Die Landesligahandballer der Hbi Weilimdorf/Feuerbach haben seit diesem Wochenende wieder etwas mehr Luft zum Atmen. Mit der wohl besten Saisonleistung wiesen sie den Favoriten und Tabellenzweiten aus Weilheim in seine Schranken. Es passte einfach alles im Spiel der Hbi’ler. Die Gäste fanden an diesem Tag überhaupt kein Mittel gegen die offensiv und aggressiv arbeitende Deckung der Gastgeber. Aber die Hbi’ler wären nicht die Hbi’ler wenn sie selbst nicht noch für Spannung und Dramatik gesorgt hätten. Fünf Minuten vor Schluss erzielte Boris Petschinka das 28:22 für die Mannen von Trainer Ralf Volz. Alles schien gelaufen zu sein. Doch plötzlich fehlte die Ordnung. Zwei Zeitstrafen gegen die Hbi brachte alles durcheinander und die Weilheimer konnten den Rückstand Tor um Tor verkürzen. Der Vorsprung der Hbi schmolz wie der Schnee in den vergangen Tagen: rapide. 20 Sekunden vor Spielende mussten sie das 29:28 hinnehmen. Aber irgendwie zitterten sie sich über die Zeit und konnten am Ende einen wichtigen Sieg feiern. 55 Minuten lang boten die Hbi’ler eine wirklich überragende Leistung und mussten wegen fünf Minuten noch einmal gehörig um den verdienten Erfolg kämpfen und zittern. Aus den nächsten und letzten drei Spielen fehlen der Hbi noch zwei Punkte um auf der sicheren Seite im Abstiegskampf zu sein. Wolfschlugen 2 und Neuhausen 2 scheinen die ersten zwei Absteiger zu sein. Den dritten direkten Absteiger machen die HSG Ebersbach/Bünzwangen, der HC Wernau und die HSG Weinstadt untereinander aus. Im Kampf um den viertletzten Platz, der in die Abstiegsrelegation führt, haben neben den drei obengenannten Teams auch noch die Hbi und der SKV Unterensingen ein Wörtchen mit zu reden.
Die Hiobsbotschaften reißen für die Hbi Weilimdorf/Feuerbach nicht ab. Schon vor Spielbeginn musste Trainer Ralf Volz auf zwei seiner drei besten Torschützen aus dem Spiel gegen Wernau verzichten. Per Laukemann und Björn Diestelhorst standen nicht zur Verfügung. Der eine fehlte aus persönlichen Gründen und der andere verletzte sich beim Snowboardfahren. Dafür standen ihm aber wieder Thomas Weber und Christoph Staiger zur Verfügung, und mit Torben Naujoks aus der zweiten Mannschaft war der Kader zu diesem wichtigen und entscheidenden Spiel wieder komplett. Nur in der Anfangsphase der Partie stand die Abwehr der Hbi noch nicht so sattelfest wie über die restliche Spielzeit. Deshalb konnten die Gäste schnell mit 2:0 in Führung gehen. Als die Gastgeber ihre Nervosität im Angriff ablegten und aggressiv in der Abwehr agierten entwickelte sich eine spannende Partie. Nach dem 3:3 Ausgleichstreffer durch Uwe Bauder in der sechsten Minute konnten sich in den nächsten Minute keine der beiden Mannschaften entscheidend absetzen. Es war eine knappe Begegnung. Die Führung zum 7:6 in der 12. Minute schien eine Wende einzuleiten. Unterstützt durch eine ab dieser Phase sehr guten Torhüterleistung und der aggressiven Deckungsarbeit, die die Gäste ziemlich ratlos machte, konnten die Hbi’ler ihre Führung bis zum 13:8 in der 22. Minute ausbauen. Im Gefühl des sicheren Vorsprungs schlichen sich dann aber Leichtsinnsfehler und Überheblichkeit in das Angriffsspiel der Hbi ein. Aus dem sicheren Fünftorevorsprung wurde bis zur 28. Minute ein 13:11. Zum Glück konnten die Weilheimer kurz vor der Halbzeitpause der sicher leitenden Schiedsrichter einen Siebenmeter nicht verwandeln und Dirk Heckemeier im Gegenzug den Treffer zum 14:11 Halbzeitstand markieren.
Obwohl die Gäste alles probierten, viel wollte ihnen dabei nicht gelingen. Die Abwehr der Hbi stand weiterhin sicher und Torhüter Thomas Stein hielt stark. Die Gastgeber konnten es sogar verschmerzen mehrere sichere Torchancen nicht zu verwerten. Schnell konnten sie ihren Vorsprung auf fünf Tore ausbauen. Und dieser hielt auch fast die gesamte Spielzeit. Kurios noch das Tor zum 23:17 für die Hbi in der 42. Minute. Einen Pass zum Kreisläufer wollte der Abwehrspieler Andreas Bleher abfangen. Er konnte ihn aber nur noch wegspielen und überraschte damit seinen Torhüter, denn der Abwehrversuch ging in Richtung eigenes Tor und der Ball trudelte langsam über die Torlinie. Ein klassisches Eigentor.
Bis auf sieben Tore konnten die Hbi’ler ihre Führung ausbauen. 27:20 stand es nach 52 Minuten. Und als Thomas Stein noch einen Siebenmeter entschärfen konnte schien das Spiel endgültig zu Gunsten der Gastgeber gelaufen zu sein. Aber allzu sicher darf man sich bei den Hbi’lern nicht sein. Die letzten Spiele haben es immer wieder gezeigt. Und dieses Mal nahmen sie ihre „obligatorische“ Auszeit eben in den letzten fünf Minuten. Der sichere Vorsprung schmolz bedenklich. Aus dem 28:22 wurde schnell ein 28:25. Die Weilheimer brachten Hektik ins Spiel und die Hbi’ler meinten diese mitgehen zu müssen. Im Angriffsspiel fehlte plötzlich jegliche Ordnung. Einfachste Dinge klappten nicht mehr und die Gäste holten Tor um Tor auf. Anstatt mit Köpfchen weiter zu spielen packten sie die Brechstange aus. Fast, aber Gott sei dank nur fast, brachten sie sich um den verdienten Lohn. Denn über die gesamte Spielzeit waren die Hbi’ler die bessere Mannschaft. Leidenschaft und Einsatzwille waren dabei die dominierenden Elemente. Warum die Mannschaft diese Eigenschaften erst bei wirklich kritischen Spielen zeigt bleibt den Betrachtern ein Geheimnis.Das nächste Spiel bestreiten die Landesligahandballer der Hbi Weilimdorf/Feuerbach am 2. April in Lenningen gegen den Tabellenführer SG Lenningen. Spielbeginn ist um 20.00 Uhr.
Für die Hbi Weilimdorf/Feuerbach spielten: Sebastian Fuchs, Thomas Stein; Ralf Volz (3/1), Boris Petschinka (13/1), Sebastian Buchfink (1), Matthias Weise (2), Marco Lindwedel (1), Uwe Bauder (2), Dirk Heckemeier (5), Thomas Weber (1), Christoph Staiger, Torben Naujoks, Eigentor der Nr. 13 von Weilheim (1).
Handball Kreisliga 3 Staffel 2
Samstag, den 19.03.2005; Hugo-Kunzi-Halle
Hbi Weilimdorf/Feuerbach III – SV Heslach 27:24 (14:14)
Hbi behauptet sich im Titelkampf
Konnte die Hbi im Hinspiel dem SV Heslach die erste Saisonniederlage bereiten und den Alleingang des SV Heslach stoppen verspielte sich die Hbi vor Wochen durch ein Unentschieden in Korntal die Möglichkeit durch eigene Kraft den Meistertitel zu holen. Aber genau diese Korntaler Mannschaft bescherte dem SV Heslach eine Woche später die zweite Saisonniederlage und brachte die Hbi wieder ins Titelrennen. So kam es am vergangenen Samstag zum Showdown in der Hugo-Kunzi-Halle. Über 100 Zuschauer sorgten für eine in der Kreisliga 3 berauschende Kulisse. Und diese wurden in keinster Weise enttäuscht. Von den Zuschauern ab der ersten Minute angefeuert legte die Hbi mit rasantem Tempo vor. Auch eine gegenüber dem Hinspiel umorganisierte Abwehrformation des SV Heslach konnte den Sturmlauf der Hbi in den ersten Minuten nicht bremsen. Schnell führte sie mit 4:1. Es folgte eine Auszeit des SV Heslach. Im Anschluss daran kam der SV Heslach immer besser ins Spiel und konnte beim Stand von 6:6 das erste Mal ausgleichen. Zeitgleich gelang es dem Schiedsrichter sich durch eine Vielzahl von Hinausstellungen etwas in den Mittelpunkt zu stellen. Von 12 Zweiminuten-Strafen verhängte er 10 in der ersten Halbzeit. Für den SV Heslach hatte dies Personelle Konsequenzen da in der 25 Minute Jochen Bechtold den Platz auf der Bank mit dem auf der Tribüne nach seiner dritten Hinausstellung tauschen musste. Eine Minute vor Ende der ersten Halbzeit gelang es dem SV Heslach mit einem Tor in Führung gehen. Der Hbi, bis zum Schluss hellwach, gelang aber Sekunden vor dem Halbzeitpfiff der Ausgleich zum 14:14. Einer ruhige und Sachliche Halbzeitansprache von Coach Monika Jazbinski mit dem Hinweis auf eine noch konsequentere Abwehrarbeit und bessere Chancenverwertung folgte ein wahrer Sturmlauf der Hbi. Beim Stande von 17:17 konnte der SV Heslach noch auf ein positives Ergebnis hoffen. Im Anschluss daran gelang es der Hbi: sich bis auf 27:20 abzusetzten. Zwar konnte der SV Heslach noch auf 27:24 verkürzen aber der Sieger stand fest.
Ein schnelles und hartes aber zu keiner Zeit unfaires Spiel, ein begeistertes Publikum und ein würdiger Sieger. Nun kann die Hbi am 10:04.2005 um 10:30 in Hohenacker mit einem Unentschieden die Meisterschaft und den Aufstieg klar machen. Trotz des Tabellenplatzes des SSV Hohenacker wird die Hbi diesen Gegner nicht unterschätzen und hofft auf zahlreiche Unterstützung seiner Fans.
Monika Jazbinski, Daniel Bossert, Steven Fehn, Markus Lenz, Thomas Lehle (1), Colin Schäffer (1), Jochen Schmid (3), Michael Hagel, Uwe Frohna (1), Sven Gutöhrlein (4/4), Uwe Pfisterer (6/1), Fabian Bossert (3), Fabian Kümmerer (3), Jens Krüger (6), Markus Kabuth