(tom) Der Weilimdorfer Bezirksbeirat hat in seiner jüngsten Sitzung über die Einrichtung weiterer Fahrradabstellplätze im Stadtbezirk diskutiert. Über die Auswahl der Standorte herrschte im Gremium nicht immer Einigkeit.
Bereits in der letzten Sitzung vor den Sommerferien, (weilimdorf.de berichtete), stand das Thema „Einrichtung von Fahrradabstellanlagen im Stadtbezirkszentrum“ auf der Tagesordnung des Bezirksbeirats. Die Fahradoffensive Weilimdorf hatte verschiedene Standorte für Radabstellplätze vorgeschlagen, die von den Fachämtern begutachtet und fast alle als umsetzbar eingestuft wurden. Die Standorte wurden einzeln beraten und abgestimmt. Bereits in der Juli-Sitzung hatten die Standorte für kontroverse Diskussionen gesorgt. Die Entscheidung über die Standorte wurde deshalb teilweise auf die erste Sitzung nach der Sommerpause vertagt.
Im Juli hatte sich das Gremium bereits einstimmig dafür ausgesprochen an der Ecke Staiger-/Solitudestraße auf der Fläche des Baumstandortes drei Radbügel aufzustellen. Einstimmig plädierte das Gremium auch für den Bau von vier Radabstellplätzen in der Rathausgasse. Der Vorschlag im Bereich zwischen BW-Bank und AURA fünf Radbügel zu installieren wurde zurückgestellt, damit sich alle noch einmal einen Eindruck vor Ort verschaffen können. Ebenfalls einstimmig votierten die Bezirksbeiräte nach längerer Diskussion für den Bau von vier Radbügeln in der Köstlinstraße im Bereich der Bäckerei und des Reisebüro Binder. Bei Stimmengleichheit abgelehnt wurde der Standort von sechs Radbügeln in der Pforzheimer Straße gegenüber Naturgut.
Die Diskussion über die weiteren vorgeschlagenen Standorte fand nun in der jüngsten Sitzung statt. Beim vertagten Standort zwischen BW-Bank und AURA votieret das Gremium einstimmig für den Vorschlag von Barbara Graf (Bündnis 90/Grüne) die Radbügel so weit wie möglich an die Litfaßsäule heranzurücken.
Noch einmal kurz diskutiert wurde der Standort Pforzheimer Straße gegenüber Naturgut. Dr Erik Hoffmann (PULS) hielt fest, dass dort trotz der aufgestellten Hinweisschilder, dass sich auf dem gegenüberliegenden Straßenseite Radstellplätze befinden, weiterhin Räder auf dem Gehweg vor Naturgut stehen. Hoffmann stellte fest, dass Fahrräder grundsätzlich auf Gehwegen abgestellt werden dürfen. Aus seiner Sicht sei es deshalb die beste Lösung, wenn auf einem Parkplatz vor dem Geschäft drei Radbügel angebracht würden um dies zu verhindern. Jürgen Raiser (FW) schlug als Alternative vor auf der gegenüberliegenden Seiten hinter den Sperrpfosten Radbügel anzubringen. Stefan Gier (CDU) hielt fest, dass das Thema in der letzten Sitzung bereits abgestimmt worden sei. Deshalb sei es nicht in angezeigt erneut darüber zu diskutieren. Barbara Graf (Bündnis 90/ Grüne) stimmte dem zu. Der Gemeinderat rufe ein Thema nicht vor Ablauf eines Jahres erneut auf. Sie sprach sich dafür aus, dies im Weilimdorfer Bezirksbeirat genauso zu handhaben, was vom Gremium auch befürwortet wurde.
Dem Vorschlag in der Pforzheimer Straße im Bereich zwischen dem dm-Markt und der Eisdiele zwei Radbügel aufzustellen stimmte das Gremium mit zwölf Stimmen mehrheitlich zu.
Eine längere Diskussion entfachte der Standort in der Pforzheimer Straße vor der Lidl Filiale. Vorgeschlagen waren dort zwölf Fahrradbügel auf zwei Parkplätzen anzubringen und dazwischen vier Sitzwürfel aufzustellen. „Ich denke wir sind uns einig, dass wir die Sitzwürfel aus Sicherheitsgründen nicht wollen“, stellte Bezirksvorsteherin Ulrike Zich fest, und erhielt dafür Zustimmung vom Gremium.
Stefan Gier (CDU) plädierte dafür, keine Parkplätze zu opfern sondern stattdessen auf dem Fußweg zum Lidl-Parkplatz Radabstellplätze vorzusehen. Dort könnten sechs bis zehn Stellplätze angebracht erden. Jürgen Raiser (FW) regte an darüber hinaus auf der gegenüberliegenden Straßenseite vor und nach der Litfaßsäule an der Zweibrückener Straße Radbügel anzubringen. Denkbar für Radbügel sei auch der Platz vor dem Gebäude 349. Auf der Straßenseite würden sich kaum Geschäfte befinden, deshalb werde auch niemand die Radstellplätze nutzen, gab Peter Hanle (Die FrAKTION) zu bedenken. Dr. Erik Hoffmann plädierte an der Stelle dafür am Standort bei Lidl zwei Radbügel für Lastenräder oder Fahrräder mit Anhänger einzuplanen. Bezirksvorsteherin Zich schlug schließlich vor, den von Stefan Gier vorgeschlagenen Standort dahingehend prüfen zu lassen, ob dort sechs Radbügel und zwei Radbügel für Lastenräder untergebracht werden können. Dem Prüfantrag stimmte der Bezirksbeirat einstimmig zu.
Barbara Graf (Bündnis 90/Grüne) beantragte für den Fall, dass der von Stefan Gier vorgeschlagene Standort nicht umsetzbar sein sollte, dann sechs bis zehn Abstellplätze inclusive Stellplätzen für Lastenräder auf den ursprünglich vorgeschlagenen Parkplätzen einzurichten. Dem stimmte das Gremium mit zehn Stimmen mehrheitlich zu.
Zur Sitzung war noch ein gemeinsamer Antrag von Bündnis 90/Grüne, PULS/SPD und die FrAKTION mit dem Vorschlag, auf dem Parkplatz am Zebrastreifen vor der Lindenbachhalle Radabstellplätze einzurichten. Mark V. Dürr (AfD) erklärte, er sehe keine Notwenigkeit dort einen Parkplatz wegfallen zu lassen. Radstellplätze könnten auch weiter hinten angebracht werden. Peter Hanle (Die FrAKTION) hielt fest, dass wegen der parkenden Fahrzeuge Fußgänger die den Zebrastreifen queren wollen von Autofahrern kaum wahrgenommen würden. Dieses Problem lasse sich auch lösen, wenn dort Radabstellplätze eingerichtet werden. Stefan Gier (CDU) schlug vor unter den Arkaden der Lindenbachhalle Radabstellplätze einzurichten. Dieter Benz (SPD) beantragte, den gemeinsamen Antrag abzustimmen. Dieser wurde mit zehn Stimmen mehrheitlich angenommen. Dem Vorschlag von Stefan Gier, unter den Arkaden weitere Radabstellplätze einzurichten stimmte das Gremium mit 14 Stimmen mehrheitlich zu.
Die Aufstellung der Radbügel wird auf einstimmigen Beschluss des Gremiums aus Mitteln von “Stadtteilzentren Konkret” finanziert.