Weilimdorfs Bezirksvorsteher Julian Schahl, Foto Uwe Tommasi

„Bezirksvorsteher zu sein, ist und bleibt mein Traumjob“

(tom) Seit ersten November ist er offiziell im Amt – der neue Chef im Weilimdorfer Rathaus, Julian Schahl. Der neue Bezirksvorsteher fühlt sich in seinem Amt sichtlich wohl und möchte den Stadtteil gemeinsam mit den Bürgerinnen und Bürgern weiterentwickeln.

Mit Julian Schahl ist ein waschechter Stuttgarter in das Weilimdorfer Rathaus eingezogen. Am 11. Mai 1986 wurde Schahl in der Landeshauptstadt geboren, und hat hier auch sein Abitur gemacht.

Schon nach dem Abitur hat Schahl mit seinem Studium der Politik- und Verwaltungswissenschaften in Konstanz (2007 bis 2011) sozusagen den Grundstock für seinen jetzigen Beruf gelegt. Dem Studium mit Abschluss Bachelor of Arts folgte ein zweijähriger Masterstudium in Sachen Public Administration and European Governance und ein Aufbaustudium der Rechtswissenschaften ebenfalls in Konstanz. Nach Abschluss des Studiums ging es dann allerdings nicht direkt in die Verwaltung, sondern erst einmal in die freie Wirtschaft zur BeneVit Gruppe. Bei dem Unternehmen, das Dienstleistungen für ältere, pflege- und betreuungsbedürftige Menschen anbietet, leitete Schahl die Stabsstelle Öffentlichkeitsarbeit. Von 2017 bis 2018 war der 37-Jährige Project Consultant am Steinbeis‐Europa‐Zentrum Stuttgart und Karlsruhe und ab März 2018 dann Europabeauftragter der Stadt Sindelfingen. Zu den Aufgaben des Europabüros in Sindelfingen gehört beispielsweise, Bürgerinnen und Bürgern über europäische Themen zu informieren, die Kommunikation mit den Fachämtern sowie der Aufbau und die Pflege von Netzwerken vor Ort und auch auf europäischer Ebene.

Zum Bezirksvorsteher von Weilimdorf wurde Schahl am 20. Juli diesen Jahres mit 42 Stimmen bei zwölf Gegenstimmen und fünf Enthaltungen gewählt. Am 1. November hat er seinen Dienst in Weilimdorf angetreten.

Auf die Frage, was ihn dazu bewogen habe, sich um das Amt des Bezirksvorstehers in Weilimdorf zu bewerben, erklärt Schahl: Er sehe seine Zukunft in der Kommunalpolitik. Und weiter: „Bezirksvorsteher zu sein, ist und bleibt mein Traumjob.“ Und er habe auch die nötige Unterstützung von Zuhause. Dass dieser Traumjob mit Arbeitszeiten verbunden ist, die nicht jeden Tag um 17 Uhr enden, und auch Termine am Wochenende, sei ihm und auch seiner Frau bewusst. Man habe aber auch die Möglichkeit mal später anzufangen. Außerdem, meint Schahl, seien die Veranstaltungen bei Vereinen und Institutionen ja auch schöne Termine.

Natürlich habe er sich Weilimdorf im Vorfeld seiner Bewerbung auch ein paar mal angeschaut – unter anderem beim Maibaumfest. Bei seinen Besuchen im Stadtbezirk hat sich Schahl sofort wohlgefühlt. „Die Menschen hier fühlen sich als Weilimdorfer und haben auch eine gewisse Eigenständigkeit“, stellt er fest. Er freue sich auf die Zusammenarbeiten mit den Weilimdorferinnen und Weilimdorfern. „Ich werde in den nächsten Wochen eine Tour durch den Stadtteil machen, um die Vertreterinnen und Vertreter aus den Vereinen und Organisationen kennenzulernen. Und natürlich sei es für ihn selbstverständlich als Bezirksvorsteher den Vorsitz in der WBO (Weilimdorfer Bürger und Organisationen) zu übernehmen, wie es schon seit vielen Jahren Tradition ist.

Was ihn an dem Job als Bezirksvorsteher ebenfalls reize, sei die Vielfalt der Aufgaben. Über die in Weilimdorf anstehenden Aufgaben hat sich der neue Mann auf dem Chefsessel im Bezirksrathaus bereits umfassend informiert. Besonders wichtige Themen seien aktuell die Umgestaltung der Pforzheimer Straße, die fehlenden Erweiterungsflächen für Handwerksbetriebe und die fehlenden Lagerplätze, aber auch die Nachversorgung. Weitere wichtige Themen seien der Ausbau der Pflegeplätze und die Schaffung von bezahlbarem Wohnraum. Und auch die Großprojekte wie die Entwicklung des Walz Areals und der Bau des neuen Bahnbetriebshofs am Ortsrand von Ditzingen samt der dazugehörigen Trasse lässt der neue Bezirksvorsteher nicht unerwähnt.

Jugend und Soziales seien ebenfalls sehr wichtige Themen, betont Schahl. Es sei wichtig, die Stimme der Jugend zu hören. Bei der nächsten Sitzung werde er sich im Jugendrat vorstellen. An der Stelle betonte er auch, dass ihm die Zusammenarbeit mit den Kirchen, Jugendhäusern und Schulen sowie Kinderbetreuungseinrichtungen eine Herzensangelegenheit sei.

Zum Thema Flüchtlingsunterbringung, das derzeit überall in Stuttgart in den Bezirksbeiräten diskutiert wird, hielt Schahl fest, dass er sehr froh sei, dass sich der Gemeinderat, genauso wie der Bezirksbeirat und auch der Jugendrat gegen die Belegung der Sporthallen ausgesprochen hat. In Weilimdorf war die Belegung der Turnhalle des Solitude-Gymnasiums im Gespräch (wir berichteten). „Ich bin auch gegen die Belegung der Sporthalle“, so Schahl. „Die Hallenbelegung wird als ultima Ration gesehen. Wir brauchen für die Unterbringung der Geflüchteten eine Lösung von Bund, Land und Kommunen.“ Letztlich brauche es eine europäische Lösung. Deutschland könne nicht alle Geflüchteten aufnehmen. Schahl hielt auch fest, dass sich die Situation mit den Geflüchteten sehr dynamisch entwickle. Aktuell werde stadtweit geprüft, wo es Unterbringungsmöglichkeiten gibt. „Ich hoffe, dass Lösungen gefunden werden und die Hallen nicht belegt werden.“. Und Schahl wies darauf hin, dass Weilimdorf schon überproportional viele Geflüchtete aufgenommen habe. Die Menschen müssten alle auch integriert werden.
Insgesamt sei ihm eine gute und kommunikative Zusammenarbeit mit dem Bezirksbeirat, den Vereinen, Kirchen und Institutionen sehr wichtig, hielt Schahl abschließend fest. „Ich möchte ein Bezirksvorsteher für alle Weilimdorferinnen und Weilimdorfer sein. Gemeinsam mit allen Beteiligten möchte ich hoch motiviert, tatkräftig und engagiert an der Fortführung und Weiterentwicklung für einen attraktiven und zukunftsfähigen Stadtbezirk Weilimdorf arbeiten“, hatte er schon bei seiner Wahl seine Vorstellungen von dieser Zusammenarbeit sehr treffend formuliert.

Und Schahl freut sich auch, dass die Zusammenarbeit mit dem Team im Bezirksrathaus von Anfang an sehr gut geklappt hat. „Die Mitarbeiter hier leisten alle eine hervorragende Arbeit“, lobt er. Tatsächlich habe er schon vor seinem Amtsantritt am 1. November einen regen Austausch mit den Mitarbeitern vor Ort gepflegt und sei von ihnen immer auf dem Laufenden gehalten worden. „Mir war es seit meinem ersten Tag hier in Weilimdorf noch keine Minute langweilig“, so Schahl. „Ich freue mich darauf, die Zukunft von Weilimdorf mit den Weilimdorferinnen und Weilimdorfer zu gestalten und voranzubringen.

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