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Verdi will Kitas trotz Schlichtungsverhandlungen weiter bestreiken

Im Rahmen der gemeinsam einberufenen Schlichtung finden derzeit intensive Verhandlungen zwischen dem Kommunalen Arbeitgeberverband (KAV) und der Gewerkschaft Verdi statt. Doch schon bevor das Ergebnis der Schlichtungsverhandlungen feststeht, haben Gewerkschaftsfunktionäre die Verlängerung des Streiks beschlossen. Auch am Montag, 20. März, sollen unter anderem die Kindertageseinrichtungen wieder flächendeckend bestreikt werden – auch dann, wenn das Schlichtungs­verfahren erfolgreich ist.

“Es ist nicht nachzuvollziehen, wie Verdi in der jetzigen Situation die Verlängerung des Streiks ankündigen kann, obwohl der Ausgang der Schlichtung noch gar nicht feststeht”, so Oberbürgermeister Dr. Wolfgang Schuster. “Die Verhandlungen waren von Anfang an bis zumkommenden Sonntag festgesetzt und schon jetzt erklärt die Gewerkschaft, den Streik auch darüber hinaus fortführen zu wollen. Das ist unverständlich, belastet die Verhandlungen und ist unverantwortlich den Stuttgarter Kindern und ihren Eltern gegenüber.”

Die Notdienstvereinbarung von dieser Woche wurde bereits um einen Tag (20. März) verlängert. Das bedeutet, dass alle 55 Notdiensteinrichtungen dieser Woche auch am kommenden Montag Notdiensteinrichtungen sein werden. In dieser Woche konnten trotz des Streikaufrufs über die Hälfte der Kitas geöffnet werden.

Die Zahl der Einrichtungen, die dem Streikaufruf nicht folgen, ist heute auf 39 gestiegen. Sechs weitere Einrichtungen konnten dank der tatkräftigen Unterstützung durch Eltern offen gehalten werden.

Am kommenden Montag sollten sich die Eltern wieder direkt bei ihrer jeweiligen Kita erkundigen, ob ihre Einrichtung geöffnet ist oder bestreikt wird.

“Mit dem erneuten Streikaufruf verlangt Verdi von den Eltern bereits in der siebten Woche in Folge, nach alternativen Lösungen für die Kinderbetreuung zu suchen. Der Streik ist mittlerweile zu einer unzumutbaren Belastung für Stuttgarter Eltern und vor allem ihre Kinder geworden”, so die Bürgermeisterin für Soziales, Jugend und Gesundheit, Gabriele Müller-Trimbusch.

Immer mehr Eltern äußern inzwischen ihr Unverständnis über die Fortsetzung des Streiks. Dies führt zu immer heftigeren Konflikten zwischen den Eltern und den Erzieherinnen in den Kindertagesstätten ihrer Kinder. In einigen Kitas haben die Elternvertreter aus Verärgerung ihr ehrenamtliches Engagement beendet.

“Der Streikaufruf der Gewerkschaftsfunktionäre auch über die Schlichtung hinaus ist rücksichtslos”, so OB Schuster. “Damit wird auch das wichtige Vertrauensverhältnis zwischen Eltern und Erziehern schwer belastet. Dies ist umso ärgerlicher, da dies den Bereich der Stadtverwaltung betrifft, der in den letzten Jahren personell erheblich aufgestockt wurde und den wir unabhängig von einer möglichen Arbeitszeitverlängerung weiter ausbauen wollen.”

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