Grünen-OB-Kandidatin Veronika Kienzle stellte sich den Fragen von Weilimdorfer Expert*innen

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(PB) Was kann die Politik für Handel und Gewerbe tun? Wann kommt endlich ein Bürgerhaus? Wo findet Kultur neue Räumlichkeiten? Wie lässt sich der Bedarf des Sports decken? Das waren zentrale Fragen, die an Veronika Kienzle in Weilimdorf gerichtet wurden, die Kandidatin von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN für das Oberbürgermeister-Amt in Stuttgart.

Im Rahmen ihrer Wahlkampf-Tour durch die Landeshauptstadt machte sie erneut Station in Weilimdorf, diesmal im Solitude-Gymnasium – und die Aula war (unter Beachtung der Corona-Regeln) gut gefüllt. Bezirksbeirätin Barbara Graf begrüßte die Anwesenden, Stadträtin Gabriele Munk übernahm die Moderation unter dem Motto „Weilimdorf im Fokus“. Die Vertreter*innen von Weil-Aktiv, vom Forum und Kulturkreis, vom Verein Chloroplast und des Sports richteten ihre Wünsche an die OB-Kandidatin, und auch für Fragen aus dem Publikum blieb noch Zeit.

Zunächst aber stellte sich Veronika Kienzle den Besuchern der Veranstaltung vor, berichtete über ihre breite Erfahrung in der Flüchtlings- und Kommunalpolitik sowie die sehr geschätzte Zusammenarbeit als Bezirksvorsteherin von Stuttgart-Mitte mit ihrer Weilimdorfer Amtskollegin Ulrike Zich. Verankert sei sie aber auch in der Landespolitik durch die Tätigkeit im Staatsministerium für Zivilgesellschaft und Bürgerbeteiligung.

Mit Blick auf die Anliegen von Handel und Gewerbe antwortete Kienzle auf die WeilAktiv-Statements von Ralf Futterknecht und Stefan Wiertzema, sie strebe eine gerechte Verkehrspolitik an, d. h. ein faires Miteinander von Auto und Fahrrad. Weiter sei zu sehen, dass es auch für kleine Handwerksbetriebe Bauflächen geben müsse, zumal wenn man solche Betriebe vor Ort haben wolle. Dank der Digitalisierung sollten zudem behördliche Genehmigungsverfahren beschleunigt werden. Mindestens ebenso wichtig ist es laut Veronika Kienzle allerdings, gegen Leerstände vorzugehen, und dafür strebe sie ein zentrales Leerstands-Management an.

Das Thema Kunst und Kultur sei bei ihr bestens aufgehoben, so die Grünen-OB-Kandidatin, denn auch hier verfüge sie über vielfältige Erfahrung – zu nennen seien beispielsweise das Theaterhaus Stuttgart oder das Kinder- und Jugendtheater JES. Dass Weilimdorf ein Bürgerhaus braucht mit einem Veranstaltungssaal und Räumlichkeiten für kulturelles Geschehen, sei für sie unstrittig, und als etwaige Oberbürgermeisterin werde sie solche Pläne auch voll unterstützen, versprach sie Gisela Knäpple vom Forum Weilimdorf – manche Projekte brauchten eben einen langen Atem, tröstete Kienzle angesichts entsprechender Bestrebungen seit nunmehr 14 Jahren. Das Gebiet nördlich der Solitudestraße („Walz-Areal“) könne ein Vorzeigeprojekt der Bürgerbeteiligung werden, und was Expertenwissen angehe, da sei Chloroplast bestens aufgestellt und müsse in die Entscheidungsprozesse eingebunden werden. Die Ansicht, dass Gärtnern auch kulturelles Tun sei, vor allem wenn es gemeinschaftlich betrieben werde, teile sie voll und ganz, so Kienzle in ihrer Antwort auf Christoph Pelka vom Verein Chloroplast.

Die Rolle des Sports in der Gesellschaft dürfe ebenfalls nicht unterschätzt werden, er sorge für Bewegung und Gemeinschaft und brauche deshalb staatliche Förderung, stimmte die Grünen-Politikerin Klaus Dettmer vom TSV Weilimdorf zu. Deshalb habe sie auch viel Sympathien für den Wunsch des Vereins nach einer angemessenen Halle, wenn möglich mit einer Zuschauertribüne, um größere Sport-Events durchzuführen. Ein Versprechen könne sie aber nicht abgeben, schränkte Veronika Kienzle ein, denn Bedarf gebe es auch in anderen Stadtteilen und angesichts wegbrechender Steuereinnahmen sei nicht jeder Wunsch erfüllbar. Dem Appell aus dem Publikum nach Öffnung von Schulsporthallen an Samstagen für den Vereinssport folge sie gerne, und nicht nur das, sie wolle auch, dass Schulhöfe für Spiel und Sport geöffnet werden; natürlich sei dafür ein anderes Hausmeister-Management notwendig.

Abschließend wurden in der Aula des Solitude-Gymnasiums noch zwei Problemfelder angesprochen: zum einen fehlende Kitaplätze, zum anderen die Lage von Geflüchteten, eine Herzensangelegenheit von Ingrid Bohsung vom Flüchtlingskreis Weilimdorf. Den Beruf von Erzieher*innen aufzuwerten, daran führt aus Sicht der OB-Kandidatin kein Weg vorbei, und dazu müsse auch Geld in die Hand genommen werden. Die Träger-Vielfalt mit ihren unterschiedlichen Betreuungskonzepten sei gut, die Stadt habe aber die Pflicht, einen finanziellen Ausgleich für diese Kita-Träger zu schaffen.

Im Hinblick auf die Wohnsituation von Geflüchteten räumte Veronika Kienzle ein, dass da noch viel getan werden müsse, aber auch hier gelte es, zunächst einmal Leerstand aufzulösen und sich insgesamt um ein „freundliches Miteinander“ zu bemühen. Und wörtlich: „Wir durchleben momentan angesichts der Corona-Krise keine leichte Zeit, wir müssen zusammenhalten, damit unsere Gesellschaft nicht auseinanderbricht – und dazu braucht es verantwortungsbewusste Grünen-Politik.“ Siehe auch www.gruene-ov-stuttgart.de/weilimdorf.

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