Basketballer Lukas Herzog startet durch

Der in Weilimdorf lebende Lukas Herzog (Jg. 2001) wurde vom Jugendbundestrainer in die U15 Basketball Nationalmannschaft berufen. Der 14-Jährige ist Schüler des Otto-Hahn-Gymnasiums in Ludwigsburg, einem Teilzeitinternat, spielt seit zwei Jahren für die BSG Ludwigsburg Bas­ketball und ist Mitglied der Basketball-Akademie des Vereins.

Lukas Herzog, der vor seinem Wechsel zur BSG Ludwigsburg einige Jahre beim Basketball Club Stuttgart, ansässig in Weilimdorf gespielt hat, wurde aufgrund seiner hervorragenden Leistungen in der vergangenen Saison in der U16 Basketball Bundesliga und im württembergischen Auswahlkader von Bundestrainer Kay Blümel mehrmals zu Sichtungslehrgängen des Deutschen Basketballbundes eingeladen. Hier musste sich der Weilimdorfer mit den 50 bes­ten deutschen Jugendspielern messen. Aufgrund seiner herausragenden Leistungen durfte er schließlich zusammen mit elf weiteren Teamkameraden mit der Jugendnationalmannschaft zu einem internationalen Turnier nach Litauen fahren. Dort trafen die Junioren aus Deutschland auf die Nationalmannschaften von Litauen, Russland und Kroatien.

Von den drei Länderspielen wurde das erste gegen Rußland nach großem Kampf und drei Verlängerungen mit 104:97 gewonnen. Vom Bundestrainer wurden drei Spieler erwähnt die eine besonders starke Leistung ablieferten, darunter Lukas Herzog. Die Spiele gegen den Gastgeber Litauen und gegen Kroatien gingen mit 45:79 beziehungsweise 59:82 verloren. Beiden Mannschaften waren die deutschen Spieler körperlich unterlegen und fanden auch deshalb nicht zu ihrem Spiel. Nicht zuletzt auch deshalb, weil sie bis dahin erst zwei Trainingseinheiten absolviert hatten. Über alle drei Spiele bot Lukas eine konstant gute Leistung.

Während des Turniers in Litauen wurde Lukas Herzog bei der jährlichen Porsche Nacht der Talente im Porsche-Museum mit elf weiteren Nachwuchstalenten aus der Region im Basketball, Fußball und Eishockey ausgezeichnet. Sie wurden im Rahmen der Jugendförderung „Turbo für Talente“ wegen ihrer außergewöhnlichen Leistungen gewürdigt.

Lukas erhielt die Auszeichnung in der Kategorie „Außergewöhnliches soziales Engagement“. Er hatte dieses Jahr mit über 90 freiwilligen Stunden bei den Porsche BBA Jugendcamps als Coach und Schiedsrichter mitgeholfen.
Foto: privat

Neues Bürgercafé des Bürgervereins

Der Bürgerverein Giebel-Bergheim bietet ab sofort jeden Donnerstag von 10 bis 12 Uhr im Café des Kinder- und Jugendhauses Giebel ein Bürgercafé an. Im Rahmen des Bürgercafés lädt der Verein auch zur Bürgersprechstunde ein.

Der Bürgerverein Giebel-Bergheim bietet ab sofort jeden Donnerstag von 10 bis 12 Uhr im Café des Kinder- und Jugendhauses Giebel ein Bürgercafé an. Im Rahmen des Bürgercafés lädt der Verein auch zur Bürgersprechstunde ein.

Zum ersten Bürgercafé im Café des Kinder- und Jugendhauses Giebel konnte der Bürgerverein Giebel-Bergheim einige Teilnehmer begrüßen. Zur Premiere waren auch schon einige Interessierte gekommen, die sich unter anderem über die Arbeit des Bürgervereins informieren wollten. „Ziel des Bürgercafés ist es, dass sich die Menschen treffen, austauschen, Vorschläge anbringen, Lob und Kritik los werden oder auch einfach nur Zeitung lesen können“, erklärt der Vorsitzende des Bürgervereins, Fritz Mutschler. Während des Bürgercafés, das außer in den Ferien immer donnerstags von 10 bis 12 Uhr seine Türen öffnet, lädt der Verein auch zu seiner Sprechstunde ein. „Vom Bürgerverein ist während der Öffnungszeit immer jemand vor Ort“, so Mutschler.

„Das Projekt Soziale Stadt Giebel läuft bereits seit 2007“, erklärt Jugendhausleiter Martin Kapler. Kurz nach dem Start habe das Stadtteilmanagement eine Bürgersprechstunde eingerichtet. Diese Bürgersprechstunde fand sechs Jahre lang im Info-Eck am Ernst-Reuter-Platz statt. Der Bürgerverein Giebel-Bergheim führte ab seiner Gründung im Jahr 2010 die Bürgersprechstunden zusammen mit dem Stadtteilmanagement durch. „Die Bürgersprechstunde ist eine gern genutzte Anlaufstelle“, erklärt Lisa Abele vom Stadtteilmanagement.

Nachdem das Kinder- und Jugendhaus fertiggestellt war, sind das Stadtteilmanagement und der Bürgerverein mit ihrem Büro dorthin umgezogen. Das Info-Eck am Ernst-Reuter-Platz wurde aufgegeben. „Das Kinder- und Jugendhaus liegt nicht ganz so zentral“, erläutert Kapler. Deshalb seien die Besucherströme bei den Bürgersprechstunden etwas zurückgegangen. Der Bedarf, eine Bürgersprechstunde abzuhalten, sei weiterhin da, deshalb habe man sich entschlossen sie zukünftig im Rahmen eines Bürgercafés anzubieten.

Als Ansprechpartner sind bei den Bürgersprechstunden Fritz Mutschler, die stellvertretende Vorsitzende des Bürgervereins Waltraut Illner, der Kassier des Bürgervereins Gerhard Reith sowie die beiden Mitglieder Heide Schweizer und Franz Macho im Wechsel vor Ort. Für die Bewirtung der Café-Besucher ist Christina Rotlang, ebenfalls Mitglied im Bürgerverein, zuständig.

Ziel des Bürgervereins sei es, im Stadtteil bereits etablierte Veranstaltungen und Angebote zu verstetigen, erläutert Mutschler. Darüber hinaus wolle man auch neue Angebote kreieren und auf den Weg bringen. Für neue Ideen sei der Bürgerverein immer offen und natürlich freue man sich auch über weitere Mitglieder.

Text/Fotos: Tommasi

Flüchtlinge aus der Sporthalle des Solitude-Gymnasiums verabschiedet

„Viele sind traurig, dass sie weg müssen“: Die Sporthalle des Solitude-Gymnasiums, die in den vergangenen Monaten als Notunterkunft gedient hat, ist im Laufe dieser Woche geräumt worden. Die Flüchtlinge, die teilweise seit Oktober vergangenen Jahres in der Halle gewohnt haben, wurden auf mehrere Unterkünfte in Stuttgart verteilt.

„Viele sind traurig, dass sie weg müssen“: Die Sporthalle des Solitude-Gymnasiums, die in den vergangenen Monaten als Notunterkunft gedient hat, ist im Laufe dieser Woche geräumt worden. Die Flüchtlinge, die teilweise seit Oktober vergangenen Jahres in der Halle gewohnt haben, wurden auf mehrere Unterkünfte in Stuttgart verteilt.

Der Flüchtlingskreis Weilimdorf hatte vergangenes Wochenende Bewohner, Ehrenamtliche, Sozialberatung, Heimleitung und das Team vom Sicherheitsdienst der Sporthalle im Spechtweg zu einem Abschiedsfest eingeladen. Bei der kleinen Feier zeigte sich deutlich, das bei den Bewohnern nicht nur Freude über den Umzug vorherrscht. „Viele sind traurig, dass sie weg müssen“, erklärt Ingrid Bohsung, die beim Flüchtlingskreis in der Arbeitsgruppe Sicherheit und Gesundheit aktiv ist.

Ein großer Teil der Bewohner werde nach Degerloch in einen Containerbau ziehen, erklärt Werner Bossert, Sprecher des Flüchtlingskreises Weilimdorf. Größere Familien hätten eine Unterkunft im Bürgerhospital zugewiesen bekommen. Drei Familien könnten in Weilimdorf bleiben.

„Wir haben uns darum bemüht, dass möglichst viele hier bleiben können“, so Bossert. Leider seien in den Unterkünften in Weilimdorf aber nur wenige Plätze frei. „Wir konnten in den vergangenen Wochen bereits rund 30 Kinder in den Sportvereinen in Weilimdorf unterbringen“, so Bossert. Die meisten von ihnen müssten jetzt wieder weggehen. Viele der Kinder seien inzwischen auch in Weilimdorfer Schulen eingeschult. Dass sie aus diesem Umfeld nun wieder herausgerissen werden, ist für die Flüchtlinge unverständlich.

„Ihr werdet in euren neuen Unterkünften auch wieder von Ehrenamtlichen betreut und die Kinder kommen in neue Schulklassen, das ist alles schon geregelt“, erklärt Bossert in seinen Abschiedsworten. Und es gab bei dem Abschiedsfest auch einige Tipps für die Flüchtlinge von Seiten der Ehrenamtlichen. Etwa die, sich für ihre Kinder viel Zeit zu nehmen und sie beim Deutsch lernen zu unterstützen.

„Den Leuten ist allen bewusst, dass es sehr wichtig ist, Deutsch zu lernen“, weiß Bossert. Die Sprachkurse, die von den Helfern im Flüchtlingskreis angeboten werden, würden von insgesamt 80 Teilnehmern besucht. Helga Schneeberger, ehemalige Schulleiterin der Reisachschule etwa betreut einen Sprachkurs für Frauen. Im Kurs seien viele Flüchtlinge gewesen, die noch nicht anerkannt sind, weil es für sie keine geförderten Sprachkurse gebe. „Der Kurs ist sehr gut gelaufen“, erzählt Schneeberger. Die Sprachkurse finden im Jugendhaus, in der Montessori Grundschule und in Räumen der Weilimdorfer Kirchen statt, ergänzt Bossert

Gut angenommen wird auch die Hausaufgabenbetreuung, die vom Flüchtlingskreis durchgeführt wird. Rund 30 Kinder seien regelmäßig in der Hausaufgabenbetreuung dabei.

Damit insbesondere die Kinder ein fröhliches Abschiedsfest feiern können, hatte der Flüchtlingskreis zu der kleinen Feier den Zauberer Dr. Marrax eingeladen. Mit seinem Wundermittel „Marraxofax“ verzauberte er nicht nur zerschnittene Seile in ganze Seile und Rieselzucker in Zuckerwürfel, sondern gewann auch schnell die Herzen der Kinder. Problemlos fand er unter ihnen kleine „Mitzauberer“, die ihm bei seinen Tricks assistierten.

Insgesamt haben in der Notunterkunft in der Spechtweghalle 204 Menschen auf engstem Raum gelebt. Neben der Spechtweghalle werden im Laufe der nächsten Tage und Wochen rund 1.200 Flüchtlinge die verschiedenen Notunterkünfte im Stadtgebiet räumen. Auch die Menschen, die im Waldheim Lindental untergebracht sind, werden dort ausziehen.

„Menschen, die Sicherheit bei uns suchen, wollen wir angemessen unterbringen. Es ist uns im November nicht leicht gefallen, die Flüchtlinge in Turnhallen oder Waldheime interimsweise unterzubringen. Es war unsere Maxime, sie schnellstmöglich in Regelunterkünfte verlegen zu können. Ich freue mich, dass wir nun Wort halten können“, erklärt Bürgermeister Michael Föll. Dank dem Rückgang der Zuweisungszahlen sei dies nun möglich.

Auch Bürgermeisterin Isabel Fezer freut sich darüber, dass die Flüchtlinge aus den Notunterkünften verlegt werden können. „Wer sich einmal die Unterbringung von Flüchtlingen in einer Turnhalle angeschaut hat, weiß, dass Menschen dort nur übergangsweise leben können“, so Fezer. In dem Zusammenhang bedankt sich die Bürgermeisterin für Soziales, Jugend und Gesundheit auch bei den von der Belegung betroffenen Schulen und Sportvereinen. Mit ihrer Bereitschaft, die Hallen zur Verfügung zu stellen, hätten auch sie sich bürgerschaftlich engagiert und sich gegenüber der Not der Flüchtlinge solidarisch gezeigt. „Dafür bin ich sehr dankbar“, so Fezer.
Nach dem Auszug der Flüchtlinge aus der Spechtweghalle und aus dem Waldheim Lindental stehen für den Flüchtlingskreis Weilimdorf schon die nächsten Aufgaben an. „Wir wollen verstärkt Kontakt zu den Menschen in den Systembauten in der Solitudestraße aufbauen“, erklärt Bossert. Der Kontakt zu den Menschen in der Spechtweghalle sei sehr gut gewesen. „Wenn man in die Halle gekommen ist, war man mit den Menschen sofort im Gespräch“, so Bossert. Auch zu den Flüchtlingen, die in den Unterkünften in der Steinröhre wohnen, sei der Kontakt sehr gut. Dort sei die Situation ähnlich, denn die Menschen hätten vorher ebenfalls einige Wochen in der Spechtweghalle gelebt.

Schwieriger sei es gewesen, Kontakt zu den Leuten in der Unterkunft in der Solitudestraße zu bekommen. Die Menschen seien ebenfalls aus Notunterkünften gekommen und nach ihrem Einzug erst einmal froh gewesen, einen Rückzugsraum für sich zu haben.

„Jetzt beginnt sozusagen die Kernarbeit“, so Bossert. Für ihn und die rund 300 aktiven Helfer im Flüchtlingskreis Weilimdorf heißt das in erster Linie, die Menschen in die Weilimdorfer Strukturen zu integrieren, sie etwa in den Vereinen unterzubringen. „Wir haben zum Beispiel einen Gymnastikkurs nur für Frauen, der sehr gut angenommen wird“, erzählt Bossert. Die Frauen würden dort sehr gerne hingehen. Das neu installierte Angebot finde in den Räumen der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage statt. Die Gemeinde habe wie alle anderen Kirchengemeinden in Weilimdorf auch ihre Türen für die Flüchtlingsarbeit ganz weit geöffnet.

Ein neues Projekt beginnt in den nächsten Tagen. „Wir haben in den Unterkünften in der Steinröhre und die der Solitudestraße über 30 Flüchtlinge, die gerne ihre eigenen Kräuter und Gemüse anbauen möchten“, berichtet Bossert. Die Teilnehmer des Gartenprojektes würden die dafür benötigten Hochbeete selbst aus Paletten bauen. Ein Teil der Hochbeete entstehe direkt bei den Systembauten in der Steinröhre, ein weiterer auf dem nahe der Unterkunft in der Solitudestraße gelegenen Walz Gelände. „Wir haben dort eine Kooperation mit dem Verein chloroplast Stuttgart, der auf dem Walzgelände sein Domizil hat.

Die anderen Angebote des Flüchtlingskreises würden natürlich fortgeführt, wie etwa die Fahrradwerkstatt. Die verfüge aktuell über rund 100 Fahrräder. 70 davon seien an Flüchtlinge mit Helm und Fahrradschloss ausgegeben worden. „Für die Kinder bieten wir in Zusammenarbeit mit der Polizei Verkehrserziehung an“, so Bossert.

Insgesamt sind im Flüchtlingskreis Weilimdorf übrigens sechs Arbeitskreise aktiv. Mehr über diese Arbeitsgruppen und die Aktionen des Flüchtlingskreises erfahren Interessierte auf der Internetseite www.flueechtlingskreis-weilimdorf.org

Text/Fotos: Tommasi

Turnhallen sollen in Stuttgart nach den Sommerferien leer sein

Die SPD Gemeinderatsfraktion hat die Flüchtlingsunterkünfte in Weilimdorf besucht. „Wir machen solche vor Ort Termine regelmäßig um uns persönlich ein Bild zu machen“, erklärt Gemeinderat Hans H. Pfeiffer.

Die SPD Gemeinderatsfraktion hat die Flüchtlingsunterkünfte in Weilimdorf besucht. „Wir machen solche vor Ort Termine regelmäßig um uns persönlich ein Bild zu machen“, erklärt Gemeinderat Hans H. Pfeiffer.

„Die SPD Gemeinderatsfraktion hat sich schon länger den Wunsch gehegt, sich die Flüchtlingsunterkünfte in Stuttgart einmal vor Ort anzuschauen“, erklärt die für Weilimdorf zuständige Betreuungstadträtin Judith Vohwinkel. In Weilimdorf seien die verschiedensten Einrichtungen vorhanden, vom Waldheim übe die Turnhalle bis zu den Systembauten. Da das Waldheim im Lindental nur noch bis Juni belegt sei, werde man dem keinen Besuch abstatten.

Am Standort in der Steinröhre in Hause, erklärte Bezirksvorsteherin Ulrike Zich, dass die drei Systembauten dort Platz für 247 Menschen bieten. Geplant sei, dass im Rahmen der sechsten Tranche zwei weitere Bauten mit weiteren 156 Plätzen entstehen sollen. Der Plan den bis jetzt noch vorhandenen Sportplatz zu nutzen sei damit hinfällig. Gut sei, dass in die Gebäude Flüchtlinge eingezogen seien, die vorher in der Lindenbachhalle gelebt hatten. Dadurch habe es von vornherein einen sehr guten Kontakt zwischen den Flüchtlingen und den ehrenamtlichen Betreuern gegeben. Auch mit den Menschen, die jetzt in der Spechtweghalle untergebracht sind bestehe ein reger Austausch. In der neu bezogenen Unterkunft in der Solitudestraße sei es wesentlich schwerer den Kontakt herzustellen, weil dort jeder in seinem Zimmer lebe und die Tür zumachen könne.

Friedrich Becker Mitarbeiter der Hausleitung in der Steinröhre erläuterte, dass derzeit 207 Personen in den drei Gebäuden untergebracht sind. Über 80 Prozent der Bewohner seien Familien, rund 50 Prozent Kinder und Jugendliche. „Ein Problem sind bei uns die fehlenden Fahrradabstellplätze“, so Becker. Aufgrund der Lage der Unterkunft seien Fahrräder hier ein sehr wichtiges Fortbewegungsmittel.

Ferner wies Becker darauf hin, dass der Verkehr auf der Verbindungsstraße zwischen Hausen und Ditzingen ein Problem darstelle. Wenn man das Gelände der Unterkunft verlasse stehe man direkt auf der Straße. Bezirksvorsteherin Zich hielt fest, dass als schnelle Maßnahme das Ortsschild von Weilimdorf verlegt und eine Tempo 30 Zone eingerichtet worden sei. Dass ein Fußweg zur Unterkunft fehlt sei im Bezirksbeirat schon mehrfach thematisiert worden. Inzwischen gebe es Überlegungen, den Fußweg so anzulegen, dass die Unterkunft von der Rückseite und nicht von der Straße erreicht werden kann. Stephan Gier vom Flüchtlingskreis Weilimdorf hielt fest, dass die einfachste Lösung weiterhin ein Weg links entlang der Straße wäre. Vielleicht könne die dafür nötige Fläche ja von den Eigentümern vorübergehend gepachtet werden. Auf den Einwand von SPD Bezirksberiat Dieter Benz meinte Gier, dass die Fläche offenbar von einer Person bewirtschaftet werden. Möglicherweise könne man mit der einen Untermietvertrag aushandeln.

Bei der Besichtigung der Gebäude berichtete Becker, dass in jedem Zimmer drei Personen untergebracht werden können. Zwei Zimmer seien immer mit einer Tür vergunden. Dadurch bestehe die Möglichkeit, dass größere Familien zwei zusammenhängende Räume nutzen können. Ein Zimmer habe 14.6 Quadratmeter. Die Sanitärräume und Küchen würden gemeinschaftlich genutzt.

„Die Leute sind froh, dass sie hier ihre Privatspäre haben“, erklärt Bruno Ritter von der Hausleitung“. Nach dem Umzug aus der Spechtweghalle hätten sich alle erst einmal in ihre Räumlichkeiten zurückgezogen. Inszwischen komme man aber immer besser ins Gespräch. Auch die Deutschkenntnisse der Bewohner würden immer besser. Zu den Ämtern pflege man einen sehr guten Kontakt. Der Flüchtlingskreis habe das Angebot entsprechend der Bedürfnisse angepasst, ergänzt Gier. „Sprachkurse und Kinderbetreuung werden angeboten und auch gemeinsame Aktivitäten vinden statt“. Im Flüchtlingskreis seien gebe es rund 200 Helfer die dauernd Aktiv sind oder bei Aktionen mithelfen. Insgesamt hätten sich rund 500 Personen eingeschrieben. „Mit mehr Helfern könnten wir natürlich noch mehr machen“, so Gier. Umfassende Infos zum Flüchtlingskreis gibt es auf der Webseite www.fluechtlingskreis-weilimdorf.org.

Teilweise seien schon sehr persönliche Beziehungen zu den Menschen entstanden, erzählt Gier weiter. Das erleichtere die Integration. „Wir schaun auch, dass wir die Leute aus der Unterkunft etwa in Sportvereine holen“. Mit den Sportvereinen gebe es schon verschiedene Kooperationen, ergänzt Bezirksvorsteherin Zich. Unter anderem auch einen Sportkurs speziell für Frauen, der sehr gut angenommen werden.

In der Unterkunft in der Steinröhre würden derzeit rund 30 Personen leben, die bereits als Flüchtlinge anerkannt sind, erklärt Becker auf Nachfrage. Eine Anschlussunterbringung sei in den Systembauten eigentlich nicht möglich, ergänzt Tina Jongkind-Schreiner vom Sozialamt der Stadt Stuttgart. „Für eine gewisse Zeit lassen wir die Leute aber weiter hier wohnen“. In anderen Unterkünften, wie zum Beispiel im Bürgerhospital sei eine Anschlussunterbringung aber möglich. Einige anerkannte Flüchtlinge hätten inzwischen auch schon eine Wohnung gefunden. „Da gibt es schon Angebote aus der Bevölkerung“, so Jongkind-Schreiner.

In der Spechtweghalle würden aktuell rund 180 Menschen aus neun Nationen, darunter rund 79 Kinder wohnen, erfuhren die Besucher von der Heimleiterin Amina Khalaf. Zu Beginn der zweiten Belegung sei die Hygiene ein großes Problem gewesen. Das sei inzwischen aber besser geworden. „Das Essen, das der Caterer liefert ist gut aber leider nicht sehr abwechslungsreich“, bedauert Khalaf. Ein Problem sei die fehlende Privatspäre und dass die Menschen nicht selbst kochen können. Jongkind-Schreiner erklärt an der Stelle, dass die Stadt Stuttgart ja bereits in einer Presseerklärung mitgeteilt habe, dass die Turnhallen nach den Sommerferien leer sein sollen. „Deshalb ist die Situation hier absehbar“. Konkrete Termine, wann ein Umzugstattfinen kann, könne das Amt aber noch nicht nennen. „Wir warten mit der Bekanntgabe von Terminen, bis alles sicher ist, so Jongkind-Schreiner.

Roia Saburi, eine ehrenamtliche Helferin aus dem Flüchtlingskreis erzählt, dass sie häufig vor Ort ist um mit den Menschen zu sprechen und zu übersetzten. Die Flüchtlinge seien alle sehr nett, erklärt sie. Wenn es mal Probleme gebe drehe es sich meist um Kleinigkeiten, die im Gespräch geklärt werden können. „Toll wäre, wenn wir einen Raum bekommen könnten, an dem sich die Menschen wenigsten einmal pro Woche treffen können um zu lachen und zu tanzen. „Lachen sei gut um die Alltagssorgen auch mal zu vergessen“, so Saburi.

In der Halle würden viele Menschen leben, die bisher noch nich einmal ihren Asylantrag gestellt haben, erklärt Felix Koch vom Sozialdienst. Ein großes Problem sei die Sprache. Dass eineige Mitarbeiter des Sicherheitsdienstes sowie Amina Khalaf und auch Roia Saburi übersetzen könnten sei da sehr hilfreich. „Wir unterstützen und gegenseitig wo es geht“, so Koch.

Der Flüchtlingskreis biete auch für die Menschen in der Spechtweghalle Sprachkurse an, so Gier. Auch Hausaufgabenhilfe für idie Schüler sowie eine Kinderbetreuung gebe es und auch gemeinsame Aktionen würden organisiert. Im Rahmen der Sprachkurse würde auch auf die Gepflogenheiten bei uns eingegangen“, so Gier weiter. Das werde von den Menschen offenbar auch gut angenommen. „Ich bin schon von Bekannten angesprochen worden, dass es in Weilimdorf derzeit viele Menschen gebe, die einen auf der Straße mit einem freundlichen „Hallo“ ansprechen.

_Text: Tommasi, Fotos: Goede/Tommasi

Ausstellung im Bezirksamt zeigt eine bunte Farbenwelt

Die aktuelle Ausstellung in der Weilimdorfer Rathausgalerie ist ganz schlicht mit „Zeichnungen“ überschrieben. Doch was den Besucher in den Gängen des Bezirksrathauses erwartet, ist eine bunte Farbenwelt, die dem Betrachter viel Raum für Interpretation lässt.

Die aktuelle Ausstellung in der Weilimdorfer Rathausgalerie ist ganz schlicht mit „Zeichnungen“ überschrieben. Doch was den Besucher in den Gängen des Bezirksrathauses erwartet, ist eine bunte Farbenwelt, die dem Betrachter viel Raum für Interpretation lässt.

Im Weilimdorfer Bezirksrathaus sind noch bis 3. Mai 2016 Arbeiten der Künstlerin Karyn von Wedel zu sehen. „Zeichnungen“ lautet der Titel der Ausstellung, in der rund 50 Bilder von Wedel zu sehen sind. Im Werk der in Biberach an der Riss lebenden Künstlerin haben Farben eine große Bedeutung. Tatsächlich haben Farben für sie schon in früher Kindheit eine herausragende Rolle gespielt. „Farben in der Natur bedeuten Leben und Augenweide in einer eher tristen, grauen Welt“, erklärt die Künstlerin. Dementsprechend lässt von Wedel in ihren Bildern Farben sprechen. Meist kleinteilige Farbflächen fügen sich harmonisch aneinander und lassen dem Betrachter viel Spielraum für ganz individuelle Interpretationen.

Dort, wo der eine in den Farbflächen eine menschliche Figur zu erkennen meint, sieht die andere einen knorrigen verzweigten Baum. Sie habe sich als Kind an den Farben nicht sattsehen können, erklärt die Künstlerin. Bunt verpackte Geschenke hätten sie regelrecht fasziniert und die farbigen Geschenkbänder habe sie immer sorgfältig aufbewahrt. Ihre Faszination für die Welt der Farben habe sozusagen den Grundstein für ihr künstlerisches Schaffen gelegt.

Die in Bad Soden geborene Künstlerin studierte nach dem Abitur zunächst Psychologie und Soziologie. Dem schloss sich ein Studium der freien Malerei an. In ihrer therapeutischen Arbeit im psychiatrischen Landeskrankenhaus in Günzburg konnte die zweifache Mutter dann die Kunst mit der Psychologie verbinden. „Die Patienten dort durften ihre Gefühle mittels spontankreativer Malerei durch Farben und Formen zum Ausdruck bringen“, so die Künstlerin. Die dabei gemachten Erfahrungen fließen ebenfalls in die Arbeiten von Wedels mit ein.

Die vielfältigen Farben und filigranen Formen in ihren Arbeiten würden sich während des Zeichenvorgangs bilden, erläutert die Künstlerin weiter. Nach und nach würden die Farbflächen zu einem organischen Ganzen zusammenwachsen. Dem Betrachter bleibe selbst überlassen, wie lange und wie tief er sich mit den einzelnen Arbeiten einlassen möchte“, so von Wedel. „Der Fantasie des Betrachters sind keine Grenzen gesetzt“.

Das Farbspektrum der Bilder reicht von warmen Gelb-, Rot- und Orangetönen bis zu den eher kühlen Blau- und Grüntönen. Aber auch regelrecht düster wirkende Bilder in schwarz-weiß sind in der Ausstellung zu sehen. Und auch in den Grautönen lassen sich vielfältige Formen entdecken. Formen die – wie die Künstlerin selbst sagt – einladen zur Zwiesprache über das Leben und seine Vergänglichkeit.

Die Ausstellung mit den Arbeiten von Karyn von Wedel ist noch bis 3. Mai in der Weilimdorfer Rathausgalerie zu sehen. Öffnungszeiten sind Montag bis Mittwoch von 8 bis 17 Uhr, Donnerstag von 8 bis 18 Uhr und Freitag von 8 bis 13 Uhr.

_Text: Tommasi/Fotos: Goede

Wolfbuschschule schließt drei Bildungspartnerschaften: Schüler auf dem Weg zur Berufsfindung begleiten

Im Rahmen ihres Tages der offenen Tür hat die Wolfbuschschule Bildungspartnerschaften mit den Firmen Bauder, Wörwag und Peek & Cloppenburg unterzeichnet. „Sie leisten damit einen wichtigen Beitrag zur beruflichen Orientierung unserer Schüler“, betonte Schulleiterin Petra Klingel bei der Vertragsunterzeichnung.

Im Rahmen ihres Tages der offenen Tür hat die Wolfbuschschule Bildungspartnerschaften mit den Firmen Bauder, Wörwag und Peek & Cloppenburg unterzeichnet. „Sie leisten damit einen wichtigen Beitrag zur beruflichen Orientierung unserer Schüler“, betonte Schulleiterin Petra Klingel bei der Vertragsunterzeichnung.

Die Wolfbuschschule lädt die neuen Erst- und Fünftklässler und ihre Eltern jedes Jahr zu einem Tag der offenen Tür ein, um ihnen Gelegenheit zu geben, die Schule in aller Ruhe kennenzulernen. Dieses Jahr wurden im Rahmen des Tages der offenen Tür Verträge mit drei Bildungspartnern unterzeichnet. „Ein ganz besonderes Ereignis für die Schule“, erklärt Schulleiterin Klingel. Das pädagogische Konzept der Wolfbuschschule basiere auf drei Säulen, von denen eine die berufliche Orientierung sei. An der Werk­realschule habe man mit diesem Thema schon seit vielen Jahren Erfahrung, so Klingel weiter. Viele Schüler würden nach ihrem Schulabschluss direkt ins Berufsleben wechseln.

Für die Schüler sei es wichtig, schon vor der Berufswahl zu erfahren, wie groß die Vielfalt der Ausbildungsberufe ist. Häufig seien den Schülern nur einige wenige Berufe bekannt, so Klingel bei der Vertragsunterzeichnung. Im den Unternehmen der Bildungspartner könnten die Wolfbuschschüler zahlreiche Berufe kennen lernen. Ziel der Bildungspartnerschaften sei es die Schüler auf ihrem Weg in den Beruf bestmöglich zu begleiten, hielt die Schulleiterin fest

Ein weiterer wichtiger Partner bei der Vorbereitung der Schüler auf das Berufsleben sei die Schulsozialarbeit. Sie unterstütze die Schüler beim Erstellen von Bewerbungsschreiben oder bereite sie auf Bewerbungsgespräche vor. „Ohne die Schulsozialarbeit und die Kooperationspartner wäre es nicht möglich, das pädagogische Konzept unserer Schule so umzusetzen“, erklärt Klingel. So würden zum Beispiel Auszubildende aus den drei Partnerbetrieben in die Schule kommen und den Schülern zu allen Fragen rund um den Beruf Rede und Antwort stehen. So könnten die Schüler der Wolfbuschschule von Gleichaltrigen erfahren, was sie in den verschiedenen Ausbildungsberufen erwartet.

Auch beim Planspiel zur Berufs­orientierung im vergangenen Herbst seien Vertreter der Bildungspartner schon in der Schule gewesen, berichtet Klingel. Die Erfahrungen der Schüler aus diesem Planspiel waren durchweg positiv. „Wir haben in den Bewerbungsgesprächen ein direktes Feedback bekommen, was wir richtig gemacht haben und was wir besser machen können“, erklärt einer der Schüler. Ein guter Tipp sei gewesen, sich vor dem Spiegel auf das Bewerbungsgespräch vorzubereiten, ergänzt eine Schülerin.

Jana Witkowski von Peek & Cloppenburg erklärte, dass ihr Unternehmen schon mehrere Bildungspartnerschaften pflege. In Stuttgart sei die Bildungspartnerschaft mit der Wolfbuschschule die erste. Im Rahmen der Kooperation komme das Unternehmen nicht nur in die Schule, zudem könnten die Schüler auch die Abläufe im Unternehmen – im Verkauf, im Büro oder auch in der Werbegestaltung – kennenlernen.

Gerhard Bauder erklärte, dass die Firma Bauder ein Familienunternehmen sei, das schon seit über 100 Jahren in Weilimdorf ansässig ist. Sein Unternehmen sei die Bildungspartnerschaft eingegangen, weil es ihm wichtig sei, bei den Schülern Verständnis dafür zu wecken, wie ein solches Unternehmen funktioniert und ihnen die Berufe näher zu bringen. Natürlich spiele auch die Ortsverbundenheit eine gewisse Rolle. Bei der Firma Bauder könnten Ausbildungen in kaufmännischen Berufen oder als Maschinen-Anlagenführer absolviert werden. Tanja Krause von der Firma Wörwag erklärte, dass es ihrem Unternehmen wichtig sei, den Schülern die eher unbekannten Berufe Chemie- oder Lacklaborant näher zu bringen. „Im Rahmen einer Unterrichtseinheit werden wir zum Beispiel gemeinsam Farben mischen“, so Krause. „Es wäre toll, wenn wir den einen oder anderen davon überzeugen könnten, dass Chemie Spaß macht“.

Begleitet worden waren die Gespräche auf dem Weg zu den Bildungspartnerschaften von der IHK Stuttgart. Mit den Bildungspartnern hätten die Schüler nun Gelegenheit im Rahmen von Praktika ein breites Spektrum an Berufen kennenzulernen, betonte Sabine Fiedler von der IHK. „Nutzen Sie die Möglichkeit, die Betriebe kennenzulernen“, riet sie den Schülern.

Kennenlernen stand auch beim Tag der offenen Tür auf dem Programm. In den Klassenzimmern des Neubaus gab es Informationen zur Ganztagesschule und zum Schulverein, die Garten AG und der Chor stellten sich vor, in der Schulbücherei gab es eine Märchenstunde, wer wollte konnte bei den bilingualen Klassen reinschnuppern oder sich über Themen wie Sprachförderung, und individuelles Lernen informieren. Im Altbau konnten sich die Besucher bei der Theater AG schminken lassen, verschiedene chemische Versuche durchführen, den Computerraum und den Technikraum der Schule kennenlernen oder in der Turnhalle seine sportlichen Fähigkeiten im Gerätepark oder beim Klettern ausprobieren.

Bei dem umfangreichen Angebot war für alle Altersstufen etwas dabei und natürlich standen die Klassen- und Fachlehrer für Fragen bereit. Wer eine kleine Pause brauchte konnte sich mit Kaffee und Kuchen stärken und im Schülercafé mit anderen Gästen ist Gespräch kommen.

Im Bild: Gerhard Bauder und Schulleiterin Petra Klingel nach der Vertragsunterzeichnung._

_Text/Fotos: Tommasi

Traditioneller Neujahrsempfang der SPD

Zum Neujahrsempfang der SPD Ortsvereine Weilimdorf sowie Giebel, Bergheim und Hausen konnte Eberhard Keller wieder zahlreiche Gäste im Bezriksrathaus begrüßen. Gastrednerin an dem Abend war Staatssekretärin im Kultusministerium Marion von Wartenberg.

Zum Neujahrsempfang der SPD Ortsvereine Weilimdorf sowie Giebel, Bergheim und Hausen konnte Eberhard Keller wieder zahlreiche Gäste im Bezriksrathaus begrüßen. Gastrednerin an dem Abend war Staatssekretärin im Kultusministerium Marion von Wartenberg.

In seiner kurzen Begrüßung verwies Keller auf die aus Weilimdorfer Sicht durchaus erfolgreich verlaufenen Haushaltsberatungen.
Das Ensemble Altes Rathaus und Altes Schulhaus werde saniert, die SG Weilimdorf bekomme ihren lang ersehenden Kunstrasen und das Kiesbett auf dem Löwen-Platz werde neu gestaltet. Leide gebe es hier nur die kleine Lösung, ohne Kreisverkehr. Keller bat darauf zu achten, dass auch bei der kleinen Lösung, die Bushaltestellen schon mit Hochbords versehen werden.
Ein weiteres Thema das Keller ansprach war die Flüchtlingsproblematik. “Die Menschen die hierher kommen fliehen vor Verfolgung, Krieg, Terror und Gewalt”, so Keller. In Weilimdorf funktioniere die Willkommenskultur für die Menschen sehr gut – dank Bezirksvorsteherin Ulrike Zich und ihrer Mannschaft im Bezirksrathaus und dank des Flüchtlingskreises. Keller mahnte an der Stelle nicht alle Aufgaben auf Ehrenamtliche abzuwälzen. Die SPD fordere eine 24 Stunden Betreuung in den Unterkünften und die Bereitstellung von mehr Gemeinschaftsräumen. Abschließend wünscht Keller allen anwesenden ein gutes und erfolgreiches neues Jahr.

Von Wartenberg ginge in ihrer Ansprache ebenfalls auf die Flüchtlingsproblematik ein und machte deutlich, das die Vorkommnisse von Köln nicht dazu führen dürfen, dass alle Flüchtlinge über einen Kamm geschoren werden. Auch sie hielt fest, das die Menschen vor Verfolgung, Krieg, Terror und Gewalt fliehen. Wichtig sei für die Menschen und ihre Kinder hier aber auch in ihren Heimatländern Perspektiven zu schaffen.

Weiter ging von Wartenberg auf die Arbeit der Landesregierung in der derzeitigen Legislaturperiode ein warb für die Politik der Koalition.

Auch sie wünschte abschließend allen ein gesundes und erfolgreiches neues Jahr. Im Anschluss hatten die anwesenden Vertreter aus der Politik sowie von den Weilimdorfer Vereinen, Gruppen und Institutionen noch Gelegenheit bei einem kleinen Imbiss ins Gespräch zu kommen.

_Text/Fotos: Tommasi

Volles Haus bei der Kandidatenvorstellung: 22 Kandidaten für die Jugendratswahl

Die Weilimdorfer Kandidatinnen und Kandidaten für die Jugendratswahl haben sich am 15. Januar 2016 im Solitude-Gymnasium vorgestellt. Insgesamt 22 Jugendliche stehen zur Wahl, 13 Mädchen und 9 Jungs. Sieben Kandidaten konnten aus Termingründen leider nicht an der Vorstellung teilnehmen.

Die Weilimdorfer Kandidatinnen und Kandidaten für die Jugendratswahl haben sich am 15. Januar 2016 im Solitude-Gymnasium vorgestellt. Insgesamt 22 Jugendliche stehen zur Wahl, 13 Mädchen und 9 Jungs. Sieben Kandidaten konnten aus Termingründen leider nicht an der Vorstellung teilnehmen.

Es sei schon Tradition, dass die Kandidatenvorstellung in der Aula des Solitude-Gymnasiums stattfindet, erklärte die stellvertretende Bezirksvorsteherin Jutta Dünkel-Mutschler und dankte der Schulleitung für die stets gute Zusammenarbeit.

Roland Kelm, Koordinator der Jugendbeteiligung bei der Stadt Stuttgart wies darauf hin, dass es in Stuttgart bereits seit 20 Jahren Jugendratswahlen gebe. Bisher sei das eine freiwillige Leistung gewesen, jetzt habe die Landesregierung aber ein Gesetz verabschiedet, das Jugendbeteiligung in allen Städten verlangt. Wie schon Dünkel-Mutschler bedankte sich Kelm bei den Kandidatinnen und Kandidaten für ihr Engagement: “Für mich sind sie jetzt schon alle Sieger, denn es bedarf viel Mut für eine solche Wahl zu kandidieren”.

In der Vorstellungsrunde der Jugendlichen wurde deutlich, dass es für viele wichtig ist bestehende Dinge wie den Kinotag, Rock im Busch oder das Café 13 weiter zu verstetigen. Aber auch am Schwimmbad für Weilimdorf halten viele weiterhin fest. Unisono erklärten die Kandidaten, sich für die Belange der Jugendlichen im Stadtteil einsetzen und deren Interessen vertreten zu wollen.

Wahltermine für die Jugendratswahl sind am 18. Januar 2016 von 9 bis 10 Uhr in der Seelachschule und von 11 bis 12.30 Uhr in der Wolfbuschschule, am 19. Januar 2016 von 12 bis 13 Uhr in der Rappachschule, am 21. Januar 2016 von 16 bis 18 Uhr im Bezirksrathaus am 25. Januar 2016 von 9.30 bis 12.30 Uhr in der Realschule Weilimdorf und am 26. Januar 2016 von 10.30 bis 13.30 Uhr im Solitude-Gymnasium. Darüber hinaus besteht die Möglichkeit der Briefwahl.

_Text/Foto: Tommasi

Premiere der Diskutierbar in Weilimdorf: „Wenn Leistung Spaß macht, ist sie in Ordnung“

Vergangene Woche fand in Weilimdorf erstmals die Diskutierbar statt. Thema dieses neuen Diskussionsformates war das Leistungsdenken. Den Einführungsvortrag hielt Anselm Bilgri, ehemaliger Prior im Kloster Andechs (siehe erstes Foto).

Vergangene Woche fand in Weilimdorf erstmals die Diskutierbar statt. Thema dieses neuen Diskussionsformates war das Leistungsdenken. Den Einführungsvortrag hielt Anselm Bilgri, ehemaliger Prior im Kloster Andechs (siehe erstes Foto).

Die Diskutierbar Weilimdorf feierte vergangene Woche Premiere. Das Holiday Inn im Industriegebiet Weilimdorf hatte in Zusammenarbeit mit Medien Marketing Meinsen zu diesem neuen Diskussionsformat eingeladen. Begrüßt wurden die rund 30 Gäs­te der Premierenveranstaltung von Alexan­dra Maierhans, Direktorin des Holiday Inn. „Das Thema der Diskutierbar lautet – Leis­tungsdenken zwischen Zweifel- und Wohlfühlkultur“, erläuterte Maierhans. Die Moderation des Abends werde Bodo Meinsen (siehe zweites Foto rechts) übernehmen. „Ein Mann der es versteht, selbst kontroverse Diskussionen charmant zu führen“. Diskutiert wurde in gemütlicher Atmosphäre in der Scirocco-Bar des Hotels, wobei Meinsen gleich eingangs erklärte, dass es bei der Diskus­sionsbar auch das Publikum zu Wort kommen werde.

Die fünf Diskutanten der Premiere (siehe drittes Foto rechts) waren der frühere Prior des Kloster Andechs und heutige Unternehmensberater Anselm Bilgri, der Unternehmer und Vorsitzende der FDP Bayern Albert Duin, der österreichische Maler Peter Feichter, der Journalist und „Zeitgeistjäger“ Matthias Heitmann sowie Weilimdorfs Bezirksvorsteherin Ulrike Zich. Der Experte für Sportmarketing Prof. Dr. Stefan Chatrath habe wegen Krankheit leider kurzfristig absagen müssen, erklärte Meinsen.

Bilgri hielt in seinem Einführungsvortrag fest, dass der Generation der Babyboomer und der sogenannten Generation x nun die Generation y gefolgt sei – eine Generation junger Menschen für die die Balance zwischen leben und arbeiten hohe Priorität hat. Die Generation y sei deshalb auch bereit, finanzielle Abstriche hinzunehmen. „Muse ist der Angelpunkt, um den sich alles dreht. Überall da, wo Muse nicht möglich ist, herrscht Tyrannei“, zitierte Bilgri an der Stelle den griechischen Philosophen Aristoteles. Mit Blick auf das Thema des Abends, das Leistungsdenken, hielt Bilgri fest, dass Leistung heute meist mit dem Arbeitsverhältnis in Verbindung stehe, um dann auf die moderne Informationstechnologie zu verweisen. Durch sie sei alles schneller geworden, auch das Leistungstempo habe sich beschleunigt. „Die Entschleunigung wird deshalb eine der wichtigsten Aufgaben der Zukunft sein“, so Bilgis Fazit.

Bezirksvorsteherin Zich hielt in ihrem Statement fest, dass Leistung viele Ausprägungen hat – Leistung im Beruf, im Wettkampf oder auch im Ehrenamt. „Wenn Leistung Spaß macht, ist sie in Ordnung“, stellte Ulrike Zich fest.

Albert Duin wehrte sich mit Nachdruck dagegen, dass Leistung im Beruf schlecht geredet wird. Menschen, die sich in ihrem Beruf wohlfühlen, würden auch gerne Leistung bringen. In mittelständischen Unternehmen, wo der Chef die Mitarbeiter noch persönlich kennt, sei das in der Regel der Fall. Ein Dorn im Auge sind Duin die immer weiter wachsenden Vorschriften, die im Berufsleben immer mehr die Oberhand gewinnen würden. Im Gegenzug würden sich die Mitarbeiter vermehrt in immer gefährlichere Freizeitaktivitäten stürzen. „Der Mensch braucht die Adrenalinausschüttung“, so Duins Credo. Und er forderte, dass die Mitarbeiter mehr Freiheiten bei ihrer Zeiteinteilung bekommen müssen. „Wenn jemand länger arbeiten möchte, weil er sich beispielsweise ein neues Auto anschaffen möchte, muss das möglich sein“, hält Duin fest. „Leistung muss erlaubt sein und Arbeit muss Spaß machen“, fasste der Unternehmer zusammen.

Heitmann meinte, der Mensch bewege sich in einem Spannungsfeld zwischen Risikobereitschaft und Sicherheitsdenken, Durchstarten oder Abbremsen, Fortschritt und Stillstand. „Ich habe das Gefühl, der Zeitgeist orientiert sich heute immer mehr in Richtung abbremsen“, so Heitmann. „‘Wir schaffen das’ ist deshalb zum schlimmsten Satz geworden“. Solche Sätze dürfe man heute nur noch im Leistungssport sagen, ansonsten seien sie out. Spreche jemand von Fortschritt erhalte er ein„ ja aber“ als Antwort. Wer Begriffe wie Entschleunigung oder Mäßigung in den Mund nehme, ernte hingegen kein „aber“. „Wir leben heute in einer Kultur des Misstrauens“, so Heitmann. Dabei handle es sich um ein Misstrauen, das sich gegen den Menschen an sich wende. „Wir verwenden heute mehr Energie darauf zu begrenzen anstatt neue auszuloten“, so Heitmann weiter. Die heutige Gesellschaft zweifle an allem und lasse sich Zukunftsangst injizieren. „Unsere Kinder haben mehr verdient als die Sparvariante der Gegenwart“, so Heitmanns Fazit.

Feichter hielt fest, dass es ohne Leistung nicht gehe. Die Frage sei, ob man seinen Job gerne macht oder nicht. „Junge Menschen bringen ihre Leistung gerne, wenn sie frei entscheiden können“, ist Feichter überzeugt.

An der Stelle hielt Bilgri fest, dass in seinem heutigen Job als Unternehmensberater die Unternehmenskultur immer eine wichtige Rolle spiele. „Es ist wichtig, dass Menschen so miteinander umgehen, dass sie Freude an der Leisung haben“. Mit Blick auf die Ausführungen von Heitmann hielt Bilgri fest: „Wir müssen weg von der pessimistischen Sicht und optimistisch nach vorne schauen“.

Moderator Meinsen brachte eine Studie zur Sprache, wonach die Zahl der Fehltage aufgrund psychischer Erkrankungen in den vergangenen Jahren stark angestiegen ist. Laut der Studie hat sich die Zahl der Fehltage aufgrund von Depressionen seit den 90er Jahren verdreifacht. In den 20er Jahren habe es eine Parallele gegeben, erklärt dazu Heitmann. Damals sei die Krankheit Neurasthenie verstärkt aufgetreten, heute sei es das Burn-out Syndrom. Für Heitmann ist das ein Problem der Wahrnehmung der Gesellschaft. „Heute wird immer gefragt, was machst du durch“, hält der Autor fest. Bezirksvorsteherin Zich meinte, Depressionen oder auch Burn Out würden diejenigen bekommen, die keinen Sinn in ihrer Arbeit sehen. Aktuell seien durch die Flüchtlingsströme alle im Bezirksamt verstärkt eingespannt. Alle seien aber auch sehr zufrieden mit ihrer Arbeit. Feichter warf ein, dass beispielsweise Friseusen sehr viel arbeiten müssten, davon aber nicht leben könnten, zumal wenn sie auch noch alleinerziehend seien. „Wenn solche Menschen, die nachts nicht schlafen können, weil sie nicht wissen wie es weitergehen soll, ein Burn Out bekommen, ist das schon nachvollziehbar“, so Feichter.

Gleich mehrfach wurden auch die Gäste per Umfrage in die Diskussion einbezogen. Die beantworteten die Frage, ob Leis­tungsstreben gut und menschlich ist, fast durchweg mit „ja“ und zwar sowohl vor wie nach der Diskussion. Und auch ganz persönlich kamen die Gäste zu Wort. Zurm Leistungsbegriff etwa meinte einer der Zuschauer, dass man sich bewusst machen müsse, dass es bei der Leistungsbereitschaft große Unterschiede zwischen den Menschen gebe. „Es gibt Menschen, die Lust auf Leistung haben und solche, die keine Lust darauf haben und dazwischen eine große Mehrheit, die nicht so genau wisse, was sie wolle. „Fakt sei aber auch, dass viele Menschen unter ihren Möglichkeiten bleiben“, meinte ein anderer. Deshalb brauche es eine andere Einstellung zum Thema Leistung. Die abschließende Frage ans Publikum lautete, ob die Diskutierbar gefallen hat. Über 80 Prozent antworteten darauf mit „ja“.

_Text/Fotos: Tommasi

Wieder Apfelfest in Giebel mit mehr als 200 Besuchern

Das Apfelfest an der Naturbeobachtungsstelle Rappach hat in Giebel schon eine lange Tradition. Bei dem Fest konnten sich die Organisatoren wieder über Besucher freuen.

Das Apfelfest an der Naturbeobachtungsstelle Rappach hat in Giebel schon eine lange Tradition. Bei dem Fest konnten sich die Organisatoren wieder über Besucher freuen.

Die Themengruppe „Kinder und Jugendliche“ der Sozialen Stadt Giebel hat wieder zum Apfelfest bei der Naturbeobachtungsstelle Rappach eingeladen. Noch am Morgen hatte das Info­-Eck Giebel einen Aufruf gestartet, dass für das Fest noch Apfelspenden be­nö­tigt würden. Pünktlich zum Beginn des Festes standen dann kistenweise Äpfel be­reit. Privatpersonen hätten wieder Äpfel vorbeigebracht, erzählt Christian Knau­er von der Themengruppe. Der Großteil der Äpfel stamme aber aus dem Garten der Mobilen Jugendarbeit. Und Äpfel von den Apfelbäumen bei der Naturbeobachtungsstelle wurden auch zu Saft verarbeitet. „Mit meinem Sohn habe ich einige Äpfel aufgesammelt“, so Knauer. „Da könn­te man aber noch mehr machen“. Tatsächlich hing der eine oder andere Baum noch voll mit Äpfeln. Die können jetzt die Kinder essen, die in nächster Zeit zur Naturbeobachtungsstelle zum Spielen kommen.

Die Zusammenarbeit aller beim Apfelfest Beteiligten habe wie in den Vorjahren hervorragend geklappt, berichtet Knauer. Das nötige Equipment – wie zum Beispiel die Apfelpresse – habe man wieder vom Obst- und Gartenbauverein geliehen bekommen. Das Gartenbauamt habe die Wiese rechtzeitig vorher gemäht und das Kinder- und Jugendhaus Giebel sowie die Mobile Jugendarbeit Weilimdorf wieder tatkräftig mit angepackt.

Anpacken hieß es auch für die über 200 Besucher, darunter rund 160 Kinder, die zum Apfelfest gekommen waren, um selbst gepressten Apfelsaft zu probieren. In diesem Jahr seien vier Schulklassen und zahlreiche Kinder aus den umliegenden Kindergärten zum Apfelfest gekommen, weiß Jasmin Zedler von der Mobilen Jugendarbeit. Viele Giebler Kinder sind auch alleine oder in Begleitung ihrer Eltern zur Naturbeobachtungsstelle gekommen. „Einige der Kinder sind schon seit dem ersten Mal dabei und kommen jedes Jahr wieder, um mitzumachen“, freut sich Knauer, der selbst ebenfalls von Beginn an bei der Organisation des Apfelfestes mit von der Partie ist.

„Die Äpfel müssen zuerst kleingeschnitten, dann in einer Maschine gemahlen und schließlich ausgepresst werden“, erklärte Knauer den kleinen Helfern die einzelnen Arbeitsschritte. Mit Feuereifer machten sich die Kinder ans Werk, unterstützt von Eltern, Erziehern sowie den Mitarbeitern des Jugendhauses und der Mobilen Jugendarbeit.

Text/Foto: Uwe Tommasi

Zirkusprojekt auf der Jugendfarm Weilimdorf: Zauberer, Dompteure, Clowns und Akrobaten

Die Ferienangebote auf der Jugendfarm Weilimdorf waren auch dieses Jahr wieder sehr gefragt. Beim Zirkusprojekt, das während der beiden letzten Ferienwochen stattfand, nahmen wieder 40 Kinder im Alter von sechs bis 14 Jahren teil.

Die Ferienangebote auf der Jugendfarm Weilimdorf waren auch dieses Jahr wieder sehr gefragt. Beim Zirkusprojekt, das während der beiden letzten Ferienwochen stattfand, nahmen wieder 40 Kinder im Alter von sechs bis 14 Jahren teil.

Das zweiwöchige Zirkusprojekt auf der Jugendfarm erfreut sich jedes Jahr großer Beliebtheit. Insgesamt 40 Kinder waren in diesem Jahr mit von der Partie. Sie wurden von den zwei hauptamtlichen Mitarbeiterinnen Julia Steffen und Petra Pauling, einem Praktikanten und acht ehrenamtlichen Helfern betreut.

Los ging das Projekt für alle Teilnehmer jeden Tag um zehn Uhr mit einer kurzen Besprechung. Davor wurde bereits ab acht Uhr eine Frühbetreuung angeboten. Nach der Besprechung wurde bis zwölf Uhr in verschiedenen Workshops geübt. Die Teilnehmer hatten die Wahl zwischen Zaubern, Akrobatik und Tierakrobatik oder auch Jonglage. Clowns gab es natürlich auch, denn ohne die wäre ein Zirkus nur ein halber Zirkus.

In der Gruppe der Zauberer etwa lernten die Teilnehmer, wie man mit einem einfachen Trick einen Knoten in eine Schnur machen und auch problemlos wieder öffnen kann. Die Akrobaten übten gewagte Menschenpyramiden sowie verschiedene Kunststücke auf dem Schwebebalken und die Jongleure zeigten ihr Können mit Tüchern, Bällen und Diabolos. Eine besondere Attraktion waren die „Carmellos“ – eine Mischung aus Mensch und verschiedenen Tieren – die unter anderem auf Stelzen unterwegs waren.

Geübt wurden auch verschiedene Kunststücke mit den Farmtieren. So war zum Beispiel bei den Akrobaten auch eine Nummer eingebaut, bei der eines der Kinder mit zwei Hühnern auf den ausgestreckten Armen über den Schwebebalken ging. Ein anderes Huhn zeigte selbst sein Können auf dem Schwebebalken. Eines der Farmponys entpuppte sich in der Show als regelrechter Rechenkünstler und der Hund von Julia Steffen bewies im Zirkus „Halli-Galli“ ausgezeichnete Tischmanieren.

Nach der ersten Trainingseinheit gab es Mittagessen, das die Mitarbeiter selbst zubereitet haben. Der Speiseplan reichte vom Kartoffelpuffer mit Apfelmus bis zu Spaghetti. Am Nachmittag ab 13 Uhr wurde dann nochmals geübt und ab 14 Uhr konnten die vielen Spielmöglichkeiten auf der Farm frei genutzt werden.

Das Zirkusprojekt gipfelte auch in diesem Jahr wieder in einem Farm-Fest mit großer Zirkusaufführung, die wie gewohnt viele Besucher anlockte. Das nächste große Event auf der Jugendfarm ist der Flohmarkt am kommenden Sonntag von 14 bis 17 Uhr. Angeboten werden Kindersachen und Spielzeug. Für das leibliche Wohl der Besucher ist mit Kaffee und Kuchen auch bestens gesorgt.

Weiterhin Betreuung im Rahmen der verlässlichen Grundschule

Auf Nachfrage erklärt Julia Steffen, dass es auf der Jugendfarm auch zukünftig eine Betreuung im Rahmen der verlässlichen Grundschule geben wird. Im Rahmen der verlässlichen Grundschule würden zukünftig nicht mehr 50, sondern nur noch 25 Kinder betreut. Weitere 25 Plätze werde die Jugendfarm mit eigenen Projekten abdecken. Dies deshalb, weil die Jugendfarm bestimmte Betreuungszahlen erreichen müsse, um die benötigten Zuschüsse zu erhalten, erläutert Steffen „Kinder, die im Rahmen der verlässlichen Grundschule betreut werden, dürfen da nicht dazugezählt werden“. Da in der Farmküche nur 50 Essen zubereitet werden dürfen, könnten insgesamt nicht mehr als 50 Kinder betreut werden.

Die 25 Kinder, die im Rahmen der verlässlichen Grundschule betreut werden, würden vom selben Team wie bisher betreut. Das von den Jugendfarm-Mitarbeitern durchgeführte Angebot sei auch dazu da, um den Bedarf aufzufangen. Für die Zweit- bis Viertklässler müsse es auf jeden Fall noch ein Betreuungsangebot im Rahmen der verlässlichen Grundschule geben, denn die seien bisher noch nicht in der Ganztagesschule, verdeutlicht Steffen.

Steffen erläutert weiter, dass auf der Jugendfarm aktuell 25 Kinder einen Mittagstisch mit anschließender Hausaufgabenbetreuung erhalten. Dieses Angebot sei variabel buchbar. Direkt im Anschluss könnten die Kinder dann am normalen Angebot der Jugendfarm teilnehmen.

_Text/Fotos: Tommasi

Highland-Games locken die Massen ins Waldheim: Ein Stück Hochland im Lindental

Im Waldheim Lindental fanden am Wochenende erstmals Highland-Games statt. Die Besucher erwartete ein außergewöhnliches Spektakel mit sportlichen Wettkämpfen, Musik und verschiedenen Aufführungen.

Im Waldheim Lindental fanden am Wochenende erstmals Highland-Games statt. Die Besucher erwartete ein außergewöhnliches Spektakel mit sportlichen Wettkämpfen, Musik und verschiedenen Aufführungen.

Wer vergangenes Wochenende im Waldheim Lindental vorbeigeschaut hat, kam sich ein bisschen so vor als sei er in den Schottischen Highlands. Auf dem Waldheimgelände der evangelischen Gesamtkirchengemeinde Weilimdorf hatten die Highland-Games Station gemacht. Am Samstag maßen sich insgesamt 40 Männer in der Klasse Masters – also den über 40-Jährigen – beim Baumstammüberschlag, Gewichtshochwurf, Steinstoßen, Gewichtsweitwurf und Hammerwurf, um den Deutschen Meister auszumachen. Sieger wurde Gunnar Pfingsten aus Bad Rappenau vor Andreas Single aus Großbettlingen. Bei den Frauen errang Michae­la Pennekamp aus Recklinghausen den obersten Platz auf dem Podest und den Wettkampf der Jugendlichen gewann Moritz Röske vom ASV Ludwigsburg-Oßweil.

Die Highland-Games seien in Deutschland noch ein sehr junger Sport, erklärt Alexander Pusch, Vorstand des Vereins Kulturschock, der das Spektakel in Weilimdorf organisiert hat. Seit rund 20 Jahren werde der Sport betrieben und seit etwa acht Jahren richte der Verband Meisterschaften aus.

Die Highland-Games hätten in der Vergangenheit schon mehrfach auf dem Gelände des ASV Ludwigsburg-Oßweil stattgefunden, erzählt Pusch. Für den sportlichen Teil sei auch in Weilimdorf der ASV verantwortlich. „Wir machen his­torische Veranstaltungen“, so Pusch. Ein Fest zum Thema Schottland habe der Verein schon einmal organisiert. „Wir wollten aber einmal so ein richtiges historisches Schottenfest machen“. Auf der Suche nach einem geeigneten Platz sei man auf das Waldheim Lindental gestoßen. Die Anfrage, ob das Fest hier stattfinden könne, sei von den Verantwortlichen vom Waldheim und bei der Gesamtkirchengemeinde sofort positiv aufgenommen worden. Etwas schwieriger sei es hingegen gewesen, die nötigen Genehmigungen zu bekommen. Aber auch die habe man – nachdem alle Vorgaben und Auflagen erfüllt waren – bekommen.

An den beiden Festtagen in Weilimdorf fanden neben den bereits erwähnten Einzelwettkämpfen auch Mannschaftswettbewerbe statt. Bei den Team-Wettkämpfen für Damen- und Herren-Teams standen Disziplinen wie „Log Slalom“ (Baumstammslalom), „Scottisch Pushcart“ (Schottisches Schubkarrenrennen), „Tug of War“ (Tauziehen), „Rolling the Barrel“ (Fassrollen), „Horseshoe Throwing“ (Hufeisenwerfen) oder „Farmers Walk“ (Gewichtswettlauf) statt. „Bei den Team-Wettbewerben steht der Spaß im Vordergrund“, erzählt Pusch. Er selbst habe bei einer Reise durch Schottland auch einmal bei einem solchen Wettkampf mitgemacht, denn auch dort dürfe jeder der Lust habe, bei den Teamspielen mitmachen. Für ihn sei der Spaß, den er bei den Highland-Games in Schottland hatte, letztlich auch der Auslöser gewesen, so etwas in Deutschland zu machen.

Kinder hatten an beiden Tagen übrigens auch die Möglichkeit, sich in verschiedenen Disziplinen auszuprobieren. Außerdem konnten sich die kleinen Besucher bei der Strohsackschlacht auf dem Haubalken messen oder sich als Bogenschütze versuchen.

Und auch auf andere Weise war bei dem Fest für allerlei Kurzweil gesorgt. Bei den beiden Clans, die auf dem Gelände ihr Lager aufgeschlagen hatten, konnten die Besucher sozusagen live erleben, wie das Leben in den schottischen Highlands im Mittelalter ausgesehen hat. Gelebt wurde in Zelten, gekocht auf offenem Feuer und gekämpft mit riesigen, schweren geschmiedeten Schwerten, Lanzen und Holzstöcken. Eine solche Kampf­szene stellte der Clan der Lechfeld Highlander im Rahmen eines kleinen Rollenspiels vor, bei dem es darum ging, eine etwas zickige Prinzessin, die in tiefen Schlaf verfallen war, zu befreien. Der Prinz, der die Prinzessin befreien wollte, gewann die Schlacht, nahm statt ihrer dann aber doch lieber eine Dame aus dem Publikum zur Liebsten – die weniger zickig war. Eine nicht ganz ernst gemeinte Aufführung, die vom Publikum mit viel Heiterkeit und Beifall begleitet wurde.

Sehr interessant für die Besucher waren auch die Schäfervorführungen auf der großen Waldheimwiese. Wolfgang Henle und seine Frau zeigten den Gästen, wie Border Collies eine kleine Herde schottischer Schafe im Zaum hält. Auf Kommando umlief der flinke Collie die Schafherde in weitem Bogen und trieb sie auf den Schäfer zu. Beim Hüten gehe der Hund sehr niedrig und habe den Schwanz eingezogen, erklärt Henle. Wenn der Hund den Schwanz einziehe, sei das ein Zeichen für Konzentration. „Hunde, die beim Hüten ihren Schwanz hochstellen, sind in Schottland verpönt“, weiß Henle. Mit hochgestelltem Schwanz dürfe der Hund nur beim Spielen unterwegs sein. Unter den drei Hunden, die das Ehepaar dabei hatte, war auch ein Neuling. Die Hunde würden an der langen Leine ausgebildet, erklärt Henle dem interessierten Publikum. So lerne er die Befehle richtig auszuführen und die Herde zusammenzuhalten. Die Ausbildung daure in etwa vier Jahre. Vor einem gut ausgebildeten Hund hätten die Schafe ordentlich Respekt, weiß der Hüter. Tatsächlich war bei der Vorführung deutlich zu erkennen, dass der „Neuling“ auf die Herde recht wenig Eindruck machte. „Die Hüter haben alle mehrere Hunde“, erklärt Henle. Nach einer halben Stunde Arbeit seien die Tiere erschöpft, weil sie, um die Herde in Zaum zu halten, sehr weite Wege laufen müssten.

Musikalisch war bei dem zweitägigen Event auch einiges geboten. An beiden Tagen spielten unter den Arkaden vor dem Waldheim die „Caverhill Guardians Pipes and Drums“. Die sechsköpfige Band spielte auf dem Dudelsack traditionelle schottische Songs, aber auch den bekannten Titel von Paul McCartney „Mull of Kintyre“. Die beiden Vereine „Tamburin Stuttgart“ und „Rechberg Scottisch Dancers“ präsentierten ebenfalls an beiden Tagen auf dem Gelände traditionelle schottische Tänze und Squaredance.

Am Samstagabend sorgte die Band „Tanglefoot“ für Unterhaltung. Die fünfköpfige Band trägt nicht umsonst den Namen „Tanglefoot“ (übersetzt: verwickelte Füße). Das rasante Tempo, mit dem die Band über die Bühne fetzt, geht quasi direkt in die Beine der rund 500 Gäste, die am Abend noch im Lindental zu Gast waren. Die Band verstand es bestens, aus traditionell irisch-keltischem Liedgut ihren eigenen mitreißenden Sound zu stricken.

Für das leibliche Wohl der Gäste war während dem zweitägigen Fest natürlich auch bestens gesorgt. Auf der Speisekarte standen „Bannocks“ – Haferfladen mit Sauerrahm, Speck und Käse“, Fleisch vom Grill, Fish’n’Chips und das schottische Nationalgericht „Haggis“. Haggis ist, wie Pusch erklärt, Schafsmagen gefüllt mit den Innereien von Schaf und Lamm gemischt mit Hafermehl und Gewürzen. Für die durstigen Gäste gab es Kaffee, Säfte, Wasser, Met oder auch Kirschbier. Und natürlich durfte bei einem schottischen Fest auch der schottische Single Malt Whisky nicht fehlen.

Das Fest sei ein Versuch, hatte Pusch am Samstagnachmittag erklärt. „Wir hoffen auf rund 2.000 Besucher“, so der Veranstalter. Die hatte das Fest schon am Samstag angelockt und am Sonntag kamen nochmal rund 1.400 Neugierige ins Lindental. Ein gelungener Versuch also, der im kommenden Jahr durchaus wiederholt werden könnte.

_Text/Fotos: Tommasi