Jugendliche engagieren sich für die Menschen in der Ukraine

(tom) Die Mobile Jugendarbeit Weilimdorf hat in den Osterferien eine Soziale Aktion für die Menschen in der Ukraine gestartet. Über 40 Jugendliche aus Weilimdorf haben an der Aktion teilgenommen.
Die dabei entstandenen Artikel werden heute auf dem Wochenmarkt verkauft

Wer der mobilen Jugendarbeit in der Deidesheimer Straße am Mittwoch in den Osterferien einen Besuch abgestattet hat, traf dort viele fleißigen Hände an. Schon vor den Ferien hatte die Mobile Jugendarbeit in den Weilimdorfer Schulen zu einer sozialen Aktion eingeladen und der Zuspruch war enorm. „Insgesamt 47 Teilnehmer sind bei der Aktion dabei, vom Grünschüler bis zur 24-Jährigen“, freut sich Nathalie Gaus von der Mobilen Jugendarbeit.

Die Jugendlichen waren von 11 Uhr morgens an aktiv und haben unter der Überschrift „I bring peace“ verschiedene Artikel hergestellt, die am Freitag auf dem Wochenmarkt vor dem Rathaus verkauft wurden. Eine Gruppe hat bunte Socken gebatikt eine andere Gruppe hat Traumfänger gebastelt. Auch Seife wurde an dem Tag hergestellt, ebenso Schmuck, sogenannte Energy Balls (eine Art Praline) Knusper-Müsli und Friedenstauben aus Papier. Wer wollte konnte darüber hinaus noch Buttons mit Peace-Zeichen, Friedenstauben oder anderen Motiven herstellen und gemeinsam haben alle Teilnehmer ein großes Peace-Zeichen gestaltet.

Die Idee zu der Aktion sei im Team der Mobilen Jugendarbeit entstanden, erzählt Gaus. „Erst hat bei uns allen eine gewisse Ohnmacht und Sprachlosigkeit geherrscht“, so Gaus weiter. Jeder im Team habe sich mit dem Krieg in der Ukraine erst einmal selbst auseinandergesetzt. Schon bald habe man dann aber gemeinsam überlegt was man tun kann. Mit den Jugendlichen habe man viele Gespräche über den Krieg geführt. Über diese Gespräche hinaus sei es für alle – Mitarbeiter wie Jugendliche – gut jetzt auch etwas zu tun, bei dem man am Ende des Tages ein Ergebnis sieht.

„Zuerst haben wir überlegt etwas ganz klassisches wie einen Spendenlauf oder etwas ähnliches die bekannte 72 Stunden Aktion zu machen. Letztlich habe man sich dann aber dazu entschieden die bereits genannten Dinge herzustellen und diese dann zu verkaufen. „Das Bezirksamt ist uns da sehr entgegen gekommen und hat uns am Markttag einen Platz auf dem Löwen-Markt zur Verfügung gestellt“, erzählt Gaus.

Dass so viele bei der Aktion dabei waren sei toll gewesen, so Gaus weiter. Noch begeisterter war die Sozialpädagogin davon, dass die Jugendlichen über Altersgruppen hinweg zusammengearbeitet haben und auch ins Gespräch gekommen sind und auch gesehen haben, dass man als Kind oder Jugendlicher auch etwas tun kann.

Wie die Kinder und Jugendlichen mit dem Thema Krieg in der Ukraine umgehen sei sehr unterschiedlich, erklärt Gaus auf Nachfrage. „Wir haben in der Schulsozialarbeit Gespräche mit Geflüchteten geführt, bei denen durch den Krieg vieles wieder hochgekommen ist“, erzählt Anna-Lena Rizzo von der Mobilien Jugendarbeit. Man habe aber auch Gespräche mit russischstämmigen Jugendlichen geführt, die ein Standing gegen die Krieg haben sich wegen ihrer Herkunft aber trotzdem diskriminiert gefühlt hätten. Spürbar präsent sei das Thema in den Klassen, in denen Geflüchtete aus der Ukraine unterrichtet werden.

Bei den Gesprächen mit den Jugendlichen gehe es häufig um die Transparenz von Informationen. Ein weiteres Thema seien Fake-News in russischen aber auch in europäische Medien. Soziale Medien oder auch Instagram seien ein weiteres Thema das intensiv diskutiert werde ebenso wie die Äußerungen von Influencern, die ungefiltert bei Jugendlichen ankommen. Insbesondere Influencer hätten einen großen Einfluss und auch eine Vorbildfunktion für Jugendliche. Dessen müsse man sich bewusst sein. Ansonsten seien ähnliche Muster wie schon bei Corona zu erkennen und des gebe auch Verschwörungstheorien, die in den Gesprächen natürlich hinterfragt würden.

Insgesamt erleben wir bei allen Kindern und Jugendlichen eine große Anteilnahme, Empathie und Mitgefühl, stellen Gaus und Rizzo abschließend fest. Die erfolgreiche Aktion in den Ferien ist ein gutes Beispiel dafür.

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