfungsmaßnahmen in diesen drei Stadtbezirken vor und möchte die Bürgerinnen und Bürger dafür mit ins Boot holen. Deren Unterstützung ist wesentlich, um die Ausbreitung der Tigermücke einzudämmen und möglichst sogar zurückzudrängen.
Deshalb lädt das Gesundheitsamt die Stadtbevölkerung zu einer Infoveranstaltung am Mittwoch, 30. April 2025, von 17 Uhr bis zirka 18.30 Uhr ein. Daran können die Anwohnerinnen und Anwohner des Stadtbezirkes Weilimdorf vor Ort im Bezirksrathaus teilnehmen. Alle anderen haben die Möglichkeit, die Veranstaltung online zu verfolgen. Dafür kann man sich über die Internetseite der Stadt einwählen.
Zu dem Link kommt man, wenn man unter www.stuttgart.de nach dem Stichwort „Tigermücke“ sucht am Fuß der Sonderseite. Oder direkt unter: https://www.stuttgart.de/leben/gesundheit/umweltmedizin/tigermuecke/
Anschaulicher Vortrag von Mückenexperten
Dieser inzwischen dritte Bürgerabend informiert die Bürgerinnen und Bürger über den aktuellen Stand, erläutert das geplante Vorgehen und ruft zur Mitarbeit im gemeinsamen Kampf gegen die Ausbreitung dieser invasiven Tierart aufzurufen. Wie man am besten mit dem unliebsamen Insekt umgehen sollte und welche Maßnahmen Anwohnerinnen und Anwohnern ergreifen können, erläutert als Referent der Biologe Dr. Norbert Becker der Firma ICYBAC. Diese ist eine Tochter der KABS, der Kommunale Aktionsgemeinschaft zur biologischen Stechmückenbekämpfung. Über die Dokumentation der Eiablage-Funde hat die Organisation 2025 eine geringe Häufigkeit der Tigermücke in Weilimdorf verzeichnet, jedoch erste Nachweise in den beiden anderen Bezirken gefunden.
Die Asiatische Tigermücke ist nicht nur lästig, sondern kann unter Umständen sogar gefährliche tropische Krankheitserreger übertragen. Noch ist das Risiko einer Übertragung durch die Stechmücke in Deutschland als sehr gering einzustufen. Denn sie kann hierzulande nur dann eine Krankheit übertragen, wenn sie zuvor einen erkrankten Menschen gestochen hat, zum Beispiel einen Reiserückkehrer aus einem Infektionsgebiet. Dieses Risiko nimmt jedoch mit einer zunehmenden Ausbreitung des Insekts zu. Deshalb sind auch in Stuttgart Gegenmaßnahmen unerlässlich, um die Tigermücke einzudämmen – und das nicht nur in Weilimdorf.
Was können Bürgerinnen und Bürger tun?
Zur Eindämmung der Tigermücke bittet das Gesundheitsamt die Stuttgarter Bevölkerung, im ganzen Stadtgebiet die nachfolgenden Hinweise zu beachten:
Mögliche Brutstätten sind trockenzulegen. Daher sind Wasseransammlungen, die mehr als fünf Tage stehen bleiben könnten, zu vermeiden. Typische Brutstätten der Tigermücke sind zum Beispiel stehendes Wasser in Eimern, Gießkannen, Topfuntersetzern, Autoreifen, aber auch in Vogeltränken, Trinknäpfen für Haustiere und vielem mehr. Wer Tieren in Tränken oder Näpfen gezielt Wasser bereitstellt, muss es häufig austauschen. In offenen, nicht abgedichteten Regentonnen und Ähnliches können sich sogar Massenbrutstätten entwickeln. Deswegen sollten Regentonnen mit einem festen Deckel verschlossen oder mit einem Moskitonetz lückenlos abgedeckt werden. Hierbei ist Sorgfalt nötig und selbst kleine Schlupflöcher zu bedecken, denn Tigermücken sind nur vier bis neun Millimeter groß.
Ungenutzte Topfuntersetzer und Eimer sollte man am besten gar nicht oder zumindest nur umgedreht im Garten belassen, verstopfte Regenrinnen reinigen und Gießkannen, Eimer und Blumenkübel umdrehen oder überdacht lagern, damit sich kein Regenwasser ansammeln kann. Zudem sollten sie ausgerieben werden, damit keine Mückeneier darin zurückbleiben.
Stechmückenfunde melden
Um das Vorkommen der Tigermücke besser überprüfen zu können und frühzeitig Gegenmaßnahmen in die Wege zu leiten, hilft es dem Gesundheitsamt, wenn die Bürgerinnen und Bürger verdächtige Stechmücken melden. Hier sollte ein Foto des Insekts mit Ort- und Zeitangabe an die Mailadresse report@icybac.de geschickt oder unter https://tigermuecke-icybac.de/melden hochgeladen werden.
Weitergehende Informationen (wie der Flyer „Aktiv gegen die Tigermücke“) sind zu finden unter: