(RED) Mit der heutigen Entscheidung der Regionalversammlung im Verband Region Stuttgart, den Windenergie-Standort Tauschwald nicht als Vorranggebiet für die Windkraft auszuweisen, ist das Thema für Weilimdorf, Feuerbach und Botnang “vom Tisch”.
Mit der heutigen Entscheidung der Regionalversammlung im Verband Region Stuttgart, den Windenergie-Standort Tauschwald nicht als Vorranggebiet für die Windkraft auszuweisen, ist das Thema für Weilimdorf, Feuerbach und Botnang “vom Tisch”.
Die Stadtwerke betrieben das Projekt Tauschwald seit Dezember 2012. Eine einjährige Windmessung (Start: September 2013) zeigte, dass ein wirtschaftlicher Betrieb von zwei Windenergieanlagen mit jeweils 3,3 Megawatt Leistung möglich ist. Im Mai 2015 erhielten die Stadtwerke den Auftrag vom Stuttgarter Gemeinderat, den Standort bis zur Genehmigungsreife weiter zu entwickeln. Die Inbetriebnahme war – eine positive Genehmigung vorausgesetzt – für Ende 2017 geplant. Durch das “nein” der Regionalversammlung ist das Projekt nun beendet.
„Wir sind von der Qualität unserer bisheriger Planung überzeugt und hätten den Standort gerne weiter entwickelt“, sagte Dr. Michael Maxelon, Geschäftsführer der Stadtwerke Stuttgart, am Mittwoch, 30. September 2015. „Jetzt stehen die Stadtwerke im Stadtgebiet Stuttgart vor der besonderen Herausforderung, die jährlich 14 Mio. Kilowattstunden Ökostrom der beiden geplanten Windenergieanlagen durch andere Erneuerbaren Energien oder hocheffiziente Erzeugungsanlagen zu ersetzen. Das wird eine anspruchsvolle Aufgabe für das Unternehmen in den nächsten Jahren.“
Der Weilimdorfer Freie Wähler-Stadtrat und Fraktionsvorsitzende im Stuttgarter Gemeinderat, Jürgen Zeeb, lobt die Entscheidung der Regionalversammlung: „Vor dem Hintergrund der schlechten Wirtschaftlichkeit wäre der Bau der Anlagen ein erheblicher und nicht zu verantwortender Eingriff in das Naherholungs- und Landschaftsschutzgebiet Glemswald gewesen. Die Regionalversammlung hat bei Ihrer Entscheidung den vielen Konflikten an diesem Standort aus sehr hoher Bevölkerungsdichte, gewichtiger Funktion in der Naherholung, Artenschutz, geringer Wirtschaftlichkeit, Landschaftsbild und Denkmalschutz Rechnung getragen.“
Auch die CDU Gemeinderatsfraktion begrüßt ausdrücklich die heutige Entscheidung der Regionalversammlung, den Standort Tauschwald nicht weiter als Windvorranggebiet zu verfolgen. „Wir sehen uns in unserer Abwägung, dass es auch in der Region Stuttgart zahlreiche Standorte mit besseren Rahmenbedingungen für Windkraftanlagen gibt als im Tauschwald bestätigt“, erklärt Fraktionsvorsitzender Alexander Kotz. „Wer mit gesundem Menschenverstand und ohne Ideologie den Standort Tauschwald betrachtet, der musste bezüglich der Wirtschaftlichkeit, der Artenschutzprobleme sowie der Lage – 70.000 Menschen leben in diesem Gebiet – bereits in der Vergangenheit zu der Einschätzung kommen, dass hier kein guter Standort für Windkraft sein kann.“
Foto (© Archiv weilimdorf.de, Fotomontage): Ein Windrad im Tauschwald ist nach der heutigen Entscheidung “vom Tisch”.