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Auslegungsbeschluss für Discounter-Bebauungsplan für Hausen im Bezirksbeirat

Seit Jahren bemühen sich der Weilimdorfer Bezirksbeirat und der Stuttgarter Gemeinderat um eine verbesserte Nahversorgung des Ortsteils Hausen. Denn die Ansiedelungsbemühungen von Einzelhandelsunternehmen am Fasanenplatz gegenüber der Maria-Montessori-Schule scheiterten bislang ebenso wie der Wochenmarkt, dem nur eine wenige Wochen lange Existenz am Fasanenplatz beschieden war. Nun reifen die Planungen für einen Discounter am Südrand von Hausen, der Auslegungsbeschluss wurde nun durch Siegfried Härle (Städtebau Stuttgart) und Jochen Tölk (Architekt) dem Bezirksbeirat bei seiner Sitzung am Mittwochabend vorgelegt. So wird nun dem Discounter LIDL ein 0,4 Hektar großes Grundstück an der Ecke Hausenring/Gerlinger Straße versprochen, auf dem er mit einem Gebäude eine Geschossfläche von 1.260 Quadratmeter, davon 800 Quadratmeter Verkaufsfläche planen kann. Hinzu kommen statt der gewünschten 120 nun 110 Stellplätze für Kunden, die Stadtverwaltung wollte anfangs nur 100 zulassen. Doch dies war wieder für die LIDL-Stiftung zu wenig. Die Zufahrt zum Verkaufsgelände soll über die Gerlinger Straße im Osten erfolgen, um den Hausenring von zusätzlichem PKW-Verkehr zu entlasten.

Sorge bereitet vor allem die Grundwasserneubildung, die durch die enorme Versiegelungsfläche an dieser signifikanten ökologisch empfindlichen Stelle erheblich beeinträchtigt wird. Der Boden ist hier extrem dicht, so dass Oberflächenwasser nicht einfach versickern kann sondern in die Kanalisation entlassen werden muss. Auch erfolgt die Bebauung in einer natürlichen Kaltluftblase, jedoch ergaben die Messung des Amtes für Umweltschutz, dass diese nur in geringem Maße beeinträchtigt werde, da die Bebauung am Rande der betroffenen Fläche erfolgen soll. Vorgesehen ist ausgleichend auch eine Begrünung der Dachfläche. Bäume, Sträucher und Wiese sollen die Stellflächen auflockern. Eine ökologisch sinnvolle Ausgleichsfläche für die Bebauung ist innerhalb der Weilimdorfer Gemarkung – wie so oft – wieder mal nicht möglich. Im Gegenzug wird daher in Zazenhausen eine Fläche renaturiert.

Für den nahen Einzelhandel in Gerlingen (Real-Markt), Ditzingen (Aldi) und Giebel (Plus, Penny und Edeka) sieht die Stadtverwaltung Umsatzeinbußen von sechs bis sieben Prozent durch die Ansiedelung des LIDLS in Hausen. Jedoch ist die Nahversorgungsverbesserung von Hausen vorrangig. Die Supermärkte in Giebel sollen im Zuge der Sanierung durch die “soziale Stadt” parallel eine Verbesserung erfahren. Letztlich hat auch der Regionalverband dem Bauvorhaben (unter Auflagen) zugestimmt, was die Umsetzung des Bebauungplanverfahrens erleichtern sollte.

Der Bezirksbeirat zeigte sich angesichts der neuen Pläne zum Discounter-Markt in Hausen erleichtert, dass die Nahversorgung für Hausen nun endlich gesichert werde. Bei zwei Ablehungen und einer Enthaltung und der Auflage, dass die Verkaufsfläche des Discounters die 800 Quadratmeter nicht überschreiten darf, stimmte das Gremium dem Auslegungsbeschluss zu.

Foto: das Luftbild der Landeshauptstadt Stuttgart zeigt in Umrissen die geplanten Bau-, Parkierungs- und landschaftlichen Ausgleichsflächen rund um das Baugebiet für den Discounter.

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