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Planung zum Schutz von Lebensräumen

In den letzten 15 Jahren hat die Stadt Stuttgart die Lebensräume von Flora und Fauna im Bereich des Stadtkreises flächendeckend erfasst. Aus den gewonnenen Daten wurden ein Biotopatlas und eine Biotopverbundplanung erstellt. Dieses Grundlagenwerk ist jetzt abgeschlossen. Damit verfügt der Fachbereich Naturschutz und Landschaftspflege über fundiertes Daten- und Kartenmaterial für seine Arbeit. Die neu erschienene Broschüre „Biotopverbundplanung in Stuttgart“ aus der Schriftenreihe des Amtes für Umweltschutz zieht eine umfassende Bilanz der Ergebnisse. Die Publikation liefert flächendeckend Hinweise zum Schutz, zur Aufwertung und zur Neuanlage von Lebensräumen wildlebender Tiere und Pflanzen.

„Die Broschüre soll alle an der Entwicklung von Natur und Landschaft Beteiligten ermutigen, sich für einen gestaltenden Naturschutz und die Entwicklung der natürlichen Umwelt in unserer Stadt zu engagieren“, sagte der Bürgermeister für Städtebau und Umwelt, Matthias Hahn, bei der Vorstellung am Freitag, 15. September.

Die Broschüre stellt auf über 80 Seiten die Leitbilder und Ziele der Biotopverbundplanung in der Landeshauptstadt vor und berichtet über konkrete Erfahrungen und Erfolge bei der Umsetzung in den Bezirken. Sie geht auf den Planungsrahmen der Biotopvernetzung ein und gibt Empfehlungen für Maßnahmen in den charakteristischen Lebensräumen des Stadtgebiets.

Die Broschüre zur Biotopverbundplanung dient der Information des Gemeinderates und anderer Entscheidungsträger über die Arbeit auf dem Gebiet des Natur- und Landschaftsschutzes. Auch andere Kommunen, staatliche Stellen oder private Funktionsträger können durch die Publikation auf den Erfahrungen der Stadt Stuttgart aufbauen.

Das in den letzten 15 Jahren erstellte Grundlagenwerk mit Biotopatlas und Biotopverbundplanung liefert städtischen Stellen wertvolle Informationen und Entscheidungshilfen bei unterschiedlichsten Fragen. Dazu gehören unter anderem die Flächennutzungsplanung, Umweltverträglichkeitsprüfungen, Schutzgebietsausweisungen, der Flächenkauf sowie die Finanz- und Personalplanung. Davon profitieren vor allem das Amt für Stadtplanung und Stadterneuerung, das Amt für Umweltschutz, das Garten-, Friedhofs- und Forstamt, das Amt für Liegenschaft und Wohnen und das Tiefbauamt.

Auch interessierte Bürger haben auf der Grundlage der Biotopverbundplanung bereits zahlreiche Projekte in Angriff genommen. In den Stadtteilen Mühlhausen, Zazenhausen sowie Ober- und Untertürkheim haben sich Arbeitskreise gegründet, aus denen viele Einzelaktivitäten, Projekte und Patenschaften für wertvolle Biotope entstanden sind. Die bekanntesten sind das Grünstreifen-Projekt der Zazenhäuser Landwirte, die großflächige Beweidung mit Schottischen Hochlandrindern zur Landschaftspflege im Mussenbachtal und die Wiederansiedlung und Förderung der Weinbergsbegleitflora in Weinbergen des Neckartales.

Die Broschüre „Biotopverbundplanung in Stuttgart“ ist für eine Schutzgebühr von 7 Euro erhältlich beim Amt für Umweltschutz, Gaisburgstraße 4, 70182 Stuttgart, Telefon 216-8727.

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