Ärger über Ausstellungstitel bei der Sudetendeutschen Landsmannschaft

(HH) Die Sudetendeutsche Landsmannschaft Weilimdorf/Zuffenhausen/Stammheim/Rot/Zazenhausen/ Freiberg/Mönchsfeld hat sich vor kurzem zu ihrem letzten Monatsnachmittag vor der Sommerpause im Haus der Begegnung“ in Stuttgart-Giebel getroffen.

Aufmerksamkeit erhöht Sicherheit

Die Meldungen über die zunehmende Kriminalität in Deutschland in Form von Wohnungseinbrüchen, den „Enkeltricks“ am Telefon und der Internetkriminalität, machen den Menschen Angst und Sorge um ihre Sicherheit. Ein Thema, dem sich die Sudetendeutsche Landsmannschaft Weilimdorf an ihrem vergangenen Monatsnachmittag angenommen hatte und zu dem Ortsobfrau Waltraud Illner als Gastredner den 1. Polizeihauptkommissar a.D., Peter Kollmannthaler, ins „Haus der Begegnung“ nach Stuttgart-Giebel eingeladen hatte.

Die Meldungen über die zunehmende Kriminalität in Deutschland in Form von Wohnungseinbrüchen, den „Enkeltricks“ am Telefon und der Internetkriminalität, machen den Menschen Angst und Sorge um ihre Sicherheit. Ein Thema, dem sich die Sudetendeutsche Landsmannschaft Weilimdorf an ihrem vergangenen Monatsnachmittag angenommen hatte und zu dem Ortsobfrau Waltraud Illner als Gastredner den 1. Polizeihauptkommissar a.D., Peter Kollmannthaler, ins „Haus der Begegnung“ nach Stuttgart-Giebel eingeladen hatte.

Der ehemalige Polizeibeamte, der auf eine 40-jährige Erfahrung im Polizeidienst zurückschauen kann, gab den zahlreichen Besuchern des Vortrages interessante Tipps und Informationen, wie Täter bei ihren Straftaten vorgehen und wie man selbst vorsorgen kann, um kein Opfer einer Straftat zu werden.

Um beispielsweise einem Wohnungseinbruch vorzubeugen sei es wichtig, dass für eine vernünftige Türsicherung der Wohnung gesorgt werde. Auch sei die Aufmerksamkeit der Nachbarschaft gefragt und ein Zusammenwirken mit der Polizei gewünscht. „Sprechen Sie Personen, die sich in Ihrem Wohnumfeld bewegen und Ihnen fremd sind ruhig an und fragen Sie nach dem Grund ihres Aufenthaltes. Und wenn Ihnen etwas merkwürdig erscheint, dann scheuen Sie sich nicht, die Polizei anzurufen“ so der erfahrene Polizist. Peter Kollmannthaler erläuterte in diesem Zusammenhang auch die derzeitige Situation der Wohnungseinbrüche in Stuttgart, wo bei den Einbruchsgebieten eine „Stadtteilswanderung“ der Ganoven entlang der S-Bahn-Linien zu beobachten ist.

Ein weiteres Feld der Kriminalität, das vor allem die Senioren betrifft, sind die berüchtigten „Enkeltricks“ am Telefon. In diesen Fällen rät der ehemalige Kommissar, sehr misstrauisch zu sein und den „Enkelfall“ innerhalb der Familie erst nachzuprüfen. Überhaupt, so Peter Kollmannthaler, sei immer sehr viel Aufmerksamkeit, ein selbstbewusstes Auftreten und ein gesundes Misstrauen gefragt, um sich vorsorglich vor Straftaten und dessen Tätern zu schützen. „Sagen Sie einfach Nein und lassen Sie sich nichts von Anderen aufdrängen“, so der Referent. Dabei machte Kollmannthaler auch auf die gute Eigenschaft des Menschen, der Hilfsbereitschaft, aufmerksam, die von den Ganoven gnadenlos ausgenützt werde. „Ob das Glas Wasser, dass an der Haustür nachgefragt wird, mit dessen Unterstützung dann unbemerkt eine zweite Person die Wohnung nach Wertsachen absucht oder der 2 Euro-Wechseltrick auf der Straße, wo die Hilfsbereitschaft mit einem geleerten Geldbeutel „bezahlt“ wird, es gelte heute bei jeder Bitte um Hilfe, leider etwas mehr Misstrauen zu zeigen“, sagt Peter Kollmannthaler.

Ein weiterer Bereich, den der Referent ansprach, war der Handtaschenraub. „Bitte nehmen Sie nur das in ihrer Handtasche mit, was sie unbedingt brauchen und eine Scheck- und Kreditkarte nur dann, wenn es tatsächlich sein muss“, so der eindringliche Appell des erfahrenen ehemaligen Polizeibeamten. Kollmannthaler berichtete in diesem Zusammenhang von einem Handtaschenraub aus seiner aktiven Zeit als Polizist, der für das Opfer schwere gesundheitliche Schäden zur Folge hatte. Aus dieser Erfahrung heraus riet der Referent dem interessierten Publikum im „Haus der Begegnung“ im akuten Fall zu überlegen, ob es nicht besser ist, die Handtasche und ihren Inhalt an die oder den Täter zu verlieren, als bei einer Auseinandersetzung die eigene Gesundheit zu riskieren.

Der ehemalige 1.Polizeihauptkommissar, der auch Vorsitzender des Arbeitskreises „Polizei“ in der CDU-Stuttgart ist und dem Landesvorstand des AK Polizei der CDU-Baden-Württemberg angehört, beteiligte bei seinem Vortrag aber auch das Publikum selbst und zeigte in anschaulicher Weise, wie beispielsweise eine Personenbeschreibung gegenüber der Polizei aussehen sollte und mit welchen Tricks Taschendiebe „arbeiten“. Absolute Sicherheit gebe es natürlich nicht, so Peter Kollmannthaler abschließend, aber durch Vorsorge und persönliches Verhalten könne man das Risiko, Opfer einer Straftat zu werden, doch minimieren.

Foto (Heisig): Obfrau Waltraud Illner (links) bedankt sich bei dem ehemaligen 1.Polizeihauptkommissar, Peter Kollmannthaler, für seinen anschaulichen und unterhaltsamen Vortrag.

Adventsfeier mit vorweihnachtlichen Gedichten

Adventsfeier mit vorweihnachtlichen Gedichten: Unter den zahlreichen Besuchern der Adventsfeier der Sudetendeutschen Landsmannschaft Weilimdorf, war die weihnachtliche Vorfreude bereits zu spüren.

Adventsfeier mit vorweihnachtlichen Gedichten: Unter den zahlreichen Besuchern der Adventsfeier der Sudetendeutschen Landsmannschaft Weilimdorf, war die weihnachtliche Vorfreude bereits zu spüren.

Bei Kaffee und köstlichem Christstollen, stimmten sich die Heimatvertriebenen im Saal des „Hauses der Begegnung“ in Giebel auf das bevorstehende Christfest ein.

Sudetendeutsche leisten kulturellen Beitrag

Es war wieder ein sehr ereignisreiches Amtsjahr, auf das die Kreisobfrau Waltraud Illner (Weilimdorf) bei der diesjährigen Kreisversammlung der Sudetendeutschen Landsmannschaft des Stadtkreises Stuttgart zurückblicken konnte. Bei der turnusmäßigen Kreisversammlung im “Haus der Heimat” in Stuttgart, stand neben dem Rechenschaftsbericht der Vorsitzenden, auch wieder die Entlastung des Vorstandes und der Kassenprüfer auf der Tagesordnung.

Es war wieder ein sehr ereignisreiches Amtsjahr, auf das die Kreisobfrau Waltraud Illner (Weilimdorf) bei der diesjährigen Kreisversammlung der Sudetendeutschen Landsmannschaft des Stadtkreises Stuttgart zurückblicken konnte. Bei der turnusmäßigen Kreisversammlung im “Haus der Heimat” in Stuttgart, stand neben dem Rechenschaftsbericht der Vorsitzenden, auch wieder die Entlastung des Vorstandes und der Kassenprüfer auf der Tagesordnung.

Kreisobfrau Waltraud Illner ließ in ihrem Rechenschaftsbericht nochmals die zahlreichen Veranstaltungen des Stadtkreises Stuttgart der Sudetendeutschen Landsmannschaft Revue passieren. Zu den besonderen Aktivitäten gehörten dabei die Teilnahme an der Feierstunde zur Erinnerung an die “Charta der deutschen Heimatvertriebenen” am 5.August 2014 auf dem Stuttgarter Schloßplatz, das Mitwirken am “Tag der Heimat” in der Liederhalle und am “Ostdeutschen Ostermarkt” im “Haus der Heimat”,die zahlreichen Ausflüge sowie die Fahrt zum Sudetendeutschen Tag und die von heimatlichen Klängen begleitete Weihnachts- und Jahresabschlußfeier.

Kreisobfrau Waltraud Illner, die unter den Besuchern auch den Vorsitzenden des Organisationsausschusses der Bundesversammlung der Sudetendeutschen Landsmannschaft, Bruno Klemsche, den Stuttgarter Kreisvorsitzenden des Bundes der Vertriebenen, Albert Reich, die Verrmögensverwalterin der Sudetendeutschen Landsmannschaft Baden- Württemberg, Helga Löffler, und die Landesvorsitzende der Union der Vertriebenen und Flüchtlinge in der CDU (UdVF), Stadträtin Iris Ripsam begrüßen konnte, sprach auch den Stuttgarter Ortsgruppen der Sudetendeutschen Landsmannschaft ein Lob aus, deren Engagement ein wichtiger Beitrag im kulturellen Leben der Stadt sei. So genieße die sudetendeutsche Kreisgruppe einen guten Ruf für ihr Engagement in der Landeshauptstadt. In diesem Zusammenhang würdigte Stadträtin Iris Ripsam, zugleich stellvertretende Kreisobfrau der Sudetendeutschen in Stuttgart, auch das Engagement von Waltraud Illner in der Stuttgarter Kreisgruppe und hob dabei ihren besonderen Einsatz für eine Veranstaltung zum diesjährigen Weltflüchtlingstag hervor.
Neben der Entlastung des Vorstandes und der Kassenprüfer, beschäftigte sich die Kreisversammlung der Sudetendeutschen aber auch mit der künftigen Arbeit der Stuttgarter Kreisgruppe, zu der auch die Gewinnung neuer Mitglieder gehört. So gelte es mit Veranstaltungen und Aktionen auf sich aufmerksam zu machen, um auch bei jungen Menschen das Interesse für die Arbeit in der Sudetendeutschen Landsmannschaft zu wecken. Dazu zählte Kreisobfrau Waltraud Illner die bereits geplanten zahlreichen Veranstaltungen auf, zu denen auch die alljährliche Feierstunde zur Erinnerung an die Unterzeichnung der “Charta der deutschen Heimatvertriebenen” gehört, bei der am 5.August 2015 um 17.00 Uhr der CDU-Fraktionsvorsitzende im Landtag, Guido Wolf, als Festredner auf dem Stuttgarter Schloßplatz sprechen wird.

Foto (Heisig): Ein großes Lob zollte die Landesvorsitzende der Union der Vertriebenen und Flüchtlinge in der CDU in Baden-Württemberg, Stadträtin Iris Ripsam (links), der Kreisobfrau der Sudetendeutschen Landsmannschaft Stuttgart, Waltraud Illner (rechts), für ihr unermüdliches Engagement in der Landsmannschaft.

Märchen zum Advent mit den Sudetendeutschen

Es war ganz still geworden im großen Saal des „Hauses der Begegnung“ in Giebel, als Lucia Stadler mit dem Anschlagen der Klangschale das erste Märchen ihrer „Märchen-Weltreise“ einleitete. Die gelernte Märchenerzählerin hatte zur Advents- und Jahresabschlussfeier der Sudetendeutschen Landsmannschaft Weilimdorf vier Märchen ausgesucht, mit denen sie den zahlreichen Besuchern an diesem Nachmittag die Schönheit und Weisheit der Märchen näherbrachte.

Es war ganz still geworden im großen Saal des „Hauses der Begegnung“ in Giebel, als Lucia Stadler mit dem Anschlagen der Klangschale das erste Märchen ihrer „Märchen-Weltreise“ einleitete. Die gelernte Märchenerzählerin hatte zur Advents- und Jahresabschlussfeier der Sudetendeutschen Landsmannschaft Weilimdorf vier Märchen ausgesucht, mit denen sie den zahlreichen Besuchern an diesem Nachmittag die Schönheit und Weisheit der Märchen näherbrachte.

Als die Klangschale dann für die ruhige und entspannte Atmosphäre im Saal gesorgt hatte, erzählte Lucia Stadler ihren Zuhörern zunächst ein Märchen von den Philippinen, das unter dem Titel „Was die Menschen brauchen“ das Licht in den Mittelpunkt seiner Geschichte stellte. Dass sich Märchen auch sehr ähnlich sein können, verdeutlichte die Erzählerin aus Giebel mit ihrer zweiten Geschichte, die in Russland „Die schöne Fichte heißt“, jedoch mit dem Märchen „Aschenputtel“ sehr verwandt ist. Das Anschlagen der Klangschale vor jedem Märchen und die weihnachtliche Musik am Ende jeder Geschichte, sorgten dabei stets für eine besonders schöne Stimmung an diesem adventlichen Märchennachmittag. “Märchen enthalten sehr viel Weisheit und machen Mut“, so Lucia Stadler, die in den Geschichten auch Erfahrungen, die Menschen damals gesammelt haben, herausliest.
Das dritte Märchen hatte die Märchenerzählerin als Überraschung mitgebracht und eigens für den Nachmittag mit den Sudetendeutschen auswendig gelernt.1902 in Prag aufgeschrieben und im nordböhmischen Teplitz entstanden, erzählte Lucia Stadler das Märchen „Das Männlein Spannenlang aus Böhmen“, das auch so mancher Besucher in seiner Schulzeit bereits gehört hatte. Und weil man über Märchen auch Schmunzeln kann, präsentierte die Erzählerin zum Abschluss der „Märchen-Weltreise“ das deutsche Märchen vom „Froschkönig“ in einer schwäbischen Fassung, die sicher auch bei den berühmten Märchensammlern Jacob und Wilhelm Grimm Gefallen gefunden hätte.

Foto (Heisig): Erzählerin Lucia Stadler unterhielt die Besucher der sudetendeutschen Advents-und Jahresabschlussfeier mit adventlichen Märchen.

Reise ins Pinzgau und zum Großglockner mit dem Weilemer Sudetendeutschen

Eine Reisegruppe aus Mitgliedern, der Egerländer Gmoi, der Altvaterrunde Stuttgart und der Sudetendeutschen Landsmannschaft Stuttgart und Weilimdorf, hatten sich kürzlich auf den Weg nach St. Johann im Pongau gemacht.

Schon auf der Anreise erlebten die Reisenden in Kufstein, der zweitgrößten Stadt Tirols, eine informative Stadtführung mit Sehenswürdigkeiten wie das Denkmal von Karl Ganzer, der Kufstein mit seinem Lied weltweit bekannt machte. Vom Quartier in St. Johann, unternahm die sudetendeutsche Reisegruppe dann verschiedene Ausflüge in die wunderschöne Umgebung. So war die Schifffahrt von St. Gilgen nach St. Wolfgang ein besonders schönes Erlebnis. Dabei führte die Fahrt, begleitet von der lebendigen Geschichte des Ortes, an den alten Bürgerhäusern vorbei direkt zu der Wallfahrtskirche St. Wolfgang mit dem berühmten Flügelaltar von Michael Pachler. Am Nachmittag stand Bad Ischl auf dem Programm. Dort angekommen, ging es zur Kaiservilla, die ein Geschenk von Erzherzogin Sophie an die Kaiserin Elisabeth (Sisi) und Kaiser Franz Joseph war, wie auch die Gruppe erfahren durfte. Über viele Jahrzehnte wurde in dieser Villa europäische Geschichte geschrieben. Bei einer Führung wurden dort der Gruppe die original bewahrten Gemächer gezeigt, in denen die Kaiserfamilie die Sommermonate verbrachte und auch das Land regierte. An diesem Ort unterzeichnete Kaiser Franz Joseph im Jahre 1914 die Kriegserklärung an Serbien.

Höhepunkt der Reise war jedoch die Fahrt auf der bekannten Großglockner- Hochalpenstraße nach Heiligenblut am Großglockner. Auf einer Strecke von 48 Kilometern mit 36 Kehren, ging es dabei auf eine Passhöhe von 2504 Meter. Dabei durchquerte die Reisegruppe eine einzigartige Gebirgswelt bis zum Fuß des Großglockners, dem höchsten Berg Österreichs, bevor sie am Ende der Strecke, in Heiligenblut, noch die Wallfahrtskirche Hl. Vinzenz besuchte.

Weitere Ziele der Sudetendeutschen waren die über 900 Jahre alte Erlebnisburg Hohenwerfen, mit ihrem 155 m hohen Felskegel über dem Salzachtal und einer beeindruckenden Greifvogelschau des historischen Landesfalkenhof sowie die Liechtensteinklamm, wo Sonnenstrahlen in feinem Wasserstaub einen Regenbogen entstehen lassen.

Auf der Heimfahrt machte die sudetendeutsche Reisegruppe dann noch in München Station und besuchte das Sudetendeutsche Haus sowie das bayerische Staatsarchiv. Bei der Ankunft im Sudetendeutschen Haus, wurden die Reisenden vom stellvertretenden Bundesvorsitzenden der Sudetendeutschen Landsmannschaft und Landesobmann von Bayern, Steffen Hörtler, begrüsst, bevor die Projektleiterin für das neue Sudetendeutsche Museum, Frau Dr. Elisabeth Fendl und ihr Mitarbeiter, Herr Mohr, der Gruppe das neue Museumsvorhaben erläuterte. Für 30 Millionen Euro, die mit 20 Millionen vom Bund und 10 Millionen von Bayern finanziert werden, soll eine Dauerausstellung auf 1200 qm Fläche entstehen und in 3 Kapitel aufgeteilt werden. Zu den 15000 Exponaten, die sich im Augenblick im Depot der Sudetendeutschen Stiftung befinden, zählt auch die Mohnmühle, mit der die Sudetendeutschen nach ihrer Vertreibung den Mohn nach Bayern brachten. Jeder Sudetendeutsche hatte eine solche Mühle zu Hause, weshalb in dem Museum eine Installation mit 30 Mohnmühlen dargestellt werden soll. Auch wird noch versucht, das sogenannte Böhmerwald-Motorrad, einen Dreisitzer der als längstes Motorrad der Welt gilt und 1920 im Sudetenland hergestellt wurde, für die Ausstellung zu finden. Bevor die Reise dann zu Ende ging, die Dank der Organisation durch Reiseleiterin und Kreisobfrau Waltraud Illner, wieder zu einem unvergesslichen Erlebnis wurde, besuchte die Gruppe noch das bayerische Staatsarchiv, das derzeit eine Ausstellung über den 1. Fußballclub Teplitz zeigt, der 1922 nach Brasilien und Argentinien eingeladen wurde.

Foto (Bruno Schmid): Die sudetendeutsche Reisegruppe aus Stuttgart am Fuße des Großglockners.

Reise ins Pinzgau und zum Großglockner mit dem Weilemer Sudetendeutschen

Eine Reisegruppe aus Mitgliedern, der Egerländer Gmoi, der Altvaterrunde Stuttgart und der Sudetendeutschen Landsmannschaft Stuttgart und Weilimdorf, hatten sich kürzlich auf den Weg nach St. Johann im Pongau gemacht.

Schon auf der Anreise erlebten die Reisenden in Kufstein, der zweitgrößten Stadt Tirols, eine informative Stadtführung mit Sehenswürdigkeiten wie das Denkmal von Karl Ganzer, der Kufstein mit seinem Lied weltweit bekannt machte. Vom Quartier in St. Johann, unternahm die sudetendeutsche Reisegruppe dann verschiedene Ausflüge in die wunderschöne Umgebung. So war die Schifffahrt von St. Gilgen nach St. Wolfgang ein besonders schönes Erlebnis. Dabei führte die Fahrt, begleitet von der lebendigen Geschichte des Ortes, an den alten Bürgerhäusern vorbei direkt zu der Wallfahrtskirche St. Wolfgang mit dem berühmten Flügelaltar von Michael Pachler. Am Nachmittag stand Bad Ischl auf dem Programm. Dort angekommen, ging es zur Kaiservilla, die ein Geschenk von Erzherzogin Sophie an die Kaiserin Elisabeth (Sisi) und Kaiser Franz Joseph war, wie auch die Gruppe erfahren durfte. Über viele Jahrzehnte wurde in dieser Villa europäische Geschichte geschrieben. Bei einer Führung wurden dort der Gruppe die original bewahrten Gemächer gezeigt, in denen die Kaiserfamilie die Sommermonate verbrachte und auch das Land regierte. An diesem Ort unterzeichnete Kaiser Franz Joseph im Jahre 1914 die Kriegserklärung an Serbien.

Höhepunkt der Reise war jedoch die Fahrt auf der bekannten Großglockner- Hochalpenstraße nach Heiligenblut am Großglockner. Auf einer Strecke von 48 Kilometern mit 36 Kehren, ging es dabei auf eine Passhöhe von 2504 Meter. Dabei durchquerte die Reisegruppe eine einzigartige Gebirgswelt bis zum Fuß des Großglockners, dem höchsten Berg Österreichs, bevor sie am Ende der Strecke, in Heiligenblut, noch die Wallfahrtskirche Hl. Vinzenz besuchte.

Weitere Ziele der Sudetendeutschen waren die über 900 Jahre alte Erlebnisburg Hohenwerfen, mit ihrem 155 m hohen Felskegel über dem Salzachtal und einer beeindruckenden Greifvogelschau des historischen Landesfalkenhof sowie die Liechtensteinklamm, wo Sonnenstrahlen in feinem Wasserstaub einen Regenbogen entstehen lassen.

Auf der Heimfahrt machte die sudetendeutsche Reisegruppe dann noch in München Station und besuchte das Sudetendeutsche Haus sowie das bayerische Staatsarchiv. Bei der Ankunft im Sudetendeutschen Haus, wurden die Reisenden vom stellvertretenden Bundesvorsitzenden der Sudetendeutschen Landsmannschaft und Landesobmann von Bayern, Steffen Hörtler, begrüsst, bevor die Projektleiterin für das neue Sudetendeutsche Museum, Frau Dr. Elisabeth Fendl und ihr Mitarbeiter, Herr Mohr, der Gruppe das neue Museumsvorhaben erläuterte. Für 30 Millionen Euro, die mit 20 Millionen vom Bund und 10 Millionen von Bayern finanziert werden, soll eine Dauerausstellung auf 1200 qm Fläche entstehen und in 3 Kapitel aufgeteilt werden. Zu den 15000 Exponaten, die sich im Augenblick im Depot der Sudetendeutschen Stiftung befinden, zählt auch die Mohnmühle, mit der die Sudetendeutschen nach ihrer Vertreibung den Mohn nach Bayern brachten. Jeder Sudetendeutsche hatte eine solche Mühle zu Hause, weshalb in dem Museum eine Installation mit 30 Mohnmühlen dargestellt werden soll. Auch wird noch versucht, das sogenannte Böhmerwald-Motorrad, einen Dreisitzer der als längstes Motorrad der Welt gilt und 1920 im Sudetenland hergestellt wurde, für die Ausstellung zu finden. Bevor die Reise dann zu Ende ging, die Dank der Organisation durch Reiseleiterin und Kreisobfrau Waltraud Illner, wieder zu einem unvergesslichen Erlebnis wurde, besuchte die Gruppe noch das bayerische Staatsarchiv, das derzeit eine Ausstellung über den 1. Fußballclub Teplitz zeigt, der 1922 nach Brasilien und Argentinien eingeladen wurde.

Foto (Bruno Schmid): Die sudetendeutsche Reisegruppe aus Stuttgart am Fuße des Großglockners.

SUDETENDEUTSCHE LANDSMANNSCHAFT: ORTSGRUPPE WEILIMDORF mit Ehrungen und Filmrundreise


Die Sudetendeutsche Landsmannschaft Weilimdorf darf auf ein erfolgreiches Jahr zurückblicken. Auf der Jahreshauptversammlung der Ortsgruppe, zog Obfrau Waltraud Illner deshalb auch wieder ein positives Resümee der Vereinsarbeit. Höhepunkt der Versammlung war schließlich die Ehrung zahlreicher Mitglieder der Landsmannschaft.

Die Ortsgruppe Weilimdorf der Sudetendeutschen Landsmannschaft, die mitgliederstärkste Ortsgruppe der Sudetendeutschen im Kreis Stuttgart, traf sich zur Jahreshauptversammlung in Giebel. Vor zahlreichen Besuchern, die an diesem Nachmittag in den Saal des „Hauses der Begegnung“ gekommen waren, erinnerte Waltraud Illner in ihrem Rechenschaftsbericht als Obfrau der Ortsgruppe an die monatlichen Treffen des abgelaufenen Amtsjahres. So zählten zu den Höhepunkten des vergangenen Jahres der „Literarische Nachmittag“ von Bezirksvorsteherin Ulrike Zich, der alljährliche Jahresausflug, der im Jahr 2013 nach Dresden führte und natürlich der traditionelle Besuch des „Sudetendeutschen Tages“, der im vergangenen Jahr in Augsburg stattfand. Aber auch die Muttertagsfeier, die zahlreichen Fachvorträge und die alljährliche Advents- und Jahresabschlussfeier, die zuletzt mit böhmischer Blasmusik untermalt wurde, gehörten wieder zum Veranstaltungsprogramm, das die Vorsitzende bei der Versammlung noch einmal Revue passieren ließ.

Es wurde an diesem Nachmittag aber auch gewählt. Dabei wurden die Kassenprüfer Doris Merkl-Gürtler und Otfried Janik wieder von der Versammlung für ein weiteres Jahr in ihren Ämtern bestätigt.

Im Rahmen der Ehrungen wurden für ihre langjährige Mitgliedschaft bei der Sudetendeutschen Landsmannschaft Herr Otfried Janik für 50 Jahre, Frau Hannelore Threimer für 35 Jahre, Frau Waltraud Illner und Herr Bruno Klemsche für 30 Jahre, Frau Inge Aigelsreiter, Frau Edith Seidenspinner, Frau Heike Titz und Herr Helmut Heisig für 25 Jahre und Frau Stadträtin Sabine Mezger, Frau Agnes Peukert und Frau Maria Wieland für 10 Jahre Treue zu den Sudetendeutschen mit Nadel und Urkunde ausgezeichnet.

Ein weiterer Höhepunkt des Nachmittags, war schließlich die Aufführung des Films „Tetschen und Leitmeritz“, den Regine Löffler-Klemsche zusammen mit ihrem Mann Bruno Klemsche gedreht hat. Dabei wurde den zahlreichen Besuchern der Versammlung im Rahmen einer Rundreise die Schönheiten der Aussiger Region gezeigt, die von Tetschen und dem Elbsandsteingebirge bis nach Leitmeritz führte. Das Ehepaar Klemsche, das auch der Bundesversammlung der Sudetendeutschen Landsmannschaft angehört, kommentierte die schönen Bilder des Films mit historischen Daten zu den einzelnen Stationen der Fahrt, die auch nach Aussig, Großpriesen, Ploskowitz und Theresienstadt führte. Eine Reise, die jedes Jahr mit neuem Ziel als „Kulturelle Herbstreise in die Vertreibungsgebiete“ veranstaltet wird, verbunden mit Besichtigungen vor Ort sowie Treffen mit Nachkommen der in der Tschechischen Republik verbliebenen Deutschen und mit der sudetendeutschen Problematik aufgeschlossen gegenüberstehenden Tschechen.

Foto 01 (Heisig): Bei der Jahreshauptversammlung der Sudetendeutschen Landsmannschaft Weilimdorf, wurden auch wieder zahlreiche Mitglieder geehrt.

Das Foto zeigt, v.l.n.r.: Inge Aigelsreiter, Otfried Janik, Obfrau Waltraud Illner, Helmut Heisig, Agnes Peukert, Bruno Klemsche (leicht verdeckt), Edith Seidenspinner, Maria Wieland, Heike Titz und Stadträtin Sabine Mezger.

Foto 02 (Heisig): Bruno Klemsche und Regine Klemsche-Löffler zeigten mit ihrem Film „Tetschen und Leitmeritz“ die Schönheiten der Aussiger Region und erfreuten damit die Besucher der Versammlung sowie Obfrau Waltraud Illner (Bildmitte).

Adventsfeier mit Blasmusik und vorweihnachtlichen Geschichten

Unter den zahlreichen Besuchern der Adventsfeier der Sudetendeutschen Landsmannschaft Weilimdorf, war die weihnachtliche Vorfreude bereits zu spüren. Bei Kaffee und köstlichem Christstollen, stimmten sich die Heimatvertriebenen im Saal des „Hauses der Begegnung“ in Giebel auf das bevorstehende Christfest ein.

Dazu konnte Obfrau Waltraud Illner in diesem Jahr die Musikergruppe „D`Weili`s-Blasmusik“ begrüßen, die unter der Leitung von Udo Aigelsreiter für die musikalische Umrahmung sorgte. Dabei spielte das neunköpfige Ensemble nicht nur weihnachtliche Lieder, die zum Mitsingen einluden. Auch zünftige Blasmusik ließen die Weilimdorfer Musiker erklingen und sorgten so für eine besondere Stimmung im Saal. Daneben wurde mit Gedichten, Geschichten und Sagen aus dem Sudetenland, wieder an die Vorweihnachtszeit in der alten Heimat erinnert.

Foto oben (Heisig): Die Sudetendeutsche Landsmannschaft Weilimdorf, traf sich wieder zu ihrer Advent- und Jahresabschlussfeier im „Haus der Begegnung „ in Stuttgart-Giebel._

_Foto unten (Heisig): Die neunköpfige Musikergruppe „D`Weilis-Blasmusik“ unter der Leitung von Udo Aigelsreiter, sorgte bei der Advents-und Jahresabschlussfeier der Sudetendeutschen Landsmannschaft Weilimdorf für die musikalische Umrahmung.

Ortsgruppe der Sudetendeutschen Landsmannschaft bietet Reiseprogramm an

Die Sudetendeutsche Landsmannschaft Stuttgart fährt am Pfingstsonntag, 27.Mai 2012, zum 63.Sudetendeutschen Tag nach Nürnberg.

Abfahrt für die Fahrt zum Preis von 40 € (30 € für SL-Mitglieder), ist um 5.45 Uhr am Ernst-Reuter-Platz in Giebel und um 6.15 Uhr am Karlsplatz in Stuttgart.

Aber auch die Ortsgruppe Weilimdorf der Sudetendeutschen Landsmannschaft geht auf Reise. Sie unternimmt vom 24. Juni bis 28. Juni 2012 eine 5-Tages-Fahrt in das Saarland. Das Programm beinhaltet die Besichtigung des Rosengartens in Zweibrücken, eine Stadtrundfahrt in Saarbrücken, eine Fahrt nach Luxemburg, eine Schiffsrundfahrt an die Saarschleife, Besichtigungen von Villeroy und Boch, des UNO- Weltkulturerbe „Völklinger Hütte“, der WIFA- Schoko-Welt in Pirmasens sowie den Besuch der „Gläsernen Schuhfabrik“ in Haunstein. Weitere Informationen zu dieser Reise mit Halbpension zum Doppelzimmerpreis von 510 € (Einzelzimmer 600 €) sowie zur Fahrt zum Sudetendeutschen Tag, gibt es bei Frau Waltraud Illner Tel.0711/863258.

Vortrag bei den Sudetendeutschen: Mein Wissen ist mein Gewissen

Angefangen hatte alles im Jahre 1992 mit einem Sommerurlaub in einem bosnischen Flüchtlingslager während des Balkan-Krieges und heute leistet der Verein „KinderBerg International“ in vielen Teilen der Welt humanitäre Hilfe. In einem spannenden Vortrag, erzählte die Gründerin der Hilfsorganisation, Suzana Lipovac, beim Monatsnachmittag der Sudetendeutschen Landsmannschaft Weilimdorf über ihre Erfahrungen als Helferin in Kriegs- und Krisengebieten dieser Welt.

„Ich wollte in meinem Leben einmal etwas Gutes tun“, so Suzana Lipovac zu ihrer Motivation, ihren Sommerurlaub vor knapp 18 Jahren in einem bosnischen Flüchtlingslager zu verbringen. Auslöser dieser Entscheidung, waren die zahlreichen Verwandten, die als Flüchtlinge bei ihren Eltern, die selbst bosnische Kroaten sind, in Stuttgart-Giebel Unterschlupf gesucht hatten. Was die damals 24-jährige Europasekretärin dann in diesem einmonatigen Aufenthalt in Bosnien erlebte, prägte sie so sehr, dass sie es sich von diesem Moment an nicht mehr vorstellen konnte, so weiterzuleben wie bisher. Suzana Lipovac kündigte ihren guten Job bei einem amerikanischen Mikroelektronikunternehmen, gab ihre Wohnung auf und organisierte humanitäre Hilfsgütertransporte ins Kriegsgebiet nach Nordbosnien. „Eigentlich hatte wir nicht vor einen Verein zu gründen, doch um den vielen Spendern Bescheinigungen ausstellen zu können, gründeten wir im Jahre 1993 dann die Hilfsorganisation „Kinderberg e.V.“, so die engagierte Helferin. Ihren Projekten in Bosnien- Herzegowina, Serbien, Mazedonien und Kosovo, folgte dann im Jahre 2002 das humanitäre Engagement in Afghanistan. Inzwischen war die Hilfsorganisation zum „KinderBerg International e. V.“ geworden und Suzana Lipovac wurde für ihr humanitäres Engagement mit der Verdienstmedaille des Landes Baden- Württemberg ausgezeichnet. Afghanistan war es dann auch, das Suzana Lipovac in den Mittelpunkt ihres Vortrages im „Haus der Begegnung“ in Giebel stellte. Mit ihren Hilfsprojekten dort, möchte sie vor allem die medizinische Versorgung auf dem Land sichern und dabei der hohen Mütter- und Kindersterblichkeit entgegenwirken. Ihre Erfahrungen vor Ort lassen sie dabei nicht mehr los. „Mein Wissen ist mein Gewissen“, so Suzana Lipovac, die sich ein Leben ohne ihre Hilfstätigkeit nicht mehr vorstellen kann. Die 43-jährige Entwicklungshelferin dankte in diesem Zusammenhang auch dem Auswärtigen Amt für die finanzielle Förderung von Projekten und der Bundeswehr für die gute Zusammenarbeit vor Ort und nahm auch zur politischen Situation Afghanistans Stellung. Dabei machte sie deutlich, dass Afghanistan, dass noch nie in seiner 3000-jährigen Geschichte ein Land angegriffen habe, ein Opfer des internationalen Terrorismus sei. So möchten die Menschen dort in Frieden leben, doch sei die Polizei und das Militär Afghanistans zu schwach, sich gegen die Unterwanderung durch islamistische Terroristen zu wehren. Deshalb sieht Suzana Lipovac den Zeitpunkt des Abzugs der Bundeswehr auch erst dann als gekommen, wenn die afghanischen Sicherheitskräfte in dem kriegsgeschüttelten Land die Terroristen in Schach halten können. Überhaupt sieht die Entwicklungshelferin, die selbst vor Ort die Verhältnisse Afghanistans kennt, nicht in den Taliban sondern allein in der Unterwanderung des Landes durch den internationalen Terrorismus die derzeitigen politischen Probleme Afghanistans. Deshalb wünscht sich Suzana Lipovac im Hinblick auf die Internationale Afghanistan-Konferenz im Dezember in Berlin, dass dort ein Beschluss gefasst wird, der sich für die Beteiligung der Taliban an einer künftigen Regierung Afghanistans ausspricht.

Engagiert gegen den Nationalsozialismus

Christine Maria Czaja erzählte beim Monatsnachmittag der Sudetendeutschen Landsmannschaft Weilimdorf aus dem Leben ihres Vaters, dem CDU- Bundestagsabgeordneten Dr. Herbert Czaja.
Foto : Helmut Heisig

Stuttgart-Weilimdorf (-Giebel) :

Sein Leben war geprägt vom Einsatz für die Menschen. In Krakau waren es seine Professoren, die er während ihrer Festsetzung durch die Nationalsozialisten unter eigener Gefährdung mit Lebensmitteln und Decken versorgte. Unmittelbar nach dem Zweiten Weltkrieg waren es die Vertriebenen und Flüchtlinge in Stuttgart, denen er als Stadtrat mit Beratung und selbstlosen Hilfsleistungen, den Start in ihrer neuen Heimat erleichterte. Und letztendlich war es die Aussöhnung der Deutschen mit Polen und Tschechen, für die er als Bundestagsabgeordneter in Bonn seine Stimme erhob. Die Rede ist von Dr. Herbert Czaja, über dessen Anfangsjahre seines Lebens, die Tochter des CDU- Politikers, Christine Maria Czaja, in einem Vortrag erzählte.

Zunächst waren die zahlreichen Zuhörer, die der Einladung der Sudetendeutschen Landsmannschaft Weilimdorf ins „Haus der Begegnung“ in Giebel gefolgt waren, sehr erstaunt von Christine Maria Czaja zu erfahren, dass auch heute noch, 13 Jahre nach dem Tod des engagierten Vertriebenenpolitikers, immer wieder neue Begebenheiten und Daten aus dem Leben ihres Vaters ihr bekannt werden. Doch Dr. Herbert Czaja hatte zuhause nur sehr wenig über sein Leben erzählt und keine Memoiren geschrieben, so dass Christine Maria Czaja, die nach dem Tod ihres Vaters begann eine Familienchronik anzulegen, bisher vieles in Archiven recherchieren und in persönlichen Gesprächen bei Begegnungen in der Heimat ihres Vaters zusammentragen musste.

Dr. Herbert Czaja, der 37 Jahre lang als CDU- Abgeordneter für Stuttgart im Bonner Bundestag saß und 24 Jahre lang als Präsident dem Bund der Vertriebenen in Deutschland vorstand, wurde am 5.November 1914 als Herbert Helmut Czaja in Teschen im damaligen Österreich- Schlesien geboren. Sein Vater Albert Czaja war ein angesehener k.u.k.-Notar, seine Mutter Aloisia eine musisch gebildete und gütige Mutter, die dem jungen Herbert Czaja eine sozial engagierte Einstellung vermittelte. Aufgewachsen in Skotschau, besuchte Herbert Czaja dort die kleine deutsche Volksschule und erlebte als Kind den polnisch-tschechischen Krieg und die Teilung seines Geburtsortes Teschen zwischen Polen und der Tschechoslowakei. Die Beskidenstadt Skotschau wurde polnisch und die Familie Czaja musste ihre seitherige österreichische Staatsbürgerschaft aufgeben und in die polnische Staatsbürgerschaft deutscher Nationalität wechseln. „Mein Vater hat Skotschau geliebt, trotz der schwierigen Spannungen und Kämpfe dort und er hat dies auch später immer wieder anklingen lassen“, so Christine Maria Czaja. Mit dem Besuch des Staatsgymnasiums in Bielitz, dem damals einzigen staatlichen Gymnasium mit deutscher Unterrichtssprache in Ostschlesien, lernte der junge Herbert Czaja mit seinem Griechischlehrer Dr. Eduard Pant dann den Mann kennen, der ihm politisch zum Vorbild werden sollte. 1933 in die „Deutsche Christliche Volkspartei“ eingetreten, engagierte sich der Student Herbert Czaja zusammen mit Katholiken und Protestanten aus Oberschlesien und Polen gegen den Nationalsozialismus. Es war Senator Dr. Eduard Pant, der dieser Partei vorstand, die bis zu ihrem Verbot bei Kriegsbeginn antinationalsozialistisch eingestellt war. Christine Maria Czaja machte an dieser Stelle deutlich, dass ihr Vater von früher Jugend an aus seiner, der christlichen Grundhaltung des Elternhauses entspringenden Ablehnung des Nationalsozialismus, keinen Hehl gemacht habe und ihn geistig, weltanschaulich und politisch als Gymnasiast und Hochschüler in seiner Heimat unter schwierigsten nationalen Umständen bekämpft habe.

Im Jahre 1937 schließlich, legte Herbert Czaja an der Pädagogischen Fakultät der Universität Krakau seine Prüfungen als Gymnasiallehrer ab und bestand seine Magisterprüfung in den Fächern Deutsch, Philosophie und Geschichte. Der begabte Germanist wurde daraufhin von der Jagiellonen- Universität und dem polnischen Unterrichts- und Außenministerium für ein Stipendium an der Berliner Humboldt-Universität vorgeschlagen, jedoch wegen fehlender Referenzen nationalsozialistischer Gruppen, von Berlin abgelehnt. Nach einer Lehrertätigkeit am Staatsgymnasium in Mieletz in Galizien, promovierte der inzwischen 25-jährige Herbert Czaja in Krakau und wurde Assistent am Deutschen Seminar der Universität Krakau. In diese Zeit fiel auch der Beginn des Zweiten Weltkrieges und die Übernahme der Zivilverwaltung Krakaus durch die Deutschen unter der Herrschaft der SS. Es folgte die Verhaftung der Universitätsprofessoren der Krakauer Universität, denen Dr. Czaja unter Gefährdung seines Lebens mit Lebensmitteln und Decken zu Hilfe kam. Die Universität wurde geschlossen, doch mit Hilfe des Treuhänders, hatte Dr. Herbert Czaja weiterhin Zutritt zur germanistischen Seminarbibliothek, deren Bestände er schützen und vor der Vernichtung und Verbrennung retten konnte.

Dr. Czaja wurde nach einer Tätigkeit als Hilfslehrer am deutschen Gymnasium in Zakopane nach Przemysl in Galizien versetzt, wo er darauf bestand, zusammen mit den Internatsschülern seines Gymnasiums am Sonntag die Heilige Messe zu besuchen. Der Gymnasiallehrer wurde von der Hitler- Jugend und einem Teil seiner Kollegen daraufhin beschimpft und bei der Gestapo angezeigt. Dr. Herbert Czaja wurde nun überwacht, seine Post, die er von Skotschauer Juden aus dem Krakauer Ghetto und von anderen polnischen Freunden erhielt, geöffnet und dem Sicherheitsdienst übergeben. Durch die Anzeige der Ehefrau eines früheren Kommilitonen, wurde Dr. Herbert Czaja dann im Krakauer Gefängnis inhaftiert. Anklagepunkt war die Unterstützung von Juden und Polen, was als Hochverrat galt und mit der Todesstrafe geahndet wurde. Dr. Czaja konnte sein Leben nur durch einen freiwilligen Frontdienst retten, der ihn 1942 über Westpreußen und Holland nach Rußland führte, wo er im September 1943 infolge einer Granatsplitterverletzung sein rechtes Auge verlor. Im April 1945, geriet der Gefreite Dr. Herbert Czaja dann in amerikanische Kriegsgefangenschaft, deren Stationen das berüchtigte „Rheinwiesenlager“ in Remagen- Sinzig, in Koblenz und in Südfrankreich waren. Ohne zu wissen, dass in seiner Heimat die Deutschen inzwischen völlig rechtlos, meist ständig mißhandelt, zum Teil in Internierungslagern, zum Teil in Zwangsarbeit lebten, kehrte Dr. Herbert Czaja nach seiner Entlassung aus der Kriegsgefangenschaft, im Herbst 1945 nach Skotschau zurück.

Professor Kleczkowski von der Universität Krakau wollte ihn zu seinem Nachfolger vorschlagen, wofür sich Dr. Herbert Czaja pro forma zur polnischen Staatsangehörigkeit hätte bekennen müssen. Dr. Czaja lehnte jedoch aus grundsätzlichen Erwägungen ab, kam mit den ersten Vertreibungstransporten aus Breslau nach Alfeld in Niedersachsen, trat dort in die CDU ein und erreichte schließlich mit Hilfe eines Kriegskameraden Stuttgart. „Hier in Stuttgart, wurde mein Vater dann Aushilfslehrer am heutigen Wagenburg-Gymnasium, engagierte sich in der neu gegründeten Jungen Union und wurde im Dezember 1947 als Kandidat der CDU als vorerst einziger Vertreter der Vertriebenen in den Stuttgarter Gemeinderat gewählt“, so Christine Maria Czaja weiter. Mit der Hochzeit Dr. Herbert Czajas im Jahre 1948 und seinem selbstlosen Einsatz als Stadtrat für die zahlreichen Vertriebenen und Flüchtlingen in Stuttgart, beendete Christine Maria Czaja ihren Vortrag über das Leben ihres Vaters, der mit einem weiteren Referat über seine Zeit als Bundestagsabgeordneter und Präsident des Bundes der Vertriebenen bei einem der Monatsnachmittage der Sudetendeutschen Landsmannschaft in Weilimdorf fortgesetzt werden soll.