(AR) Im Rahmen der Ferienbetreuung der Wolfbusch-Ganztagsschule fand in der ersten Augustwoche wieder ein Buchkinder-Workshop in Zusammenarbeit mit der Stadtteilbibliothek Weilimdorf statt.
Dabei durften die Kinder selbst Geschichten erfinden, dazu passende Illustrationen anfertigen und drucken sowie Bücher binden – und bei einer richtigen Autorenlesung ihre fertigen Werke dem Publikum präsentieren.
Bei der ursprünglich in Leipzig entwickelten Idee der „Buchkinder“ sollen die Kinder einen ganzheitlichen und kreativen Zugang zum Medium Buch erhalten und den kompletten Weg eines Buches kennenlernen.
Das Projekt startete am Montag, dem 31. Juli mit einer kreativen Schreibwerkstatt in den Räumen der Stadtteilbibliothek Weilimdorf. Unter Anleitung der beiden Kinderbibliothekarinnen Annette Tumback und Annette Ritterbusch sowie der Kunstpädagogin Alisa Kubitzky von der Wolfbusch-Ganztagsschule, erdachten sich die Kinder nach kleinen Aufwärmspielen eine eigene Geschichte, die sie anschließend zu Papier brachten. Anders als in der Schule sollte die Rechtschreibung dabei keine große Rolle spielen – der Spaß am Schreiben stand im Vordergrund.
Der Dienstag stand dann ganz im Zeichen von Illustration und Druck. In der Druckwerkstatt der Wolfbuschschule erdachten sich die Kinder zu jeder Textseite passende Illustrationen und zeichneten diese auf Styroporplatten auf, die wiederum als Druckplatten dienten. Mit Hilfe von Walzen wurde schließlich Farbe auf die Druckplatten aufgebracht und die Illustrationen wurden aufs Papier gedruckt. Alisa Kubitzky gab den Kindern dabei jede Menge Tipps, worauf es ankommt: Nur nicht zu fest den Bleistift aus Styropor drücken, sonst gibt es Risse … Und das richtige Maß an Farbe finden, damit die Bilder nicht verschmieren … Die Kinder lernten schnell und waren selbstständig und eifrig bei der Sache. Selbst Vesperpausen waren da Nebensache: „Hab keine Zeit, muss Bilder drucken“! Am Nachmittag glich die Druckwerkstatt dann einem Meer aus bunt bedruckten Papierseiten, die mit Wäscheklammern zum Trocknen aufgehängt waren.
Mittwochs wurde schließlich sortiert, beschriftet und gebunden. Auch hier waren Konzentration und vor allem Ausdauer gefordert. „Sind alle meine Seiten da?“ Zunächst schrieben die Kinder ihre Geschichte gleich zweimal auf, denn gemäß dem Konzept der Buchkinder fertigt jedes Kind zwei Exemplare an, eines für sich selbst und eines für die Bibliothek. Zudem sollten die Seiten ja am Ende vollständig, in der richtigen Reihenfolge und richtig herum zusammengebunden werden. So kurz vor der Zielgeraden waren aber alle hochmotiviert und die Bücher waren noch am frühen Nachmittag fertig!
Am Donnerstag stand dann allen jungen Autor*innen die Aufregung ins Gesicht geschrieben, als sie auf dem goldenen Vorlesethron Platz nehmen und ihre Bücher im Rahmen einer echten Autorenlesung in der Stadtteilbibliothek Weilimdorf ihrem Publikum vorstellen durften. Die Gefühle reichten von freudigem Stolz über „Ich trau mich nicht“ bis zu „Jetzt hab‘ ich es doch geschafft!“ Eltern, Geschwister, Mitschüler*innen und Betreuer*innen lauschten gespannt den Geschichten der Kinder und belohnten sie anschließend mit einem kräftigen Applaus! Da war von lebendig gewordenen Chips die Rede, die einen abenteuerlichen Geburtstag erleben, von einer Sportstunde mit überraschendem Ende, von zwei Erdnussflips auf Zeitreise, einer Reise auf dem Fluss, einer Expedition ins Innere einer Pyramide, und schließlich vom Angriff eines bösen Adlers …
Wer jetzt neugierig geworden ist, ist herzlich eingeladen, mehr zu erfahren! Je ein Exemplar aller Bücher verbleibt dauerhaft in der Stadtteilbibliothek Weilimdorf zum Anschauen. Noch bis zum Ende der Sommerferien gelten dort die folgenden Sommeröffnungszeiten: Dienstag 14-19 Uhr, Mi und Fr 14-18 Uhr, Do 10-14 Uhr und Sa 10-13 Uhr.