Kinder sollen sich selbst entwickeln

Wolfbusch (tom). Die Jugendfarm Weilimdorf hatte kürzlich zum Sommerfest eingeladen. Zahlreiche Besucher waren gekommen um zu feiern und sich über das Angebot der Farm zu informieren.

Das Sommerfest der Kinder- und Jugendfarm Weilimdorf ist immer eine gute Gelegenheit um sich über die Einrichtung im Wolfbusch zu informieren. „Wir haben inzwischen ein recht umfangreiches Team”, freut sich der Vorsitzende Jens Uwe Dietz. Im aus acht Personen bestehenden Vorstand kümmere sich jeder um ein anderes Teilgebiet. Hier sei die Arbeit sehr gut aufgeteilt. Hinzu komme ein Helferpool von 15 Personen und rund 30 Tierpaten. So lasse sich die Arbeit gut auf verschiedene Schultern verteilen, so der Vorstand.

Das Ziel der Jugendfarm sei es die Kinder die herkommen zu stärken, erklärt der Vorsitzende. „Die Kinder sollen sich selbst entwickeln und erfahren, dass man auch an Grenzen kommen kann”. Die Farm bietet dazu viele Gelegenheiten. Etwa beim Hüttenbau im Bauland oder in der Werkstatt. Oder auch beim Feuer machen mit anschließendem Grillen oder Stockbrotbacken an der Feuerstelle.

Ein wichtiger Aspekt auf der Jugendfarm sei auch der Umgang mit Tieren. Das födere die Kinder dabei Verantwortung für Lebewesen aber auch für die Umwelt zu übernehmen. Auf der Farm gibt es zwei Ponys die gepflegt werden wollen auf denen aber auch ein Ausritt gemacht werden kann.

Darüber hinaus gibt es Kaninchen und Hühner um die sich die Kinder ebenfalls kümmern. Durch den Garten und das Biotop der Jugendfarm erhalten die Kinder zudem Grundwissen über ökologische Zusammenhänge, lernen Kreisläufe der Natur und Entwicklungsstufen von Pflanzen und Tieren kennen.

Die Farm biete den Kindern einen erwachsenenfreien Raum, so der Vorsitzende weiter. Eltern mit Kindern/Kleinkindern seien deshalb nur am Mittwoch Nachmittag zum Elterncafé eingeladen. Angemeldet werden können Kinder nur zu den Bürozeiten auf der Farm (Montag bis Freitag: 16 bis 17 Uhr). Eine Anmeldung ist vor dem ersten Besuch nötig. Das Kind muss zudem für sechs Euro pro Schuljahr auf der Farm versichert werden.

Betreut werden die Kinder auf der Jugendfarm von festangestellten pädagogischen Mitarbeitern. Für den Mittagstisch ist eine weitere Mitarbeiterin zuständig. “Beim Schülermittagstisch haben wir noch Plätze frei”, erklärt Dietz. Das Angebot sei ideal für Schüler, die nicht die Ganztagesschule besuchen. Nähere Informationen zum Mittagstisch gibt es direkt auf der Jugendfarm oder unter Telefon 0711/8382260 oder per Mail: kontakt@jugendfarm-weilimdorf.de

Wie in den vergangenen Jahren gibt es auf der Jugendfarm in den Sommerferien wieder verschiedene Betreuungsangebote. “Die Spielstadt, die Ihre Türen von 30. Juli bis 10. August öffnet sei leider bereits ausgebucht”, erklärt Dietz. Für Kinder, die nicht für die Spielstadt angemeldet sind müsse die Farm in der Zeit leider geschlossen bleiben.

In der Zeit von 13. bis 18. August bleibt die Farm komplett geschlossen. Von 20. August bis zum 6. September hat die Farm an Wochentagen jeweils von 8 bis 16 Uhr geöffnet. (Während der Schulzeit hat die Jugendfarm von Montag bis Freitag von 12 bis 17 Uhr geöffnet).

Am Freitag 7. September 2018 bleibt die Farm geschlossen. „Wir bitten darum die Kinder vor den Ferien zu versichern, damit sie die Farm besuchen können”, so Dietz.

Fantastisches Theater in der Gemeinschaftsschule Weilimdorf

Die Theater AG der Gemeinschaftsschule Weilimdorf hat in den letzten Wochen viel geprobt. Am Freitag, 6. Juli 2018, werden die Schülerinnen und Schüler in der Turnhalle der Gemeinschaftsschule die Bühnenfassung des Buches „Tintenherz” aufführen.

Der Hof des Jugendhauses Weilimdorf hatte sich kürzlich in eine Probenbühne verwandelt. Eine ganze Woche probten die Schülerinnen und Schüler der Theater AG der Gemeinschaftsschule Weilimdorf für ihre diesjährige Aufführung am 6. Juli in der Turnhalle der Schule.

Gespielt wird „Tintenherz” nach dem Fantasy-Buch von Cornelia Funke in der Bühnenbearbeitung von Robert Koall. Das Stück erzählt die Geschichte von Meggie, zwölfjährige Tochter des Buchbinders Mortimer Fochart, genannt Mo. Eines Nachts bekommen die beiden von einem Mann namens Staubfinger Besuch, der sie vor einem gewissen Capricorn warnt. Capricorn hat es auf das Buch „Tintenherz” abgesehen, das Mo bei Meggies Großtante Elinor Loredan versteckt. Capricorns Männer spüren Mo auf und entführen ihn. Meggie und Elinor versuchen ihn zu befreien, werden aber selbst eingesperrt – zusammen mit Mo. Im Gefängnis erfahren sie von Mo, dass er die Gabe besitzt, Gegenstände und Lebewesen aus Geschichten herauszulesen. Eines Tages hat er Capricorn und Staubfinger aus einem Buch herausgelesen und Meggies Mutter Teresa ist dabei verschwunden. Eine verwirrende, aber genauso spannende Geschichte, die noch mit vielen weiteren spannenden Wendungen aufwartet.

Die Schüler der Gemeinschaftsschule haben die Geschichte unter der Leitung ihrer beiden Lehrerinnen Claudia Volz und Rebecca Pfistner perfekt in Szene gesetzt. Volz leitet die Theater AG seit fünf Jahren, Pfistner ist seit diesem Jahr mit von der Partie. Zuvor wurde die Theater AG von Volz und Rosenberger geleitet. „Wir haben in den vergangenen fünf Jahren jedes Jahr ein Stück gespielt”, erzählt Volz. 2014 Till Eulenspiegel, 2015 Löwenherz, 2016 Chaos im Märchenland, ein Stück aus mehreren bekannten Märchen und 2017 Ronja Räubertochter.

„In der Theater AG sind insgesamt 16 Schauspielerinnen und Schauspieler aus den Klassen fünf bis zehn aktiv”, so Volz. Proben seien immer freitags von 13.10 bis 15 Uhr nach der Schule. Vor Aufführungen werde dann intensiver geprobt. „Wir waren auch schon auf einer Probenfreizeit”, erzählt Volz weiter. Dieses Jahr habe man eine Woche lang intensiv im Jugendhaus Weilimdorf geprobt.

Ziel der Theater AG sei es auch, den Schülern Lust auf Kinder- und Jugendliteratur zu machen. „Lesen ist aus der Mode gekommen”, weiß Volz. Tintenherz sei zwar vielen bekannt, allerdings nicht das Buch, sondern der gleichnamige Film. Die Mitglieder der Theater AG hätten das Buch mit Begeisterung gelesen. Vielleicht gelingt es durch die Aufführung auch andere für das Buch zu begeistern.

Bei der Aufführung werde die Theater AG von der Technik AG der Schule in Sachen Licht- und Tontechnik unterstützt. Die Technik AG bestehe aus sieben Schülern und werde im Rahmen des Jugendbegleiterprogramms unter anderem von ehemaligen Schülern begleitet. Für das Bühnenbild seien auch die Lehrer zuständig.

Am 6. Juli wird es übrigens zwei Vorführungen in der Turnhalle der Gemeinschaftsschule geben. Die erste Vorstellung ist am Vormittag – sozusagen intern – für die Schüler. Abends um 18.30 beginnt dann die öffentliche Vorstellung. Eintritt wird übrigens keiner verlangt. Um Spenden wird aber gebeten. Für Snacks und Getränke in der Pause ist gesorgt.

Weilimdorfer Landwirte laden zur Felder-Rundfahrt ein – SSB-Betriebswerk und Zuführungstraße waren ein Schwerpunkt

Jedes Jahr laden die Weilimdorfer Landwirte zu einer Felder-Rundfahrt ein. In diesem Jahr war neben den Informationen rund um den Ackerbau auch das SSB-Betriebswerk und die Trasse dorthin ein Schwerpunkt.

Zur traditionellen Felder-Rundfahrt in Weilimdorf konnte Landwirt Thomas Renschler in Vertretung des erkrankten Landwirtschaftlichen Obmanns Konrad Ritz Vertreter des Gemeinde- und des Bezirksbeirates, der Stadtverwaltung sowie Martin Walter vom Fachbereich Landwirtschaft beim Landratsamt Ludwigsburg, Obstbauberater Andreas Siegele, SSB-Planer Dr. Volker Christiani sowie zahlreiche interessierte Bürger begrüßen. Thema der Felder-Rundfahrt werde in diesem Jahr auch das SSB-Betriebswerk und die dorthin führende Trasse sein, „die uns gar nicht freut”, so Renschler.

Die Landwirtschaft hat meist wegen dem Wetter zu klagen, dieses Jahr kommt die Straßenbahn noch dazu”, ergänzt Obstbauer Christian Hörnle. Im Gewann an der Flachter Straße, das ursprünglich als Standort für das Depot vorgesehen war, würden Erdbeeren angepflanzt. Wenn dort das Depot gebaut würde, könne die Kaltluft nicht mehr abfließen, was den Erdbeeren nachhaltig schade. Die Felder müssten für den Erdbeeranbau genutzt werden, weil dort die Möglichkeit zur Bewässerung vorhanden sei.

Walter bemängelte, dass die Landwirtschaft bei solchen Baumaßnahmen immer leiden müsse. Im Falle des Depots würden nicht nur die drei Hektar für das Betriebsgelände benötigt, sondern weitere zehn Hektar für die Trassenführung. So viel Fläche werde man für die Trasse nicht brauchen, versichert Christiani. „Wir versuchen den Flächenverbrauch so gering wie möglich zu halten, indem wir so nah wie möglich an die B295 herangehen. Zehn Hektar werde man für die Trasse sicher nicht benötigen.“

Ein weiteres Thema, das angesprochen wurde, waren die Ausgleichsmaßnahmen. Auch die würden in der Regel zu Lasten der Landwirte gehen, so Walter. Oft sei es sogar so, dass Ausgleichsmaßnahmen gar nicht in der Gemeinde oder dem Stadtteil durchgeführt werden, wo der Flächenverbrauch stattgefunden hat. Ganz aktuell wird in Weilimdorf von der AWS zum Beispiel eine Ausgleichsmaßnahme für die Biogasanlage in Zuffenhausen durchgeführt. „Dadurch haben wir immer wieder Flächenverluste”, so Renschler.

Christiani räumte ein, dass für Ausgleichsmaßnahmen Flächen benötigt werden. In Weilimdorf habe der Bezirksbeirat ausdrücklich gewünscht, dass die Maßnahmen auf Weilimdorfer Gemarkung durchgeführt werden. Bezirksbeirätin Annekatrin Essig bemerkte dazu, dass man auch Ausgleichsmaßnahmen durchführen könne, von denen die Landwirtschaft nicht betroffen ist – etwa an Gewässern. Man müsse eben genau schauen, was man macht.

Thomas Ludmann wies beim Stopp im Bereich seines Hofes darauf hin, dass die Trasse sehr nahe an sein Gelände heranrücke. Der Platz werde dadurch immer knapper. „Wir brauchen einen gewissen Freiraum, um die Silos anfahren zu können!”. Aus seiner Sicht wäre es gut, die Bundesstraße leicht zu verschwenken, damit kein Platz verloren geht. Christiani erklärte dazu, man müsse die Planungen abwarten, um zu sehen, wie viel Platz an der Stelle benötigt wird. „Wir werden uns zu gegebenem Zeitpunkt darüber unterhalten”, versicherte er.

Der SSB-Planer machte auf der Fahrt noch an verschiedenen Stationen deutlich, wo die Stadtbahnhaltestellen und das Betriebswerk entstehen werden. Er machte ferner deutlich, dass der Verband Region Stuttgart gerne die Verlängerung der Stadtbahn nach Ditzingen entlang von Hausen und durch das Scheffzental sehen würde. Zunächst müsse das Vorhaben aber von der Region und vom Stuttgarter Stadtrat genehmigt werden, bevor man in konkrete Planungen gehen könne.

Zum aktuellen Stand der Vegetation erfuhren die Teilnehmer der Felder-Rundfahrt von Christian Hörnle, dass in diesem Jahr das Obst, aber auch die Ackerfrucht und das Korn zwei Wochen früher dran sei. Aktuell mache den Landwirten, wie schon im Vorjahr, die Trockenheit zu schaffen. Die Obstbäume hätten sehr gut angesetzt, jetzt fehle den Pflanzen das Wasser.

Mit Blick auf die Streuobstwiesen wies Hörnle darauf hin, dass der Obst- und Gartenbauverein die Streuobstbestände in Weilimdorf dieses Jahr geschnitten habe und zwar gleich zwei Mal. Man könne in diesem Jahr ein regelrechtes Streuobststerben beobachten, weil die Bäume zu viel Obst tragen. „Man kann auch jetzt noch schneiden, bevor die Bäume zusammenbrechen“, riet er.

Der Winterweizen habe dank der guten Winterfeuchte sehr gut angesetzt, erklärte Walter. Jetzt mache dem Winterweizen die Trockenheit zu schaffen, was zu einer zu früheren Reife geführt habe. Man müsse beim Winterweizen mit der Hälfte des üblichen Ertrags rechnen. Beim Sommerweizen sehe es besser aus. Der habe wegen der Trockenheit tiefer gewurzelt und komme deshalb mit der aktuellen Situation besser zurecht.

Veit Nübel von der Firma Südzucker, erklärte, dass die Zuckerrüben mit der Trockenheit auch gut klar kommen würden. „Die Rübenfelder stehen gut da.” Ein großes Problem beim Rübenanbau sei, dass die EU-Quotenregelung weggefallen sei. Dadurch konkurriere man jetzt mit dem Zuckerrohranbau. Hinzu komme, dass es immer weniger Mittel gebe, die Pflanzen vor Schädlingen zu schützen. „Wenn das so weitergeht, kann man den Rübenanbau einstellen”, so Nübel.

Beim Mais sei der Wuchs in diesem Jahr je nach Standort unterschiedlich, erläuterte Walter. Der Mais habe auch Probleme mit der Trockenheit. Gleiches gelte für die Luzerne, die als Futterpflanze genutzt wird.

Zu den Kartoffel erklärte Walter, dass die Pflanze Knollen anlege, wenn Wasser da ist. Fehle im Wachstum dann das Wasser würden die Kartoffeln eben kleiner, komme viel Wasser wachse die Kartoffel auch schneller. Angebaut würden heute vorwiegend festkochende und festkochende Kartoffeln. Mehlige Sorten würden nur noch rund zehn Prozent ausmachen.

Der Abschluss der Felder-Rundfahrt fand dann im Vereinsheim der Kleintierzüchter statt. Renschler dankte allen Teilnehmern auch im Namen seiner Kollegen für das Interesse.

Informationen aus dem Bezirksbeirat

In der Sitzung des Bezirksbeirates standen zwei Budgetanträge auf der Tagesordnung und es gab auch einige Anfragen der Gremiumsmitglieder.

Der Kleintierzüchterverein Z46 Feuerbach, dessen Vereinsanlage sich an der Gerlinger Straße auf Weilimdorfer Gemarkung befindet, hat im Bezirksbeirat einen Zuschuss für die Instandsetzung des Vereinsheims beantragt. Die Kleintierzüchter aus Feuerbach und Weilimdorf haben sich vor geraumer Zeit zu einem Verein zusammengeschlossen. Aus der Mitte des Bezirksbeirates war dazu bereits im Vorfeld der Sitzung die Nachfrage ob sich die Kleintierzüchter am Gemeinwesen beteiligen, was von Bezirksvorsteherin Ulrike Zich verneint wurde. Die Kleintierzüchter seien auch bei der 775-Jahr-Feier von Weilimdorf nicht mit einem Stand vertreten. Nachgefragt worden war im Vorfeld auch, ob ein Zuschussantrag auch beim Bezirksbeirat Feuerbach gestellt wurde. Ulrike Zich erklärte, dass ihr diesbezüglich nichts bekannt sei. „Ich gehe davon aus dass nicht”.

Dieter Benz (SPD) hielt fest, dass es im Grunde eine gute Sache sei, wenn sich Vereine zusammentun. Der Abschluss der Felderrundfahrt habe im vergangenen Jahr im Vereinsheim der Kleintierzüchter stattgefunden. Das werde auch dieses Jahr wieder so sein.

Jürgen Raiser (FW) und Marc W. Benzinger (CDU) betonten, dass aus dem Verfügungsbudget des Bezirksbeirates die Renovierungen von Vereinsheimen nicht bezuschusst werden sollten.

Bezirksvorsteherin Zich schlug vor die Entscheidung zu vertagen, um die noch offene Frage – ob auch in Feuerbach ein Zuschussantrag gestellt wurde – zu klären. Bei der demnächst anstehenden Felderrundfahrt könnten sich die verantwortlichen ja auch äußern. Das Gremium stimmte der Vertagung einstimmig zu.

Salvator Kinderfest
Für das Kinderfest der katholischen Kirchengemeinde Salvator war ein Antrag auf Bezuschussung in Höhe von 650 Euro eingegangen. Dem Antrag wurde einstimmig entsprochen.

Anfragen aus dem Gremium
Zur Anfrage von Bezirksbeirätin Waltraud Illner (CDU) in der vergangenen Sitzung ob die Wohnung in der Lindenbachhalle leer stehe, erklärte Bezirksvorsteherin Zich, dass die Wohnung an den Hausmeister vermietet sei.

Die wegen der Bauarbeiten in Hausen verlegte Bushaltestelle muss zum Schutz der Bäume noch einmal um rund zehn Meter verlegt werden.

Annekatrin Essig (Bündnis 90/Grüne) fragte nach ob es neues zum Taubenschlag auf der Seelachschule gebe. Ulrike Zich erwiderte, dass dazu derzeit die Stellungnahmen eingeholt werden.

Dieter Benz wies darauf hin, dass an der Einmündung von der Landauer- in die Pforzheimer Straße eine Stoppstelle eingerichtet wurde. „Das sollte man auch kontrollieren”, so Benz.

Carmen Hanle wies darauf hin, dass auf der Umleitungsstrecke wegen er Bauarbeiten in der Solitudestraße schon mehrere Fahrzeuge beschädigt wurden. Die Umleitungsstrecke sei für LKW einfach zu eng. „Darauf sollte man auch hinweisen”, so Hanle.

Waltraud Illner (CDU) fragte nach ob es neues zum Aldi-Neubau im GIiebel gebe. Bezirksvorsteherin Zich erläuterte, dass hier der Widerspruch einesNachbarn vorliege, der aktuell bewertet wird.
Text: Tommasi/Foto: Goede

Wilde Müllplätze in Weilimdorf: Bürger über Abholmodalitäten aufklären

Weilimdorf (tom). Einen weiteren Antrag haben die Freien Wähler zum Thema wilde Müllansammlungen in Weilimdorf formuliert.

Seit geraumer Zeit werde die Straßenlaterne an der Westkante des Löwen-Platzes immer wieder Müll zur Abholung bereitgestellt, heißt es im Antrag. Mülltonnen, Gelbe Säcke oder auch Abfälle in anderen Müllsäcken würden dort oft über mehrere Tage stehen. Ein von der Abfallwirtschaft Stuttgart (AWS) angebrachtes Schild das darauf hinweist, dass das Abladen von Gelben Säcken und wildem Müll strengstens verboten sei, helfe offensichtlich nichts, heißt es im Antrag weiter. Da es diesen Müllplatz erst seit November 2016 gebe, müsse es davor einen anderen Bereitstellungsort für den Müll gegeben haben. „Dieser Zustand soll durch geeignete Maßnahmen wieder hergestellt werden”.

Ein weiterer wilder Müllplatz befinde sich in der Raithstraße beim Parkscheinautomaten. Auch dort liege Müll manchmal auch Sperrmüll über mehrere Tage wenn nicht Wochen, heißt es im Antrag der FW. Diese Einschätzung bestätigen Jürgen und Ursula Bräuninger, Anwohner in der Raithstraße. „Oft stehen dort wenige Stunden nach der Abholung schon wieder neue Gelbe Säcke”, so Bräuninger. Da in den Gelben Säcken auch Speisereste zu finden seien, würden dadurch Ratten angezogen. Bräuninger erklärt weiter, dass wegen wilder Sperrmüllablagerungen immer wieder die Polizei gerufen werden müsse. Bräuninger vermutet, dass Anwohner aus dem gesamten Quartier ihren Müll an der Stelle ablegen. „Ich würde mir wünschen, dass die Menschen darüber aufgeklärt werden, dass sie die Gelben Säcke erst einen Tag vor der Abholung rausstellen dürfen, und zwar vor ihre eigene Haustüre”, so Bräuninger.

Ähnlich lauten auch die Vorschläge der FW. Geeignete Maßnahmen zur Unterbindung der wilden Müllplätze sind für sie die Aufklärung der Anwohner über Abholzyklen und Abstellplätze und bei Zuwiderhandlung gegebenenfalls die Androhung und Eintreibung von Bußgeldern. Der Antrag wurde einstimmig verabschiedet.

Text/Foto: Tommasi

Ausbau der Park und Ride-Anlage am Bahnhof Weilimdorf beantragt

(TOM) Die Freien Wähler haben den Antrag gestellt, dass die Park und Ride-Anlage am Bahnhof Weilimdorf schnellstmöglich ausgebaut wird.

Investitionsfonds Stadtteilzentren konkret – 600.000 Euro gegen den Trading down Effekt

In der jüngsten Sitzung des Weilimdorfer Bezirksbeirates stand das Thema “Investitionsfonds Stadtteilzentren konkret” ganz oben auf der Tagesordnung. Dr. Hermann-Lambert Oediger, Leiter der Abteilung Stadtentwicklung stellte die für Weilimdorf ausgewählten Maßnahmen vor.

“Das Thema ist allseits vertraut”, stellte Bezirksvorsteherin Ulrike Zich eingangs fest. Das Gremium habe sich schon mehrfach mit dem Thema beschäftigt. „Aktuell sind wir in der Phase, dass wir darauf warten, dass sich etwas bewegt”. Die Mittel, dass sich etwas bewegen kann habe der Gemeinderat im Halt mit dem Investitionsfonds Stadtteilzentren Konkret zur Verfügung gestellt.

Dr. Hermann-Lambert Oediger, Leiter der Abteilung Stadtentwicklung bei der Landeshauptstadt Stuttgart erklärte, dass es nun in die konkrete Umsetzung gehen könne. Darüber was in den ausgewählten Stadtteilzentren umgesetzt werden soll habe man mit den Protagonisten vor Ort – Bezirksbeiräten, Gewerbetreibenden etc. – intensiv ausgetauscht. Die Ergebnisse seien dem Gemeinderat vorgestellt worden, der im Haushalt für mehrere Zentren jeweils 600.000 Euro bereitgestellt habe. Ziel sei es mit den bereitgestellten Mitteln etwas gegen den Trading down Effekt zu tun. Man könne in Stuttgart fast täglich erleben, dass Ladengeschäfte geschlossen werden, erklärt Oediger.

In Weilimdorf hätten sich in den Gesprächen mit den Protagonisten vor Ort drei Schwerpunkte herauskristallisiert die in Angriff genommen werden sollten – die Revitalisierung des Löwen-Marktes, die Beseitigung von Leerständen und verkehrsordnende Maßnahmen in der Pforzheimer Straße.

Ausgehend von diesen drei Schwerpunkten habe das Amt für Stadterneuerung einen Vorschlag ausgearbeitet, wie die 600.000 Euro die für Weilimdorf bereitgestellt wurden, verwendet werden könnten. Für die Revitalisierung des Löwen-Marktes wird demnach eine Modernisierung und Umstrukturierung vorgeschlagen die auch die Tiefgarage einbezieht. „Wir sind uns bewusst dass wir uns da teilweise auf Privatgelände befinden. Wir haben aber gesagt, dass wir das Thema angehen müssen”, so der Leiter der Abteilung Stadtentwicklung.

Der Löwen-Markt sei ein schwieriges Objekt. Ziel sei es ein Konzept zu entwickeln und dabei auch die privaten Eigentümer einzubeziehen. Für die Revitalisierung des Löwen-Marktes sollen 500.000 Euro verwendet werden. Geplant sei im Vorfeld eine Konzeptstudie zu diesem Thema in Auftrag zu geben. 50.000 Euro sollen für ein Förderprogramm zur Revitalisierung und angemessenen Nutzung von Geschäftslokalen bereitgestellt werden und weitere 50.000 Euro für verkehrsordnende Maßnahmen in der Pforzheimer Straße zwischen zukünftigem Kreisverkehr und Mathildenstraße.

Marc W. Benzinger (CDU) hielt fest, dass es sinnvoll sei, den Trading Down Effekt in den Fokus zu nehmen. Tatsächlich seien die Leerstände im Löwen-Markt weiter gestiegen. Über konkrete Maßnahmen müsse man sicher noch sprechen. Aus seiner Sicht fesei es aber auch wichtig, die Attraktivität des Löwen-Marktes im Außenbereich zu verbessern. Dazu habe Oediger nichts gesagt.

Michael Schrade (FW) begrüßte die Maßnahme ebenfalls und wollte wissen. ob die 500.000 Euro nur für das Einkaufszentrum eingesetzt werden oll oder für den gesamten Löwen-Markt. In jedem Fall müsse man die Sache so schnell wie möglich angehen.

Peter Hahnle (SÖS/Linke/PluS) meinte es müsse sich erst zeigen, ob die 50.000 Euro für die Revitalisierung von leerstehenden Ladengeschäften reiche. Bezüglich der Pforzheimer Straße sei das wichtigste, dass dort der Durchgangsverkehr reduziert wird. Sinnvoll sei aus seiner Sicht auch eine Umwandlung von Dauerparkplätzen in Zeitparkplätze.

Annekathrin Essig (Bündnis 90/Grüne) meinte, die 600.000 Euro seien bei näherer Betrachtung doch recht wenig Geld. Sie betonte, dass bei den Überlegungen zur Pforzheimer Straße, die Hauptradroute die dort durchlaufen soll berücksichtigt werden muss.

Dieter Benz (SPD) fragte nach, ob es schon Gespräche mit den Besitzern im Löwen Markt gegeben habe. Die 50.000 Euro für die Pforzheimer Straße seien nicht viel, zumal es bezüglich deren Umgestaltung schon mehrere Anträge aus der Mitte des Bezirksbeirates – wie die Umwandlung in eine Tempo 30 Zone – gebe.

Oediger erwiderte, dass bei der Revitalisierung des Löwen-Marktes an das gesamte Quartier zwischen Pforzheimer-, Solitude- und Staigerstraße gedacht sei. „Wir wollen hier alles zusammen betrachten und kein einzelnen Gebäude”. Die Beträge seien in sich alle tatsächlich recht klein. “Wir hoffen aber dass das Förderprogramm weitergehen wird”. Ziel sei außerdem, die privaten Eigentümer dazu anzuregen, auch zu investieren. „Beim Förderprogramm zur Revitalisierung von Leerständen müssen wir gemeinsam schauen was möglich ist. Einzelmaßnahmen werde man natürlich wieder im Bezirksbeirat vorstellen.

Auf Nachfrage erklärte Oediger weiter, dass die Konzeptstudie nicht aus Mitteln des Investitionsfonds bezahlt werde. Bei der Konzeptstudie befinde man sich derzeit im Vergabeverfahren. Ferne sei für die Umsetzung von Stadtteilzentren Konkret eine Stelle geschaffen worden, die dieser Tage besetzt wird.

Auf die Frage von Bezirksvorsteherin Zich, ob es bereits eine Zeitschiene gebe erwiderte Oediger, dass man erst wenn die Konzeptstudie vorliege sagen könne wie es genau weitergeht. „Die Gespräche mit den Eigentümern könnten allerdings schon im Herbst diesen Jahres beginnen”.

Text/Foto: Tommasi

Ausstellung in der Heimatstube – Modelle, Medaillen und Motorasse

Die Ausstellung Motorasse geht in die zweite Runde. Teil eins fand in der Stadtteilbücherei statt, Teil zwei startete vergangenes Wochenende in der Heimatstube und ist noch bis 6. Oktober zu sehen.

Vergangenes Wochenende wurde der zweite Teil der Ausstellung „Weilimdorfer Motor­asse” in der Heimatstube eröffnet. Der erste Teil fand in der Stadtteilbücherei am Löwen-Markt statt, wo am Wochenende des Maibaumfestes auch einige Oldtimer-Motorräder (siehe Titelfoto) zu sehen waren.
In der Heimatstube im Alten Pfarrhaus in der Ditzinger Straße können keine echten Motorräder gezeigt werden – die Maschinen ins zweite Obergeschoss zu bringen, war schlicht unmöglich. Die Leihgeber, Wilhelm Paitz, Kurt Brixner, Fritz Ludmann, der Motorsportclub Solitude und andere mehr können einige Oldtimer ihr eigen nennen.

Insbesondere Wilhelm Paitz hat einen wahren Schatz an historischen Fahrzeugen gesammelt. Bei ihm steht eine ganze Batterie Quickly Motorräder im Keller, aber auch eine Heinkel und eine Kreidler Florett sind dort zu finden.

Zu seinen automobilen Schätzen zählt ein Fiat Barilla Baujahr 1932, ein NSU C 211 Cabrio, das den weltweit ersten Wankelmotor unter der Haube hat, ein NSU Prinz Zweizylinder aus den 50er Jahren, ein Porsche Roads­ter Baujahr 1962 und ein Austin Healey Cabrio. Und auch einige echte Rennmaschinen nennt Paitz sein eigen. Ein Brezelkäfer gehört dazu, tiefergelegt und mit 110 PS Motor im Heck, ein Audi Prinz TT Bolide, und ein Porsche 911.

Paitz hat darüber hinaus aber auch eine Vielzahl an Modellen gesammelt. Einige dieser Modelle sind in der Ausstellung im Heimatmuseum zu sehen. „Grundlage für die Auswahl der Modelle war ein Rennsportkalender”, erklärt die Organisatorin der Ausstellung, Edeltraud John. Passend zum Kalenderbild im Hintergrund sind in einer der Vitrinen im Heimatmuseum die entsprechenden Modelle zu sehen. Ein Porsche 356 B gehört genauso dazu wie ein Jaguar E-Type, ein Alfa Romeo Roadster, ein Fiat Abarth, ein Bugatti Typ 59 ein BMW 328 Roadster oder ein NSU Prinz TT. Und auch verschiedene Modelle sowie Fotografien von Zweirädern und von Zweirädern mit Seitenwagen sind zu sehen.

Gleich mehrere Vitrinen sind den Solitude-Rennen gewidmet. Gezeigt werden hier unter anderem Eintrittskarten zu den legendären Rennen auf dem Solitude-Ring, sowie Programmhefte. Aber auch Programme und Ausstellungskataloge etwa zu den Internationalen Veteranen Rennen auf dem Solitude-Ring oder zu der Veranstaltung 50 Jahre Mythos Solitude.

Und auch die Geschichte der Solitude-Rennstrecke wird den Ausstellungsbesuchern mit einer interessanten Zeittafel näher gebracht. Die Anfänge nahm der Motorsport in Stuttgart demnach bereits 1903 mit einem Bergsprint für Motorräder vom Stuttgarter Westbahnhof hinauf zu Schloss Solitude. Der Start der Bergrennen wurde später zum Schützenhaus in Heslach verlegt. Ab 1922 wurden dann auch Bergrennen für Sport- und Rennwagen ausgetragen und 1925 fand das erste Rennen auf dem 22,3 Kilometer langen Kurs „Rund um die Solitude” statt. Später wurde der Kurs dann auf 11,4 Kilometer verkürzt und führte nicht mehr am namensgebenden Schloss vorbei.

1937 fand das letzte Rennen vor dem Zweiten Weltkrieg statt. 1949 wurde das erste Rennen der Nachkriegszeit gestartet und 1952 fand auf der Strecke der Große Preis von Deutschlang statt. Die Ausstellungsbesucher erfahren auch, dass 2011 unter dem Titel Solitude Revival” die erste Rennveranstaltung mit historischen Fahrzeugen stattfand und dass voraussichtlich im kommenden Jahr wieder ein „Revival-Rennen” über die Bühne geht.

Ein anderer Themenschwerpunkt im Rahmen der Ausstellung ist die Geschichte des Motorsport-Club Solitude (MSC). Zu sehen sind zahlreiche Wimpel, Pokale und Medaillen sowie die Fahne des Vereins der 1926 als Motorsportclub Feuerbach von Weilimdorfer und Feuerbacher Motorradfahrern gegründet worden ist.

Ja und dann sind da natürlich noch die Weilimdorfer Motor­asse. Zu nennen wäre da Eugen Gerlach der den Beinamen „König der Kurven” erhalten hat. Er war Werksfahrer bei Standard und errang über 60 Siege bei Motorradrennen. Ein weiterer erfolgreicher Zweiradsportler aus Weilimdorf war Paul Schaible. Er war auf NSU unterwegs und gewann unter anderem 1936 das Solitude-Rennen. Ein Sieg beim Solitude-Rennen blieb Gerlach übrigens verwehrt.

Julius Spieß nahm zunächst ebenfalls an Motorradrennen teil. Unter anderem war er auf dem Hockenheim-Ring oder beim Freiburger Bergrennen am Start. Spieß stieg nach einem schweren Sturz mit seinem Seitenwagengespann auf Rennwagen um. Die Karosserien seiner Rennwagen vom Typ Wartburg mit Dixie Basis baute Spieß selbst. Seine Söhne Manfred und Siegfried waren ebenfalls erfolgreiche Motorradrennfahrer. Siegried Spieß entdeckte aber bald seine Liebe für den NSU Prinz und wurde gleich mehrfach Deutscher Meister bei Bergrennen.

Zusammen mit Karl Holder und Paul Schaible gewann Spieß übrigens auch die Goldmedaille bei der 2000-Kilometer Fahrt durch Deutschland. Schaible war ebenfalls auf einem NSU Motorrad beim Solitude-Rennen erfolgreich. Er errang ferner einen zweiten Platz auf der Avus in Berlin und war Sieger beim Pforzheimer Bergrennen.

Hermann Lang ist zwar kein Weilimdorfer, hatte durch seine Großmutter aber Verbindungen in den Ort. Seine Rennlaufbahn begann auch auf dem Motorrad. Später stieg auch er auf Rennwagen um und bildete zusammen mit Manfred von Brauchitsch und Rudolf Caracciola das bei der Konkurrenz gefürchtete Fahrertrio auf den Mercedes Silberpfeilen.

Weitere Namen von Motorsportlern, die in der Ausstellung auftauchen, sind Erwin Aldinger, Eugen Raible, Artur Hiller, Paul Bäuerle, Paul Gscheidle und Kurt Brixner. Letzterer startete mit seinem selbst konstruierten Brixner Spyder erstmals beim Heilbronner ADAC Bergpreis im Jahr 1968. Der Weilimdorfer gewann mit seinen Rennsportwagen mit der Power von NSU-Spiess zahlreiche Rennen. Unter anderem war er vier Mal Deutscher Bergmeister. Brixner feiert dieses Jahr sein 50-jähriges Jubiläum. Unter anderem fand anlässlich des Jubiläums im Rahmen der Bosch Hockenheim Historic ein Sonderlauf mit über einem Dutzend Brixner-Spydern statt.

Der zweite Teil der Ausstellung „Weilimdorfer Motorasse” hat also einiges zu bieten. Zu sehen ist die Ausstellung in der Heimatstube im Alten Pfarrhaus, Ditzinger Straße 7, noch bis 6. Oktober. Geöffnet ist die Heimatstube in der Regel immer samstags von 15 bis 17 Uhr. Gruppenführungen können jederzeit unter der Rufnummer 0711/886905 oder per E-Mail info@weilimdorfer-heimatkreis.de vereinbart werden. Auch Schulklassen oder Gruppen aus dem Waldheim seien immer herzlich willkommen, erklärt Edeltraud John. Im Rahmen des Weilimdorfer Kinderferienprogramms können Führungen für Kinder telefonisch unter der oben angegebenen Rufnummer vereinbart werden.
Text/Fotos: Tommasi

Afrika-Festival auf dem Ernst-Reuter-Platz

Das Afrika-Festival ist nun seit 6 Jahren fester Bestandteil des sommerlichen Veranstaltungskalenders in Stuttgart Weilimdorf. Die Veranstalter – der Verien Baye-Fall – bietet den Besuchern ein lebendiges, buntes Bühnenprogramm für Groß und Klein und verwöhnen seine Gäste mit kulinarischen Spezialitäten aus dem Senegal. Ein Kunsthandwerksmarkt umrahmt die Veranstaltung.

Von jung bis alt bietet das Festival reichlich Möglichkeiten, sich in fröhlicher Runde zu treffen, gemütlich zusammenzusitzen oder zu tanzen und Kulturaustausch zu pflegen … und das Andere zu entdecken und vielleicht in diesem Anderen sich selbst zu erkennen.
Erleben Sie die bunte Vielfalt Westafrikas und genießen Sie das Fest.
Baye-Fall freut sich auf das Festival und auf möglichst viele Besucher.

Einige Programmpunkte:
Am Festival- Freitag 19-20.30 Uhr: Pape Samory Seck & Trio Dakar
Trio Dakar“- Drei musikalische Größen des Senegals.
Das Trio Dakar ist ein Zusammenschluss dreier virtuoser Musiker aus dem Senegal.
Pape Samory Seck, Djiby Diabate und Edou Manga verzaubern die Zuschauer und Zuhörer mit ihrer Kunst. Mit klarem Spiel und charismatischen Soli gehört Pape Samory Seck zu den gefragtesten Percussionisten weltweit.
(Änderung: Dieses Konzert war für den Festival-Sonntag geplant und findet nun am Freitag statt).

Am Festival-Samstag 17-18.00 Uhr: Naby Eco Camara, Sänger und Balafonspieler ist künstlerischer Leiter der afrikanischen Musikgruppe „Les amis d’Afrique“, Die Musiker seiner Band kommen hauptsächlich aus Westafrika, wie Guinea, Burkina Faso, Gambia, Benin, Togo und Senegal. Sie integrieren verschiedene kulturelle Beiträge im traditionellen / modernen Afrobeat und anderen Genres. Mit typischen Instrumenten aus Westafrika, wie Kora (die afrikanische Harfe), Djembe, Bolon (Bass African), Bassdrums, afrikanische Flöte und Balafon (Xylophon) verbinden sie Arrangements westlicher Musikkultur mit der Verwendung von modernen Instrumenten wie Schlagzeug, Gitarre, Bass und Saxophon. Die Musiker wollen gegenseitigen Respekt und Offenheit in der Verbindung afrikanischer und europäischer Kultur vermitteln.
Ob traditionell, jazzig oder modern, Djiby Diabate überzeugt mit seiner Musikalität am Balafon. Edou Mangas einfühlsames Koraspiel und facettenreicher Gesang verschmelzen mit Balafon und Percussion und verbinden das virtuose Trio zu einer harmonischen Einheit.

Am Festival-Samstag 19-20.30 Uhr : Lamp Fall Rythm
Ausgehend von der traditionellen westafrikanischen Musik, entwickelt der Gruppenleader
“Lamp Fall“ aus dem Senegal eigene Kompositionen in verschiedenen Stilen, die
Giaarmusik.. Es ist eine spirituelle Musik,in der sich jeder Zuhörer wiederfinden kann. Seine Texte handeln vom Glauben und Vertrauen, vom respektvollen Umgang mit uns selbst und unseren Mitmenschen. Gespielt wird hauptsächlich mit Percussionsinstrumenten.

Ausstellung „Motor-Asse aus Weilimdorf erster Teil

Der erste Teil der Ausstellung Motor-Asse von Weilimdorf, in der Stadtbücherei ging am vergangenen Samstag, 05. Mai 2018, zu Ende. Im Rahmen des Weilemer Maibaumfestes waren einige Original-Motorrädern aus den 20er und 30er Jahren noch am Sonntag, 06. Mai 2018 zu sehen.

Männer mit Benzin im Blut gab es in den 20er und 30er Jahren einige in Weilimdorf. Zu nennen wären da Eugen Gerlach der den Beinamen „König der Kurven” erhalten hat. Er war Werksfahrer bei Standard und errang über 60 Siege bei Motorradrennen. Ein weiterer erfolgreicher Zweiradsportler aus Weilimdorf war Paul Schaible. Er war auf NSU unterwegs und gewann unter anderem 1936 das Solitiude-Rennen. Ein Sieg beim Solitude-Rennen blieb Gerlach überigens verwehrt.

Julius Spiess nahm zunächst ebenfalls an Motorradrennen teil. Unter anderem war er auf dem Hockenheim-Ring oder beim Freiburger Bergrennen am Start. Spiess stieg nach einem schweren Sturz mit seinem Seitenwagengespann auf Rennwagen um. Die Karosserien seiner Rennwagen vom Typ Wartburg mit Dixie Basis baute Spiess selbst. Seine Söhne Manfred und Siegfried waren ebenfalls erfolgreiche Motorradrennfahrer. Siegried Spieß enteckte aber bald seine Liebe für den NSU Prinz und wurd gleich mehrfach Deutscher Meister bei Bergrennen.

Zusammen mit Karl Holder und Paul Schaible gewann Spiess übrigens auch die Goldmedaille bei der 2000-Kilometer Fahrt durch Deutschland. Schaible war ebenfalls auf einem NSU Motorrad beim Solitude-Rennen erfolgreich. Er errang ferner einen zweiten Platz auf der Avus in Berling und war Sieger beim Pforzheimer Bergrennen.

Hermann Lang ist zwar kein Weilimdorfer hatte, durch seineGroßmutter aber Verbindungen in den Ort. Seine Rennlaufbahn begann auch auf dem Motorrad. Später stieg auch er auf Rennwage und und bildete zusammen mit Manfred von Brauchitsch und Rudolf Caracciola das bei der Konkurrenz gefürchtete Fahrertrio auf den Mercedes Silberpfeilen.

Weitere Namen von Motorsportlern, die in der Ausstellung auftauchen sind Erwin Aldinger, Eugen Raible, Artur Hiller, Paul Bäuerle, Paul Gscheidle und Karl Holder. Fast alle diese Motorsportler waren übrigens Mitglied im Motorsportclub Solitude, der 1926 als Motorsportclub Feuerbach von Weilimdorfer und Feuerbacher Motorradfahrern gegründet worden ist.

Viele der Exponate, die noch bis zum morgigen Samstag in der Stadteilbibliothek zu sehen sind, können übrigens auch im zweiten Teil der Ausstellung „Motor-Asse von Weilimdorf bewundert werden. Die Ausstellung in der Heimatstube im Alten Pfarrhaus öffnet am 26. Mai ihre Türen. Im zweiten Teil der Ausstellung sind Rennwagen der 50er und 60er Jahre im Modell zusehen. Weitere Themen sind die Solitude-Rennen und das Solitude-Revival sowie das Vereinsleben des Motorsportclub Solitude.

Natürlich geht es auch im zweiten Teil wieder um die Männer mit Benzin im Blut, ohne die es keine Rennen und auch die Ausstellung nicht gäbe. All denen, die die Exponate zu den beiden Ausstellungen beigesteuert haben dankte Edeltraud John, die in akribischer Recherche die Daten und Fakten zusammengetragen hat bei der Eröffnung der Ausstellung in der Bücherei für ihr Engagement. Vor Ort bei der Ausstellungseröffnug war übrigens auch Fritz Ludmann. Dem Gerlinger ist ses zu verdanken, dass es das Solitude-Revival gibt. Er hat ebenfalls einige Exponate zu der Ausstellung beigesteuert. Weitere Leigaben kommen von Wilhelm Paitz, Kurt Brixner, Thilo Bauer und anderen Mitgliedern des wöchentlichen Stammtischs bei Paitz. Einige von ihnen werden sicher bei der Eröffnung zu Gast sein.

Hauptversammlung der freiwilligen Feuerwehr Weilimdorf

Bei der diesjährigen Hauptversammlung der Freiwillligen Feuerwehr Weilimdorf (FFW) standen neben den Berichten auch zahlreiche Ehrungen auf der Tagesordnung, darunter auch Ehrungen für 30 und 40 Jahre aktiven Dienst.

Zur Jahreshauptversammlung der Freiwilligen Feuerwehr Weilimdorf konnte Kommandant Dietmar Weber den stellvvertretenden Amtsleiter der Branddirektion Stuttgart, Markus Heber, Vertreter der Berufsfeuerwehr und Bezriksvorsteherin Ulrike Zich begrüßen.

In seinem Bericht hielt Weber eingangs fest, dass die Weilimdorfer Wehr im vergangenen Jahr zu 108 Einsätzen gerufen wurden, darunter ein Tiefgaragenbrand in der Mittenfeldstraße, ein Wohnungsbrand in Bergheim sowei einige Einsätze, die durch Heimrauchmelder aus­gelöst wurden. Dass die Rauchmelder Pflicht geworden sind sei eine gute Sache, betonte Weber. Dadurch habe schon häufiger Schlimmeres verhindert werden können, betonte der Kommandant. Um für die Einsätze gut vorbereitet zu sein hätten sich die Feuerwehrangehörigen bei Lehrgängen und Übungen fortgebildet, so der Kommandant. Lehrgänge haben die Weilimdorfer im Aus- und Fortbildungszentrum (AFZ) der Feuewehr Stuttgart und in Gerlingen besucht. Außerdem fand in Weilimdorf ein Seminar der Unfallkasse Baden-Württemberg statt. Weber wies darauf hin, dass das zwei neue Stellen genehmigt bekommen hat. „Wir hoffen, dass sich dadurch zukünftig etwas tut”, so Weber. In den vergangenen Jahren hatte es bei verschiedenen Lehrgängen Ausbildungsstaus gegeben. „Wir sind dankbar, dass die Kreisübergreifende Ausbildung in Gerlingen genehmigt wurde. So konnten neun Kamaraden die Grundausbildung absolvieren”.

Der Stellvertretende Kommandant Heiko Schroff erläuterte, dass aufgrund mangelnder Kapazität in Stuttgart die Anwährter keine Truppmannausbildung machen konnten. Auch bei der Atemschutzausbildung gebe es immer wieder Kapazitätsengpässe gebe. In diesem Jahr hätten allerdings schon sechs Kammeraden an der Atemschutzausbildung teilnehmen können. Ferner könne die FFW Weilimdorf drei neue Gruppenführe und drei neue Drehleiter-Maschinisten in ihren Reihen begrüßen. Bei der Truppannausbildung gebe es weiterhin Engpässe. „Unsere Leute sind da auf der Warteliste”, so Schroff. Für die jungen Leute, die aus der Jugendfeurerwehr kommen, sei es demotivierend, wenn sie zwei Jahre auf einen Lehrgangsplatz warten müssen.

Weber wies anschließend darauf hin, dass im vergangenen Jahr insgesamt drei Gruppen der Weilimdorfer Wehr an der Abnahme des Leistungsabzeichens teilgenommen haben. Zwei Gruppen haben mit Erfolg das Leistungsabzeichen in Bronce, eine das Leistungsabzeichen in Silber abgelegt. Ferner berichtete Weber über ein Übungswochenende auf dem Gelände der Bundeswehr in Stetten. „Alle Teilnehmer konnten dort sehr viel mitnehmen”.

Zum Schluss seiner Ausführungen berichtete der Kommandant auch noch über die Aktivitäten in Weilimdorf. Hier habe man beim Aufstellen des Maibaues und des Weihnachtsbaumes mitgeholfen. Beim Stadtfest anlässlich des 775jährigen Jubiläums von Weilimdorf am 14. Juli 2018 werde man selbstverständlich auch mit von der Partie sein.

Jugendleiter Matthias Weber informierte die Anwesenden über die Aktivitäten der Jugendfeuerwehr die derzeit 20 Mitglieder hat – drei Mädchen und 17 Jungs. Zwei Mitglieder der Jugendfeuerwehr seien in die Aktive Wehr übergetreten. Im verganenen Jahr habe die Jugendfeuerwehr 19 feuerwehrtechnische Übungen durchgeführt, an einer Übung mit der Aktiven Abteilung teilgenommen und einen 24-Stunden-Dienst, in dem der Alltag der Berufsfeuerwehr mit verschiedenen Einsätzen simuliert wurde, absolviert. Ferner Stand eine Besichtigung der Feuerwache vier, die Teilnahme am Jubiläum der Jugendfeuerwehr Botnang und am Tag der offenen Tür der Firma Vector teilgenommen sowie den Fackelumzug im Waldheim Lindental besucht. Natürlich standen auch verschieden gesellige Aktivitäten auf dem Programm. Auch in diesem Jahr stünden wieder verschiedene Übungsabende und Freizeitaktivitäten, unter anderem die Teilnahme am Zeltlager der Jugendfeuerwehr Stuttgart auf dem Programm, so Weber.

Den Bericht der Alterswehr übernahm der im verganenen Jahr neu gewählte Sprecher der Altersabteilung Peter Schwenkkraus. Er berichtet, dass im verganenen Jahr alle Mitglieder der Altersabteilung mit neuen Uniformen ausgestattet wurden. In diesem Jahr sei geplant wieder Stammmtische und Kameradschaftsabende sowie Kaffenachmittage zu denen auch die Ehefrauen eingeladen werden durchzuführen. Ein erster Stammtisch und ein erster Kaffenachmittag hätten bereits stattgefunden. „Beide Veranstaltungen wurden gut angenommen”, so Schwenkkraus. „Ich freue mich schon auf die nächsten Treffen.”

Das Grußwort der Brandirektion überbrachte Markus Heber. Er berichtete, über die Aktivitäten über die jüngsten Entwicklungen in Sachen Feuerwehr bei der Stadt Stuttgart. Heber hielt fest, dass sich das Werben bei Stadtverwaltung und Gemeinderat für die Belange der Feuerwehr in den Haushaltsberatungen niedergeschlagen habe. Im Haushalt seien für die nächten Jahre zusätzliche Mittel bereitgestellt worden. Dadurch sei es möglich den Fuhrpark der Feuerwehr nach und nach zu erneuern. Auch die Anschaffung von zwei neuen HLF20 für die Ausbildung sei dadurch möglich. Ferner seien erfreulicherweise neun neue Stellen genehmigt worden, darunter eine für die Zentralwerkstatt Atemschutz, eine für die Kleiderkammer und zwei für die Ausbildung. Er hoffe dass das Personal bis zum Jahresende eingestellt ist und damit einige Engpässe beseitigt werden können. Abschließend dankte Heber den Kameraden für ihr Engagement und bedankte sich für die gute Zusammenarbeit.

Die Ehrungen führten Heber und Dietmar Weber anschließend gemeinsam durch. Für 10 Jahre aktiven Dienst in der Feuerwehr mit der Floriansmedaille ausgezeichnet wurden Timo Blanz und Maximilian Hummel, für 20 Jahre Christian Hörnle und Jens Kamischke, für 25 Jahre Oliver Barth, für 30 Jahre Heiko Schroff und für 40 Jahre Andreas Schroff und Dietmar Weber.

Geehrt wurden die Feuerwehrkameraden natürlich auch von der FFW Weilimdorf. Diese Ehrungen nahm der stellvertretende Kommandant Patrick Schöffner vor, der allen mit sehr persönlichen Worten für ihren Einsatz für die Feuerwehr dankte. Aus den Händen von Schöffner erhielten alle Geehrten zudem ein persönliches Geschenk von der Feuerwehr-Abteilung Weilimdorf.

Beförderungen standen im Rahmen der Hauptversammlung ebenfalls an. Zum Feuerwehrmann befördert wurden Jerome Ellrich, Marcus Haller, Marco Klingler, Marcel Kobold, Victor Menezes, Tobias Peege, Timo Scharpf, Christian Scheffler und Tobias Voss. Zum Oberfeuerwehrmann befördert wurde Pascal Raub.

Regina Fekete und Daniel Soenke wurden aus privaten Gründen beziehungswese wegen Wegzugs aus der Feuerwehr Weilimdorf verabschiedet, Uwe Stemmer wechselte aus beruflichen Gründen in die Alterswehr.

Auch Neuaufnahmen gab es im Rahmen der Hauptversammlung zu verzeichnen. Per Handschlag neu aufgenommen in die Aktive Wehr beziehungsweise übergetreten aus der Jugendfeuerwehr sind Cevin Farchmin, Pascal Ludwig, Simon Schindler, Michael Tatus und Daniel Vadja. Per Handschlag neu Aufgenommen in die Jugendfeuerwehr wurden Annika Marquaardt, Christian Schwan, Jacob Haller, Miguel Schultheis, Leon Bruhn, Phoebe Gruber, Jannis Heßler, Oleg Holst und Samuel Johns.

Bezirksvorsteherin Ulrike Zich bedankte sich in Ihrem Grußwort bei allen Feuerwehrkameraden für ihren Einsatz zum Wohle des Stadtbezirks. 30 oder gar 40 Jahre aktiv bei der Feuerwehr dabei zu sein bedeute schon etwas. Es sei schön, dass es auch immer wieder jugen Menschen gebe, die sich in der Feuerwehr einbringen. Mit Blick auf das anstehende 775jährige Jubiläum von Weilimdorf, bedankte sich die Bezirksvorsteheri bei der Feuerwehr dafür, dass sie sich bei den Feierlichkeiten mit ihrer Kompetenz und ihrem Wissen einbringt. Es sei schön, dass sich die Feuerwehr auch aktiv im Stadtbezirk einbringe. “Ich hoffe, dass die Jugend diese Tradition auch in Zukunft fortsetzt.” Es sei schön, dass es so viele Jugendliche Interesse an der Feuerwehr haben. Abschließend wünschte die Bezirksvorsteherin allen Feuerwehrangehörigen, dass sie von ihren Einsätzen stets unfallfrei und gesund zurückkehren.

Infoveranstaltung zum Tema stationäre Pflegeeinrichtung in der Deidesheimer Straße

In ganz Stuttgart fehlt es an Pflegeplätzen für ältere Menschen. Auch in Weilimdorf wird händeringend nach einem Standort für eine Pflegeeinrichtung gesucht.

Das Bezirksamt hatte am 27. Februar 2018 die Anwohner aus der Deidesheimer Straße zu einem Informationsabend in die Gaststätte Trompetle eingeladen. Thema des Abends: „Stationäre Pflegeeinrichtung im Bereich der Deidesheimer Straße im Stadtbezirk Weilimdorf”.

Zu dieser Infoveranstaltung konnte Bezirksvorsteherin Ulrike Zich über 50 Interessierte Anwohner begrüßen. Unter den Besuchern weilten auch Stadt- und Bezirksbeiräte, vom Träger der Altenwohnanlage am Lindenbachsee der Vorstandsvorsitzende der Stiftung evangelische Altenheimat, Hans Kübler, der Geschäftsführer des Altenhilfezentrums Breitwiesenhaus in Gerlingen und der Leiter des AWO Seniorenzentrums Postenwäldle Jochen Mager.

„Dass wir bei den Pflegeplätzen ein Defizit haben, wissen wir schon länger und wir wissen auch, dass dieses Defizit in Zukunft noch zunehmen wird”, so Bezirksvorsteherin Ulrike Zich. Grund dafür sei der demografische Wandel aber auch die Landesheimbauverordnung. In Weilimdorf wolle die Stiftung evangelische Altenheimat (seah) das Haus am Lindenbachsee erweitern, so Ulrike Zich weiter. Das Baugesuch sei eingereicht. Dieser Erweiterungsbau reiche aber bei weitem nicht aus um den Bedarf zu decken.

Auf der Suche nach geeigneten Standorten für den Bau einer stationären Pflegeeinrichtung in Weilimdorf seien die Planer auf auf die Fläche an der Deidesheimer Straße gestoßen. „Das ist sicher nicht der Standort, den ich mir für eine Seniorenwohnanlage wünschen würde”; so die Bezirksvorsteherin. „Wir können das Grundstück aber leider nicht verlegen. Natürlich habe man auch noch nach weiteren Standorten gesucht bisher aber wenig bis keine gefunden.

„Wenn wir an der Deidesheimer Straße bauen ist der Bedarf in Weilimdorf noch nicht gedeckt”, hält Ulrike Zich fest. Und weiter: „Es gibt bei solchen Vorhaben immer Betroffene, aber es muss nicht immer Beeinträchtigte gebe”. Die Stadt habe zu der Infoveranstaltung eingeladen um möglichst früh mit den Betroffenen ins Gespräch zu kommen.

Alexander Gunsilius bei der Sozialplanung des Sozialamtes der Stadt Stuttgart für Weilimdorf zuständig erläuterte anhand von Zahlen wie sich die Situation derzeit darstellt. In ganz Stuttgart gebe es derzeit 5.555 stationäre Pflegeplätze. Benötigt würden bis zum Jahr 2025 insgesamt 7328 Plätze. Aufgrund der Landesheimverordnung, die die Umwandlung der derzeit noch vorhandenen Doppelzimmer in Einzelzimmer verlange, steige die Zahl der bis 2025 benötigten Pflegeplätze auf insgesamt 2.392.

Im Stuttgarter Norden (Mühlhausen, Zuffenhausen, Stammheim, Münster, Weilimdorf und Feuerbach) würden bis zum Jahr 2025 insgesamt 450 Plätze fehlen, so Gunsilius weiter. Über die Hälfte dieser Plätze fehle in Weilimdorf. „In Weilimdorf besteht eine Unterdeckung von 244 Plätzen”, so Gunsilius. „Das ist eine Menge Holz”.

„Ich bekomme jeden Tag gemeldet, wie viele freie Plätze es in den Stuttgarter Pflegeheimen gibt”, erläutert Gunsilius. Am Tag der Infoveranstaltung waren es gerade mal drei Plätze. „Dadurch sind wir in der Situation dass wir pflegebedürftige Menschen, die in der Landeshauptstadt leben, außerhalb von Stuttgart unterbringen müssen.” Problematisch sei es deshalb auch für Menschen die aus dem Krankenhaus kommen kurzfristig einen Platz in einer Pflegeeinrichtung zu finden. „Wir brauchen in Stuttgart jeden Pflegeplatz”, so das Fazit von Gunsilius. Benötigt werde zudem auch weiterer barrierefreier Wohnraum, um den Menschen so lange wie möglich ein Leben in den eigenen vier Wänden zu ermöglichen. Und auch dafür würden Grundstücke benötigt.

Thomas Noller vom Amt für Stadtplanung stellte anschließend vor, welche Möglichkeiten zum Bau einer Pflegeeinrichtung das Grundstück in der Deidesheimer Straße bietet. Zunächst habe das Stadtplanungsamt einen Suchlauf nach möglichen Grundstücken in Weilimdorf gestartet. Kriterien seien dabei die größer der Fläche und die Verfügbarkeit gewesen. Das rund 3000 Quadratmerer große Grundstück an der Deidesheimer Straße, das derzeit an fünf Kleingärtner verpachtet ist, gehöre der Stadt und sei damit sofort verfügbar und auch so groß, dass es wirtschaftlich bebaut werden kann.

Im Umfeld des Grundstücks gebe es Wohnbebauung und Gemeinbedarfsflächen (Wolfbuschschule, Mobile Jugendarbeit und Kindergarten). Eine Grünfläche für eine Bebauung freizugeben sei immer eine schwierige Entscheidung. Umweltbelange seien dabei genauso zu berücksichtigen wie die Interessen der Anwohner. Die Fläche in der Deisdesheimer Straße befinde sich in bebautem Gebiet und auch das Amt für Umweltschutz könne eine Bebauung mittragen. Die nötigen Artenschutzuntersuchungen seien bereits durchgeführt worden. „Wir sehen deshalb dort die Möglichkeit, eine Pflegeeinrichtung zu bauen”, so Noller.

Bei dem Neubau müsse darauf geachtet werden, dass er sich in die vorhandene Bebauung einfügt. Vorgesehen sei einen geeigneten Entwurf im Rahmen einer sogenannten Mehrfachbeauftragung von verschiedenen Architekturbüros erarbeiten zu lassen. Ein Preisgericht werde dann über den Siegerentwurf entscheiden. Der Bebauungsplan aus dem Jahr 1989 sehe an der Stelle eine Grünfläche vor, deshalb müsse der Bebauungsplan ensprechend geändert werden.

Das Stadtplanungsamt habe für die Fläche bereits eine Machbarkeitsstudie durchgeführt und verschiedene Testentwürfe erarbeitet. „Die Entwürfe sollen lediglich zeigen, wie ein Gebäude an der Stelle aussehen könnte”, erläutert Noller. In einem ersten Beispiel hat das Stadtplanungsamt einen Neubau mit 60 Pflegeeinheiten geplant. Eins solches Gebäude bestünde aus einem einzigen Baukörper und wäre durchgängig dreigeschossig, so Noller weiter. Das war aus unserer Sicht zu viel Baumasse.

Ein zweites Beispiel sieht den Bau einer Einrichtung mit 45 Pflegeplätzen vor. Die Planer habe hier ebenfalls mit einem durchgängigen Baukörper gearbeitet, der im westlichen Bereich allerdings nur ein Stockwerk hoch ist. Ein drittes Beispiel mit ebenfalls 45 Pflegeplätzen besteht aus drei Kuben, die durch Glasbauten miteinander verbunden sind. Die Zuwegung bei allen Varianten erfolge über die Deideshaimer Straße, erklärt Noller.

Vom Stadtplanungsamt und vom Baurechtsamt würden die Varianten mit 45 Pflegeplätzen präferiert. Das Sozialamt könne mit der Lösung ebenfalls leben. „Ich denke in dem Fall ist es auch möglich, von den Nachbargebäuden ausreichend Abstand zu halten.”

In einem nächsten Schritt gehe es nun darum einen Träger für die Einrichtung im Rahmen eines Interessensbekundungsverfahren zu finden. Der Träger werde dann beauftragt die Mehrfachbeauftragung durchzuführen. Liegen die Pläne vor könne das Bebauungsplanverfahren auf den Weg gebracht werden.

In der Anschließenden Fragerunde erklärten mehrere Anwohner, dass die Notwendigkeit für den Bau einer solchen Pflegeeinrichtung klar dargelegt worden sei. Genauso viele Anwohner bemängelten aber auch, dass vom Stadtplanungsamt zur Parkplatzsituation nichts gesagt worden sei. In der Deidesheimer Straße sei die Parkplatzsituation jetzt schon problematisch. Die Anbindung an den öffentlichen Personennahverkehr sei ebenfalls sehr schlecht.

Noller erklärte, dass in den Beispielen die baurechtlich vorgeschriebenen Parkplätze vorgesehen wurden. Bei einer Einrichtung mit 45 Plätzen seien das drei bis vier Parkplätze. Die Bewohner einer Pflegeeinrichtung hätten naturgemäß kein Auto und bei den Angestellten gehe man davon aus dass viele mit dem öffentlichen Nahverkehr kommen. Bestehe weiterer Parkplatzbedarf müsse der entlang der Deidesheimer Straße abgedeckt werden. „Wir gehen davon aus, dass kein nennenswerter zusätzlicher Verkehr entstehen wird.

Bezirksvorsteherin Zich hielt an der Stelle fest, dass man bei 45 Pflegeplätzen für ältere Menschen davon ausgehen müsse, dass diese auch von älteren Menschen besucht werden. Für sie seien die zehn Minuten Fußweg von der Stadtbahnhaltestelle sicher zu weit. Hier müsse man sich eine Lösung etwa mit dem Ortsbus überlegen. Besucher würden sicher auch mit dem eigenen PKW kommen.

Zum Thema Versorgungsverkehr zur Einrichtung erklärte Noller, dass er davon ausgehe dass dadurch kaum zusätzlicher verkehr entstehe. Die Anfahrt solle über die Deidesheimer Straße erfolgen. Gunsilius erklärte, dass in Pflegeeinrichtungen moderner Prägung das Essen in den Küchen der Wohngruppen vor Ort zubereitet werde. Essenanlieferungen werde es also nicht geben.

Ein weiterer Anwohner wollte wissen, ob die Stadt Einflussmöglichkeiten auf die Mehrfachbeauftragung habe oder wer letztlich entscheide wie groß gebaut wird. Noller erläuterte, dass die Stadt die Rahmenbedingungen für die Mehrfachbeauftragung vorgebe. In der Jury sei die Stadt durch Mitglieder des Gemeinderates und den Baubürgermeister vertreten. Außerdem würden in der Jury unabhängige Architekten sitzen.

Zu dem Vorschlag, eine Pflegeeinrichtung auf dem Walz-Areal zu bauen, nachdem dort jetzt kein SSB-Depot entsteht erklärte Bezirksvorsteherin Zich, dass die Karten für das Walz-Areal jetzt wieder ganz neu gemischt werden. Für das Gelände habe es schon viele Vorschläge gegeben., die immer wieder verworfen wurden. Ein Problem sei auch dass man es bei dem Gelände mit mehreren Eigentümern zu tun habe.

Die Frage ob es zu dem Gelände an der Deidesheimer Straße noch Alternativen gebe, oder ob der Bau bereits beschlossen sei, erklärte Bezirksvorsteherin Zich: „Beschlossen ist bis jetzt noch gar nichts.” Alternativen gebe es aber auch keine, vielmehr brauche es zusätzliche Flächen um den Platzbedarf zu decken.

Zum zeitlichen Horizont erfuhren die Anwohner, dass die Auswahl des Trägers voraussichtlich ein halbes Jahr dauern werde. Bis die Ergebnisse der Machbarkeitsstudie vorliegen sei mit weiteren drei bis vier Monaten zu rechnen. Das Bebauungsplanverfahren daure dann auch mindestens zwei bis drei Jahre. Erst danach kann irgendwann gebaut werden.

_Text: Tommasi/Fotos: Goede, Tommasi