Hoch zu Ross Solitude Copyright Andreas Rometsch

Im Galopp ins Kinderferienprogramm

(ARO) Am gestrigen Mittwoch, dem 2.8.2023, startete am Schloss Solitude das diesjährige Ferienprogramm für Kinder.

An insgesamt fünf Terminen, jeweils mittwochs, erfahren die Kinder und ihre Begleiter viel wissenswertes über das Jagd- und Lustschloss Solitude, über Herzog Carl Eugen, der es errichten ließ, und die Epoche in der dies geschah.

Hoch zu Ross Solitude Copyright Andreas RometschDie Auftaktveranstaltung stand unter dem Motto „Hoch zu Ross“ und vermittelte, wie der Name schon verrät, viel Wissen über die Pferde des Herzogs und ihre heutigen Nachkommen.

Zu Beginn des Programms ging es mit Schlossführerin Ioana Mihalache in den Westflügel des Schlosses. Dort konnte man auf einem großen Bodenbild die gewaltigen ursprünglichen Ausmaße der Anlage erkennen.

Neben den großen Garten- und Parkanlagen stach der riesige Marstall ins Auge, der sich südwestlich vom Schloss befand. Dort waren zu Zeiten Carl Eugens rund 380 der insgesamt 800 Pferde des württembergischen Herzogs untergebracht.

Ioana Mihalache erläuterte, dass der Herzog Zugriff auf rund 12.000 Pferde hatte, da in ganz Württemberg Pferdebesitzer ihre Tiere im Bedarfsfall zur Verfügung stellen mussten. Dies war zum Beispiel der Fall, wenn der Herzog auf der Solitude ein großes Fest ausrichtete und die „eigenen“ Pferde nicht für alle geladenen Gäste ausreichten.

Hoch zu Ross Solitude Copyright Andreas RometschDamit die Kinder nicht nur den sehr lebendig vorgetragenen Geschichtsunterricht (in den Ferien!) „ertragen“ mussten, ging es im zweiten Teil des Programms mit Schlossführerin Ioana Mihalache in den Ostflügel des Jagdschlosses.

Dort konnten sich die Jungen und Mädchen, unterstützt von Eltern und Großeltern, aus Bastelkarton, Krepppapier und ausrangierten Besenstielen ihr eigenes Steckenpferd basteln.

Ganz nach Belieben konnte sich jedes Kind mit Buntstiften und farbigen Papierstücken sein individuelles Reittier gestalten und zusammenkleben. Bei kleinen Problemen beim Zusammenbau griff Ioana Mihalache helfend ein, sodass jedes der Kinder „Hoch zu Ross“ zum dritten Programmpunkt reiten konnte.

Um dorthin zu gelangen, konnten die jungen Reiter ihren Steckenpferden die Sporen geben und im Galopp in Richtung Graevenitz-Museum zu reiten.

Hoch zu Ross Solitude Copyright Andreas RometschDirekt neben dem Museum befinden sich die Weiden und der Stall der Pferdepension Siegle. Das Ehepaar Siegle, welches die Anlage betreibt, erwartete die Kinder und ihre selbstgebastelten Reittiere bereits am Eingang und führten sie zum vorbereiteten Sprungparcours.

Hier durften die Nachwuchsreiter ihre Fähigkeiten im Springreiten unter Beweis stellen und diverse Hindernisse überspringen. Im Anschluss führte das Ehepaar Siegle die Gruppe an die Weide und durch den Stall.

Hoch zu Ross Solitude Copyright Andreas RometschHier erfuhren die Teilnehmer alles über die Weidehaltung von Pferden, die es den Tieren ermöglicht, einen Großteil des Tages nicht allein in der Box, sondern als Herde auf der Wiese zu verbringen. Dies kommt der natürlichen Lebensweise von (Wild)Pferden am nächsten.

Frau Siegle führte weiter aus, dass es in der Herde, die immer von einer Stute angeführt wird, eine feste Rangfolge gibt und alle Tiere sich in diese einfügen. Um dies zu gewährleisten, darf die Herde jedoch nur aus Wallachen und Stuten bestehen, ein Hengst würde das Gefüge ständig sprengen, um seine Dominanz zu beweisen.

Der krönende Abschluss des Besuchs bildete das Zusammentreffen mit Willy, einem Wallach aus der Herde und mit 34 Jahren das älteste Tier auf der Weide.

Hoch zu Ross Solitude Copyright Andreas Rometsch

Mit der Gelassenheit des Alters ertrug und genoss er die Streicheleinheiten, die er von den begeisterten Kindern bekam.

Zum Abschluss des Ferienprogramms ging es zurück zum Schloss, dort bekam jedes Kind von Schlossführerin Ioana Mihalache als Erinnerung ein Zeugnis als Hofkultur-Experte.

Die weiteren Termine und alle Informationen über das Ferienprogramm auf Schloss Solitude findet man hier auf Weilimdorf.de

 

 

Bilder: Andreas Rometsch

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