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Reisachschule bekommt Schülerhaus

80.000 Schülerinnen und Schüler gehen derzeit in Stuttgart zur Schule. Diese Schülerzahl soll in den kommenden 10 bis 12 Jahren in der Landeshauptstadt zwar stabil bleiben, doch verändert sich dabei das Schulangebot.

Über diese Entwicklung sprach im Rahmen einer Veranstaltung der CDU- Bezirksgruppe Weilimdorf, die Stuttgarter Bürgermeisterin für Kultur, Bildung und Sport, Dr. Susanne Eisenmann, die auf Einladung des CDU- Vorsitzenden Jochen Lehmann ins Weilimdorfer Bezirksrathaus gekommen war.
Eingeladen waren neben Bezirksvorsteherin Ulrike Zich, dem Alt-Stadtrat Mac Benzinger sowie der Vorsitzenden des Gesamtelternbeirates der Stadt Stuttgart, Sabine Wassmer, auch Schulleiter, Lehrer und Elternbeiräte der Weilimdorfer Schulen, die in einer großen Anzahl an der Dialogveranstaltung über den Schulentwicklungsplan teilnahmen.

Susanne Eisenmann umriss in ihrem Referat zunächst die gesamtstädtische Situation, bevor sie zur Weilimdorfer Schulentwicklung Stellung nahm. Dabei machte die Schulbürgermeisterin auf die Veränderungen in der Schullandschaft aufmerksam, die durch neueste landespolitische Entschei-dungen hervorgerufen werden. So werde durch den Wegfall der Grundschulempfehlung und dem damit verbundenen massiven Schülerabfall, das Angebot an Hauptschulen und Werkrealschulen zurückgehen und allein in Stuttgart zu mindestens 15 Schulschließungen führen. Die bildungspolitische Landschaft verändern, wird auch die Einführung der Gemeinschaftsschule. Mit diesem Schulangebot, dass auf freiwilliger Basis von den Schulgemeinden beantragt werden kann, können alle Schulabschlüsse von der Grundschule bis zum Gymnasium an einer Schule absolviert werden. Bisher gebe es eine Schule im Stadtbezirk Münster, die Gemeinschaftsschule geworden sei, doch gebe es weitere Schulen in der Landeshauptstadt, die an dieser Schulform Interesse zeigen. Auch den vielfachen Wunsch von Eltern nach Einführung von G 9 Zügen an Gymnasien sprach die CDU- Politikerin in diesem Zusammenhang an. So sei bereits an einem Gymnasium der Landeshauptstadt G 9 wieder eingeführt und zwei weitere Anträge von Gymnasien lägen dazu vor. Da jedoch aus landespolitischer Sicht pro Schulverwaltungsstandort nur ein Gymnasium das neunjährige Abitur modellhaft anbieten darf, gebe es hier noch Diskussionsbedarf mit dem Kultusministerium.

Susanne Eisenmann ging natürlich auch auf die Weilimdorfer Schullandschaft ein, die im Vergleich zu anderen Stuttgarter Stadtbezirken gut aufgestellt sei. So verfüge Weilimdorf über 3 Werkreal-schulen und darf sich für das Schuljahr 2013/2014 auf die Einrichtung eines “Schülerhauses” an der Reisachschule freuen. “Schülerhäuser” sind Horte, die aufgrund fehlender Bauflächen und verhinderter Bebauung von Schülerhorte durch Nachbareinsprüche, in Schulgebäuden eingerichtet werden, um so den Fehlbedarf an Hortbetreuung bis zur Einrichtung des Ganztagsschulbetriebs zu vermindern. Die Schulkindbetreuung, insbesondere die Einrichtung von Ganztagesschulen, waren dann auch die Schwerpunktthemen im direkten Dialog zwischen Schulbürgermeisterin Dr. Susanne Eisenmann und den Vertretern der Weilimdorfer Schulen. Dabei konnte die Kommunalpolitikerin viele Missverständnisse und Unklarheiten in Bezug auf die Ganztagesschule ausräumen. So sei die Ganztagesschule, die bis zum Jahr 2020 flächendeckend in Stuttgart eingerichtet werden soll, ein freiwilliges Angebot, dass an allen Grundschulen als weiterer Zug zur Halbtagsschule angeboten werden soll. Dabei war es Susanne Eisenmann wichtig deutlich zu machen, dass die Eltern frei entscheiden können, ob ihre Kinder eine Halbtags- oder eine Ganztagsschule besuchen wollen. Auch sei das Schulangebot, für das noch Räumlichkeiten und Betreuungsflächen geschaffen werden müssen, kostenlos. Einwänden, dass sportliche und kulturelle Angebote am Nachmittag durch die Ganztagesschule Nachteile erleiden könnten, widersprach die Bürgermeisterin und verwies dabei auf die Möglichkeit des Besuchs der Halbtagsschule. Dr. Susanne Eisenmann ließ in diesem Zusammenhang auch wissen, dass der Ganztagesbetrieb nur für die Grundschulen vorgesehen sei, bei den weiterführenden Schulen bliebe alles wie gewohnt. Dennoch bestehe die Möglichkeit, dass auch Haupt-, Werkreal-, Realschulen und Gymnasien den Ganztagesbetrieb beantragen, die Umsetzung jedoch erfordere eine mehrjährige Wartezeit. Zum Abschluss ergriff dann auch Bezirksvorsteherin Ulrike Zich das Wort und warb bei den Vertretern der Weilimdorfer Schulen um Zusammenarbeit für das Projekt eines Weilimdorfer “Fahrradschulwegeplans”, der mit finanzieller Unterstützung des Stadtbezirks Weilimdorf realisiert werden soll.

Text/Foto: Helmut Heisig

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