1906 wurde als Zweckgemeinschaft zur Bekämpfung der Reblaus, eingeschleppt aus Amerika, der Obst- und Gartenverein e. V. gegründet.
Der Dachverband des OGV Weilimdorf ist der Kreisverband KOV (Kreisverband der Stuttgarter Obst- und Gartenbauvereine). Die Kreisverbände sind wiederum dem Landesverband LOGL (Landesverband für Obstbau, Garten und Landschaft Baden-Württemberg e. V.) unterstellt.
Alte Flurnamen, die ehemalige Kelter, die Küferei in der Solitudestraße und etliche alte Gewölbekeller und Eingangstore in Weilimdorf zeugen von der Vergangenheit als weinbaugeprägte Gemarkung.
Durch die Entwicklung vom landwirtschaftlich geprägten Weil im Dorf zur Gemeinde mit Industrie und Büros hat sich einiges verändert. Von der ursprünglichen Notwendigkeit der Selbstversorgung hat sich der Nutzgarten in einen Freizeitgarten verwandelt, der heutzutage der Erholung und Freizeitgestaltung in der Natur dient.
Als man die Reblaus nicht erfolgreich bekämpfen konnte, wurde der Weinbau aufgegeben und man stieg auf Obstbaumanbau um. Nach dem Ersten Weltkrieg wurde kam zum Mostobstanbau noch der Selbstversorger- und Liebhaberanbau hinzu. Seither trägt der Verein seinen heutigen Namen.
Die Baumgrundstücke verwandelten sich in Hochstammanlagen mit Tafelsorten (Boskoop, Goldparmäne und Gewürzluike). Bis zum Zweiten Weltkrieg entstanden Gemeinschaftsanlagen von etwa 15 ha Größe.
1963, bei der IGA (Internationale Obst- und Gemüseausstellung) in Hamburg, erhielten für besondere Leistungen im Obstbau eine Goldmedaille (s. Foto links Medaille): Joachim Ludmann (s. Zeitungsfoto links) und Wilhelm Pfleger vom Obst- und Gartenbauverein Weilimdorf. Sie konnten beide mit ihren ausgestellten Äpfeln der Sorten Cox-Orange-Renette, Golden Delicious, Geheimrat Oldenburg, Goldparmäne und Roter Berlepsch eine Goldmedaille erringen. Welche Leistung, welche Arbeit und Mühe hinter diesen Goldmedaillen versteckt sind, lässt sich erahnen, wenn man bedenkt, dass diese Schau von 37 Ländern aus allen Kontinenten, u. a. Indien und dem Libanon, beschickt war. (sinngemäßes Zitat Weilimdorfer Zeitung vom 17.10.1963).
Nach dem Zweiten Weltkrieg stand der Selbstversorgeranbau im Vordergrund. Der Erwerbsanbau wurde in einen neuen, modernisierten und intensiv geführten Marktobstanbau umgewandelt. Mit dem Ziel der Förderung des Obstbaus und für einen wirksamen Umwelt- und Landschaftsschutz wurden nun auch kostenlose Schulungen und Lehrgänge für alle Freizeitgärtner und Gartenbesitzer angeboten. Im Laufe der Zeit fing der Obst- und Gartenbauverein Weilimdorf e. V. zunehmend an soziale Aufgaben zu übernehmen, kümmert sich um die Heimatpflege und die Tradition, und sorgt sich um das Landschaftsbild. Inzwischen gibt es eine ganze Reihe von Veranstaltungen, z. B. Fachvorträge, Schnittkurse, Herbstfeiern und Ausflüge.